Zusammenfassung Mit dem 2017 in Kraft getretenen Prostituiertenschutzgesetz und der damit einhergehenden Ausweitung behördlicher Aufsichtsinstrumente verband sich ausdrücklich die Erwartung einer höheren Aufdeckung von Kriminalität im Prostitutionsgewerbe. Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Untersuchung der Frage nach, ob und in welchem Maße sich die registrierte Kriminalitätsentwicklung im Prostitutionsgewerbe vor und nach Inkrafttreten des Gesetzes unterscheidet. Ausgehend von Daten des Statistischen Bundesamts, darauf basierender Berechnungen sowie vielfältiger Hinweise auf intensivierte Vor-Ort-Kontrollen wird zunächst das Ausmaß zunehmender Kontrolle und Überwachung im Prostitutionsgewerbe dokumentiert. Im Anschluss daran werden aktuelle Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik, der Verurteilten-Statistik sowie der Statistik zur Organisierten Kriminalität daraufhin überprüft, ob sie die Erwartung einer vermehrten Zahl aufgedeckter Fälle und Opfer von Rotlicht-Kriminalität bestätigen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass dem nicht so ist, dass sich vielmehr die seit zwei Jahrzehnten festzustellende Rückläufigkeit registrierter Rotlicht-Kriminalität auch nach Inkrafttreten des Prostituiertenschutzgesetzes fortsetzt. Die Sinnhaftigkeit der mit diesem Gesetz eingeleiteten repressiven Reglementierung von Prostitution erscheint daher fragwürdig.
{"title":"Das Prostituiertenschutzgesetz im Lichte der Kriminalitätsstatistik","authors":"J. Henning, I. Hunecke, Gerhard Walentowitz","doi":"10.1515/mks-2021-0144","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0144","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Mit dem 2017 in Kraft getretenen Prostituiertenschutzgesetz und der damit einhergehenden Ausweitung behördlicher Aufsichtsinstrumente verband sich ausdrücklich die Erwartung einer höheren Aufdeckung von Kriminalität im Prostitutionsgewerbe. Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Untersuchung der Frage nach, ob und in welchem Maße sich die registrierte Kriminalitätsentwicklung im Prostitutionsgewerbe vor und nach Inkrafttreten des Gesetzes unterscheidet. Ausgehend von Daten des Statistischen Bundesamts, darauf basierender Berechnungen sowie vielfältiger Hinweise auf intensivierte Vor-Ort-Kontrollen wird zunächst das Ausmaß zunehmender Kontrolle und Überwachung im Prostitutionsgewerbe dokumentiert. Im Anschluss daran werden aktuelle Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik, der Verurteilten-Statistik sowie der Statistik zur Organisierten Kriminalität daraufhin überprüft, ob sie die Erwartung einer vermehrten Zahl aufgedeckter Fälle und Opfer von Rotlicht-Kriminalität bestätigen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass dem nicht so ist, dass sich vielmehr die seit zwei Jahrzehnten festzustellende Rückläufigkeit registrierter Rotlicht-Kriminalität auch nach Inkrafttreten des Prostituiertenschutzgesetzes fortsetzt. Die Sinnhaftigkeit der mit diesem Gesetz eingeleiteten repressiven Reglementierung von Prostitution erscheint daher fragwürdig.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75262539","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Der sexuelle Missbrauch von Kindern und kinderpornografische Delikte werden in der Gesellschaft, den Medien und der Politik häufig sehr emotional diskutiert, gepaart mit als irritierend erlebten Schwierigkeiten bei der Nachvollziehbarkeit der Hintergründe für diese Taten und einem Fokus auf herausragende und besonders schwerwiegende Einzelfälle. Bisherige Forschungsergebnisse verweisen hingegen zuvorderst auf eine große Heterogenität des Phänomens, welche sowohl für das Verständnis als auch eine effektive Strafverfolgung und Prävention dieser Straftaten zu berücksichtigen ist. Die vorliegende Untersuchung analysiert anhand der bundesweiten polizeilichen Kriminalstatistik längerfristige Verläufe der registrierten polizeilichen Fälle und zentraler kriminologischer Kenngrößen in diesen Deliktbereichen über die letzten 20 Jahre. Zudem wurden Informationen des polizeilichen Datenbanksystems POLAS des Landes Brandenburg zu Straffällen herangezogen, die zwischen 2013 und 2018 an die polizeiliche Kriminalstatistik gemeldet wurden. Auf dieser Basis werden verschiedene Fallgruppen des sexuellen Missbrauchs von Kindern nach den §§ 176 ff. StGB (n= 2248) und kinderpornografischer Delikte nach § 184 b StGB (n=592) hinsichtlich wesentlicher Fall- und Tatmerkmale kontrastiert und charakterisiert. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf einer Fallgruppe, die durch sexuelle Missbrauchshandlungen unter gleichzeitiger Herstellung pornografischer Aufnahmen gekennzeichnet ist. Für diese Fallgruppe erfolgte in Ergänzung zu den statistischen Analysen zusätzlich eine qualitative Analyse freitextlicher Fallbeschreibungen. Die erzielten Ergebnisse werden im Hinblick auf zielführende repressive und präventive Interventionsansätze diskutiert, wobei sich die Relevanz einer differenzierten Betrachtung verschiedener Tatbegehungskonstellationen erneut bestätigt, welche auch im Kontext der im Juni 2021 verkündeten Reform der einschlägigen Rechtsvorschriften bei Sexualstraftaten mit kindlichen Opfern berücksichtigt werden sollte.
{"title":"Der sexuelle Missbrauch von Kindern und kinderpornografische Delikte – Längerfristige Entwicklungsverläufe und ein empirischer Vergleich verschiedener Fallgruppen","authors":"Jürgen Biedermann, T. Rüdiger","doi":"10.1515/mks-2021-0107","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0107","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der sexuelle Missbrauch von Kindern und kinderpornografische Delikte werden in der Gesellschaft, den Medien und der Politik häufig sehr emotional diskutiert, gepaart mit als irritierend erlebten Schwierigkeiten bei der Nachvollziehbarkeit der Hintergründe für diese Taten und einem Fokus auf herausragende und besonders schwerwiegende Einzelfälle. Bisherige Forschungsergebnisse verweisen hingegen zuvorderst auf eine große Heterogenität des Phänomens, welche sowohl für das Verständnis als auch eine effektive Strafverfolgung und Prävention dieser Straftaten zu berücksichtigen ist. Die vorliegende Untersuchung analysiert anhand der bundesweiten polizeilichen Kriminalstatistik längerfristige Verläufe der registrierten polizeilichen Fälle und zentraler kriminologischer Kenngrößen in diesen Deliktbereichen über die letzten 20 Jahre. Zudem wurden Informationen des polizeilichen Datenbanksystems POLAS des Landes Brandenburg zu Straffällen herangezogen, die zwischen 2013 und 2018 an die polizeiliche Kriminalstatistik gemeldet wurden. Auf dieser Basis werden verschiedene Fallgruppen des sexuellen Missbrauchs von Kindern nach den §§ 176 ff. StGB (n= 2248) und kinderpornografischer Delikte nach § 184 b StGB (n=592) hinsichtlich wesentlicher Fall- und Tatmerkmale kontrastiert und charakterisiert. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf einer Fallgruppe, die durch sexuelle Missbrauchshandlungen unter gleichzeitiger Herstellung pornografischer Aufnahmen gekennzeichnet ist. Für diese Fallgruppe erfolgte in Ergänzung zu den statistischen Analysen zusätzlich eine qualitative Analyse freitextlicher Fallbeschreibungen. Die erzielten Ergebnisse werden im Hinblick auf zielführende repressive und präventive Interventionsansätze diskutiert, wobei sich die Relevanz einer differenzierten Betrachtung verschiedener Tatbegehungskonstellationen erneut bestätigt, welche auch im Kontext der im Juni 2021 verkündeten Reform der einschlägigen Rechtsvorschriften bei Sexualstraftaten mit kindlichen Opfern berücksichtigt werden sollte.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78378530","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Beecken, Johanna: Weibliche Jugendstrafgefangene in Deutschland. Eine bundesweite Bestandsaufnahme mit vollzugspolitischen Reformvorschlägen","authors":"R. Haverkamp","doi":"10.1515/mks-2021-0139","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0139","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75685616","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Radicalization and violent extremism in young people are growing problems in almost every society around the globe. This article starts by briefly summarizing the result of several comprehensive reviews on the prevention of radicalization and violent extremism. Based on a new social-developmental model of radicalization, it then introduces the concept of developmental prevention and presents a review of prevention principles, approaches, and programs derived from a developmental perspective within four different fields of proximal radicalization processes. These include (1) identity problems; (2) prejudice and negative intergroup attitudes; (3) extremist narratives, beliefs, and ideologies; and (4) antisocial development. Overall, several approaches and programs reveal promising effect sizes for a developmentally founded prevention of radicalization. However, more sound evaluations are needed to further promote this field.
{"title":"Concept of and approaches toward a developmental prevention of radicalization: Promising strategies to keep young people away from political, religious, and other forms of extremism","authors":"A. Beelmann","doi":"10.1515/mks-2021-0130","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0130","url":null,"abstract":"Abstract Radicalization and violent extremism in young people are growing problems in almost every society around the globe. This article starts by briefly summarizing the result of several comprehensive reviews on the prevention of radicalization and violent extremism. Based on a new social-developmental model of radicalization, it then introduces the concept of developmental prevention and presents a review of prevention principles, approaches, and programs derived from a developmental perspective within four different fields of proximal radicalization processes. These include (1) identity problems; (2) prejudice and negative intergroup attitudes; (3) extremist narratives, beliefs, and ideologies; and (4) antisocial development. Overall, several approaches and programs reveal promising effect sizes for a developmentally founded prevention of radicalization. However, more sound evaluations are needed to further promote this field.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78305480","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Newsmedia have regularly reported about acts of terrorism that involved members of the same family, but also about instances where one sibling becomes a terrorist, whereas the other becomes a successful, law-abiding citizen. The question is, then, to what extent family circumstances and individual risk factors impact on pathways towards these shared or divergent outcomes. To date, studies on the family characteristics of terrorist suspects have been hampered by a lack of empirical data, small sample sizes and non-representative samples. Using register data on individuals suspected of a terrorist offense in the Netherlands and their family members, the present study examines the demographic and socio-economic characteristics of the families, as well as criminal, employment and education careers of individual family members (parents and brothers/sisters). We compare these characteristics with those of two control groups: suspects of non-terrorist offenses and a matched sample from the population. We also compared the terrorist suspects with matched siblings who were not suspected of a terrorist offence. We will end with a discussion of both risk and protective factors that are present within these families and that can put members of the same family on different pathways.
{"title":"The families of Dutch terrorist suspects: Risk and protective factors among parents and siblings","authors":"E. Rodermond, F. Weerman","doi":"10.1515/mks-2021-0133","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0133","url":null,"abstract":"Abstract Newsmedia have regularly reported about acts of terrorism that involved members of the same family, but also about instances where one sibling becomes a terrorist, whereas the other becomes a successful, law-abiding citizen. The question is, then, to what extent family circumstances and individual risk factors impact on pathways towards these shared or divergent outcomes. To date, studies on the family characteristics of terrorist suspects have been hampered by a lack of empirical data, small sample sizes and non-representative samples. Using register data on individuals suspected of a terrorist offense in the Netherlands and their family members, the present study examines the demographic and socio-economic characteristics of the families, as well as criminal, employment and education careers of individual family members (parents and brothers/sisters). We compare these characteristics with those of two control groups: suspects of non-terrorist offenses and a matched sample from the population. We also compared the terrorist suspects with matched siblings who were not suspected of a terrorist offence. We will end with a discussion of both risk and protective factors that are present within these families and that can put members of the same family on different pathways.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81034830","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Over the past twenty years, research on political extremism and terrorism has become one of the fastest growing sub-fields within criminology. This rapid growth is reminiscent of the early years of criminologyitself, characterized by energy, imagination and creativity but at the same time a specialization struggling to collect and analyze valid data, apply appropriate research methods and develop coherent theoretical frameworks. In this paper, we take stock of these developments by considering a basket of micro- and macro-level risk factors that have been frequently linked to the decision to engage in violent extremism. Following a review of risk factors, we consider major definitional, theoretical, data and methodological challenges and also progress made. Prior criminological research on violent extremism has focused especially on micro-level characteristics and few studies to date have integrated micro and macro determinants to explain extremist outcomes. However, with the growing availability of data, including open-source databases, paired with the application of more sophisticated statistical methods, we expect to see more robust results in the years ahead.
{"title":"Micro and macro-level risk factors for extremism and terrorism: Toward a criminology of extremist violence","authors":"G. LaFree, Anina Schwarzenbach","doi":"10.1515/mks-2021-0127","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0127","url":null,"abstract":"Abstract Over the past twenty years, research on political extremism and terrorism has become one of the fastest growing sub-fields within criminology. This rapid growth is reminiscent of the early years of criminologyitself, characterized by energy, imagination and creativity but at the same time a specialization struggling to collect and analyze valid data, apply appropriate research methods and develop coherent theoretical frameworks. In this paper, we take stock of these developments by considering a basket of micro- and macro-level risk factors that have been frequently linked to the decision to engage in violent extremism. Following a review of risk factors, we consider major definitional, theoretical, data and methodological challenges and also progress made. Prior criminological research on violent extremism has focused especially on micro-level characteristics and few studies to date have integrated micro and macro determinants to explain extremist outcomes. However, with the growing availability of data, including open-source databases, paired with the application of more sophisticated statistical methods, we expect to see more robust results in the years ahead.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87115977","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Extremism, Radicalization and Terrorism: Editorial","authors":"F. Lösel, Thomas Bliesener","doi":"10.1515/mks-2021-0134","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0134","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72859957","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Wie steht es um das Ausmaß islamistischer Einstellungen unter jungen Muslimen im deutschen Justizvollzug? Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Radikalisierungspotenziale und damit in Verbindung stehende mögliche religionsbezogene Einflussfaktoren sowie die Dauer der bisher verbüßten Haft anhand einer Stichprobe von 87 jungen muslimischen Inhaftierten explorativ zu untersuchen. Die Teilnehmer bearbeiteten hierfür einen Fragebogen, in dem wir Fragen zu religiösen Sozialisationserfahrungen und aktueller Religiosität stellten, sowie Zustimmung zu fundamentalistischen und religiös-militanten Aussagen erhoben. Wir untersuchten die Häufigkeitsverteilungen fundamentalistischer und militanter Einstellungen und verglichen die Skalenmittelwerte von Muslimen mit einer nicht-muslimischen Vergleichsgruppe (n = 255). Anschließend berechneten wir Regressionsmodelle und modellierten Kausalketten, die die von uns untersuchten Konzepte durch Mediation miteinander verknüpften. Unsere Ergebnisse geben Hinweise auf eine erhöhte Vulnerabilität von muslimischen Gefangenen für Radikalisierung. Weiterhin geht aus unseren Ergebnissen hervor, dass Sozialisationseinflüsse zwar offenbar keinen unmittelbaren Einfluss haben, sich aber indirekt auf das Ausmaß militanter Einstellungen auswirken. Die bisher im Gefängnis verbrachte Zeit spielt eine untergeordnete Rolle. Wir diskutieren die Verallgemeinerbarkeit unserer Ergebnisse und mögliche Implikationen für den Strafvollzug.
{"title":"Radicalization potentials of young Muslims in prison: What role do religious factors play?","authors":"Sonja King, Johann Endres, M. Stemmler","doi":"10.1515/mks-2021-0126","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0126","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Wie steht es um das Ausmaß islamistischer Einstellungen unter jungen Muslimen im deutschen Justizvollzug? Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Radikalisierungspotenziale und damit in Verbindung stehende mögliche religionsbezogene Einflussfaktoren sowie die Dauer der bisher verbüßten Haft anhand einer Stichprobe von 87 jungen muslimischen Inhaftierten explorativ zu untersuchen. Die Teilnehmer bearbeiteten hierfür einen Fragebogen, in dem wir Fragen zu religiösen Sozialisationserfahrungen und aktueller Religiosität stellten, sowie Zustimmung zu fundamentalistischen und religiös-militanten Aussagen erhoben. Wir untersuchten die Häufigkeitsverteilungen fundamentalistischer und militanter Einstellungen und verglichen die Skalenmittelwerte von Muslimen mit einer nicht-muslimischen Vergleichsgruppe (n = 255). Anschließend berechneten wir Regressionsmodelle und modellierten Kausalketten, die die von uns untersuchten Konzepte durch Mediation miteinander verknüpften. Unsere Ergebnisse geben Hinweise auf eine erhöhte Vulnerabilität von muslimischen Gefangenen für Radikalisierung. Weiterhin geht aus unseren Ergebnissen hervor, dass Sozialisationseinflüsse zwar offenbar keinen unmittelbaren Einfluss haben, sich aber indirekt auf das Ausmaß militanter Einstellungen auswirken. Die bisher im Gefängnis verbrachte Zeit spielt eine untergeordnete Rolle. Wir diskutieren die Verallgemeinerbarkeit unserer Ergebnisse und mögliche Implikationen für den Strafvollzug.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91055862","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
A. Silke, John Morrison, Heidi Maiberg, Chloe Slay, Rebecca K Stewart
Abstract Improving our understanding of how disengagement and deradicalisation from terrorism and violent extremism occurs has critical real-world implications. A systematic review of the recent literature in this area was conducted in order to develop a more refined and empirically-derived model of the processes involved. After screening more than 83,000 documents, we found 29 research reports which met the minimum quality thresholds. Thematic analysis identified key factors associated with disengagement and deradicalisation processes. Assessing the interactions of these factors produced the Phoenix Model of Disengagement and Deradicalisation which is described in this paper. Also examined are some of the potential policy and practice implications of the Phoenix Model, as are avenues for future research in this area.
{"title":"The Phoenix Model of Disengagement and Deradicalisation from Terrorism and Violent Extremism","authors":"A. Silke, John Morrison, Heidi Maiberg, Chloe Slay, Rebecca K Stewart","doi":"10.1515/mks-2021-0128","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0128","url":null,"abstract":"Abstract Improving our understanding of how disengagement and deradicalisation from terrorism and violent extremism occurs has critical real-world implications. A systematic review of the recent literature in this area was conducted in order to develop a more refined and empirically-derived model of the processes involved. After screening more than 83,000 documents, we found 29 research reports which met the minimum quality thresholds. Thematic analysis identified key factors associated with disengagement and deradicalisation processes. Assessing the interactions of these factors produced the Phoenix Model of Disengagement and Deradicalisation which is described in this paper. Also examined are some of the potential policy and practice implications of the Phoenix Model, as are avenues for future research in this area.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77402770","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}