Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2021-1-77
M. Schneider
In der bisherigen Geschlechterforschung wird Flucht als eine Marginalisierung von Männlichkeit beschrieben. Meist unberücksichtigt bleibt allerdings das Leben der Männer vor der Flucht. Mit Hilfe einer prozessorientierten Perspektive wird anhand der Lebensgeschichte eines aus Eritrea geflüchteten Mannes ein Typus von Männlichkeit formuliert, an welchem die Emergenz, die Marginalisierung vor der Flucht sowie die mehrfache Marginalisierung einer bildungsorientierten Männlichkeit während und nach der Flucht sichtbar gemacht werden können. Ferner wird dabei gezeigt, welche besondere Rolle Vulnerabilität in diesem Prozess spielt. Mit den Ergebnissen hilft der Artikel, ein differenziertes Verständnis der Marginalisierung von Männlichkeit zu entwickeln.
{"title":"Marginalisiert Flucht Männlichkeit? Lebensgeschichtliche (Re-)Konstruktionen von Männlichkeit im Kontext der Flucht aus Eritrea","authors":"M. Schneider","doi":"10.5771/2509-9485-2021-1-77","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2021-1-77","url":null,"abstract":"In der bisherigen Geschlechterforschung wird Flucht als eine Marginalisierung von Männlichkeit beschrieben. Meist unberücksichtigt bleibt allerdings das Leben der Männer vor der Flucht. Mit Hilfe einer prozessorientierten Perspektive wird anhand der Lebensgeschichte eines aus Eritrea geflüchteten Mannes ein Typus von Männlichkeit formuliert, an welchem die Emergenz, die Marginalisierung vor der Flucht sowie die mehrfache Marginalisierung einer bildungsorientierten Männlichkeit während und nach der Flucht sichtbar gemacht werden können. Ferner wird dabei gezeigt, welche besondere Rolle Vulnerabilität in diesem Prozess spielt. Mit den Ergebnissen hilft der Artikel, ein differenziertes Verständnis der Marginalisierung von Männlichkeit zu entwickeln.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115045643","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2021-1-158
Michael Tunç
Ausgehend von gegenwärtigen Debatten um caring masculinities als Gegenkraft zu hegemonialen Männlichkeiten wird der Begriff der progressiven Männlichkeit vorgestellt und im Zusammenhang mit Fluchtmigration reflektiert. Auf Basis der empirischen Rekonstruktion der narrativen Selbstpräsentationen eines geflüchteten Vaters aus Syrien wird danach gefragt, welches Potenzial der Begriff der progressiven (geflüchteten) Männlichkeit hat, um Transformationen von Väterlichkeit geflüchteter Männer analysieren zu können. Die im Interview erkennbaren Spannungsfelder der Narrativierung von Väterlichkeit zwischen progressiven und hegemonialen Deutungsmustern von Männlichkeit werden dann im Kontext relevanter Forschungsergebnisse und mit Bezug auf Entwicklungen der Männlichkeitstheorie diskutiert.
{"title":"»Progressive refugee masculinities«: Väterlichkeiten und Care-Verantwortung Geflüchteter im Spannungsfeld progressiver und hegemonialer Männlichkeiten","authors":"Michael Tunç","doi":"10.5771/2509-9485-2021-1-158","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2021-1-158","url":null,"abstract":"Ausgehend von gegenwärtigen Debatten um caring masculinities als Gegenkraft zu hegemonialen Männlichkeiten wird der Begriff der progressiven Männlichkeit vorgestellt und im Zusammenhang mit Fluchtmigration reflektiert. Auf Basis der empirischen Rekonstruktion der narrativen Selbstpräsentationen eines geflüchteten Vaters aus Syrien wird danach gefragt, welches Potenzial der Begriff der progressiven (geflüchteten) Männlichkeit hat, um Transformationen von Väterlichkeit geflüchteter Männer analysieren zu können. Die im Interview erkennbaren Spannungsfelder der Narrativierung von Väterlichkeit zwischen progressiven und hegemonialen Deutungsmustern von Männlichkeit werden dann im Kontext relevanter Forschungsergebnisse und mit Bezug auf Entwicklungen der Männlichkeitstheorie diskutiert.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124017481","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2021-2-360
S. Goebel
{"title":"Heike Haarhoff: Nafris, Normen, Nachrichten. Die Standards journalistischer Berichterstattung am Beispiel der Herkunftsnennung mutmaßlicher Straftäter der Kölner Silvesternacht 2015/2016","authors":"S. Goebel","doi":"10.5771/2509-9485-2021-2-360","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2021-2-360","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128445225","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2019-2-254
C. Gerhards
Seit 2015 kamen viele junge Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter nach Deutschland - viele davon ohne Berufsausbildung. Eine qualifizierte Teilnahme am Arbeitsmarkt durch Ausbildung erscheint allerdings für die Integration in Deutschland essentiell. Unklar bleibt bislang, welche Determinanten bestimmen, dass ein Betrieb Geflüchtete ausbildet. Im vorliegenden Aufsatz wird vor dem Hintergrund unterschiedlicher betrieblicher Eigenschaften und Strategien bei der Rekrutierung von Auszubildenden mit Daten des BIBB-Betriebspanels untersucht, ob neben betriebsstrukturellen Merkmalen wie der Größe auch Faktoren wie Berufssegmente, Ausbildungsmotive der Betriebe und die Art der Tätigkeiten im Betrieb eine Rolle spielen.
{"title":"Welche Tätigkeitsanforderungen und Ausbildungsmotive haben Betriebe, die Geflüchtete ausbilden? Eine Analyse auf Basis des BIBB-Betriebspanels","authors":"C. Gerhards","doi":"10.5771/2509-9485-2019-2-254","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2019-2-254","url":null,"abstract":"Seit 2015 kamen viele junge Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter nach Deutschland - viele davon ohne Berufsausbildung. Eine qualifizierte Teilnahme am Arbeitsmarkt durch Ausbildung erscheint allerdings für die Integration in Deutschland essentiell. Unklar bleibt bislang, welche Determinanten bestimmen, dass ein Betrieb Geflüchtete ausbildet. Im vorliegenden Aufsatz wird vor dem Hintergrund unterschiedlicher betrieblicher Eigenschaften und Strategien bei der Rekrutierung von Auszubildenden mit Daten des BIBB-Betriebspanels untersucht, ob neben betriebsstrukturellen Merkmalen wie der Größe auch Faktoren wie Berufssegmente, Ausbildungsmotive der Betriebe und die Art der Tätigkeiten im Betrieb eine Rolle spielen.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131464768","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2021-1-109
A. Scherr, Helen Breit
Ausgehend von einer Kritik medialer und politischer Dramatisierung stellt der Beitrag Forschungsergebnisse zur Entstehung krisenhafter und scheiternder Integrationsverläufe bei jungen Geflüchteten dar. Aufgezeigt wird, dass junge Geflüchtete darauf verwiesen sind, gesellschaftliche Integrationserwartungen unter den Bedingungen ungünstiger biografischer Voraussetzungen sowie ausländer- und flüchtlingsrechtlicher Restriktionen zu bewältigen. Diskutiert werden empirische Befunde und theoretische Konzepte dazu, warum dies bei einem Teil junger Geflüchteter zu biografischen Krisen sowie selbst- und fremdschädigen Praktiken führen kann.
{"title":"Junge männliche Geflüchtete: Problematiken und Problemkonstruktionen","authors":"A. Scherr, Helen Breit","doi":"10.5771/2509-9485-2021-1-109","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2021-1-109","url":null,"abstract":"Ausgehend von einer Kritik medialer und politischer Dramatisierung stellt der Beitrag Forschungsergebnisse zur Entstehung krisenhafter und scheiternder Integrationsverläufe bei jungen Geflüchteten dar. Aufgezeigt wird, dass junge Geflüchtete darauf verwiesen sind, gesellschaftliche Integrationserwartungen unter den Bedingungen ungünstiger biografischer Voraussetzungen sowie ausländer- und flüchtlingsrechtlicher Restriktionen zu bewältigen. Diskutiert werden empirische Befunde und theoretische Konzepte dazu, warum dies bei einem Teil junger Geflüchteter zu biografischen Krisen sowie selbst- und fremdschädigen Praktiken führen kann.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121955562","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2022-2-211
V. Dudek, Tessa Brake, O. Razum
Die Wohnsituation ist eine wichtige soziale Determinante der Gesundheit. Flüchtlinge werden auf sehr unterschiedliche Weise untergebracht. Die Messung gesundheitsrelevanter Eigenschaften von Unterkünften ist eine methodische Herausforderung. In diesem Artikel entwickeln wir einen Rahmen zur Beschreibung gesundheitsrelevanter Aspekte von Flüchtlingsunterkünften. Damit schaffen wir eine Grundlage für Studien, die untersuchen, wie sich verschiedene Arten von Unterbringung auf die Gesundheit ihrer Bewohner auswirken. Unser Ausgangspunkt ist eine paradigmatische Form der Flüchtlingsunterkunft, das Lager. Mit ihren oft extremen Merkmalen können Lager dabei helfen, die große Vielfalt der unterkunftsbezogenen Gesundheitsfaktoren zu erfassen. Die Forschung zu Flüchtlingslagern stützt sich auf verschiedene wissenschaftliche Fachrichtungen und theoretische Konzepte – insbesondere auf die Arbeiten von Arendt, Goffman, Foucault und Agamben. Diese Konzepte, interpretiert aus der Perspektive der sozialen Determinanten von Gesundheit, bilden die Grundlage für unseren analytischen Rahmen für alle Arten von Flüchtlingsunterkünften. Wir zeigen, dass Wohnen im Kontext von Flüchtlingsunterkünften unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden muss: (1) dem breiteren politischen Kontext; (2) der unmittelbaren Umgebung der Unterkunft sowie ihren physischen und sozialen Abgrenzungen; und (3) die Strukturen und Prozesse innerhalb der Unterkunft, die Mittel der sozialen Kontrolle schaffen können. Eine vierte, subjektive Dimension ergänzt unseren analytischen Rahmen. Dieser Rahmen bildet die Grundlage für künftige Forschungsarbeiten zur Ermittlung der Zusammenhänge zwischen den Merkmalen von Flüchtlingsunterkünften und der Gesundheit ihrer Bewohner.
{"title":"An Analytical Framework for Assessing Types of Refugee Accommodation from a Health Perspective","authors":"V. Dudek, Tessa Brake, O. Razum","doi":"10.5771/2509-9485-2022-2-211","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2022-2-211","url":null,"abstract":"Die Wohnsituation ist eine wichtige soziale Determinante der Gesundheit. Flüchtlinge werden auf sehr unterschiedliche Weise untergebracht. Die Messung gesundheitsrelevanter Eigenschaften von Unterkünften ist eine methodische Herausforderung. In diesem Artikel entwickeln wir einen Rahmen zur Beschreibung gesundheitsrelevanter Aspekte von Flüchtlingsunterkünften. Damit schaffen wir eine Grundlage für Studien, die untersuchen, wie sich verschiedene Arten von Unterbringung auf die Gesundheit ihrer Bewohner auswirken. Unser Ausgangspunkt ist eine paradigmatische Form der Flüchtlingsunterkunft, das Lager. Mit ihren oft extremen Merkmalen können Lager dabei helfen, die große Vielfalt der unterkunftsbezogenen Gesundheitsfaktoren zu erfassen. Die Forschung zu Flüchtlingslagern stützt sich auf verschiedene wissenschaftliche Fachrichtungen und theoretische Konzepte – insbesondere auf die Arbeiten von Arendt, Goffman, Foucault und Agamben. Diese Konzepte, interpretiert aus der Perspektive der sozialen Determinanten von Gesundheit, bilden die Grundlage für unseren analytischen Rahmen für alle Arten von Flüchtlingsunterkünften. Wir zeigen, dass Wohnen im Kontext von Flüchtlingsunterkünften unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden muss: (1) dem breiteren politischen Kontext; (2) der unmittelbaren Umgebung der Unterkunft sowie ihren physischen und sozialen Abgrenzungen; und (3) die Strukturen und Prozesse innerhalb der Unterkunft, die Mittel der sozialen Kontrolle schaffen können. Eine vierte, subjektive Dimension ergänzt unseren analytischen Rahmen. Dieser Rahmen bildet die Grundlage für künftige Forschungsarbeiten zur Ermittlung der Zusammenhänge zwischen den Merkmalen von Flüchtlingsunterkünften und der Gesundheit ihrer Bewohner.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"43 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122035669","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2023-1-136
J. Wessels
In the field of refugee law, ‹discretion› reasoning – that is, the assumption that asylum seekers can be returned to their countries of origin on the basis that they can avoid persecution by behaving ‹discreetly› and thus escaping the attention of the persecutors – is a legal problem where legal analysis seems to get stuck. Once there appears to be a doctrinal solution to settle the problem, it reappears in a different form. This Forumsbeitrag introduces ‹legal discourse analysis› as an approach to tackle such perennial legal problems. Inspired by critical legal and queer scholars, and drawing on elements of deconstruction and discourse analysis, legal discourse analysis does not try to find the solution to the puzzle. Instead, it has the distinct aim of tracing how doctrine is constructed, or how ‹right› answers are created. On that basis, it draws out the underlying tensions that enable these answers. The Forumsbeitrag first retraces the steps developed to address ‹discretion› reasoning in refugee law, and then extrapolates and generalises ‹legal discourse analysis› as an approach to explore its usability for other perennial doctrinal problems, both within refugee and migration law, and beyond.
{"title":"Deconstructing Doctrinal Struggles through Legal Discourse Analysis: The Example of ‹Discretion› Reasoning in Refugee Law","authors":"J. Wessels","doi":"10.5771/2509-9485-2023-1-136","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2023-1-136","url":null,"abstract":"In the field of refugee law, ‹discretion› reasoning – that is, the assumption that asylum seekers can be returned to their countries of origin on the basis that they can avoid persecution by behaving ‹discreetly› and thus escaping the attention of the persecutors – is a legal problem where legal analysis seems to get stuck. Once there appears to be a doctrinal solution to settle the problem, it reappears in a different form. This Forumsbeitrag introduces ‹legal discourse analysis› as an approach to tackle such perennial legal problems. Inspired by critical legal and queer scholars, and drawing on elements of deconstruction and discourse analysis, legal discourse analysis does not try to find the solution to the puzzle. Instead, it has the distinct aim of tracing how doctrine is constructed, or how ‹right› answers are created. On that basis, it draws out the underlying tensions that enable these answers. The Forumsbeitrag first retraces the steps developed to address ‹discretion› reasoning in refugee law, and then extrapolates and generalises ‹legal discourse analysis› as an approach to explore its usability for other perennial doctrinal problems, both within refugee and migration law, and beyond.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"32 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122318206","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2019-2-219
Birgit Glorius, Anne-Christin Schondelmayer
Am Beispiel einer Studie zur Bildungsintegration von jugendlichen Geflüchteten in Sachsen werden divergierende Akteur*innenperspektiven auf Integration offengelegt. Diese unterschiedlichen Lesarten und damit verbundenen Vorstellungen von Integrationserfolgen resultieren in unterschiedlichen und manchmal widersprüchlichen Praktiken der Integration von Geflüchteten. Divergierende Auffassungen von ›Integration‹ sind nicht allein auf individuelle Einstellungen zurückzuführen, sondern eng mit professionellen und organisationalen Perspektiven und Logiken verknüpft. Diese lassen sich nur begreifen, wenn die entsprechenden Perspektiven auf Integration in ihrem raum-zeitlichen Entstehungszusammenhang interpretiert werden. Auf dieser Basis lassen sich Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung von Integrationsmaßnahmen ableiten.
{"title":"Perspektiven und Handlungslogiken der Integration von Geflüchteten an beruflichen Schulen: Einblicke aus Sachsen/Deutschland","authors":"Birgit Glorius, Anne-Christin Schondelmayer","doi":"10.5771/2509-9485-2019-2-219","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2019-2-219","url":null,"abstract":"Am Beispiel einer Studie zur Bildungsintegration von jugendlichen Geflüchteten in Sachsen werden divergierende Akteur*innenperspektiven auf Integration offengelegt. Diese unterschiedlichen Lesarten und damit verbundenen Vorstellungen von Integrationserfolgen resultieren in unterschiedlichen und manchmal widersprüchlichen Praktiken der Integration von Geflüchteten. Divergierende Auffassungen von ›Integration‹ sind nicht allein auf individuelle Einstellungen zurückzuführen, sondern eng mit professionellen und organisationalen Perspektiven und Logiken verknüpft. Diese lassen sich nur begreifen, wenn die entsprechenden Perspektiven auf Integration in ihrem raum-zeitlichen Entstehungszusammenhang interpretiert werden. Auf dieser Basis lassen sich Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung von Integrationsmaßnahmen ableiten.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"37 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127533086","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2022-1-34
K. Wehking
Der Beitrag untersucht die Berufsvorstellungen junger geflüchteter Frauen und die Rolle von Geschlecht bei ihrer Berufswahl. Basierend auf Interviewdaten identifiziert der Beitrag endogene und exogene Einflussfaktoren, die auf ihre Berufswahlprozesse wirken. Die qualitativen Befunde zeigen, dass die Frauen hohe Bildungsaspirationen haben, diese aber oftmals geschlechtsspezifisch ausfallen. Zudem wirken die soziale und familiäre Herkunft, private und institutionelle Netzwerke sowie Selbstselektionsprozesse aufgrund eingeschränkt wahrgenommener Deutschkenntnisse als Einflussfaktoren auf die Berufswahl. Es wird deutlich, dass geflüchteten Frauen aufgrund ihrer Berufspräferenzen oft ein kleineres Berufsspektrum zur Verfügung steht als Männern und dies durch Beratungsprozesse, die in feminisierte Berufe führen, noch verstärkt wird.
{"title":"»Maler, Tischler oder Elektronik alles für die Jungen«: Zur Rolle von Geschlecht im Berufswahlprozess geflüchteter Frauen","authors":"K. Wehking","doi":"10.5771/2509-9485-2022-1-34","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2022-1-34","url":null,"abstract":"Der Beitrag untersucht die Berufsvorstellungen junger geflüchteter Frauen und die Rolle von Geschlecht bei ihrer Berufswahl. Basierend auf Interviewdaten identifiziert der Beitrag endogene und exogene Einflussfaktoren, die auf ihre Berufswahlprozesse wirken. Die qualitativen Befunde zeigen, dass die Frauen hohe Bildungsaspirationen haben, diese aber oftmals geschlechtsspezifisch ausfallen. Zudem wirken die soziale und familiäre Herkunft, private und institutionelle Netzwerke sowie Selbstselektionsprozesse aufgrund eingeschränkt wahrgenommener Deutschkenntnisse als Einflussfaktoren auf die Berufswahl. Es wird deutlich, dass geflüchteten Frauen aufgrund ihrer Berufspräferenzen oft ein kleineres Berufsspektrum zur Verfügung steht als Männern und dies durch Beratungsprozesse, die in feminisierte Berufe führen, noch verstärkt wird.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"48 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127593769","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/2509-9485-2020-1-120
F. Düvell
The coronavirus crisis hit Turkey at an already particularly difficult time. Even though rapid policy responses - notably, travel restrictions and a lockdown - kept the number of infections under control, the social impact has been severe, particularly for refugees. Most have lost their jobs and thus their income, whilst having only restricted access to social benefits too. Many no longer even have access to sufficient food, and therefore resort to negative coping strategies. This exacerbates already pre-existing disadvantages, raises concerns over the future of social cohesion, pushes refugees deeper into poverty and also undermines their international protection by the Turkish state. For the European Union’s Facility for Refugees in Turkey, this has resulted in a fundamentally new social context emerging.
{"title":"Turkey: The Coronavirus Emergency and its Impact on Refugees","authors":"F. Düvell","doi":"10.5771/2509-9485-2020-1-120","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/2509-9485-2020-1-120","url":null,"abstract":"The coronavirus crisis hit Turkey at an already particularly difficult time. Even though rapid policy responses - notably, travel restrictions and a lockdown - kept the number of infections under control, the social impact has been severe, particularly for refugees. Most have lost their jobs and thus their income, whilst having only restricted access to social benefits too. Many no longer even have access to sufficient food, and therefore resort to negative coping strategies. This exacerbates already pre-existing disadvantages, raises concerns over the future of social cohesion, pushes refugees deeper into poverty and also undermines their international protection by the Turkish state. For the European Union’s Facility for Refugees in Turkey, this has resulted in a fundamentally new social context emerging.","PeriodicalId":251983,"journal":{"name":"Zeitschrift für Flüchtlingsforschung","volume":"85 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124583665","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}