Marlene Muehlmann, Anna Lienert, H. Muehlan, Michael Stach, Y. Terhorst, Eva-Maria Messner
Zusammenfassung Einleitung Die Inhalte ganzheitlicher Sexualaufklärung können in Deutschland nur bedingt innerhalb des schulischen Kontexts vermittelt werden. Eine App zur sexuellen Gesundheit oder zu Themen der Sexualaufklärung könnte Jugendliche bei ihrer Informationssuche und Pädagog:innen in ihrem Lehrauftrag unterstützen. Forschungsziele Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist es, die Qualität und die Inhalte von deutschsprachigen mobilen digitalen Anwendungen zu untersuchen, die derzeit in Google Play sowie im App Store zur Unterstützung der Sexualaufklärung zur Verfügung stehen. Methoden Mithilfe eines Webcrawlers wurde in den beiden primären App-Stores recherchiert. Die Qualität der identifizierten Apps wurde mithilfe der deutschen Version der „Mobile Application Rating Scale“ (MARS-G) bewertet. Weiterhin wurde analysiert, inwieweit die Apps die Sexualaufklärung ganzheitlich gemäß der World Health Organization (WHO) und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) unterstützen können. Ergebnisse Unter 7 318 gescreenten Apps erfüllten sechs Apps die gewählten Einschlusskriterien. Die Apps zur Sexualaufklärung weisen eine durchschnittliche Qualität von M = 3.54 (SD = 0.65, Min = 2.64, Max = 4.45) auf. Die App „Bill Sanders“ erzielte auf allen Subdimensionen der MARS-G zumindest akzeptable Werte. Für die App der Psychosozialen Aids-Beratungsstelle der Caritas München „Only Human“, die nahezu sämtliche Bereiche der Sexualaufklärung thematisiert, ergaben sich besonders positive Bewertungen. Schlussfolgerung Deutschsprachige Apps zur Sexualaufklärung weisen eine mittlere Güte auf. Anhand des Qualitätsratings wurde deutlich, dass prinzipiell geeignete Apps insbesondere in Funktionalität, Ästhetik und subjektiver Qualität Mängel aufweisen. Diese sollten zunächst behoben werden, um anschließend wissenschaftliche Evaluationen, die die Wirksamkeit der Apps untersuchen, im Feld durchzuführen. Bisher fehlen derartige Wirksamkeitsstudien, daher kann nur bedingt zum Einsatz dieser Apps geraten werden.
在德国,全面性教育的内容只有在学校背景下才能体现。一个关于性健康或性教育议题的应用可以帮助青少年在信息查询和教育性教育中协助其女教师执行其教学任务。这些系统评价旨在验证德语国家的移动数字应用,它们在Google Play和App商店中都有可以提供的性教育支持。在两家主要的苹果店都有通过网络武器实现的方法应用公司通过德国版的“移动应用级别Scale”(ms g)对识别应用程序的质量进行了评估。进一步分析了应用程序在世界卫生组织(世卫组织)和健康教育联邦中心(宗宗)的建议中所能提供的全身心支持。集合在318个集合以上的程式中共六次。性教育应用的平均质量为M = 3.54 (SD = 0.65, Min = 2.64, Max = 4.45)。在火星探测器可以接受的所有次维度里慕尼黑慈善组织心理社会防治中心“唯一人类”的应用得到特别积极的评价,它实际关注到性教育的几乎所有领域。他的英语性教育应用得了平均差。通过质量评分可以清楚地看到原则上,好的应用,特别是性能、审美以及主见质量都有缺陷。这一点必须首先得到澄清,然后进行应用所必需的科学评价。目前没有这种有效性研究,因此只能建议使用这些应用程序。
{"title":"Digitale Sexualaufklärung: Verfügbarkeit und Evaluation mobiler deutschsprachiger Apps zur Förderung der sexuellen Gesundheit","authors":"Marlene Muehlmann, Anna Lienert, H. Muehlan, Michael Stach, Y. Terhorst, Eva-Maria Messner","doi":"10.1055/a-1669-7626","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1669-7626","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung Die Inhalte ganzheitlicher Sexualaufklärung können in Deutschland nur bedingt innerhalb des schulischen Kontexts vermittelt werden. Eine App zur sexuellen Gesundheit oder zu Themen der Sexualaufklärung könnte Jugendliche bei ihrer Informationssuche und Pädagog:innen in ihrem Lehrauftrag unterstützen. Forschungsziele Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist es, die Qualität und die Inhalte von deutschsprachigen mobilen digitalen Anwendungen zu untersuchen, die derzeit in Google Play sowie im App Store zur Unterstützung der Sexualaufklärung zur Verfügung stehen. Methoden Mithilfe eines Webcrawlers wurde in den beiden primären App-Stores recherchiert. Die Qualität der identifizierten Apps wurde mithilfe der deutschen Version der „Mobile Application Rating Scale“ (MARS-G) bewertet. Weiterhin wurde analysiert, inwieweit die Apps die Sexualaufklärung ganzheitlich gemäß der World Health Organization (WHO) und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) unterstützen können. Ergebnisse Unter 7 318 gescreenten Apps erfüllten sechs Apps die gewählten Einschlusskriterien. Die Apps zur Sexualaufklärung weisen eine durchschnittliche Qualität von M = 3.54 (SD = 0.65, Min = 2.64, Max = 4.45) auf. Die App „Bill Sanders“ erzielte auf allen Subdimensionen der MARS-G zumindest akzeptable Werte. Für die App der Psychosozialen Aids-Beratungsstelle der Caritas München „Only Human“, die nahezu sämtliche Bereiche der Sexualaufklärung thematisiert, ergaben sich besonders positive Bewertungen. Schlussfolgerung Deutschsprachige Apps zur Sexualaufklärung weisen eine mittlere Güte auf. Anhand des Qualitätsratings wurde deutlich, dass prinzipiell geeignete Apps insbesondere in Funktionalität, Ästhetik und subjektiver Qualität Mängel aufweisen. Diese sollten zunächst behoben werden, um anschließend wissenschaftliche Evaluationen, die die Wirksamkeit der Apps untersuchen, im Feld durchzuführen. Bisher fehlen derartige Wirksamkeitsstudien, daher kann nur bedingt zum Einsatz dieser Apps geraten werden.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"197 - 207"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42326873","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Diese Sammelrezension bespricht zehn aktuelle Buchpublikationen (2018–2021) zum Thema Sexualität und Behinderungen. Die teils deutsch-, teils englischsprachigen Bücher fallen in drei Kategorien: (1) Es geht um Bücher, die sich dem Thema aus sexualpädagogischer, sozialarbeiterischer und/oder politischer Perspektive nähern und damit direkt auf praktische Verbesserungen abzielen. (2) Dann gibt es Bücher, die ausschließlich konkrete sexualpädagogische Materialien liefern. (3) Und schließlich liegen grundlagenwissenschaftliche Werke vor, die rekonstruieren, wie Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Kulturen ihre jeweiligen Sexualitäten leben. Pro Kategorie werden mindestens drei Bücher vorgestellt.
{"title":"Zehn Monografien und Sammelbände über Sexualität und Behinderungen","authors":"","doi":"10.1055/a-1669-6806","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1669-6806","url":null,"abstract":"Diese Sammelrezension bespricht zehn aktuelle Buchpublikationen (2018–2021) zum Thema Sexualität und Behinderungen. Die teils deutsch-, teils englischsprachigen Bücher fallen in drei Kategorien: (1) Es geht um Bücher, die sich dem Thema aus sexualpädagogischer, sozialarbeiterischer und/oder politischer Perspektive nähern und damit direkt auf praktische Verbesserungen abzielen. (2) Dann gibt es Bücher, die ausschließlich konkrete sexualpädagogische Materialien liefern. (3) Und schließlich liegen grundlagenwissenschaftliche Werke vor, die rekonstruieren, wie Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Kulturen ihre jeweiligen Sexualitäten leben. Pro Kategorie werden mindestens drei Bücher vorgestellt.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"243 - 247"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46108778","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Tagung zu Sexualität und Schutz in Institutionen der Eingliederungshilfe","authors":"Lothar Sandfort","doi":"10.1055/a-1579-7267","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1579-7267","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"189 - 189"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47609636","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Menschen mit Behinderung wird in unserer Gesellschaft schon im Alltag häufig noch nicht auf Augenhöhe begegnet. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie eine gleichberechtigte Sexualität für Menschen mit Behinderung möglich sein soll. Dieser Beitrag beleuchtet im Hinblick auf diese Frage drei ausgewählte Felder: Sexualbegleitung als Sonderbehandlung im Bereich der Sexarbeit, die schwule Szene, die häufig dafür sorgt, dass es zu einer Doppeldiskriminierung von behinderten Männern kommt, und Medien mit ihrer Form der Darstellung.
{"title":"Sexualität und Behinderung – ein Kommentar aus männlich-queerer Perspektive","authors":"Bastian Krösche","doi":"10.1055/a-1551-7188","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1551-7188","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Menschen mit Behinderung wird in unserer Gesellschaft schon im Alltag häufig noch nicht auf Augenhöhe begegnet. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie eine gleichberechtigte Sexualität für Menschen mit Behinderung möglich sein soll. Dieser Beitrag beleuchtet im Hinblick auf diese Frage drei ausgewählte Felder: Sexualbegleitung als Sonderbehandlung im Bereich der Sexarbeit, die schwule Szene, die häufig dafür sorgt, dass es zu einer Doppeldiskriminierung von behinderten Männern kommt, und Medien mit ihrer Form der Darstellung.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"182 - 184"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48864357","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Einleitung Kinder und Jugendliche mit Behinderungen stellen eine Hochrisikogruppe dar, die signifikant häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen ist als Kinder und Jugendliche ohne Behinderungen. Forschungsziele Das vorliegende narrative Review aktualisiert den Überblick über die internationale Forschungslage zu Prävalenz, Risikofaktoren und Interventionen von und bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Methoden Durch systematische Recherchen in Pubmed, PsycINFO und verschiedenen Suchmaschinen wurden 39 Publikationen extrahiert, die seit 2014 das Themenfeld der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen beleuchten und damit einen Reviewartikel von 2014 aktualisieren. Ergebnisse Die eingeschlossenen 39 Artikel wurden in die Bereiche Epidemiologie (Prävalenz n = 17, Risikofaktoren n = 5, Folgen sexualisierter Gewalt n = 2), Versorgung (Prävention n = 7, Intervention n = 6) und Verschiedenes (n = 2) unterteilt. Eine aktuelle Metaanalyse unterstreicht das erhöhte Risiko für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne Behinderungen, von sexualisierter Gewalt betroffen zu werden. Zwei neu entwickelte, strukturierte und evaluierte Präventionsprogramme treten diesem Risiko entgegen. Für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach dem Erleben von sexualisierter Gewalt gibt es lediglich für Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderungen eine Publikation mit konkreten Hinweisen; für alle anderen Behinderungsformen ließ sich auch seit 2014 kein evaluiertes Programm auffinden. Schlussfolgerung Implikationen für künftige Forschung zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und deren Versorgung werden diskutiert.
{"title":"Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen: Erweiterter Forschungsstand seit 2014 und praktische Konsequenzen","authors":"Wencke Chodan, F. Hässler, O. Reis","doi":"10.1055/a-1553-0435","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1553-0435","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung Kinder und Jugendliche mit Behinderungen stellen eine Hochrisikogruppe dar, die signifikant häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen ist als Kinder und Jugendliche ohne Behinderungen. Forschungsziele Das vorliegende narrative Review aktualisiert den Überblick über die internationale Forschungslage zu Prävalenz, Risikofaktoren und Interventionen von und bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Methoden Durch systematische Recherchen in Pubmed, PsycINFO und verschiedenen Suchmaschinen wurden 39 Publikationen extrahiert, die seit 2014 das Themenfeld der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen beleuchten und damit einen Reviewartikel von 2014 aktualisieren. Ergebnisse Die eingeschlossenen 39 Artikel wurden in die Bereiche Epidemiologie (Prävalenz n = 17, Risikofaktoren n = 5, Folgen sexualisierter Gewalt n = 2), Versorgung (Prävention n = 7, Intervention n = 6) und Verschiedenes (n = 2) unterteilt. Eine aktuelle Metaanalyse unterstreicht das erhöhte Risiko für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne Behinderungen, von sexualisierter Gewalt betroffen zu werden. Zwei neu entwickelte, strukturierte und evaluierte Präventionsprogramme treten diesem Risiko entgegen. Für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach dem Erleben von sexualisierter Gewalt gibt es lediglich für Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderungen eine Publikation mit konkreten Hinweisen; für alle anderen Behinderungsformen ließ sich auch seit 2014 kein evaluiertes Programm auffinden. Schlussfolgerung Implikationen für künftige Forschung zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und deren Versorgung werden diskutiert.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"137 - 151"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47935539","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Einleitung Blogs sind eine niedrigschwellige Möglichkeit, private und autobiografische Beiträge einer weitestgehend anonymen Leser:innenschaft im Internet zur Verfügung zu stellen. Menschen mit Körperbehinderungen nutzen diese Plattform, um aus ihrem Leben und von ihren Erfahrungen zu berichten. Auch sexuelle Themen finden dabei Berücksichtigung. Forschungsziele Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung von sexuellen Themen, die Menschen mit sichtbaren Körperbehinderungen in Blog-Posts veröffentlichen. Durch die Analyse von autobiografischen Posts sollen die wesentlichen Anliegen der Blogger:innen im Sinne der Selbstermächtigung hervorgehoben und darüber hinaus in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht werden. Methoden Es wurde eine explorativ qualitative Analyse nicht kommerzieller Blog-Posts durchgeführt. Die Auswertung der Blogbeiträge erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015). Das Kategoriensystem wurde in Anlehnung an die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt. Ergebnisse Es dominieren Themen, die aus der Auseinandersetzung mit behindernden Umweltfaktoren resultieren. Ungewollte Fremdbewertungen wirken selbstwertschädigend. Die Blogger:innen nehmen als Expert:innen in eigener Sache klar Stellung. Schlussfolgerung Menschen mit Körperbehinderungen sollten für ihre Belange und Themen sowohl in wissenschaftliche als auch politische Diskurse deutlicher einbezogen werden. Eine behinderungsspezifische Sexualpädagogik kann die sexuelle Entwicklung positiv unterstützen.
{"title":"“Man wird bei diesem Thema gerne mal übersehen“ – eine Exploration sexueller Themen in Weblogs von Menschen mit Körperbehinderungen","authors":"Barbara Ortland, Annika Scholten","doi":"10.1055/a-1555-7555","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1555-7555","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung Blogs sind eine niedrigschwellige Möglichkeit, private und autobiografische Beiträge einer weitestgehend anonymen Leser:innenschaft im Internet zur Verfügung zu stellen. Menschen mit Körperbehinderungen nutzen diese Plattform, um aus ihrem Leben und von ihren Erfahrungen zu berichten. Auch sexuelle Themen finden dabei Berücksichtigung. Forschungsziele Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung von sexuellen Themen, die Menschen mit sichtbaren Körperbehinderungen in Blog-Posts veröffentlichen. Durch die Analyse von autobiografischen Posts sollen die wesentlichen Anliegen der Blogger:innen im Sinne der Selbstermächtigung hervorgehoben und darüber hinaus in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht werden. Methoden Es wurde eine explorativ qualitative Analyse nicht kommerzieller Blog-Posts durchgeführt. Die Auswertung der Blogbeiträge erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015). Das Kategoriensystem wurde in Anlehnung an die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt. Ergebnisse Es dominieren Themen, die aus der Auseinandersetzung mit behindernden Umweltfaktoren resultieren. Ungewollte Fremdbewertungen wirken selbstwertschädigend. Die Blogger:innen nehmen als Expert:innen in eigener Sache klar Stellung. Schlussfolgerung Menschen mit Körperbehinderungen sollten für ihre Belange und Themen sowohl in wissenschaftliche als auch politische Diskurse deutlicher einbezogen werden. Eine behinderungsspezifische Sexualpädagogik kann die sexuelle Entwicklung positiv unterstützen.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"153 - 162"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47975414","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
S. Scharmanski, Stefanie Paschke, M. Tomse, Laura Brockschmidt
Zusammenfassung Jeder Mensch hat das Recht auf den Zugang zu evidenzbasierten Informationen zur Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung. Im Sinne eines ganzheitlichen Verständnisses von sexueller und reproduktiver Gesundheit fördert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihren Maßnahmen das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität von Menschen mit Beeinträchtigungen. Der vorliegende Praxisbeitrag stellt diese Aktivitäten und Materialien zusammenfassend dar.
{"title":"Auf dem Weg zur sexuellen Selbstbestimmung: Das Engagement der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für Menschen mit Beeinträchtigungen","authors":"S. Scharmanski, Stefanie Paschke, M. Tomse, Laura Brockschmidt","doi":"10.1055/a-1551-7132","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1551-7132","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Jeder Mensch hat das Recht auf den Zugang zu evidenzbasierten Informationen zur Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung. Im Sinne eines ganzheitlichen Verständnisses von sexueller und reproduktiver Gesundheit fördert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihren Maßnahmen das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität von Menschen mit Beeinträchtigungen. Der vorliegende Praxisbeitrag stellt diese Aktivitäten und Materialien zusammenfassend dar.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"34 1","pages":"163 - 167"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48252780","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}