Trotz neuer Entwicklungen Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C) senkender Medikamente wie Statine, Ezetimib sowie Inhibitoren von Proprotein Convertase Subtilisin/Kexin type 9 (PCSK9) wie die PCSK9-Antikörper Alirocumab und Evolocumab oder die PCSK9-Antisense-Therapie mit Inclisiran, besteht weiterhin für bestimmte Patienten die Indikation zur Lipoproteinapherese (LA), wenn alle Lebensstil- und medikamentösen Maßnahmen ausgeschöpft wurden (Ultima-Ratio-Therapie) 1. Als Entscheidungsgrundlage für die Indikation zur LA gilt die Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung, Anlage I Nr. 1: Ambulante Durchführung der Apheresen als extrakorporales Hämotherapieverfahren, Rechtsgrundlage: § 135 Abs. 1 SGB V, Gültigkeit: seit 01.01.1991, zuletzt geändert zum: 06.03.2015.
{"title":"Therapeutische Apherese","authors":"Volker J. J. Schettler","doi":"10.1055/a-2055-4775","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2055-4775","url":null,"abstract":"Trotz neuer Entwicklungen Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C) senkender Medikamente wie Statine, Ezetimib sowie Inhibitoren von Proprotein Convertase Subtilisin/Kexin type 9 (PCSK9) wie die PCSK9-Antikörper Alirocumab und Evolocumab oder die PCSK9-Antisense-Therapie mit Inclisiran, besteht weiterhin für bestimmte Patienten die Indikation zur Lipoproteinapherese (LA), wenn alle Lebensstil- und medikamentösen Maßnahmen ausgeschöpft wurden (Ultima-Ratio-Therapie) 1. Als Entscheidungsgrundlage für die Indikation zur LA gilt die Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung, Anlage I Nr. 1: Ambulante Durchführung der Apheresen als extrakorporales Hämotherapieverfahren, Rechtsgrundlage: § 135 Abs. 1 SGB V, Gültigkeit: seit 01.01.1991, zuletzt geändert zum: 06.03.2015.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"66 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707547","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Dialyse Basic Day (21.03.2024) und Nephro Fachtagung Ulm 2024 (22.–23.03.2024) im Bantleon Forum für Wissen & Dialog, Ulm","authors":"Marion Bundschu","doi":"10.1055/a-2168-9925","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2168-9925","url":null,"abstract":"Dialyse Basic Day (21.03.2024) und Nephro Fachtagung Ulm 2024 (22.–23.03.2024) im Bantleon Forum für Wissen & Dialog, Ulm","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"435 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707551","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Nach Nierentransplantation ist eine lebenslange Nachsorge mit Monitoring hinsichtlich einer Organabstoßung erforderlich. Die derzeit gängigen Untersuchungen von Blut, Urin oder Gewebe sind wenig sensitiv, unspezifisch oder sehr invasiv. Klinisch besteht ein Bedarf an spezifischen Biomarkern, welche eine Abstoßung frühzeitig und verlässlich anzeigen. Ein aktueller Review beleuchtet die diagnostische Wertigkeit von zellfreier Spender-DNA als Biomarker für eine Transplantatabstoßung in 4 klinischen Szenarien.
{"title":"Biomarker der Transplantatabstoßung","authors":"Felix Stocker","doi":"10.1055/a-2083-8793","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2083-8793","url":null,"abstract":"Nach Nierentransplantation ist eine lebenslange Nachsorge mit Monitoring hinsichtlich einer Organabstoßung erforderlich. Die derzeit gängigen Untersuchungen von Blut, Urin oder Gewebe sind wenig sensitiv, unspezifisch oder sehr invasiv. Klinisch besteht ein Bedarf an spezifischen Biomarkern, welche eine Abstoßung frühzeitig und verlässlich anzeigen. Ein aktueller Review beleuchtet die diagnostische Wertigkeit von zellfreier Spender-DNA als Biomarker für eine Transplantatabstoßung in 4 klinischen Szenarien.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"33 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707563","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Volker Aßfalg, Felix Stocker, Konrad Stock, Lutz Renders
ZUSAMMENFASSUNG Pathophysiologisch lassen sich neben der T-zellulären und der antikörpervermittelten (humoralen) Abstoßung gegen humane Leukozytenantigene (HLA) auch Abstoßungen gegen Nicht-HLA-Moleküle, komplementgetriggerte Abstoßungen und Abstoßungen durch Missing-Self beschreiben. Klinisch müssen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt nach einer Transplantation immer auch nichtimmunologische Ursachen einer Transplantatdysfunktion in Betrachtung gezogen werden. Trotz moderner immunsuppressiver Medikation ist die chronische Nierentransplantatabstoßung der limitierende Faktor für das Überleben eines Nierentransplantats. Akute Abstoßungen lassen sich nur in Zusammenschau von klinischen, labormedizinischen und apparativen Befunden nachweisen – der Goldstandard in der Diagnostik einer Abstoßung stellt die nephropathologische Begutachtung eines Nierenbiopsie-Stanzzylinders dar. Die Nierentransplantatbiopsie ist ein standardisiertes, und in geübten Händen für Patienten und Transplantat sicheres, diagnostisches Verfahren.
{"title":"Nierentransplantatabstoßung","authors":"Volker Aßfalg, Felix Stocker, Konrad Stock, Lutz Renders","doi":"10.1055/a-2102-0681","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2102-0681","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Pathophysiologisch lassen sich neben der T-zellulären und der antikörpervermittelten (humoralen) Abstoßung gegen humane Leukozytenantigene (HLA) auch Abstoßungen gegen Nicht-HLA-Moleküle, komplementgetriggerte Abstoßungen und Abstoßungen durch Missing-Self beschreiben. Klinisch müssen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt nach einer Transplantation immer auch nichtimmunologische Ursachen einer Transplantatdysfunktion in Betrachtung gezogen werden. Trotz moderner immunsuppressiver Medikation ist die chronische Nierentransplantatabstoßung der limitierende Faktor für das Überleben eines Nierentransplantats. Akute Abstoßungen lassen sich nur in Zusammenschau von klinischen, labormedizinischen und apparativen Befunden nachweisen – der Goldstandard in der Diagnostik einer Abstoßung stellt die nephropathologische Begutachtung eines Nierenbiopsie-Stanzzylinders dar. Die Nierentransplantatbiopsie ist ein standardisiertes, und in geübten Händen für Patienten und Transplantat sicheres, diagnostisches Verfahren.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707528","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Maike Büttner-Herold, Joachim Velden, Kerstin Amann
ZUSAMMENFASSUNG Die Abstoßungsdiagnostik an Biopsien der Transplantatnieren erfolgt unter Anwendung der Banff-Klassifikation, die auf eine lange Historie von Anpassungen an den Stand der aktuellen Kenntnis zurückblickt. Die neueste Banff-Klassifikation stammt aus dem Jahr 2019 1. Neben den einzelnen Abstoßungskategorien werden morphologische Parameter, die zur Diagnose einer Rejektion herangezogen werden sollen, semiquantitativ definiert, und es wird empfohlen die einzelnen Parameter als Liste oder Tabelle im Befundbericht neben der Kategorie anzugeben. Bei der Bewertung der Befunde ist es wichtig, diese im Kontext anderer Nierenveränderungen und der klinischen Befunde der Patienten sowie der Erfahrungswerte der Pathologen zu interpretieren. Diese Herangehensweise hat sicherlich ihre Limitationen, u. a. was die Reproduzierbarkeit der morphologischen Parameter angeht und was die Dichotomisierung in antikörpervermittelte Abstoßung (ABMR: „antibody mediated rejection“) und T-Zell-vermittelte Prozesse (TCMR: „T-cell mediated rejection“) angeht, gibt jedoch medizinischem Personal, das in die Betreuung nierentransplantierter Patienten involviert ist, eine gemeinsame Basis und Sprache an die Hand. Über die Jahre hat sich die Banff-Klassifikation Schritt für Schritt aus einer Expertenmeinung in eine evidenzbasierte Klassifikation weiterentwickelt.
{"title":"Pathologie der Nierentransplantatabstoßung","authors":"Maike Büttner-Herold, Joachim Velden, Kerstin Amann","doi":"10.1055/a-2102-0937","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2102-0937","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die Abstoßungsdiagnostik an Biopsien der Transplantatnieren erfolgt unter Anwendung der Banff-Klassifikation, die auf eine lange Historie von Anpassungen an den Stand der aktuellen Kenntnis zurückblickt. Die neueste Banff-Klassifikation stammt aus dem Jahr 2019 1. Neben den einzelnen Abstoßungskategorien werden morphologische Parameter, die zur Diagnose einer Rejektion herangezogen werden sollen, semiquantitativ definiert, und es wird empfohlen die einzelnen Parameter als Liste oder Tabelle im Befundbericht neben der Kategorie anzugeben. Bei der Bewertung der Befunde ist es wichtig, diese im Kontext anderer Nierenveränderungen und der klinischen Befunde der Patienten sowie der Erfahrungswerte der Pathologen zu interpretieren. Diese Herangehensweise hat sicherlich ihre Limitationen, u. a. was die Reproduzierbarkeit der morphologischen Parameter angeht und was die Dichotomisierung in antikörpervermittelte Abstoßung (ABMR: „antibody mediated rejection“) und T-Zell-vermittelte Prozesse (TCMR: „T-cell mediated rejection“) angeht, gibt jedoch medizinischem Personal, das in die Betreuung nierentransplantierter Patienten involviert ist, eine gemeinsame Basis und Sprache an die Hand. Über die Jahre hat sich die Banff-Klassifikation Schritt für Schritt aus einer Expertenmeinung in eine evidenzbasierte Klassifikation weiterentwickelt.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707545","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Jahresbericht 2022 der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zur Organspende und Transplantation in Deutschland hat gezeigt, dass einiges im Argen liegt: Es gab im letzten Jahr nur 869 postmortale Organspender, was einen spürbaren Rückgang im Vergleich zu den Jahren 2018–2021 bedeutet. Ähnlich sieht es bei den postmortal gespendeten Organen aus – die Anzahl von 2662 liegt deutlich unter dem Niveau der Vorjahre.
{"title":"Organspende – es muss sich etwas tun","authors":"Christian Schäfer","doi":"10.1055/a-2083-8724","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2083-8724","url":null,"abstract":"Der Jahresbericht 2022 der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zur Organspende und Transplantation in Deutschland hat gezeigt, dass einiges im Argen liegt: Es gab im letzten Jahr nur 869 postmortale Organspender, was einen spürbaren Rückgang im Vergleich zu den Jahren 2018–2021 bedeutet. Ähnlich sieht es bei den postmortal gespendeten Organen aus – die Anzahl von 2662 liegt deutlich unter dem Niveau der Vorjahre.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"2015 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707566","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Andrea Dick, Reka Kugyelka, Andreas Humpe, Teresa Kauke
ZUSAMMENFASSUNG Das HLA-System (HLA: humane Leukozytenantigene) spielt eine wichtige Rolle bei der Transplantation (Tx) der Niere. Daher ist der Nachweis von HLA-Antikörpern vor und nach der Tx entscheidend für die Betreuung des Patienten, wobei verschiedene Verfahren eingesetzt werden. Der Nachweis von donorspezifischen HLA-Antikörpern (DSA) ist gemäß Banff-Klassifikation 1 ein wichtiges Kriterium für die Diagnostik der antikörpervermittelten Abstoßung (ABMR: „antibody-mediated rejection“). Die Untersuchung auf präformierte sowie auf de novo DSA zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Tx kann helfen, das individuelle Risiko für eine ABMR zu beurteilen.
{"title":"Antikörpertestung in der Nierentransplantation","authors":"Andrea Dick, Reka Kugyelka, Andreas Humpe, Teresa Kauke","doi":"10.1055/a-2083-8984","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2083-8984","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Das HLA-System (HLA: humane Leukozytenantigene) spielt eine wichtige Rolle bei der Transplantation (Tx) der Niere. Daher ist der Nachweis von HLA-Antikörpern vor und nach der Tx entscheidend für die Betreuung des Patienten, wobei verschiedene Verfahren eingesetzt werden. Der Nachweis von donorspezifischen HLA-Antikörpern (DSA) ist gemäß Banff-Klassifikation 1 ein wichtiges Kriterium für die Diagnostik der antikörpervermittelten Abstoßung (ABMR: „antibody-mediated rejection“). Die Untersuchung auf präformierte sowie auf de novo DSA zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Tx kann helfen, das individuelle Risiko für eine ABMR zu beurteilen.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"33 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707268","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Lutz Renders, Samuel Niedermayer, Daniel Hartmann, Felix Stocker, Fabian Echterdieck, Volker Aßfalg
ZUSAMMENFASSUNG Bei der Nierentransplantatabstoßung wird zwischen zellulären und humoralen Rejektionen unterschieden, gemischte Formen kommen vor. Die Indikation zur Therapie sollte bioptisch gesichert werden, da viele Differenzialdiagnosen zu verschiedenen Zeiten nach einer Transplantation unter Umständen andere Therapieansätze erfordern und eine nicht notwendige zusätzliche Immunsuppression Risiken herausfordert. Eine kalkulierte Therapie bis zum Eintreffen des Biopsieergebnisses ist allerdings häufig sinnvoll und muss mit dem individuellem Risikoprofil des Patienten vorher abgewogen und besprochen werden. Für einen Therapiewahl sind hier viele Faktoren ausschlaggebend, die auch zum Teil in den weiteren Artikeln dieser Ausgabe von „Nephrologie aktuell“ diskutiert werden. Für die zellulären Rejektionen ist primär eine Steroidgabe etabliert und häufig erfolgversprechend. Bei unzureichendem Ansprechen werden depletierende Antikörper verabreicht. Ein erfolgreiches Ansprechen ist hier naturgemäß im Vergleich zu Steroidtherapie schlechter, was natürlich auch der jeweils unterschiedlichen Ausprägung der Rejektion mit entsprechenden histologischen Veränderungen geschuldet ist. Während die frühe humorale Rejektion zum Teil behandelbar ist, ohne dass hier viel Evidenz im Sinne von klassischen AMG-Studien vorhanden ist, ist die chronische und chronisch akute humorale Rejektion vor allem im späteren Verlauf nach der Transplantation einer Therapie kaum zugänglich. Therapieversuche der akuten humoralen Rejektion auf niedrigem Evidenzlevel beinhalten hier den Plasmaaustausch oder die Immunadsorbtion zur Entfernung von Antikörpern, wie auch der Einsatz von depletierenden Antikörper und die Gabe von Immunglobulinen. Bei den chronisch humoralen Formen kann eine Immunglobulingabe wiederholt versucht werden. Aktuell werden neue Substanzen aus der Rheumatologie und Hämatoonkologie auf ihre Verwendung in diesen Indikationen getestet. Ob diese zu Verbesserungen führen, bleibt abzuwarten.
{"title":"Therapie der Nierentransplantatabstoßung","authors":"Lutz Renders, Samuel Niedermayer, Daniel Hartmann, Felix Stocker, Fabian Echterdieck, Volker Aßfalg","doi":"10.1055/a-2102-1016","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2102-1016","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Bei der Nierentransplantatabstoßung wird zwischen zellulären und humoralen Rejektionen unterschieden, gemischte Formen kommen vor. Die Indikation zur Therapie sollte bioptisch gesichert werden, da viele Differenzialdiagnosen zu verschiedenen Zeiten nach einer Transplantation unter Umständen andere Therapieansätze erfordern und eine nicht notwendige zusätzliche Immunsuppression Risiken herausfordert. Eine kalkulierte Therapie bis zum Eintreffen des Biopsieergebnisses ist allerdings häufig sinnvoll und muss mit dem individuellem Risikoprofil des Patienten vorher abgewogen und besprochen werden. Für einen Therapiewahl sind hier viele Faktoren ausschlaggebend, die auch zum Teil in den weiteren Artikeln dieser Ausgabe von „Nephrologie aktuell“ diskutiert werden. Für die zellulären Rejektionen ist primär eine Steroidgabe etabliert und häufig erfolgversprechend. Bei unzureichendem Ansprechen werden depletierende Antikörper verabreicht. Ein erfolgreiches Ansprechen ist hier naturgemäß im Vergleich zu Steroidtherapie schlechter, was natürlich auch der jeweils unterschiedlichen Ausprägung der Rejektion mit entsprechenden histologischen Veränderungen geschuldet ist. Während die frühe humorale Rejektion zum Teil behandelbar ist, ohne dass hier viel Evidenz im Sinne von klassischen AMG-Studien vorhanden ist, ist die chronische und chronisch akute humorale Rejektion vor allem im späteren Verlauf nach der Transplantation einer Therapie kaum zugänglich. Therapieversuche der akuten humoralen Rejektion auf niedrigem Evidenzlevel beinhalten hier den Plasmaaustausch oder die Immunadsorbtion zur Entfernung von Antikörpern, wie auch der Einsatz von depletierenden Antikörper und die Gabe von Immunglobulinen. Bei den chronisch humoralen Formen kann eine Immunglobulingabe wiederholt versucht werden. Aktuell werden neue Substanzen aus der Rheumatologie und Hämatoonkologie auf ihre Verwendung in diesen Indikationen getestet. Ob diese zu Verbesserungen führen, bleibt abzuwarten.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707276","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit, wie sie heute aus dem modernen Klinikalltag gar nicht mehr wegzudenken ist, hat in der Transplantationsmedizin seit deren Anfängen bereits funktionieren müssen. Die Nephrologen können nicht ohne die Transplantationschirurgen und beide sind auf Immunologen, Pathologen, Laborchemiker und auch ein spezialisiertes pflegerisches Umfeld auf der Transplantationsstation angewiesen, um den Transplantationserfolg zu erreichen. Durch die immer weiter voranschreitende Spezialisierung der einzelnen Fachbereiche ergeben sich immer neue Aspekte, die zum Wohle der Patienten eingesetzt werden können.
{"title":"Nierentransplantatabstoßung","authors":"Volker Aßfalg","doi":"10.1055/a-2083-8830","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2083-8830","url":null,"abstract":"Die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit, wie sie heute aus dem modernen Klinikalltag gar nicht mehr wegzudenken ist, hat in der Transplantationsmedizin seit deren Anfängen bereits funktionieren müssen. Die Nephrologen können nicht ohne die Transplantationschirurgen und beide sind auf Immunologen, Pathologen, Laborchemiker und auch ein spezialisiertes pflegerisches Umfeld auf der Transplantationsstation angewiesen, um den Transplantationserfolg zu erreichen. Durch die immer weiter voranschreitende Spezialisierung der einzelnen Fachbereiche ergeben sich immer neue Aspekte, die zum Wohle der Patienten eingesetzt werden können.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"33 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135707543","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Bei allen pflegerischen Tätigkeiten spielt der Aufbau einer tragfähigen Patientenbeziehung eine wichtige Rolle. Nur durch wesentliche psychologische Grundhaltungen, wie Empathie, kongruente Kommunikation, Berücksichtigung der Autonomie und Respekt kann gegenseitiges Vertrauen entstehen. Ob durch gezielte psychologische Pflegemaßnahmen auch die Lebensqualität von Patienten an der Hämodialyse beeinflusst werden kann, hat eine chinesische Arbeitsgruppe evaluiert.
{"title":"Nephrologische Pflege","authors":"Dietmar Wiederhold","doi":"10.1055/a-2055-4744","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2055-4744","url":null,"abstract":"Bei allen pflegerischen Tätigkeiten spielt der Aufbau einer tragfähigen Patientenbeziehung eine wichtige Rolle. Nur durch wesentliche psychologische Grundhaltungen, wie Empathie, kongruente Kommunikation, Berücksichtigung der Autonomie und Respekt kann gegenseitiges Vertrauen entstehen. Ob durch gezielte psychologische Pflegemaßnahmen auch die Lebensqualität von Patienten an der Hämodialyse beeinflusst werden kann, hat eine chinesische Arbeitsgruppe evaluiert.","PeriodicalId":498092,"journal":{"name":"Nephrologie aktuell","volume":"37 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135200738","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}