Seit einigen Jahren bereichern bispezifische Antikörper (bispecific monoclonal antibodies, BiMAb) die Krebsimmuntherapie. Das sind Antikörper, die zwei verschiedene Antigenbindestellen besitzen. Mit der einen docken sie an ein tumorspezifisches Molekül auf Krebszellen an. Mit der anderen heften sie sich an ein Antigen, das auf der Oberfläche von Immunabwehrzellen lokalisiert ist. Durch die Brückenfunktion der bispezifischen Antikörper werden Krebsund Abwehrzelle miteinander in physischen Kontakt gebracht, sodass das Immunsystem den Tumor gezielt angreifen kann und ihn im Idealfall schließlich Basics – Neues aus der Grundlagenforschung
{"title":"Brückenantikörper mit Verstärker kann Brustkrebszellen zerstören","authors":"Brustkrebszellen zerstören","doi":"10.1055/a-1580-0350","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1580-0350","url":null,"abstract":"Seit einigen Jahren bereichern bispezifische Antikörper (bispecific monoclonal antibodies, BiMAb) die Krebsimmuntherapie. Das sind Antikörper, die zwei verschiedene Antigenbindestellen besitzen. Mit der einen docken sie an ein tumorspezifisches Molekül auf Krebszellen an. Mit der anderen heften sie sich an ein Antigen, das auf der Oberfläche von Immunabwehrzellen lokalisiert ist. Durch die Brückenfunktion der bispezifischen Antikörper werden Krebsund Abwehrzelle miteinander in physischen Kontakt gebracht, sodass das Immunsystem den Tumor gezielt angreifen kann und ihn im Idealfall schließlich Basics – Neues aus der Grundlagenforschung","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"632 - 634"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45313016","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Ob eine Krebserkrankung des Lymphsystems vorliegt, stellt sich durch eine Analyse von Blutoder Knochenmarkproben heraus. Ein Team von der Universität Bonn hatte bereits 2020 gezeigt, dass Künstliche Intelligenz (KI) bei der Diagnose solcher Lymphome und Leukämien helfen kann. Die Methode wurde nun so weiterentwickelt, dass auch kleinere Labore von diesem frei zugänglichen Verfahren des maschinellen Lernens profitieren können.
{"title":"Künstliche Intelligenz hilft bei der Leukämie-Diagnose","authors":"bei der Leukämie-Diagnose","doi":"10.1055/a-1580-0378","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1580-0378","url":null,"abstract":"Ob eine Krebserkrankung des Lymphsystems vorliegt, stellt sich durch eine Analyse von Blutoder Knochenmarkproben heraus. Ein Team von der Universität Bonn hatte bereits 2020 gezeigt, dass Künstliche Intelligenz (KI) bei der Diagnose solcher Lymphome und Leukämien helfen kann. Die Methode wurde nun so weiterentwickelt, dass auch kleinere Labore von diesem frei zugänglichen Verfahren des maschinellen Lernens profitieren können.","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"636 - 636"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42606162","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Abemaciclib mit bzw. ohne Tamoxifen beim metastasierten Mammakarzinom","authors":"","doi":"10.1055/a-1661-1281","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1661-1281","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"624 - 626"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48663549","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Immuntherapie mit sogenannten CAR-T-Zellen hat sich bei der Behandlung verschiedener Leukämien und Lymphome etabliert. Forschende des LMU Klinikums in München stellten nun jedoch fest, dass viele Patienten unter einer bestimmten Nebenwirkung leiden – einem zuweilen lange anhaltenden Abfall der Blutzellen. Ein neu entwickelter Score soll nun helfen, Hochvs. Niedrigrisikopatienten vor Therapiebeginn zu stratifizieren.
{"title":"Bei der CAR-T-Therapie die Blutwerte im Blick haben","authors":"Bei der CAR-T-Therapie","doi":"10.1055/a-1580-0392","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1580-0392","url":null,"abstract":"Die Immuntherapie mit sogenannten CAR-T-Zellen hat sich bei der Behandlung verschiedener Leukämien und Lymphome etabliert. Forschende des LMU Klinikums in München stellten nun jedoch fest, dass viele Patienten unter einer bestimmten Nebenwirkung leiden – einem zuweilen lange anhaltenden Abfall der Blutzellen. Ein neu entwickelter Score soll nun helfen, Hochvs. Niedrigrisikopatienten vor Therapiebeginn zu stratifizieren.","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"632 - 632"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44004832","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Ioannis Michaelides, Sandra Fest, M. Berszin, S. Wiegand, C. Bohr, J. Künzel, A. Dietz, M. Pirlich, G. Wichmann
Das adenoidzystische Karzinom (ACC) wurde 1856 durch Theodor Billroth beschrieben und aufgrund des besonderen histologischen Aufbaus als Zylindrom bezeichnet [1]. Meistens kommt es in den Speicheldrüsen vor, tritt aber auch in den Nasennebenhöhlen und im Larynx auf. In seltenen Fällen entsteht es auch im Nasopharynx, in den Brustdrüsen sowie in der Haut und im Uterus [2]. Es zeigt einen langsamen, aber aggressiv-invasiven Verlauf [3] mit Spätrezidiven und hämatogener, lymphogener sowie perineuraler Ausbreitung [2]. Es tritt meistens in der vierten bis sechsten Lebensdekade ohne wesentliche Geschlechtspräferenz auf, praktisch kann es aber Patienten aus jeder Altersgruppe betreffen [4]. Die Therapie besteht hauptsächlich aus der operativen Tumorentfernung mit oder ohne adjuvanter Radiotherapie (aRT), die zu einer Reduktion der Lokalrezidive führt [5]. Bei Hochrisikopatienten, z. B. bei „close Margins“, R0-Resektion mit < 5mm bzw. R1-Resektion oder perineuraler Infiltration, kann eine zusätzliche systemische Therapie infrage kommen. Diesbezüglich existiert aber aufgrund der Seltenheit der Erkrankung wenig Evidenz [6]. Bei rezidivierenden/metastasierenden ACC und inoperablen ACC wird für Systemtherapien klassisch auf Cisplatin allein und auch in Kombination mit 5-FU, Cyclophosphamid und Doxorubicin gesetzt [7, 8]. Es existiert nur wenig Evidenz zu zielgerichteten Therapien und insbesondere keine Zulassung. Dies betrifft den Einsatz von Anti-EGFR-Antikörpern wie Cetuximab (Erbitux, E) und ebenfalls den Einsatz von Immuncheckpoint-Blockaden (ICB), bspw. mit Anti-PD-1-Antikörpern wie Pembrolizumab (Keytruda, K). Da ACC in mehr als 75 % der Fälle EGFR exprimieren und EGFR-Positivität in ACC signifikant mit aktivem Phospho-EGFR (p = 0,0034) [9] korreliert, stellten wir uns die Frage, ob ACC von einer zielgerichteten Anti-EGFR-Therapie mit Cetuximab profitieren könnten. ACC wurden darüber hinaus auch auf Expression von sogenannten Immuncheckpoint-Liganden wie bspw. PD-L1, PD-L2 u. a. untersucht. Obwohl ACC nur in wenigen Fällen PD-L1 exprimieren, wurde in ca. 60% der primären ACC und in 75% der metastasierenden ACC PD-L2 stark überexprimiert gefunden [10]. * Beide Autoren trugen gleichermaßen zu dieser Arbeit bei und teilen die Erst-Autorenschaft. ‡ Beide Autoren trugen gleichermaßen zu dieser Arbeit bei und teilen die Senior-Autorenschaft. Thieme Onkologie aktuell
{"title":"Pembrolizumab und Cetuximab als therapeutische Optionen für adenoidzystische Karzinome des Kopf-Hals-Bereiches","authors":"Ioannis Michaelides, Sandra Fest, M. Berszin, S. Wiegand, C. Bohr, J. Künzel, A. Dietz, M. Pirlich, G. Wichmann","doi":"10.1055/a-1956-4985","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1956-4985","url":null,"abstract":"Das adenoidzystische Karzinom (ACC) wurde 1856 durch Theodor Billroth beschrieben und aufgrund des besonderen histologischen Aufbaus als Zylindrom bezeichnet [1]. Meistens kommt es in den Speicheldrüsen vor, tritt aber auch in den Nasennebenhöhlen und im Larynx auf. In seltenen Fällen entsteht es auch im Nasopharynx, in den Brustdrüsen sowie in der Haut und im Uterus [2]. Es zeigt einen langsamen, aber aggressiv-invasiven Verlauf [3] mit Spätrezidiven und hämatogener, lymphogener sowie perineuraler Ausbreitung [2]. Es tritt meistens in der vierten bis sechsten Lebensdekade ohne wesentliche Geschlechtspräferenz auf, praktisch kann es aber Patienten aus jeder Altersgruppe betreffen [4]. Die Therapie besteht hauptsächlich aus der operativen Tumorentfernung mit oder ohne adjuvanter Radiotherapie (aRT), die zu einer Reduktion der Lokalrezidive führt [5]. Bei Hochrisikopatienten, z. B. bei „close Margins“, R0-Resektion mit < 5mm bzw. R1-Resektion oder perineuraler Infiltration, kann eine zusätzliche systemische Therapie infrage kommen. Diesbezüglich existiert aber aufgrund der Seltenheit der Erkrankung wenig Evidenz [6]. Bei rezidivierenden/metastasierenden ACC und inoperablen ACC wird für Systemtherapien klassisch auf Cisplatin allein und auch in Kombination mit 5-FU, Cyclophosphamid und Doxorubicin gesetzt [7, 8]. Es existiert nur wenig Evidenz zu zielgerichteten Therapien und insbesondere keine Zulassung. Dies betrifft den Einsatz von Anti-EGFR-Antikörpern wie Cetuximab (Erbitux, E) und ebenfalls den Einsatz von Immuncheckpoint-Blockaden (ICB), bspw. mit Anti-PD-1-Antikörpern wie Pembrolizumab (Keytruda, K). Da ACC in mehr als 75 % der Fälle EGFR exprimieren und EGFR-Positivität in ACC signifikant mit aktivem Phospho-EGFR (p = 0,0034) [9] korreliert, stellten wir uns die Frage, ob ACC von einer zielgerichteten Anti-EGFR-Therapie mit Cetuximab profitieren könnten. ACC wurden darüber hinaus auch auf Expression von sogenannten Immuncheckpoint-Liganden wie bspw. PD-L1, PD-L2 u. a. untersucht. Obwohl ACC nur in wenigen Fällen PD-L1 exprimieren, wurde in ca. 60% der primären ACC und in 75% der metastasierenden ACC PD-L2 stark überexprimiert gefunden [10]. * Beide Autoren trugen gleichermaßen zu dieser Arbeit bei und teilen die Erst-Autorenschaft. ‡ Beide Autoren trugen gleichermaßen zu dieser Arbeit bei und teilen die Senior-Autorenschaft. Thieme Onkologie aktuell","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"43 1","pages":"680 - 684"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48582052","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Melanome, die auf chronisch sonnengeschädigter Haut entstehen, werden üblicherweise dem Subtyp Lentigo maligna (LM) zugeordnet. Bisher gibt es keine gut definierten klinischen Merkmale, um das Risiko einer Invasion bei LM vorherzusagen; die Definition klinischer Prädiktoren für eine Invasion kann das Management von LM jedoch erheblich verbessern. Navarrete-Dechent et al. untersuchten, ob die Größe eines LM mit einer Invasion assoziiert ist.
{"title":"Kein Zusammenhang zwischen Größe und Invasionsrisiko bei LM-Melanomen","authors":"","doi":"10.1055/a-1593-9287","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1593-9287","url":null,"abstract":"Melanome, die auf chronisch sonnengeschädigter Haut entstehen, werden üblicherweise dem Subtyp Lentigo maligna (LM) zugeordnet. Bisher gibt es keine gut definierten klinischen Merkmale, um das Risiko einer Invasion bei LM vorherzusagen; die Definition klinischer Prädiktoren für eine Invasion kann das Management von LM jedoch erheblich verbessern. Navarrete-Dechent et al. untersuchten, ob die Größe eines LM mit einer Invasion assoziiert ist.","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"543 - 543"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45492172","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Im Rahmen einer Studie mit Patientinnen, die an einem Brustkrebs im Frühstadium erkrankt waren, ging der Einsatz einer „Electron intraoperative Radiotherapy“ (ELIOT) im Vergleich zu einer Ganzbrustbestrahlung („WholeBreast Irradiation“, WBI) nach im Median 5,8 Jahren mit einer höheren Rate von ipsilateralen Rezidiven einher. Nun wurden die Langzeitergebnisse sowie Überlebensoutcomes veröffentlicht.
{"title":"Früher Brustkrebs: Langzeitergebnisse zu intraoperativer Bestrahlung vorgestellt","authors":"Bestrahlung vorgestellt","doi":"10.1055/a-1593-9056","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1593-9056","url":null,"abstract":"Im Rahmen einer Studie mit Patientinnen, die an einem Brustkrebs im Frühstadium erkrankt waren, ging der Einsatz einer „Electron intraoperative Radiotherapy“ (ELIOT) im Vergleich zu einer Ganzbrustbestrahlung („WholeBreast Irradiation“, WBI) nach im Median 5,8 Jahren mit einer höheren Rate von ipsilateralen Rezidiven einher. Nun wurden die Langzeitergebnisse sowie Überlebensoutcomes veröffentlicht.","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"544 - 544"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42580224","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
C. Dewald, J. Hinrichs, L. Becker, S. Maschke, Timo Meine, A. Saborowski, Leo Schönfeld, A. Vogel, M. Kirstein, F. Wacker
Zusammenfassung Ziel Die Chemosaturation mittels perkutaner hepatischer Perfusion mit Melphalan (CS-PHP) ist ein palliatives Therapieverfahren für Patienten mit nicht kurativ behandelbaren Lebertumoren. Die CS-PHP erlaubt eine selektive intrahepatische Anreicherung von hochdosiertem Melphalan bei minimaler systemischer Toxizität durch venöse Hämofiltration. Ziel dieser Studie war es, das Ansprechen und Überleben sowie die Sicherheit der CS-PHP-Prozedur bei Patienten mit leberdominant metastasiertem Aderhautmelanom zu evaluieren. Material und Methoden Gesamtansprechrate (overall response rate, ORR) und Krankheitskontrollrate (disease control rate, DCR) wurden anhand von Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST1.1) ermittelt. Medianes Gesamtüberleben (mOS), medianes progressionsfreies Überleben (mPFS) und hepatisches mPFS (mhPFS) wurden mittels Kaplan-Meier-Schätzer ermittelt. Nebenwirkungen wurden entsprechend der einheitlichen Terminologie-Kriterien für Nebenwirkungen (CTCAE) v5 klassifiziert. Ergebnisse 30 Patienten wurden zwischen Oktober 2014 und Januar 2019 mit 70 Chemosaturationen behandelt. Die ORR betrug 42,3 % und die DCR 80,8 %. Das mOS betrug 12 (95 %-Konfidenzintervall (KI) 7–15) Monate, das mPFS 6 (95 %-KI 4–10) und das mhPFS ebenfalls 6 (95 %-KI 4–13) Monate. Signifikante, aber transiente hämatotoxische Nebenwirkungen waren häufig (87 % Grad-3/4-Thrombozytopenie), hepatische Toxizität bis Leberversagen (n = 1/70) sowie kardiovaskuläre Komplikationen (ischämischer Insult, n = 1/70) waren selten. Schlussfolgerung Das palliative Therapiekonzept der Chemosaturation ist bei Patienten mit hepatisch metastasiertem Aderhautmelanom effektiv. Die interventionelle Prozedur ist sicher, seltene, aber schwerwiegende kardiovaskuläre und hepatische Komplikationen erfordern eine sorgfältige Patientenselektion und intensive Aufmerksamkeit.
{"title":"Chemosaturation durch perkutane hepatische Perfusion mit Melphalan bei hepatisch metastasiertem Aderhautmelanom: eine Überlebens- und Sicherheitsanalyse","authors":"C. Dewald, J. Hinrichs, L. Becker, S. Maschke, Timo Meine, A. Saborowski, Leo Schönfeld, A. Vogel, M. Kirstein, F. Wacker","doi":"10.1055/a-1557-6995","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1557-6995","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Ziel Die Chemosaturation mittels perkutaner hepatischer Perfusion mit Melphalan (CS-PHP) ist ein palliatives Therapieverfahren für Patienten mit nicht kurativ behandelbaren Lebertumoren. Die CS-PHP erlaubt eine selektive intrahepatische Anreicherung von hochdosiertem Melphalan bei minimaler systemischer Toxizität durch venöse Hämofiltration. Ziel dieser Studie war es, das Ansprechen und Überleben sowie die Sicherheit der CS-PHP-Prozedur bei Patienten mit leberdominant metastasiertem Aderhautmelanom zu evaluieren. Material und Methoden Gesamtansprechrate (overall response rate, ORR) und Krankheitskontrollrate (disease control rate, DCR) wurden anhand von Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST1.1) ermittelt. Medianes Gesamtüberleben (mOS), medianes progressionsfreies Überleben (mPFS) und hepatisches mPFS (mhPFS) wurden mittels Kaplan-Meier-Schätzer ermittelt. Nebenwirkungen wurden entsprechend der einheitlichen Terminologie-Kriterien für Nebenwirkungen (CTCAE) v5 klassifiziert. Ergebnisse 30 Patienten wurden zwischen Oktober 2014 und Januar 2019 mit 70 Chemosaturationen behandelt. Die ORR betrug 42,3 % und die DCR 80,8 %. Das mOS betrug 12 (95 %-Konfidenzintervall (KI) 7–15) Monate, das mPFS 6 (95 %-KI 4–10) und das mhPFS ebenfalls 6 (95 %-KI 4–13) Monate. Signifikante, aber transiente hämatotoxische Nebenwirkungen waren häufig (87 % Grad-3/4-Thrombozytopenie), hepatische Toxizität bis Leberversagen (n = 1/70) sowie kardiovaskuläre Komplikationen (ischämischer Insult, n = 1/70) waren selten. Schlussfolgerung Das palliative Therapiekonzept der Chemosaturation ist bei Patienten mit hepatisch metastasiertem Aderhautmelanom effektiv. Die interventionelle Prozedur ist sicher, seltene, aber schwerwiegende kardiovaskuläre und hepatische Komplikationen erfordern eine sorgfältige Patientenselektion und intensive Aufmerksamkeit.","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"576 - 584"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47575075","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Salvage-Lymphknotendissektion und Prostatakarzinomrezidiv – wie sind die Folgen?","authors":"","doi":"10.1055/a-1612-5557","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1612-5557","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":39872,"journal":{"name":"Tumor Diagnostik und Therapie","volume":"42 1","pages":"543 - 544"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45736672","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}