{"title":"Reviewer 2020","authors":"A. C. della Redazione","doi":"10.1515/mks-2020-2066","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2066","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"292 1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72916586","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Auch im Justizvollzug hat die derzeitige COVID-19-Pandemie mit der Suspendierung (nahezu) aller extra- und auch intramuraler Kontakte der Gefangenen (u. a. Verbot von Gefangenenbesuchen) zu einschneidenden Maßnahmen geführt. Darüber hinaus haben die Bundesländer auch Schritte zur zeitweisen Reduktion der Gefangenenpopulation, insbesondere durch die Aussetzung der Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen, unternommen. Bietet dieser noch nie dagewesene – zumindest temporäre – Vollstreckungsverzicht nicht endlich den bislang fehlenden Impuls, den Weg zu einer anderen, weniger nachteilbehafteten Reaktion auf die Nichtzahlung einer Geldstrafe zu beschreiten? Könnte dies nicht der Ausbau der gemeinnützigen Arbeit als primäre Ersatzstrafe sein?
{"title":"Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Justizvollzug","authors":"Marcus Schaerff","doi":"10.1515/mks-2021-2068","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-2068","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Auch im Justizvollzug hat die derzeitige COVID-19-Pandemie mit der Suspendierung (nahezu) aller extra- und auch intramuraler Kontakte der Gefangenen (u. a. Verbot von Gefangenenbesuchen) zu einschneidenden Maßnahmen geführt. Darüber hinaus haben die Bundesländer auch Schritte zur zeitweisen Reduktion der Gefangenenpopulation, insbesondere durch die Aussetzung der Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen, unternommen. Bietet dieser noch nie dagewesene – zumindest temporäre – Vollstreckungsverzicht nicht endlich den bislang fehlenden Impuls, den Weg zu einer anderen, weniger nachteilbehafteten Reaktion auf die Nichtzahlung einer Geldstrafe zu beschreiten? Könnte dies nicht der Ausbau der gemeinnützigen Arbeit als primäre Ersatzstrafe sein?","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"2007 1","pages":"27 - 45"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"86206451","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Stephanie Ernst: Der Jugendarrest. Eine Betrachtung aus rechtshistorischer, rechtsdogmatischer und rechtstatsächlicher Perspektive","authors":"C. Pfeiffer","doi":"10.1515/mks-2020-2061","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2061","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"1 1","pages":"76 - 78"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89175216","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Der Begriff der Radikalisierung prägt weiterhin die Diskussion um Extremismus. Die unterschiedlichen Konzeptualisierungen sind in ihren Folgen für eine Kriminalprävention offenzulegen. Die zentralen Begriffe für die Zielsetzung einer Radikalisierungsprävention, Disengagement und Deradikalisierung, werden präsentiert. Sowohl die für die Frage der Prävention notwendigen Konzeptualisierungen als gerade auch erste Verweise auf die empirische Umsetzung in Deutschland erfolgen. Auf die Notwendigkeit der stärkeren Beachtung der Wiedereingliederungsperspektive wird verwiesen.
{"title":"Radikalisierungsprävention und Wiedereingliederung","authors":"Eduard Matt, Ivo Lisitzki","doi":"10.1515/mks-2020-2062","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2062","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Begriff der Radikalisierung prägt weiterhin die Diskussion um Extremismus. Die unterschiedlichen Konzeptualisierungen sind in ihren Folgen für eine Kriminalprävention offenzulegen. Die zentralen Begriffe für die Zielsetzung einer Radikalisierungsprävention, Disengagement und Deradikalisierung, werden präsentiert. Sowohl die für die Frage der Prävention notwendigen Konzeptualisierungen als gerade auch erste Verweise auf die empirische Umsetzung in Deutschland erfolgen. Auf die Notwendigkeit der stärkeren Beachtung der Wiedereingliederungsperspektive wird verwiesen.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"20 1","pages":"16 - 26"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90039456","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Das Streben nach Sicherheit gilt als ein Grundbedürfnis des Menschen. Es erscheint daher plausibel, dass Menschen ihr Herkunftsland verlassen, wenn ihre Sicherheit offensichtlich bedroht ist bzw. eine solche Bedrohung befürchtet wird. Theoretische Überlegungen zum Sicherheitsempfinden gehen von einer Beeinflussung durch individuelle Erfahrungen und sozialräumliche Bedingungen aus. Die vorliegende Analyse fokussiert das subjektive Sicherheitsempfinden von Migranten Es sind stets Personen aller Geschlechter gleichermaßen gemeint; aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben und Ausführungen auf Angehörige aller Geschlechter. Wird zwischen den Geschlechtern unterschieden, ist dies gesondert ausgeführt. mit Fluchthintergrund in ihrem Alltagsleben in Deutschland, wobei der Einfluss verschiedener individueller Faktoren (u. a. Viktimisierung vor, während und nach der Flucht) auf das Sicherheitsempfinden im Fokus steht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation den stärksten positiven Einfluss auf das Sicherheitsempfinden hat.
{"title":"Sicherheitsempfinden und Viktimisierungserfahrungen von Geflüchteten","authors":"Laura Treskow, Louisa Johanningmeier","doi":"10.1515/mks-2020-2064","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2064","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Streben nach Sicherheit gilt als ein Grundbedürfnis des Menschen. Es erscheint daher plausibel, dass Menschen ihr Herkunftsland verlassen, wenn ihre Sicherheit offensichtlich bedroht ist bzw. eine solche Bedrohung befürchtet wird. Theoretische Überlegungen zum Sicherheitsempfinden gehen von einer Beeinflussung durch individuelle Erfahrungen und sozialräumliche Bedingungen aus. Die vorliegende Analyse fokussiert das subjektive Sicherheitsempfinden von Migranten Es sind stets Personen aller Geschlechter gleichermaßen gemeint; aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben und Ausführungen auf Angehörige aller Geschlechter. Wird zwischen den Geschlechtern unterschieden, ist dies gesondert ausgeführt. mit Fluchthintergrund in ihrem Alltagsleben in Deutschland, wobei der Einfluss verschiedener individueller Faktoren (u. a. Viktimisierung vor, während und nach der Flucht) auf das Sicherheitsempfinden im Fokus steht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation den stärksten positiven Einfluss auf das Sicherheitsempfinden hat.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"174 1","pages":"46 - 63"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89797029","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Das Anstaltsklima ist in den letzten Jahren zunehmend Thema der Forschung auch im deutschen Justizvollzug geworden. Diese positive Entwicklung leidet jedoch bisher unter einer hohen Fragmentierung der verschiedenen Projekte und einer Reihe theoretischer, forschungspraktischer und methodischer Probleme. Diese reichen von der Frage der Definition über mangelnde Berücksichtigung von Mehrebenenstrukturen und der Beschränkung auf querschnittliche Forschungsdesigns bis hin zu Problemen der Objektivität angesichts unterschiedlicher Perspektiven. Der vorliegende Beitrag gibt eine kurze Literaturübersicht über Forschungsprojekte jüngeren Datums zum Klima im Justizvollzug in Deutschland anhand von Veröffentlichungen ab der Jahrtausendwende. Im Anschluss werden methodische und konzeptuelle Herausforderungen hervorgehoben, die mit der Erhebung und Erforschung des Klimas im Justizvollzug in Theorie und Praxis einhergehen. Aus diesen werden eine Reihe von Empfehlungen für die Klimaforschung im Justizvollzug abgeleitet und diskutiert.
{"title":"Stand und Herausforderungen der Forschung zum Anstaltsklima im deutschen Justizvollzug – zwischen vielversprechenden Anfängen und drohender Verzettelung","authors":"Marcel Guéridon","doi":"10.1515/mks-2020-2049","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2049","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Anstaltsklima ist in den letzten Jahren zunehmend Thema der Forschung auch im deutschen Justizvollzug geworden. Diese positive Entwicklung leidet jedoch bisher unter einer hohen Fragmentierung der verschiedenen Projekte und einer Reihe theoretischer, forschungspraktischer und methodischer Probleme. Diese reichen von der Frage der Definition über mangelnde Berücksichtigung von Mehrebenenstrukturen und der Beschränkung auf querschnittliche Forschungsdesigns bis hin zu Problemen der Objektivität angesichts unterschiedlicher Perspektiven. Der vorliegende Beitrag gibt eine kurze Literaturübersicht über Forschungsprojekte jüngeren Datums zum Klima im Justizvollzug in Deutschland anhand von Veröffentlichungen ab der Jahrtausendwende. Im Anschluss werden methodische und konzeptuelle Herausforderungen hervorgehoben, die mit der Erhebung und Erforschung des Klimas im Justizvollzug in Theorie und Praxis einhergehen. Aus diesen werden eine Reihe von Empfehlungen für die Klimaforschung im Justizvollzug abgeleitet und diskutiert.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"2019 1","pages":"269 - 284"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2020-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81057731","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die Diskussion um Straftäter und Kriminalität konzentriert sich in der Öffentlichkeit – vielfach auch in der Fachliteratur – auf das aktuelle Kriminalitätsgeschehen, die begangenen Straftaten und die ausgesprochenen Sanktionen. Unberücksichtigt bleibt dabei oft die hinsichtlich der Kriminalprävention ausgesprochen wichtige Frage, vor welchem Hintergrund sich das straffällige Verhalten beim Täter entwickelt hat. Weiterhin bleiben vor allem auch die Kollateralschäden einer Sanktion – etwa einer Inhaftierung – auf vorhandene Familienmitglieder, vor allem auch Kinder weitgehend unbeachtet. Es wird ein kurzer Überblick gegeben über vorhandene Forschungsergebnisse zu den Folgen von Freiheitsstrafen für die Frauen und Kinder der Inhaftierten insbesondere aus Deutschland und den USA. Bisherige Untersuchungen zeigen deutlich, dass die Inhaftierung eines Elternteils, vor allem der Mutter, in aller Regel sehr negative Auswirkungen auf die Sozialisation der Kinder hat, vor allem etwa auch zu einer delinquenten kindlichen Entwicklung beitragen kann. Hierbei ist zu beachten, dass Inhaftierte weitgehend aus benachteiligten sozialen Verhältnissen kommen, vielfach ein breites Muster von Verhaltensproblemen wie Gewalt oder Substanzmissbrauch zeigen, was mit zu einer Weitergabe des abweichenden Verhaltens an die nächste Generation beiträgt.
{"title":"Zu den Auswirkungen der Inhaftierung Straffälliger auf Familienangehörige","authors":"H. Kury, A. Kuhlmann","doi":"10.1515/mks-2020-2055","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2055","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Diskussion um Straftäter und Kriminalität konzentriert sich in der Öffentlichkeit – vielfach auch in der Fachliteratur – auf das aktuelle Kriminalitätsgeschehen, die begangenen Straftaten und die ausgesprochenen Sanktionen. Unberücksichtigt bleibt dabei oft die hinsichtlich der Kriminalprävention ausgesprochen wichtige Frage, vor welchem Hintergrund sich das straffällige Verhalten beim Täter entwickelt hat. Weiterhin bleiben vor allem auch die Kollateralschäden einer Sanktion – etwa einer Inhaftierung – auf vorhandene Familienmitglieder, vor allem auch Kinder weitgehend unbeachtet. Es wird ein kurzer Überblick gegeben über vorhandene Forschungsergebnisse zu den Folgen von Freiheitsstrafen für die Frauen und Kinder der Inhaftierten insbesondere aus Deutschland und den USA. Bisherige Untersuchungen zeigen deutlich, dass die Inhaftierung eines Elternteils, vor allem der Mutter, in aller Regel sehr negative Auswirkungen auf die Sozialisation der Kinder hat, vor allem etwa auch zu einer delinquenten kindlichen Entwicklung beitragen kann. Hierbei ist zu beachten, dass Inhaftierte weitgehend aus benachteiligten sozialen Verhältnissen kommen, vielfach ein breites Muster von Verhaltensproblemen wie Gewalt oder Substanzmissbrauch zeigen, was mit zu einer Weitergabe des abweichenden Verhaltens an die nächste Generation beiträgt.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"34 1","pages":"285 - 299"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2020-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73358101","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die Prognose von intramuralem Fehlverhalten und Lockerungsmissbräuchen ist ein wichtiger Bestandteil der Vollzugsplanung und in der Regel eine Voraussetzung für die Gewährung von Lockerungen und weiteren freiheitsbezogenen Maßnahmen. Derzeit existierende Rückfallprognoseinstrumente wurden bislang kaum dahingehend untersucht, ob sie sich auch für diese Form der Prognose eignen. In der vorliegenden Studie wurden unterschiedliche aktuarische Prognoseinstrumente (Static-99, SVG-5 und OGRS 3) bei 129 Straftätern, die in den Jahren 2013 bis 2018 aus der Sozialtherapeutischen Anstalt in Ludwigshafen entlassen wurden, angewendet und ihre Prognoseleistung geprüft. Zusätzlich wurden zwei anstaltsinterne Checklisten in die Untersuchung mit aufgenommen. Im Ergebnis zeigten sich alle drei aktuarischen Instrumente und darüber hinaus die Anstaltscheckliste zur Fluchtgefahr als valide für die Vorhersage von intramuralem Fehlverhalten, wobei die OGRS 3 (AUC = .77) die besten Werte erzielte. Für die Prognose von Lockerungsmissbräuchen waren die Ergebnisse von OGRS 3 und SVG-5 vielversprechend, wobei auch hier die OGRS 3 (AUC = .77) am besten abschnitt. Gerade bei der Prognose von Lockerungsmissbräuchen zeigten die Ergebnisse jedoch auch Limitationen der zur Verfügung stehenden Analysemethoden auf, die bei der praktischen Anwendung angemessen berücksichtigt werden sollten.
{"title":"Prävalenz und Vorhersage von intramuralem Fehlverhalten und Lockerungsmissbräuchen in der Sozialtherapie","authors":"L. Biedermann, M. Rettenberger","doi":"10.1515/mks-2020-2059","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2059","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Prognose von intramuralem Fehlverhalten und Lockerungsmissbräuchen ist ein wichtiger Bestandteil der Vollzugsplanung und in der Regel eine Voraussetzung für die Gewährung von Lockerungen und weiteren freiheitsbezogenen Maßnahmen. Derzeit existierende Rückfallprognoseinstrumente wurden bislang kaum dahingehend untersucht, ob sie sich auch für diese Form der Prognose eignen. In der vorliegenden Studie wurden unterschiedliche aktuarische Prognoseinstrumente (Static-99, SVG-5 und OGRS 3) bei 129 Straftätern, die in den Jahren 2013 bis 2018 aus der Sozialtherapeutischen Anstalt in Ludwigshafen entlassen wurden, angewendet und ihre Prognoseleistung geprüft. Zusätzlich wurden zwei anstaltsinterne Checklisten in die Untersuchung mit aufgenommen. Im Ergebnis zeigten sich alle drei aktuarischen Instrumente und darüber hinaus die Anstaltscheckliste zur Fluchtgefahr als valide für die Vorhersage von intramuralem Fehlverhalten, wobei die OGRS 3 (AUC = .77) die besten Werte erzielte. Für die Prognose von Lockerungsmissbräuchen waren die Ergebnisse von OGRS 3 und SVG-5 vielversprechend, wobei auch hier die OGRS 3 (AUC = .77) am besten abschnitt. Gerade bei der Prognose von Lockerungsmissbräuchen zeigten die Ergebnisse jedoch auch Limitationen der zur Verfügung stehenden Analysemethoden auf, die bei der praktischen Anwendung angemessen berücksichtigt werden sollten.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"1 1","pages":"235 - 249"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2020-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83019281","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Im November 2016 erfolgte eine bedeutsame Reform des deutschen Sexualstrafrechts, welche in der wissenschaftlichen Literatur und öffentlichen Debatte sowohl mit Hoffnungen als auch Befürchtungen einherging. Die vorliegende Untersuchung widmet sich aktuellen empirischen Erkenntnissen zu den Straftatbeständen des veränderten § 177 StGB (Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung) und des neugeschaffenen § 184 i StGB (Sexuelle Belästigung). So wird für beide Deliktkategorien anhand der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik und der Strafverfolgungsstatistik die Entwicklung des polizeilich registrierten Fallaufkommens aufgezeigt und mit der Anzahl der gerichtlichen Entscheidungen verglichen. Eine Analyse der Tatmerkmale aller im Jahr 2018 in Brandenburg registrierten Fälle nach den §§ 177 StGB (n = 390) und 184 i StGB (n = 387) auf Basis der POLAS-Datenbank verwies hinsichtlich der Aufklärung und Beweisbarkeit der fraglichen Taten auf die zentrale Bedeutung der Opferaussage als Personalbeweis. Im Weiteren werden Schlussfolgerungen für eine geeignete Vernehmungstechnik und -protokollierung dargestellt, um das infolge der Reform nunmehr zentrale Tatbestandsmerkmal– den erkennbar den sexuellen Handlungen entgegenstehenden Willen – adäquat aufklären zu können. Eine derartige Vernehmungsgestaltung verbessert zudem die Möglichkeiten, mittels wissenschaftlich etablierter Methoden der Glaubhaftigkeitsbeurteilung sowohl tatsächlich stattgefundene Taten als auch mögliche Falschbeschuldigungen als solche zu identifizieren.
2016年11月的摘要显示了德国性刑法的重大改革,在科学文献和公共争论中,他都带来了希望和恐惧。本研究目的而言,当前的实证知识的Straftatbeständen改变§177个StGB(性侵犯;性侵犯;强奸)和《neugeschaffenen§184 i StGB(性骚扰).比如,根据联邦警察死亡统计和执法统计,我们展示了警察记录下案件的出现情况,并将这两类司法判决的次数作了比较。分析2018年Tatmerkmale所有勃兰登堡注册案件复核§§177个StGB (n = 390)和184 i StGB (n = 387)基础上POLAS-Datenbank指出,关于教育和Beweisbarkeit抄袭的行为为核心Opferaussage作为Personalbeweis .此外,还论证了适当的审讯和记录技术,以便充分地了解因改革而现在出现的关键动因——对性行为的认识和意向——。设计这类审讯也有利于以科学的方式验证他人的真实行为和恶意行为。
{"title":"Empirische Erkenntnisse zur Reform des Sexualstrafrechts in Bezug auf die §§ 177 und 184 i StGB und daraus resultierende Schlussfolgerungen für die Vernehmungsgestaltung","authors":"Jürgen Biedermann, R. Volbert","doi":"10.1515/mks-2020-2058","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/mks-2020-2058","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Im November 2016 erfolgte eine bedeutsame Reform des deutschen Sexualstrafrechts, welche in der wissenschaftlichen Literatur und öffentlichen Debatte sowohl mit Hoffnungen als auch Befürchtungen einherging. Die vorliegende Untersuchung widmet sich aktuellen empirischen Erkenntnissen zu den Straftatbeständen des veränderten § 177 StGB (Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung) und des neugeschaffenen § 184 i StGB (Sexuelle Belästigung). So wird für beide Deliktkategorien anhand der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik und der Strafverfolgungsstatistik die Entwicklung des polizeilich registrierten Fallaufkommens aufgezeigt und mit der Anzahl der gerichtlichen Entscheidungen verglichen. Eine Analyse der Tatmerkmale aller im Jahr 2018 in Brandenburg registrierten Fälle nach den §§ 177 StGB (n = 390) und 184 i StGB (n = 387) auf Basis der POLAS-Datenbank verwies hinsichtlich der Aufklärung und Beweisbarkeit der fraglichen Taten auf die zentrale Bedeutung der Opferaussage als Personalbeweis. Im Weiteren werden Schlussfolgerungen für eine geeignete Vernehmungstechnik und -protokollierung dargestellt, um das infolge der Reform nunmehr zentrale Tatbestandsmerkmal– den erkennbar den sexuellen Handlungen entgegenstehenden Willen – adäquat aufklären zu können. Eine derartige Vernehmungsgestaltung verbessert zudem die Möglichkeiten, mittels wissenschaftlich etablierter Methoden der Glaubhaftigkeitsbeurteilung sowohl tatsächlich stattgefundene Taten als auch mögliche Falschbeschuldigungen als solche zu identifizieren.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"5 1","pages":"250 - 268"},"PeriodicalIF":0.5,"publicationDate":"2020-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89608443","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}