Aufgrund der Corona-Pandemie kommt es aktuell zu Engpässen bei der Versorgung mit Blutprodukten. Damit Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können, braucht es regelmäßige Blutspenden. Auch abseits der aktuellen Ausnahmesituation kann es bei Menschen mit seltenen Blutgruppen herausfordernd sein, das passende Blutpräparat zu finden. Die Suche ist häufig mit erheblichem Aufwand verbunden. Ein Typisierungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) soll Spender und Empfänger in Zukunft schneller zusammenbringen.
{"title":"Suche nach einem passenden Blutpräparat","authors":"","doi":"10.1055/a-1204-6129","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1204-6129","url":null,"abstract":"Aufgrund der Corona-Pandemie kommt es aktuell zu Engpässen bei der Versorgung mit Blutprodukten. Damit Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können, braucht es regelmäßige Blutspenden. Auch abseits der aktuellen Ausnahmesituation kann es bei Menschen mit seltenen Blutgruppen herausfordernd sein, das passende Blutpräparat zu finden. Die Suche ist häufig mit erheblichem Aufwand verbunden. Ein Typisierungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) soll Spender und Empfänger in Zukunft schneller zusammenbringen.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"286 - 286"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48540198","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Im August 2019 wurden auf der Jahrestagung des Europäischen Kardiologen Kongresses in Paris (ESC 2019) die neuen Leitlinien für Dyslipidämien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) vorgestellt. Die aktualisierte Leitlinie behält das Konzept der risikoadaptierten Zielwerte bei, setzt jedoch die zu erreichenden LDL-C-Ziele abhängig vom individuellen Risiko tiefer als bisher. Neben dem vermehrten Einsatz von bildgebenden Verfahren wie Koronar-CT oder Ultraschall der Hals- und Beckengefäße wird das SCORE-System zur Risikostratifizierung empfohlen. Die zusätzliche Bestimmung von Lipoprotein(a) und Apolipoprotein B hilft, Risikopersonen früher zu identifizieren. Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren konnten unter laufender Statintherapie eine weitere Risikoreduktion für kardiovaskuläre Ereignisse nachweisen. Die Verringerung des kardiovaskulären Risikos ist abhängig von der absoluten LDL-C-Senkung, der Therapiedauer und dem individuellen kardiovaskulären Ausgangsrisiko. Für Patienten mit sehr hohem Risiko gilt das neue LDL-C-Ziel < 1,4 mmol/l (55 mg/dl) und eine prozentuale Reduktion des LDL-C-Ausgangswerts um ≥ 50 %.
{"title":"2019 Leitlinie Dyslipidämie kompakt","authors":"O. Weingärtner, U. Landmesser, U. Laufs, W. März","doi":"10.1055/a-1237-3557","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1237-3557","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Im August 2019 wurden auf der Jahrestagung des Europäischen Kardiologen Kongresses in Paris (ESC 2019) die neuen Leitlinien für Dyslipidämien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) vorgestellt. Die aktualisierte Leitlinie behält das Konzept der risikoadaptierten Zielwerte bei, setzt jedoch die zu erreichenden LDL-C-Ziele abhängig vom individuellen Risiko tiefer als bisher. Neben dem vermehrten Einsatz von bildgebenden Verfahren wie Koronar-CT oder Ultraschall der Hals- und Beckengefäße wird das SCORE-System zur Risikostratifizierung empfohlen. Die zusätzliche Bestimmung von Lipoprotein(a) und Apolipoprotein B hilft, Risikopersonen früher zu identifizieren. Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren konnten unter laufender Statintherapie eine weitere Risikoreduktion für kardiovaskuläre Ereignisse nachweisen. Die Verringerung des kardiovaskulären Risikos ist abhängig von der absoluten LDL-C-Senkung, der Therapiedauer und dem individuellen kardiovaskulären Ausgangsrisiko. Für Patienten mit sehr hohem Risiko gilt das neue LDL-C-Ziel < 1,4 mmol/l (55 mg/dl) und eine prozentuale Reduktion des LDL-C-Ausgangswerts um ≥ 50 %.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"320 - 325"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1237-3557","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45243482","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Die rasche Triagierung von Patienten mit Verdacht eines akuten Koronarsyndroms ist essenziell. Der zeitnahe Ausschluss eines akuten Myokardinfarktes kann Wartezeiten und Kapazitäten in den Notaufnahmen reduzierten. Eine rasche und präzise Identifikation von Patienten mit akutem Myokardinfarkt ist zur zeitgerechten Einleitung einer Therapie obligat. Vor allem nach Ausschluss eines akuten ST-Hebungsinfarktes mittels Elektrokardiogramm wird das weitere Vorgehen maßgeblich durch die Labordiagnostik bestimmt. Die Erfassung des myokardspezifischen Proteins Troponin mittels hoch-sensitiven Assays stellt als direkter Nachweis eines Myokardschadens den Goldstandard dar. Mithilfe Troponin-basierter Diagnosealgorithmen werden Patienten in Abhängigkeit ihres Risikos an einem akuten Myokardinfarkt zu leiden stratifiziert. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die aktuell verfügbare Literatur zur Labordiagnostik beim akuten Koronarsyndrom zusammen. Schwerpunkt hierbei ist die klinische Anwendung von (hoch-sensitiven) Troponin-Assays, der Einfluss von Begleiterkrankungen auf die Diagnostik sowie mögliche individuelle Anwendungskonzepte in der Diagnostik und Risikoprädiktion.
{"title":"Praxisempfehlungen: Labordiagnostik bei akutem Koronarsyndrom","authors":"P. Haller, S. Blankenberg","doi":"10.1055/a-1208-3350","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1208-3350","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die rasche Triagierung von Patienten mit Verdacht eines akuten Koronarsyndroms ist essenziell. Der zeitnahe Ausschluss eines akuten Myokardinfarktes kann Wartezeiten und Kapazitäten in den Notaufnahmen reduzierten. Eine rasche und präzise Identifikation von Patienten mit akutem Myokardinfarkt ist zur zeitgerechten Einleitung einer Therapie obligat. Vor allem nach Ausschluss eines akuten ST-Hebungsinfarktes mittels Elektrokardiogramm wird das weitere Vorgehen maßgeblich durch die Labordiagnostik bestimmt. Die Erfassung des myokardspezifischen Proteins Troponin mittels hoch-sensitiven Assays stellt als direkter Nachweis eines Myokardschadens den Goldstandard dar. Mithilfe Troponin-basierter Diagnosealgorithmen werden Patienten in Abhängigkeit ihres Risikos an einem akuten Myokardinfarkt zu leiden stratifiziert. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die aktuell verfügbare Literatur zur Labordiagnostik beim akuten Koronarsyndrom zusammen. Schwerpunkt hierbei ist die klinische Anwendung von (hoch-sensitiven) Troponin-Assays, der Einfluss von Begleiterkrankungen auf die Diagnostik sowie mögliche individuelle Anwendungskonzepte in der Diagnostik und Risikoprädiktion.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"326 - 334"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1208-3350","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42036703","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellte auch die medizinischen Labore vor große Herausforderungen. Der prinzipiell sehr frühen Kenntnis des primär neuen Erregers und der prinzipiellen Möglichkeit des Nachweises des Virus stand oft eine zunächst unzureichende Verfügbarkeit an Reagenzien und Analysensystemen gegenüber, die aber relativ schnell verbessert werden konnten, sodass nun eine flächendeckende und schnelle Diagnostik dieses Erregers möglich ist. Neben der Erregeridentifizierung liefert die Labordiagnostik jedoch auch wichtige Hinweise bei der Beurteilung der Erkrankung bzw. der Abschätzung des weiteren Verlaufes. Die Wertigkeit einzelner Parameter bzw. Parameterkonstellationen wurde dabei teilweise erst im Verlauf der Pandemie deutlich bzw. ist auch noch in der Evaluierung.
{"title":"Labordiagnostik bei SARS-CoV-2-Infektionen","authors":"M. Roskos","doi":"10.1055/a-1220-4425","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1220-4425","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellte auch die medizinischen Labore vor große Herausforderungen. Der prinzipiell sehr frühen Kenntnis des primär neuen Erregers und der prinzipiellen Möglichkeit des Nachweises des Virus stand oft eine zunächst unzureichende Verfügbarkeit an Reagenzien und Analysensystemen gegenüber, die aber relativ schnell verbessert werden konnten, sodass nun eine flächendeckende und schnelle Diagnostik dieses Erregers möglich ist. Neben der Erregeridentifizierung liefert die Labordiagnostik jedoch auch wichtige Hinweise bei der Beurteilung der Erkrankung bzw. der Abschätzung des weiteren Verlaufes. Die Wertigkeit einzelner Parameter bzw. Parameterkonstellationen wurde dabei teilweise erst im Verlauf der Pandemie deutlich bzw. ist auch noch in der Evaluierung.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"292 - 298"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1220-4425","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42368398","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Eine vom liquidationsberechtigten Chefarzt im Rahmen einer Wahlleistungsvereinbarung veranlassten Behandlung eines Arztes außerhalb des Krankenhauses zählt vergütungsrechtlich zur stationären Krankenhausbehandlung.
按照投票协议规定的治疗令住院医生在非住院病人之外的治疗行为是住院治疗的一部分。
{"title":"Vergütung für veranlasste Leistungen außerhalb des Krankenhauses","authors":"I. Häser","doi":"10.1055/a-1237-6967","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1237-6967","url":null,"abstract":"Eine vom liquidationsberechtigten Chefarzt im Rahmen einer Wahlleistungsvereinbarung veranlassten Behandlung eines Arztes außerhalb des Krankenhauses zählt vergütungsrechtlich zur stationären Krankenhausbehandlung.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"288 - 289"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1237-6967","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41528297","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Das kolorektale Karzinom (KRK) ist einer der häufigsten malignen Tumoren in Deutschland. Einer frühzeitigen Diagnostik kommt große Bedeutung zu. Goldstandard ist hier die Koloskopie. Die aktuelle S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom empfiehlt zum KRK-Screening den fäkalen okkulten Bluttest. Für das Monitoring von Patienten vor und nach Tumorresektion werden die Messung des Carcinoembryonalen Antigens (CEA) und der Mikrosatellitenstabilität empfohlen. Für die Auswahl der korrekten Chemotherapie scheint derzeit eine Überprüfung des Mutationsstatus, mindestens des KRAS-Gens und des BRAF-Gens, sinnvoll zu sein. Eine Reihe an neuartigen Tumormarkern befindet sich momentan in der Entwicklung, hat jedoch noch nicht die Reife für eine mögliche Anwendung in der Routinediagnostik erreicht. Den schnellsten Weg in die breite Anwendung können Next-Generation-Sequencing-basierte genetische Tests finden.
{"title":"Labordiagnostik bei gastrointestinalen Tumoren","authors":"M. Kleber","doi":"10.1055/a-1204-6172","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1204-6172","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Das kolorektale Karzinom (KRK) ist einer der häufigsten malignen Tumoren in Deutschland. Einer frühzeitigen Diagnostik kommt große Bedeutung zu. Goldstandard ist hier die Koloskopie. Die aktuelle S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom empfiehlt zum KRK-Screening den fäkalen okkulten Bluttest. Für das Monitoring von Patienten vor und nach Tumorresektion werden die Messung des Carcinoembryonalen Antigens (CEA) und der Mikrosatellitenstabilität empfohlen. Für die Auswahl der korrekten Chemotherapie scheint derzeit eine Überprüfung des Mutationsstatus, mindestens des KRAS-Gens und des BRAF-Gens, sinnvoll zu sein. Eine Reihe an neuartigen Tumormarkern befindet sich momentan in der Entwicklung, hat jedoch noch nicht die Reife für eine mögliche Anwendung in der Routinediagnostik erreicht. Den schnellsten Weg in die breite Anwendung können Next-Generation-Sequencing-basierte genetische Tests finden.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"299 - 304"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1204-6172","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42576052","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG In Deutschland kommen derzeit 2 Früherkennungsverfahren für Prostatakrebserkrankungen zum Einsatz: die digital-rektale Untersuchung (DRU) und der Bluttest zur Messung von PSA. Während die DRU im gesetzlichen Früherkennungsangebot für Männer ab 45 Jahren enthalten ist und somit erstattet wird, steht der PSA-Test ausschließlich als individuelle Gesundheitsleistung zur Verfügung. PSA ist ein Eiweiß, welches in der Prostata gebildet und in die Samenflüssigkeit abgegeben wird. Ein erhöhter PSA-Wert im Serum kann auf eine Prostatakrebserkrankung hinweisen, kann aber auch durch andere Ursachen wie eine Entzündung der Prostata oder Blase oder eine gutartige Vergrößerung der Prostata bedingt sein. Üblicherweise wird der PSA-Wert mit anderen klinischen Parametern kombiniert, um so eine Risikoabschätzung für eine Prostatakrebserkrankung zu ermöglichen. Das IQWIG hat aktuell ein Gutachten zum Thema Prostatakrebsscreening mittels PSA-Test erstellt, das Fazit lautete: „Das Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test schadet deutlich mehr Männern durch Überdiagnosen als es Männern nutzt. Daher wird zusammenfassend festgestellt, dass der Nutzen des Prostatakarzinomscreenings mittels PSA-Test den Schaden nicht aufwiegt.“ Viele Fachgesellschaften haben diese Bewertung kritisiert, da diese dazu führen könne, dass Männer Früherkennungsuntersuchungen eher vermeiden und in der Konsequenz langjährige Belastungen durch Metastasen, lokale Symptome und Behandlungsfolgen durch Chemotherapien sowie die Mortalität zukünftig stark zunehmen können. Fazit: Der PSA-Test kann Männer davor bewahren, an Prostatakrebs zu versterben. Allerdings sollten neben dem PSA-Wert klinische Parameter in die Bewertung mit einbezogen werden. Das Risiko eines alleinigen PSA-Testes ist die geringe Spezifität und die dadurch bedingte Verunsicherung und mögliche Überbehandlung.
{"title":"PSA-Screening: Sinnvoll oder Geldvernichtung?","authors":"P. Hammerer","doi":"10.1055/a-1240-8583","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1240-8583","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG In Deutschland kommen derzeit 2 Früherkennungsverfahren für Prostatakrebserkrankungen zum Einsatz: die digital-rektale Untersuchung (DRU) und der Bluttest zur Messung von PSA. Während die DRU im gesetzlichen Früherkennungsangebot für Männer ab 45 Jahren enthalten ist und somit erstattet wird, steht der PSA-Test ausschließlich als individuelle Gesundheitsleistung zur Verfügung. PSA ist ein Eiweiß, welches in der Prostata gebildet und in die Samenflüssigkeit abgegeben wird. Ein erhöhter PSA-Wert im Serum kann auf eine Prostatakrebserkrankung hinweisen, kann aber auch durch andere Ursachen wie eine Entzündung der Prostata oder Blase oder eine gutartige Vergrößerung der Prostata bedingt sein. Üblicherweise wird der PSA-Wert mit anderen klinischen Parametern kombiniert, um so eine Risikoabschätzung für eine Prostatakrebserkrankung zu ermöglichen. Das IQWIG hat aktuell ein Gutachten zum Thema Prostatakrebsscreening mittels PSA-Test erstellt, das Fazit lautete: „Das Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test schadet deutlich mehr Männern durch Überdiagnosen als es Männern nutzt. Daher wird zusammenfassend festgestellt, dass der Nutzen des Prostatakarzinomscreenings mittels PSA-Test den Schaden nicht aufwiegt.“ Viele Fachgesellschaften haben diese Bewertung kritisiert, da diese dazu führen könne, dass Männer Früherkennungsuntersuchungen eher vermeiden und in der Konsequenz langjährige Belastungen durch Metastasen, lokale Symptome und Behandlungsfolgen durch Chemotherapien sowie die Mortalität zukünftig stark zunehmen können. Fazit: Der PSA-Test kann Männer davor bewahren, an Prostatakrebs zu versterben. Allerdings sollten neben dem PSA-Wert klinische Parameter in die Bewertung mit einbezogen werden. Das Risiko eines alleinigen PSA-Testes ist die geringe Spezifität und die dadurch bedingte Verunsicherung und mögliche Überbehandlung.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"335 - 341"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1240-8583","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43825269","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Labormedizin im Brennpunkt des Interesses","authors":"W. März","doi":"10.1055/a-1204-6197","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1204-6197","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"290 - 290"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1204-6197","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44114598","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}