Amely Röttinger, G. Seidel, D. Kücken, Elke Zukunft, R. Töpper, Anja Majewski, K. Klose, C. Terborg, Irina Klass, Ulf Debacher
Zusammenfassung Patienten mit schweren neurologischen Krankheitsbildern werden nach Abschluss der Akutbehandlung in einer neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation der Phase B behandelt. Über die Hälfte dieser Patienten hat einen Schlaganfall. In dieser Arbeit erfolgt eine Beschreibung des rehabilitativen Verlaufes von Patienten, differenziert nach dem jeweils vorliegenden Schlaganfallsubtyp Hirninfarkt, intrazerebrale Blutung oder nicht-traumatische Subarachnoidalblutung. Mit dem Erhebungsinstrument der Hamburger Asklepios Kliniken für die Schlaganfallfrührehabilitation wurde zwischen 07/12 und 12/16 der frührehabilitative Verlauf sowie der Aufnahme- und Entlassungsstatus von insgesamt 1327 Schlaganfallpatienten mit Hirninfarkt (921 Patienten), intrazerebraler Blutung (324 Patienten) und nicht-traumatischer Subarachnoidalblutung (82 Patienten) dokumentiert. Es erfolgte eine deskriptive und analytische Auswertung der Daten. Es zeigte sich ein positiver Effekt der Frührehabilitation auf die Erholung aller Schlaganfallsubtypen mit einer Verbesserung des Frühreha-Barthel-Index, einer Reduktion der vorhandenen Kathetersysteme und der Verlegung der Mehrheit der Patienten in eine weiterführende Rehabilitationseinrichtung. Auch veranschaulichten die Daten den teilweise komplexen Verlauf der Frührehabilitation, hervorgerufen durch häufige medizinische Komplikationen, den hohen Anteil an Begleiterkrankungen und der großen Anzahl an Kathetersystemen bei Aufnahme als Hinweis auf Störung verschiedener Organfunktionen. Die einzelnen Schlaganfallsubtypen unterschieden sich wesentlich in den Patientencharakteristika (Alter, Geschlechtsverteilung) und im rehabilitativen Verlauf (Latenz bis zum Einschluss in die Phase B, Dauer der rehabilitativen Behandlung, Frühreha-Barthel-Index bei Aufnahme, Häufigkeit von bestimmten Kathetersystemen, Begleiterkrankungen und Komplikationen). Aufgrund dieser Unterschiede im rehabilitativen Verlauf sollte eine Betrachtung von Daten aus der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation differenziert nach dem jeweiligen Schlaganfallsubtyp erfolgen. Abstract In Germany patients with severe neurological diseases are treated in early neurological-neurosurgical rehabilitation after completing acute care. More than half of these patients have a stroke. In this work we described the rehabilitative course of patients, differentiated according to the stroke subtype ischemic stroke, intracerebral hemorrhage or non-traumatic subarachnoid hemorrhage. We documented between 07/12 and 12/16 with a special survey instrument the rehabilitative course including admission and discharge status of 1327 patients with ischemic stroke (921 patients), intracerebral hemorrhage (324 patients) or non-traumatic subarachnoid hemorrhage (82 patients). We performed a descriptive and analytical evaluation of the data. We found a positive effect of early neurological rehabilitation on the recovery of all stroke sub-types with an improvement in the E
{"title":"Unterschiede im Verlauf der neurologischen Frührehabilitation bei Patienten nach Hirninfarkt, intrazerebraler Blutung und nicht-traumatischer Subarachnoidalblutung","authors":"Amely Röttinger, G. Seidel, D. Kücken, Elke Zukunft, R. Töpper, Anja Majewski, K. Klose, C. Terborg, Irina Klass, Ulf Debacher","doi":"10.1055/a-0628-6210","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0628-6210","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Patienten mit schweren neurologischen Krankheitsbildern werden nach Abschluss der Akutbehandlung in einer neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation der Phase B behandelt. Über die Hälfte dieser Patienten hat einen Schlaganfall. In dieser Arbeit erfolgt eine Beschreibung des rehabilitativen Verlaufes von Patienten, differenziert nach dem jeweils vorliegenden Schlaganfallsubtyp Hirninfarkt, intrazerebrale Blutung oder nicht-traumatische Subarachnoidalblutung. Mit dem Erhebungsinstrument der Hamburger Asklepios Kliniken für die Schlaganfallfrührehabilitation wurde zwischen 07/12 und 12/16 der frührehabilitative Verlauf sowie der Aufnahme- und Entlassungsstatus von insgesamt 1327 Schlaganfallpatienten mit Hirninfarkt (921 Patienten), intrazerebraler Blutung (324 Patienten) und nicht-traumatischer Subarachnoidalblutung (82 Patienten) dokumentiert. Es erfolgte eine deskriptive und analytische Auswertung der Daten. Es zeigte sich ein positiver Effekt der Frührehabilitation auf die Erholung aller Schlaganfallsubtypen mit einer Verbesserung des Frühreha-Barthel-Index, einer Reduktion der vorhandenen Kathetersysteme und der Verlegung der Mehrheit der Patienten in eine weiterführende Rehabilitationseinrichtung. Auch veranschaulichten die Daten den teilweise komplexen Verlauf der Frührehabilitation, hervorgerufen durch häufige medizinische Komplikationen, den hohen Anteil an Begleiterkrankungen und der großen Anzahl an Kathetersystemen bei Aufnahme als Hinweis auf Störung verschiedener Organfunktionen. Die einzelnen Schlaganfallsubtypen unterschieden sich wesentlich in den Patientencharakteristika (Alter, Geschlechtsverteilung) und im rehabilitativen Verlauf (Latenz bis zum Einschluss in die Phase B, Dauer der rehabilitativen Behandlung, Frühreha-Barthel-Index bei Aufnahme, Häufigkeit von bestimmten Kathetersystemen, Begleiterkrankungen und Komplikationen). Aufgrund dieser Unterschiede im rehabilitativen Verlauf sollte eine Betrachtung von Daten aus der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation differenziert nach dem jeweiligen Schlaganfallsubtyp erfolgen. Abstract In Germany patients with severe neurological diseases are treated in early neurological-neurosurgical rehabilitation after completing acute care. More than half of these patients have a stroke. In this work we described the rehabilitative course of patients, differentiated according to the stroke subtype ischemic stroke, intracerebral hemorrhage or non-traumatic subarachnoid hemorrhage. We documented between 07/12 and 12/16 with a special survey instrument the rehabilitative course including admission and discharge status of 1327 patients with ischemic stroke (921 patients), intracerebral hemorrhage (324 patients) or non-traumatic subarachnoid hemorrhage (82 patients). We performed a descriptive and analytical evaluation of the data. We found a positive effect of early neurological rehabilitation on the recovery of all stroke sub-types with an improvement in the E","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"646 - 654"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-07-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0628-6210","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46760917","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
S. Binder, S. Groppa, D. Woitalla, T. Müller, I. Wellach, J. Klucken, C. Eggers, S. Liersch, V. Amelung
Zusammenfassung Hintergrund Wenig ist über die patientenseitig wahrgenommene Versorgungssituation des Morbus Parkinson in Deutschland bekannt. Im Einzelnen besteht ein gesteigertes Interesse der Versorgungsforschung, besser zu verstehen, welche Rolle verschiedene Akteure im Versorgungsprozess über den Krankheitsverlauf hinweg einnehmen, welche möglichen Unterschiede zwischen Versorgungsstrukturen bzw. -regionen bestehen und wie sich die Zufriedenheit der Patienten in Bezug auf die individuelle Versorgungssituation darstellt. Methodik Im Jahr 2016 wurde aus diesem Grund eine Querschnittsbefragung unter Mitgliedern der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) durchgeführt und Daten von 1273 Mitgliedern erhoben. Der angewandte Fragebogen umfasste unter anderem die Dimensionen der ärztlichen Versorgung (Diagnostik, medikamentöse Therapie, Betreuung) und der bezogenen Begleittherapien. Deskriptive und inferenzstatistische Auswertungen dieser beiden Dimensionen sind Teil der vorliegenden Arbeit. Ergebnisse Nach Aussage der Befragten erfolgte die endgültige Diagnosestellung des Morbus Parkinson zu 61,0 % (n = 787) durch Fachärzte mit der Spezialisierung Neurologie und/oder Psychiatrie (Neurologen/Psychiater) und zu weiteren 17,4 % (n = 222) in einer neurologischen Klinik. 50,0 % der Befragten geben an, nach initialen Symptomen, die sie mit Parkinson assoziierten, ein Jahr oder länger auf ihre Diagnose gewartet zu haben. Die medikamentöse Therapie wurde in der Folge in 90,1 % (n = 1089) durch Neurologen/Psychiater eingeleitet. Vor der Diagnosestellung konsultierten Patienten aufgrund initialer mit Morbus Parkinson assoziierter Symptome mindestens einmal zu 69,0 % (n = 878) einen Allgemeinmediziner, zu 37,6 % (n = 436) einen Neurologen/Psychiater, zu 29,4 % (n = 374) einen Orthopäden und zu 23,9 % (n = 304) einen Internisten. Bei stratifizierter Betrachtung nach Wohnortgröße zeigt sich, dass der Anteil der Diagnosen durch Allgemeinmediziner und Internisten in ländlichen Regionen mit weniger Einwohnern graduell zunimmt: Großstadt 5,8 %, n = 17; Mittelstadt 7,7 %, n = 19; Kleinstadt: 9,9 %, n = 28; Gemeinde: 12,7 %, n = 30 (χ2 (3, n = 1063) = 8,521; p = 0,036). Die Therapieeinleitung durch Allgemeinmediziner und Internisten war in ländlichen Regionen mehr als doppelt so wahrscheinlich wie in urbanen Regionen (OR:2,16; 95%-CI:1,36 – 3,44, p = 0,001, adjustiert für Geschlecht und Alter). Bei einem durch den Allgemeinmediziner/Internisten diagnostizierten Morbus Parkinson erfolgte die Therapieeinleitung signifikant später (χ2 (3, n = 799) = 13,094; p = 0,004). Als Begleittherapie erhielten die Patienten am häufigsten Physiotherapie 85,0 % (n = 1032); gefolgt von Logopädie (30,4 %, n = 284) und Ergotherapie (27,4 %, n = 246). Die Wahrnehmung der Zufriedenheit divergiert zwischen ärztlicher Versorgung und Begleittherapie (Skala: 0 = gar nicht zufrieden bis 5 = sehr zufrieden). Für die Zufriedenheit mit der Anzahl der Arztbesuche lag der Mittelwert bei 4,4 (SD: ± 1,
{"title":"Patientenperspektive auf die Versorgungssituation im Krankheitsbild Morbus Parkinson in Deutschland – eine Querschnittserhebung","authors":"S. Binder, S. Groppa, D. Woitalla, T. Müller, I. Wellach, J. Klucken, C. Eggers, S. Liersch, V. Amelung","doi":"10.1055/a-0624-1671","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0624-1671","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Wenig ist über die patientenseitig wahrgenommene Versorgungssituation des Morbus Parkinson in Deutschland bekannt. Im Einzelnen besteht ein gesteigertes Interesse der Versorgungsforschung, besser zu verstehen, welche Rolle verschiedene Akteure im Versorgungsprozess über den Krankheitsverlauf hinweg einnehmen, welche möglichen Unterschiede zwischen Versorgungsstrukturen bzw. -regionen bestehen und wie sich die Zufriedenheit der Patienten in Bezug auf die individuelle Versorgungssituation darstellt. Methodik Im Jahr 2016 wurde aus diesem Grund eine Querschnittsbefragung unter Mitgliedern der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) durchgeführt und Daten von 1273 Mitgliedern erhoben. Der angewandte Fragebogen umfasste unter anderem die Dimensionen der ärztlichen Versorgung (Diagnostik, medikamentöse Therapie, Betreuung) und der bezogenen Begleittherapien. Deskriptive und inferenzstatistische Auswertungen dieser beiden Dimensionen sind Teil der vorliegenden Arbeit. Ergebnisse Nach Aussage der Befragten erfolgte die endgültige Diagnosestellung des Morbus Parkinson zu 61,0 % (n = 787) durch Fachärzte mit der Spezialisierung Neurologie und/oder Psychiatrie (Neurologen/Psychiater) und zu weiteren 17,4 % (n = 222) in einer neurologischen Klinik. 50,0 % der Befragten geben an, nach initialen Symptomen, die sie mit Parkinson assoziierten, ein Jahr oder länger auf ihre Diagnose gewartet zu haben. Die medikamentöse Therapie wurde in der Folge in 90,1 % (n = 1089) durch Neurologen/Psychiater eingeleitet. Vor der Diagnosestellung konsultierten Patienten aufgrund initialer mit Morbus Parkinson assoziierter Symptome mindestens einmal zu 69,0 % (n = 878) einen Allgemeinmediziner, zu 37,6 % (n = 436) einen Neurologen/Psychiater, zu 29,4 % (n = 374) einen Orthopäden und zu 23,9 % (n = 304) einen Internisten. Bei stratifizierter Betrachtung nach Wohnortgröße zeigt sich, dass der Anteil der Diagnosen durch Allgemeinmediziner und Internisten in ländlichen Regionen mit weniger Einwohnern graduell zunimmt: Großstadt 5,8 %, n = 17; Mittelstadt 7,7 %, n = 19; Kleinstadt: 9,9 %, n = 28; Gemeinde: 12,7 %, n = 30 (χ2 (3, n = 1063) = 8,521; p = 0,036). Die Therapieeinleitung durch Allgemeinmediziner und Internisten war in ländlichen Regionen mehr als doppelt so wahrscheinlich wie in urbanen Regionen (OR:2,16; 95%-CI:1,36 – 3,44, p = 0,001, adjustiert für Geschlecht und Alter). Bei einem durch den Allgemeinmediziner/Internisten diagnostizierten Morbus Parkinson erfolgte die Therapieeinleitung signifikant später (χ2 (3, n = 799) = 13,094; p = 0,004). Als Begleittherapie erhielten die Patienten am häufigsten Physiotherapie 85,0 % (n = 1032); gefolgt von Logopädie (30,4 %, n = 284) und Ergotherapie (27,4 %, n = 246). Die Wahrnehmung der Zufriedenheit divergiert zwischen ärztlicher Versorgung und Begleittherapie (Skala: 0 = gar nicht zufrieden bis 5 = sehr zufrieden). Für die Zufriedenheit mit der Anzahl der Arztbesuche lag der Mittelwert bei 4,4 (SD: ± 1,","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"703 - 713"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-07-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0624-1671","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48208073","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Qualitätsmanagement (QM) ist ein gesetzlich vorgeschriebenes strukturelles Element für Krankenhäuser in Deutschland. Zwar ist das Bestreben nach Qualitätsverbesserungen fester Bestandteil der Medizin, der formale QM-Ansatz wird in der Ärzteschaft dennoch bis heute kontrovers betrachtet. Aufgrund zeitkritischer Aspekte, risikobehafteter Therapiemaßnahmen und der interdisziplinären Herangehensweise besteht zweifelsfrei eine QM-Rationale für die Schlaganfallmedizin. Durch das in Deutschland bereits seit Mitte der 90er Jahre etablierte Zertifizierungsverfahren von Stroke Units (SU) werden qualitative Mindeststandards regelmäßig überprüft und QM-Maßnahmen verbindlich eingefordert. Dies umfasst die gesamte Versorgungskette vom prähospitalen Initialmanagement bis hin zum poststationären Konzept. Allerdings darf die Erlangung eines Zertifikates allein nicht als Endpunkt eines erfolgreichen QM betrachtet werden. Das fortlaufende Bemühen um Qualitätsverbesserungen setzt eine Haltung voraus, die von der Führungsebene glaubhaft vermittelt und in der gesamten Abteilung fest verankert sein muss. Insgesamt stellt die Entwicklung der Schlaganfallmedizin in Deutschland ein überzeugendes Beispiel für gelungenes QM dar.
{"title":"Qualitätsmanagement in der Stroke Unit","authors":"D. Nabavi, M. Ossenbrink, O. Busse","doi":"10.1055/a-0642-1803","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0642-1803","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Qualitätsmanagement (QM) ist ein gesetzlich vorgeschriebenes strukturelles Element für Krankenhäuser in Deutschland. Zwar ist das Bestreben nach Qualitätsverbesserungen fester Bestandteil der Medizin, der formale QM-Ansatz wird in der Ärzteschaft dennoch bis heute kontrovers betrachtet. Aufgrund zeitkritischer Aspekte, risikobehafteter Therapiemaßnahmen und der interdisziplinären Herangehensweise besteht zweifelsfrei eine QM-Rationale für die Schlaganfallmedizin. Durch das in Deutschland bereits seit Mitte der 90er Jahre etablierte Zertifizierungsverfahren von Stroke Units (SU) werden qualitative Mindeststandards regelmäßig überprüft und QM-Maßnahmen verbindlich eingefordert. Dies umfasst die gesamte Versorgungskette vom prähospitalen Initialmanagement bis hin zum poststationären Konzept. Allerdings darf die Erlangung eines Zertifikates allein nicht als Endpunkt eines erfolgreichen QM betrachtet werden. Das fortlaufende Bemühen um Qualitätsverbesserungen setzt eine Haltung voraus, die von der Führungsebene glaubhaft vermittelt und in der gesamten Abteilung fest verankert sein muss. Insgesamt stellt die Entwicklung der Schlaganfallmedizin in Deutschland ein überzeugendes Beispiel für gelungenes QM dar.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"655 - 664"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0642-1803","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48292849","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Im Verlauf der Behandlung des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) kann es dazu kommen, dass L-Dopa-induzierte motorische Komplikationen (Wirkfluktuationen und Dyskinesien) nicht mehr suffizient durch Anpassung der oralen oder transdermalen Medikation beherrschbar sind. Diese Situation wird unter anderem mit dem Begriff „medikamentös ausbehandelte Fluktuationen“ (MAF) umschrieben und bildet den Ausgangspunkt für eskalierende Therapieentscheidungen mit teilweise weitreichender Bedeutung für die Alltagsabläufe, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven der betroffenen Patienten und für ihr Umfeld. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen, zu diesem Zeitpunkt die (Differenzial-)Indikation für eine der derzeit etablierten eskalierten Therapien mittels tiefer Hirnstimulation (THS), kontinuierlicher subkutaner Apomorphin-Infusion (APO) oder intrajejunaler Infusion von Levodopa-Gel (IJLG) zu prüfen. Obwohl die Termini „medikamentös ausbehandelte“ bzw. „refraktäre“ Fluktuationen/Dyskinesien intuitiv genauso verständlich erscheinen wie der eng damit verbundene Begriff der „optimierten Medikation“, handelt es sich letztlich um Konstrukte, die in Leitlinien nicht konkret definiert und daher einer subjektiven individuellen Beurteilung anheimgestellt werden. Weil die Feststellung von „MAF“ weitreichende therapeutische Konsequenzen hat, wird in diesem Artikel ein pragmatischer Algorithmus für die Optimierung der Medikation bei Fluktuationen und Dyskinesien vorgestellt, der zur Operationalisierung des Begriffs der MAF beitragen soll. Außerdem soll die Frage diskutiert werden, ob und unter welchen Umständen bei der Indikationsstellung zur THS oder anderen Eskalationstherapien auf eine vorangehende Optimierung der oralen/transdermalen Medikation verzichtet werden kann. Neben einer methodischen Analyse der vorhandenen therapeutischen Optionen bedeutet die individuelle Festlegung, ab welchem Zeitpunkt Komplikationen der oral-medikamentösen Therapie als nicht mehr tolerabel betrachtet werden, immer auch eine Berücksichtigung der Präferenzen und Bedenken des einzelnen Patienten. Eine pragmatische Definition von MAF ersetzt daher nicht eine individualisierte Entscheidungsfindung für eine eskalierte Therapie im Sinne eines „shared informed decision making“, sondern soll dem Behandler therapeutische Grundregeln für diesen Prozess an die Hand geben.
{"title":"„Medikamentös ausbehandelte Fluktuationen“ trotz „optimierter peroraler/transdermaler Therapie“ bei Morbus Parkinson: Versuch einer pragmatischen Definition","authors":"G. Ebersbach, W. Poewe","doi":"10.1055/a-0642-1737","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0642-1737","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Im Verlauf der Behandlung des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) kann es dazu kommen, dass L-Dopa-induzierte motorische Komplikationen (Wirkfluktuationen und Dyskinesien) nicht mehr suffizient durch Anpassung der oralen oder transdermalen Medikation beherrschbar sind. Diese Situation wird unter anderem mit dem Begriff „medikamentös ausbehandelte Fluktuationen“ (MAF) umschrieben und bildet den Ausgangspunkt für eskalierende Therapieentscheidungen mit teilweise weitreichender Bedeutung für die Alltagsabläufe, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven der betroffenen Patienten und für ihr Umfeld. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen, zu diesem Zeitpunkt die (Differenzial-)Indikation für eine der derzeit etablierten eskalierten Therapien mittels tiefer Hirnstimulation (THS), kontinuierlicher subkutaner Apomorphin-Infusion (APO) oder intrajejunaler Infusion von Levodopa-Gel (IJLG) zu prüfen. Obwohl die Termini „medikamentös ausbehandelte“ bzw. „refraktäre“ Fluktuationen/Dyskinesien intuitiv genauso verständlich erscheinen wie der eng damit verbundene Begriff der „optimierten Medikation“, handelt es sich letztlich um Konstrukte, die in Leitlinien nicht konkret definiert und daher einer subjektiven individuellen Beurteilung anheimgestellt werden. Weil die Feststellung von „MAF“ weitreichende therapeutische Konsequenzen hat, wird in diesem Artikel ein pragmatischer Algorithmus für die Optimierung der Medikation bei Fluktuationen und Dyskinesien vorgestellt, der zur Operationalisierung des Begriffs der MAF beitragen soll. Außerdem soll die Frage diskutiert werden, ob und unter welchen Umständen bei der Indikationsstellung zur THS oder anderen Eskalationstherapien auf eine vorangehende Optimierung der oralen/transdermalen Medikation verzichtet werden kann. Neben einer methodischen Analyse der vorhandenen therapeutischen Optionen bedeutet die individuelle Festlegung, ab welchem Zeitpunkt Komplikationen der oral-medikamentösen Therapie als nicht mehr tolerabel betrachtet werden, immer auch eine Berücksichtigung der Präferenzen und Bedenken des einzelnen Patienten. Eine pragmatische Definition von MAF ersetzt daher nicht eine individualisierte Entscheidungsfindung für eine eskalierte Therapie im Sinne eines „shared informed decision making“, sondern soll dem Behandler therapeutische Grundregeln für diesen Prozess an die Hand geben.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"665 - 671"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0642-1737","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42610090","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
H. Reichmann, M. Gerber, M. Reckhardt, F. Reinhardt
Zusammenfassung Die erfolgreiche Haltungskontrolle setzt eine effektive und effiziente Interaktion aller posturalen Systeme voraus, die sowohl aktiv als auch reaktiv mittels muskulärer Kräfte den Körper im Gleichgewicht halten. Eine Störung dieses komplexen Posturalsystems auf sensorischer, zentraler oder motorischer Ebene führt in der Folge zu einer zunehmenden Instabilität und zu einer erhöhten Sturzneigung. Insofern scheinen die zuverlässige Erhebung der posturalen Kontrolle und die damit verbundene Sturzprävalenz ein wichtiges Element der ambulanten und stationären Versorgung zu sein. Die motorisch-funktionellen Assessments, die sich aus verschiedenen Gleichgewichts- und Stabilitätsaufgaben ergeben, stellen noch immer den Goldstandard zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle dar. Diese Verfahren sind jedoch oftmals nicht in der Lage, die Gleichgewichtsfähigkeit eines Patienten vollumfänglich abzubilden, oder sind aufgrund der subjektiven Bewertung oder unzureichender Standardisierung nur bedingt vergleichbar. Das Ziel der vorliegenden Studie war daher die Entwicklung eines quantitativen Messverfahrens zur Überprüfung der posturalen Kontrolle, basierend auf dem neuroorthopädischen Therapiegerät Posturomed®. Das Messsystem wurde in Form eines reaktiven Screeningverfahrens ausgeführt. Bei diesem werden mechanische Perturbationen erzeugt mittels Elektromagneten, die an der Unterstützungsfläche des Probanden appliziert werden. Der Eignungsnachweis dieses Systems für eine Quantifizierung der posturalen Kontrolle erfolgte durch eine zweiarmige Querschnittsstudie mit 115 gesunden Probanden (Referenzgruppe) und 149 neurologischen Patienten. Die Gruppe der neurologischen Patienten setzte sich zusammen aus – 69 Patienten mit zerebraler Mikroangiopathie (ZMA) mit in den letzten 12 Monaten klinisch eher leichter, aber chronisch progredienter Symptomatik, – 31 Patienten mit Morbus Parkinson Stadium I bis III nach Hoehn & Yahr als chronisch progrediente, multilokuläre Netzwerkerkrankung und – 49 Patienten mit klinisch vordergründig restierender Hemiparese bei Zustand nach zerebraler Embolie (Kraftgrad des betroffenen Beins 4/5 oder latente Parese) außerhalb der Subakutphase. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Perturbationsversuche zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle für ein breites Spektrum neurologischer Patienten geeignet sind. Die Validität des Verfahrens konnte durch eine hohe inhaltliche Übereinstimmung zwischen der dynamischen Posturografie und den konvergenten Maßen der Motorik (Berg Balance Scale; Dynamic Gait Index) nachgewiesen werden. Das vorgestellte System erscheint folglich geeignet, das reaktive Gleichgewicht als eine Eigenschaft der motorischen Standkontrolle zu bestimmen. Die dynamische Posturografie auf Basis eines Perturbationsversuchs kann im klinischen und therapeutischen Umfeld zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle eingesetzt werden. Zielgruppenlimitationen und damit verbundene Einschränkungen der Generalisierb
要对情绪的有效控制要求…所有…后系统要有效有效的相互作用…对这一复杂的后拉合尔系统的破坏将导致感知水平,中央或身体的受损性增加并导致该系统向下滑坡的倾向增加。因此,可靠的后叶控制数据和由此而出现的下降普遍性似乎是门诊和静止护理的重要组成部分。与各种平衡和稳定职务有关的机动车审核员仍是黄金标准,因此它成为了量化后核审员。但这些方法往往无法充分反映病人的均衡能力,或者说,由于主观评估和标准化不足,也只能是有限的。因此,本文的目的是建立一个量化的posturalen控制Messverfahrens审议,根据neuroorthopädischen Therapiegerät Posturomed®.上述检测系统被应用于一种被动的筛查技术。实验的结果是使用电极在测试者的前端进行你没抓到这个系统的可能,是通过举着115个健康测试对象(参照组)和149个神经学患者的双手交叉测试为对照。一群神经病患组成在过去12个月里,69名腹腔微生物类病患较轻但慢性慢性疾病症状的人49名脑前置性脑震荡病患位于次原子阶段外这项研究的结果表明,为潜在人群量身定制的床前手术可以首先指定一个病人。正式报告的效力通过一个强大的后显示和什么是一致的力量现金交易因此,想象出来的系统似乎有能力定义被动平衡作为行动清单的一种性质。通过试验使用动态的后跳画,可以在临床和治疗环境中量化使用后摇篮控制。有关目标群体限和相关的通用汽车测试实践限制都被战胜了。通过积极的后任务经验,可以得出个别结论。这种俯冲风险的预测能力跟某些目标相对来说,会提高。用于克隆帕金森症患者能处的Dämpfungskoeffizienten限度的Δτ=−0,45 s .确定最高的仁慈79 %和比例的敏感度,78%表现出一种良好的使用环境评估的感觉。自然的临床行为以此为例计算这个危险然而,专家们建议,一个专家上去治疗后,有一种必要条件是在治疗病人的时候进行评估,能够满足对病人的需求。侧泡和先进先进先进的振动率和振动间隔方法可用于评估神经疾病回溯稳定性,进而可用于可作为可作为方法的量化测算。
{"title":"Dynamische Posturografie zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle","authors":"H. Reichmann, M. Gerber, M. Reckhardt, F. Reinhardt","doi":"10.1055/a-0626-6635","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0626-6635","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die erfolgreiche Haltungskontrolle setzt eine effektive und effiziente Interaktion aller posturalen Systeme voraus, die sowohl aktiv als auch reaktiv mittels muskulärer Kräfte den Körper im Gleichgewicht halten. Eine Störung dieses komplexen Posturalsystems auf sensorischer, zentraler oder motorischer Ebene führt in der Folge zu einer zunehmenden Instabilität und zu einer erhöhten Sturzneigung. Insofern scheinen die zuverlässige Erhebung der posturalen Kontrolle und die damit verbundene Sturzprävalenz ein wichtiges Element der ambulanten und stationären Versorgung zu sein. Die motorisch-funktionellen Assessments, die sich aus verschiedenen Gleichgewichts- und Stabilitätsaufgaben ergeben, stellen noch immer den Goldstandard zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle dar. Diese Verfahren sind jedoch oftmals nicht in der Lage, die Gleichgewichtsfähigkeit eines Patienten vollumfänglich abzubilden, oder sind aufgrund der subjektiven Bewertung oder unzureichender Standardisierung nur bedingt vergleichbar. Das Ziel der vorliegenden Studie war daher die Entwicklung eines quantitativen Messverfahrens zur Überprüfung der posturalen Kontrolle, basierend auf dem neuroorthopädischen Therapiegerät Posturomed®. Das Messsystem wurde in Form eines reaktiven Screeningverfahrens ausgeführt. Bei diesem werden mechanische Perturbationen erzeugt mittels Elektromagneten, die an der Unterstützungsfläche des Probanden appliziert werden. Der Eignungsnachweis dieses Systems für eine Quantifizierung der posturalen Kontrolle erfolgte durch eine zweiarmige Querschnittsstudie mit 115 gesunden Probanden (Referenzgruppe) und 149 neurologischen Patienten. Die Gruppe der neurologischen Patienten setzte sich zusammen aus – 69 Patienten mit zerebraler Mikroangiopathie (ZMA) mit in den letzten 12 Monaten klinisch eher leichter, aber chronisch progredienter Symptomatik, – 31 Patienten mit Morbus Parkinson Stadium I bis III nach Hoehn & Yahr als chronisch progrediente, multilokuläre Netzwerkerkrankung und – 49 Patienten mit klinisch vordergründig restierender Hemiparese bei Zustand nach zerebraler Embolie (Kraftgrad des betroffenen Beins 4/5 oder latente Parese) außerhalb der Subakutphase. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Perturbationsversuche zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle für ein breites Spektrum neurologischer Patienten geeignet sind. Die Validität des Verfahrens konnte durch eine hohe inhaltliche Übereinstimmung zwischen der dynamischen Posturografie und den konvergenten Maßen der Motorik (Berg Balance Scale; Dynamic Gait Index) nachgewiesen werden. Das vorgestellte System erscheint folglich geeignet, das reaktive Gleichgewicht als eine Eigenschaft der motorischen Standkontrolle zu bestimmen. Die dynamische Posturografie auf Basis eines Perturbationsversuchs kann im klinischen und therapeutischen Umfeld zur Quantifizierung der posturalen Kontrolle eingesetzt werden. Zielgruppenlimitationen und damit verbundene Einschränkungen der Generalisierb","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"714 - 725"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0626-6635","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44287789","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
F. Palm, J. Wöhrle, M. Maschke, A. Spreer, K. Gröschel, J. Treib, M. Eicke, C. Urbanek, A. Grau
Zusammenfassung Hintergrund Demografischer Wandel, Urbanisierung sowie eine zunehmende Spezialisierung der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten erfordern eine Anpassung von Versorgungsstrukturen mit dem Ziel, auch Patienten in ländlichen Regionen leitliniengerecht behandeln zu können. Methodik Im Frühjahr 2016 wurde ein landesweites telemedizinisches Schlaganfallnetzwerk unter Einbeziehung aller 6 überregionalen Stroke Units im Land Rheinland-Pfalz etabliert. Die Zuständigkeit für den Konsildienst wechselt täglich zwischen den Kliniken und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Alle Kriterien des OPS 8.98b werden erfüllt. Am Netzwerk teilnehmen können alle regionalen Stroke Units und Kliniken, die prädefinierte Kriterien erfüllen und nicht in regionaler Konkurrenz mit etablierten Stroke Units stehen. Ergebnisse Zu Projektbeginn am 01.04. 2016 nahmen 6 Kliniken teil, die alle eine regionale Stroke Unit unter internistischer Leitung besitzen. Innerhalb des ersten Jahres erfolgten 1568 telemedizinische Konsile. Die Diagnosen waren ischämische Infarkte (n = 802 Patienten; 51,2 %), intrazerebrale Blutungen (n = 46; 2,9%), transitorisch ischämische Attacken (TIA; n = 319; 20,4 %) und nicht vaskuläre Ursachen (sog. Stroke Mimics; n = 400; 25,5 %). Die Latenz zwischen Klinikaufnahme und Konsilbeginn betrug im Median 21 Minuten (Interquartilrange (IQR) 22 Minuten), die mediane Konsildauer lag bei 24 Minuten (IQR 22 Minuten). Bei den Patienten mit ischämischen Schlaganfällen betrug die Lyserate 12,5 % (n = 100). Eine mechanische Thrombektomie wurde nach Weiterverlegung in eines der Zentren bei 4,6 % (n = 37) der Patienten durchgeführt. Schlussfolgerung Die telemedizinische Netzwerkbildung ist geeignet, die landesweite Versorgung von Schlaganfallpatienten sicherzustellen. Weitere Analysen, insbesondere zum Outcome, werden benötigt.
{"title":"Implementierung eines landesweiten telemedizinischen Schlaganfallnetzwerks","authors":"F. Palm, J. Wöhrle, M. Maschke, A. Spreer, K. Gröschel, J. Treib, M. Eicke, C. Urbanek, A. Grau","doi":"10.1055/a-0633-2360","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0633-2360","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Demografischer Wandel, Urbanisierung sowie eine zunehmende Spezialisierung der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten erfordern eine Anpassung von Versorgungsstrukturen mit dem Ziel, auch Patienten in ländlichen Regionen leitliniengerecht behandeln zu können. Methodik Im Frühjahr 2016 wurde ein landesweites telemedizinisches Schlaganfallnetzwerk unter Einbeziehung aller 6 überregionalen Stroke Units im Land Rheinland-Pfalz etabliert. Die Zuständigkeit für den Konsildienst wechselt täglich zwischen den Kliniken und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Alle Kriterien des OPS 8.98b werden erfüllt. Am Netzwerk teilnehmen können alle regionalen Stroke Units und Kliniken, die prädefinierte Kriterien erfüllen und nicht in regionaler Konkurrenz mit etablierten Stroke Units stehen. Ergebnisse Zu Projektbeginn am 01.04. 2016 nahmen 6 Kliniken teil, die alle eine regionale Stroke Unit unter internistischer Leitung besitzen. Innerhalb des ersten Jahres erfolgten 1568 telemedizinische Konsile. Die Diagnosen waren ischämische Infarkte (n = 802 Patienten; 51,2 %), intrazerebrale Blutungen (n = 46; 2,9%), transitorisch ischämische Attacken (TIA; n = 319; 20,4 %) und nicht vaskuläre Ursachen (sog. Stroke Mimics; n = 400; 25,5 %). Die Latenz zwischen Klinikaufnahme und Konsilbeginn betrug im Median 21 Minuten (Interquartilrange (IQR) 22 Minuten), die mediane Konsildauer lag bei 24 Minuten (IQR 22 Minuten). Bei den Patienten mit ischämischen Schlaganfällen betrug die Lyserate 12,5 % (n = 100). Eine mechanische Thrombektomie wurde nach Weiterverlegung in eines der Zentren bei 4,6 % (n = 37) der Patienten durchgeführt. Schlussfolgerung Die telemedizinische Netzwerkbildung ist geeignet, die landesweite Versorgung von Schlaganfallpatienten sicherzustellen. Weitere Analysen, insbesondere zum Outcome, werden benötigt.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"586 - 591"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0633-2360","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45513394","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die seit dem Jahre 2014 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Begutachtungsleitlinien zur Fahreignung von Patienten mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen (dort „Störungen des Gleichgewichtssinnes“ genannt) werden kritisch diskutiert. Bei allem Respekt vor der sorgfältigen Arbeit der Expertenkommission, die die Begutachtungsleitlinien erstellt hat – die international nicht ihresgleichen haben – halten wir eine Überarbeitung der geltenden Leitlinien für erforderlich. Die Auflagen für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind unserer Ansicht nach aufgrund der langjährigen Arbeit im Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrum der LMU München zu streng und die geforderten beschwerdefreien Intervalle zu lang. Die geltenden Begutachtungsleitlinien schreiben für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 1 („Privatfahrer“) zum Beispiel vor: 1) bei M. Menière (Attacken ohne Prodromi) eine Attackenfreiheit von 2 Jahren, bevor Autofahren wieder möglich ist; 2) bei vestibulärer Migräne ohne Prodromi eine Attackenfreiheit von 3 Jahren. Für Fahrer der Fahrerlaubnisklassen Gruppe 1 und 2 („Berufsfahrer“) gilt: 3) bei bilateraler Vestibulopathie in der Regel keine Fahreignung; 4) bei zentral-vestibulären Schwindelformen bzw. Okulomotorikstörungen wie Downbeat- oder Upbeat-Nystagmussyndromen ebenfalls in der Regel keine Fahreignung; 5) bei funktionellen (psychogenen) Schwindelformen (z. B. phobischer Schwankschwindel) ist die Fahreignung für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 1 nicht gegeben, wenn Schwindel beim Fahren auftritt, für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 2 besteht in der Regel keine Fahreignung. Bei vielen Patienten mit episodischem oder chronischem Schwindel sind jedoch die Symptome so gering, dass sie die Fahrtüchtigkeit nicht relevant einschränken oder bei einer Schwindelattacke eine kontrollierte Beendigung des aktiven Fahrens erlauben. Im Vergleich dazu sind die Auflagen für andere Erkrankungen, die mit anfallsartigen Kognitions- und Bewusstseinsstörungen einhergehen wie den Epilepsien, weniger streng (für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 1 anfallsfreie Intervalle in Abhängigkeit von der Art bzw. Auslösung des Anfalls 3 Monate bis 1 Jahr), obwohl bei diesen die Fahrtüchtigkeit im Anfall sicher nicht gegeben ist.
{"title":"Schwindel, von der Fahreignung mit Führerschein zum Führerschein ohne Fahreignung: Sind die aktuellen Leitlinien gerechtfertigt?","authors":"Doreen Huppert, T. Brandt","doi":"10.1055/a-0619-4312","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0619-4312","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die seit dem Jahre 2014 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Begutachtungsleitlinien zur Fahreignung von Patienten mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen (dort „Störungen des Gleichgewichtssinnes“ genannt) werden kritisch diskutiert. Bei allem Respekt vor der sorgfältigen Arbeit der Expertenkommission, die die Begutachtungsleitlinien erstellt hat – die international nicht ihresgleichen haben – halten wir eine Überarbeitung der geltenden Leitlinien für erforderlich. Die Auflagen für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind unserer Ansicht nach aufgrund der langjährigen Arbeit im Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrum der LMU München zu streng und die geforderten beschwerdefreien Intervalle zu lang. Die geltenden Begutachtungsleitlinien schreiben für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 1 („Privatfahrer“) zum Beispiel vor: 1) bei M. Menière (Attacken ohne Prodromi) eine Attackenfreiheit von 2 Jahren, bevor Autofahren wieder möglich ist; 2) bei vestibulärer Migräne ohne Prodromi eine Attackenfreiheit von 3 Jahren. Für Fahrer der Fahrerlaubnisklassen Gruppe 1 und 2 („Berufsfahrer“) gilt: 3) bei bilateraler Vestibulopathie in der Regel keine Fahreignung; 4) bei zentral-vestibulären Schwindelformen bzw. Okulomotorikstörungen wie Downbeat- oder Upbeat-Nystagmussyndromen ebenfalls in der Regel keine Fahreignung; 5) bei funktionellen (psychogenen) Schwindelformen (z. B. phobischer Schwankschwindel) ist die Fahreignung für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 1 nicht gegeben, wenn Schwindel beim Fahren auftritt, für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 2 besteht in der Regel keine Fahreignung. Bei vielen Patienten mit episodischem oder chronischem Schwindel sind jedoch die Symptome so gering, dass sie die Fahrtüchtigkeit nicht relevant einschränken oder bei einer Schwindelattacke eine kontrollierte Beendigung des aktiven Fahrens erlauben. Im Vergleich dazu sind die Auflagen für andere Erkrankungen, die mit anfallsartigen Kognitions- und Bewusstseinsstörungen einhergehen wie den Epilepsien, weniger streng (für Fahrer der Fahrerlaubnisklasse Gruppe 1 anfallsfreie Intervalle in Abhängigkeit von der Art bzw. Auslösung des Anfalls 3 Monate bis 1 Jahr), obwohl bei diesen die Fahrtüchtigkeit im Anfall sicher nicht gegeben ist.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"542 - 552"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0619-4312","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49078205","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Nach mehr als 30 Jahren hat sich die GrafMethode außerhalb des deutschsprachigen Raumes nicht überzeugend durchgesetzt. Einer der Gründe dafür dürfte ihre scheinbare Komplexität sein, wie wir immer wieder bei unseren Ausbildungskursen im Inund Ausland feststellen müssen. Eine Einteilung in über 10 verschiedene Typen ist schwierig zu verstehen, insbesondere wenn einem Teil davon keine unmittelbare Relevanz zukommt. Scheinbar „einfachere Methoden“ wie diejenigen von Harke, Terjesen, Suzuki, Rosendahl, Morin etc. sind unseres Erachtens keine Alternative und mit erheblich geringerem Aussagewert respektive höherer Fehlerquote verbunden. Unser Engagement in einem Schwellenland musste ganz einfachen und nachvollziehbaren Grundlagen folgen. Mit dem pragmatischen Ansatz eines Screenings im Wochenbett und einer unmittelbaren, einfachen und gänzlich unschädlichen Behandlungsmethode haben wir damit überzeugende Resultate erzielen können. Die Qualität der Untersuchungen wird laufend über unser Internettool überwacht und bei Bedarf verbessert. Nach über 300000 Untersuchungen und 3000 erfolgreichen Behandlungen fühlen wir uns verpflichtet, unsere Erfahrungen nach Europa zurückzutragen und auch hier eine Vereinfachung vorzuschlagen.
{"title":"Antwort","authors":"T. Baumann, R. Schmid, S. Essig","doi":"10.1055/a-0630-6476","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0630-6476","url":null,"abstract":"Nach mehr als 30 Jahren hat sich die GrafMethode außerhalb des deutschsprachigen Raumes nicht überzeugend durchgesetzt. Einer der Gründe dafür dürfte ihre scheinbare Komplexität sein, wie wir immer wieder bei unseren Ausbildungskursen im Inund Ausland feststellen müssen. Eine Einteilung in über 10 verschiedene Typen ist schwierig zu verstehen, insbesondere wenn einem Teil davon keine unmittelbare Relevanz zukommt. Scheinbar „einfachere Methoden“ wie diejenigen von Harke, Terjesen, Suzuki, Rosendahl, Morin etc. sind unseres Erachtens keine Alternative und mit erheblich geringerem Aussagewert respektive höherer Fehlerquote verbunden. Unser Engagement in einem Schwellenland musste ganz einfachen und nachvollziehbaren Grundlagen folgen. Mit dem pragmatischen Ansatz eines Screenings im Wochenbett und einer unmittelbaren, einfachen und gänzlich unschädlichen Behandlungsmethode haben wir damit überzeugende Resultate erzielen können. Die Qualität der Untersuchungen wird laufend über unser Internettool überwacht und bei Bedarf verbessert. Nach über 300000 Untersuchungen und 3000 erfolgreichen Behandlungen fühlen wir uns verpflichtet, unsere Erfahrungen nach Europa zurückzutragen und auch hier eine Vereinfachung vorzuschlagen.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"13 1","pages":"113 - 114"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0630-6476","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57803302","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
zuzustimmen. Die Ökonomisierung der Medizin, insbesondere durch das DRG-System, aber auch durch Aktionen der Krankenhausträger und Geschäftsführungen, hat zu einer Arbeitsverdichtung geführt, die die Qualität der Leistungserbringung und die geordnete Weiterbildung gefährden. Durch die Art der DRG-Kalkulation führen unbesetzte Stellen bei Ärzten und in der Pflege zu zunehmender Unterfinanzierung. Die Autoren erkennen auch den Grund für fehlende Ärzte in der Neurologie und anderen klinischen Disziplinen: „Die schlichte Erklärung, dass insgesamt in Deutschland die Anzahl der medizinischen Studienplätze und damit des potenziellen Nachwuchses zu niedrig ist, wird negiert“ [1]. Seit der Wiedervereinigung ist die Zahl der Medizinstudienplätze um über 10% gesunken. Bei deren Finanzierung durch die Länder ist mit rascher Besserung nicht zu rechnen. Neugründungen von Fakultäten wie in Augsburg, Brandenburg, Nürnberg, Oldenburg oder Kassel müssen trotz Bedenken des Wissenschaftsrates begrüßt werden, auch wenn den dort ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten die enge Anbindung an die medizinische Wissenschaft fehlen mag. Die Neugründungen werden aber nicht ausreichen, die Lücke zu schließen. Hinzu kommt, dass immer mehr Ärztinnen in Weiterbildung Teilzeitstellen anstreben. Der Anteil von Frauen auf Medizinstudienplätzen liegt derzeit bei zwei Dritteln.
{"title":"Woher nehmen?","authors":"C. Wallesch","doi":"10.1055/a-0602-8271","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-0602-8271","url":null,"abstract":"zuzustimmen. Die Ökonomisierung der Medizin, insbesondere durch das DRG-System, aber auch durch Aktionen der Krankenhausträger und Geschäftsführungen, hat zu einer Arbeitsverdichtung geführt, die die Qualität der Leistungserbringung und die geordnete Weiterbildung gefährden. Durch die Art der DRG-Kalkulation führen unbesetzte Stellen bei Ärzten und in der Pflege zu zunehmender Unterfinanzierung. Die Autoren erkennen auch den Grund für fehlende Ärzte in der Neurologie und anderen klinischen Disziplinen: „Die schlichte Erklärung, dass insgesamt in Deutschland die Anzahl der medizinischen Studienplätze und damit des potenziellen Nachwuchses zu niedrig ist, wird negiert“ [1]. Seit der Wiedervereinigung ist die Zahl der Medizinstudienplätze um über 10% gesunken. Bei deren Finanzierung durch die Länder ist mit rascher Besserung nicht zu rechnen. Neugründungen von Fakultäten wie in Augsburg, Brandenburg, Nürnberg, Oldenburg oder Kassel müssen trotz Bedenken des Wissenschaftsrates begrüßt werden, auch wenn den dort ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten die enge Anbindung an die medizinische Wissenschaft fehlen mag. Die Neugründungen werden aber nicht ausreichen, die Lücke zu schließen. Hinzu kommt, dass immer mehr Ärztinnen in Weiterbildung Teilzeitstellen anstreben. Der Anteil von Frauen auf Medizinstudienplätzen liegt derzeit bei zwei Dritteln.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"341 - 342"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45104607","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Patienten mit myasthenen Syndromen werden nur selten in Reha-Kliniken eingewiesen. Sie können aber insbesondere nach einer myasthenen Krise sowie bei schweren Verläufen durchaus von einer Rehabilitation profitieren, insbesondere bei hochgradigen Paresen der Extremitätenmuskeln, hartnäckiger Dysphagie und/oder Sprechstörung sowie respiratorischer Insuffizienz. Ziel ist immer die möglichst umfassende Verringerung bestehender Beeinträchtigungen und dadurch der Erhalt der Teilhabe am sozialen Leben. Voraussetzung für eine erfolgreiche Rehabilitation ist neben detaillierten Kenntnissen der Erkrankung einschließlich potenzieller Komplikationen ein umfassendes Reha-Konzept, welches neben individuellen und multimodalen Trainingsmöglichkeiten zahlreiche weitere Aspekte wie Krankheitsbewältigung, Sozialmedizin, Schulungen, Hilfsmittelversorgung beinhalten muss.
{"title":"Myasthene Syndrome – Stellenwert von Rehabilitation und Sport","authors":"T. Henze","doi":"10.1055/s-0043-120757","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0043-120757","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Patienten mit myasthenen Syndromen werden nur selten in Reha-Kliniken eingewiesen. Sie können aber insbesondere nach einer myasthenen Krise sowie bei schweren Verläufen durchaus von einer Rehabilitation profitieren, insbesondere bei hochgradigen Paresen der Extremitätenmuskeln, hartnäckiger Dysphagie und/oder Sprechstörung sowie respiratorischer Insuffizienz. Ziel ist immer die möglichst umfassende Verringerung bestehender Beeinträchtigungen und dadurch der Erhalt der Teilhabe am sozialen Leben. Voraussetzung für eine erfolgreiche Rehabilitation ist neben detaillierten Kenntnissen der Erkrankung einschließlich potenzieller Komplikationen ein umfassendes Reha-Konzept, welches neben individuellen und multimodalen Trainingsmöglichkeiten zahlreiche weitere Aspekte wie Krankheitsbewältigung, Sozialmedizin, Schulungen, Hilfsmittelversorgung beinhalten muss.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"312 - 316"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/s-0043-120757","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44144310","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}