Pub Date : 2023-04-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000403
Ulrike Lux, Anna Friedmann
Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die längerfristige Bedeutung kindlicher Schlafprobleme für die gesamte Familie ist kaum erforscht. Fragestellung: (1) Sind kindliche Schlafprobleme prädiktiv für das familiale Wohlergehen auf Elternebene, Eltern-Kind-Beziehungsebene und die kindliche negative Emotionalität zwei Jahre später? (2) Ist die frühere korrespondierende elterliche Belastung ein Mediator? Methode: Die Längsschnittstudie von N = 669 Familien (T2: MAlter Elternteil = 36.93 Jahre, SD = 4.95; 7.0 % Väter) mit Kleinkindern (T2: M= 39.62 Monate, SD = 11.28; 49.5 % Mädchen) untersuchte die Folgen elternberichteter frühkindlicher Schlafprobleme und der korrespondierenden elterlichen Belastung für das familiale Wohlergehen (z. B. Angst- und Depressionssymptome, elterliche Kompetenzzweifel) sowie für die kindliche negative Emotionalität zu T1 und T2 mithilfe eines Mediationsmodells. Ergebnisse: Schlafprobleme zu T1 prädizieren das Wohlergehen auf Eltern- und Eltern-Kind-Beziehungsebene zu T2, vollständig mediiert über die frühere elterliche Belastung. Diskussion und Schlussfolgerung: Kindliche Schlafprobleme sind noch zwei Jahre später für das Wohlergehen auf Eltern- und Eltern-Kind-Beziehungsebene über die elterliche Belastung bedeutsam. Beeinträchtigungen des elterlichen Wohlergehens und der Eltern-Kind-Beziehung sollten bei Diagnostik und Therapie noch stärker berücksichtigt werden.
{"title":"Die Bedeutung frühkindlicher Schlafprobleme für das spätere familiale Wohlergehen","authors":"Ulrike Lux, Anna Friedmann","doi":"10.1026/0942-5403/a000403","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000403","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die längerfristige Bedeutung kindlicher Schlafprobleme für die gesamte Familie ist kaum erforscht. Fragestellung: (1) Sind kindliche Schlafprobleme prädiktiv für das familiale Wohlergehen auf Elternebene, Eltern-Kind-Beziehungsebene und die kindliche negative Emotionalität zwei Jahre später? (2) Ist die frühere korrespondierende elterliche Belastung ein Mediator? Methode: Die Längsschnittstudie von N = 669 Familien (T2: MAlter Elternteil = 36.93 Jahre, SD = 4.95; 7.0 % Väter) mit Kleinkindern (T2: M= 39.62 Monate, SD = 11.28; 49.5 % Mädchen) untersuchte die Folgen elternberichteter frühkindlicher Schlafprobleme und der korrespondierenden elterlichen Belastung für das familiale Wohlergehen (z. B. Angst- und Depressionssymptome, elterliche Kompetenzzweifel) sowie für die kindliche negative Emotionalität zu T1 und T2 mithilfe eines Mediationsmodells. Ergebnisse: Schlafprobleme zu T1 prädizieren das Wohlergehen auf Eltern- und Eltern-Kind-Beziehungsebene zu T2, vollständig mediiert über die frühere elterliche Belastung. Diskussion und Schlussfolgerung: Kindliche Schlafprobleme sind noch zwei Jahre später für das Wohlergehen auf Eltern- und Eltern-Kind-Beziehungsebene über die elterliche Belastung bedeutsam. Beeinträchtigungen des elterlichen Wohlergehens und der Eltern-Kind-Beziehung sollten bei Diagnostik und Therapie noch stärker berücksichtigt werden.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"89 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74154964","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-04-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000414
Sabine Seehagen, Johanna Schoppmann
Zusammenfassung: Schlaf ist ein hoch komplexer Zustand. Wie, wann und wie lange Menschen schlafen verändert sich stark über die Lebensspanne. In jeder Entwicklungsphase gibt es aber enge Zusammenhänge zwischen Schlaf- und Wachphasen. Aktuelle Befunde zeigen einerseits, dass Schlaf wesentliche Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des menschlichen Erlebens und Verhaltens hat. Andererseits wirken sich Umweltfaktoren und individuelle Faktoren auf das Schlafverhalten aus. Diese komplexen bidirektionalen Zusammenhänge werden kurz- und langfristig sichtbar. Das Wissen über Schlaf und Schlafstörungen, ihre Ursachen und Konsequenzen, ist jedoch bei weitem nicht vollständig, insbesondere für die frühen Entwicklungsabschnitte. Die Beiträge in dem vorliegenden Themenheft adressieren aktuelle Forschungslücken zum Themenbereich Schlaf und Schlafprobleme im Entwicklungsverlauf, vom Säuglings- bis zum Jugendalter.
{"title":"Schlaf und Schlafstörungen","authors":"Sabine Seehagen, Johanna Schoppmann","doi":"10.1026/0942-5403/a000414","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000414","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Schlaf ist ein hoch komplexer Zustand. Wie, wann und wie lange Menschen schlafen verändert sich stark über die Lebensspanne. In jeder Entwicklungsphase gibt es aber enge Zusammenhänge zwischen Schlaf- und Wachphasen. Aktuelle Befunde zeigen einerseits, dass Schlaf wesentliche Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des menschlichen Erlebens und Verhaltens hat. Andererseits wirken sich Umweltfaktoren und individuelle Faktoren auf das Schlafverhalten aus. Diese komplexen bidirektionalen Zusammenhänge werden kurz- und langfristig sichtbar. Das Wissen über Schlaf und Schlafstörungen, ihre Ursachen und Konsequenzen, ist jedoch bei weitem nicht vollständig, insbesondere für die frühen Entwicklungsabschnitte. Die Beiträge in dem vorliegenden Themenheft adressieren aktuelle Forschungslücken zum Themenbereich Schlaf und Schlafprobleme im Entwicklungsverlauf, vom Säuglings- bis zum Jugendalter.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"12 7","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72385597","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-03-14DOI: 10.1026/0942-5403/a000418
T. Kulvicius, S. Lang, Claudius Widmann, Nina Hansmann, D. Holzinger, L. Poustka, Dajie Zhang, P. Marschik
Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die frühe verbale Entwicklung ist vor allem in ihrer Entstehungsphase noch nicht vollständig verstanden. Fragestellung: lässt sich ein zuverlässiges, einfach anzuwendendes Kodierschema zur Klassifizierung frühkindlicher Vokalisationen definieren, das als Grundlage für die weitere Analyse der Sprachentwicklung anwendbar ist? Methode: In einer Längsschnittstudie mit 45 neurotypischen Säuglingen analysierten wir Vokalisationen der ersten 4 Lebensmonate. Audiosegmente wurden 5 Klassen zugeordnet: (1) Stimmhafte und (2) Stimmlose Lautäußerung; (3) Definiertes Signal; (4) Non-Target; (5) Nicht zuordenbar. Ergebnisse: Zwei Kodiererinnen mit unterschiedlicher Erfahrung erzielten ohne intensives Training hohe Übereinstimmung. Diskussion und Schlussfolgerung: Das reliable Schema kann in Forschung und Klinik für die effiziente Kodierung kindlicher Vokalisationen eingesetzt werden, als Grundlage für detaillierte manuelle und maschinelle Analysen.
{"title":"Ein neues Kodierschema als Basis für die klinische Beurteilung frühkindlicher Vokalisationen und Deep Acoustic Phenotyping","authors":"T. Kulvicius, S. Lang, Claudius Widmann, Nina Hansmann, D. Holzinger, L. Poustka, Dajie Zhang, P. Marschik","doi":"10.1026/0942-5403/a000418","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000418","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die frühe verbale Entwicklung ist vor allem in ihrer Entstehungsphase noch nicht vollständig verstanden. Fragestellung: lässt sich ein zuverlässiges, einfach anzuwendendes Kodierschema zur Klassifizierung frühkindlicher Vokalisationen definieren, das als Grundlage für die weitere Analyse der Sprachentwicklung anwendbar ist? Methode: In einer Längsschnittstudie mit 45 neurotypischen Säuglingen analysierten wir Vokalisationen der ersten 4 Lebensmonate. Audiosegmente wurden 5 Klassen zugeordnet: (1) Stimmhafte und (2) Stimmlose Lautäußerung; (3) Definiertes Signal; (4) Non-Target; (5) Nicht zuordenbar. Ergebnisse: Zwei Kodiererinnen mit unterschiedlicher Erfahrung erzielten ohne intensives Training hohe Übereinstimmung. Diskussion und Schlussfolgerung: Das reliable Schema kann in Forschung und Klinik für die effiziente Kodierung kindlicher Vokalisationen eingesetzt werden, als Grundlage für detaillierte manuelle und maschinelle Analysen.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"23 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-03-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85878759","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-01-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000400
Sven Cornelisse, C. Schmahl, Frank Enning, M. Bohus, Sarah Hohmann, T. Banaschewski, Felix Wappler, A. Bürger, N. Kleindienst
Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die Borderline-Persönlichkeitsstöurng (BPS) kann bereits in der Adoleszenz zuverlässig diagnostiziert und wirksam behandelt werden. Eine möglichst frühe Behandlung der BPS durch störungsspezifische Therapien (z. B. Dialektisch-Behaviorale Therapie), erscheint ist sinnvoll, weil hierdurch selbstschädigende Verhaltensweisen und chronische Verläufe mit häufigen suizidalen Krisen verhindert und die langfristige psychosoziale Entwicklung verbessert werden kann. Mehrere Therapiestudien zur Wirksamkeit der Behandlung in der Adoleszenz zeigten sehr hohe Abbruchraten (bis zu 75 %), bisher sind allerdings nur wenig konsistente Ergebnisse zur Prädiktion von Therapieabbrüchen vorhanden. Fragestellung: Das Hauptziel der vorliegenden Studie war daher im Rahmen einer Beobachtungsstudie a) die Abbruchrate in der Realversorgung und b) die möglichen Prädiktoren (klinische und demographische Variablen) des Abbruchs einer stationären Behandlung mit DBT für Adoleszente an N = 172 Patient_innen im Alter von 15 – 18 Jahren zu untersuchen. Methode: In einer logistischen Regression wurden 18 Prädiktoren (u. a. Alter, Anzahl der Diagnosen, Schwere der Symptomatik) in SPSS untersucht, die im Rahmen einer drei monatigen stationären Behandlung in der Routineversorgung erhoben wurden. Ergebnisse: Lediglich ein jüngeres Alter der Patient_innen war statistisch signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen Therapieabbruch assoziiert. Keine statistisch bedeutsamen Zusammenhänge mit einem Therapieabbruch fanden sich hingegen für die untersuchten psychiatrischen Komorbiditäten (bspw. für das Vorliegen einer Essstörung), für die Schwere der BPS-spezifischen Psychopathologie und für BPS-typische problematische Verhaltensweisen (bspw. selbstschädigendes Verhalten oder Hochrisikoverhalten). Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung ergibt keinen Anhalt dafür, dass bei stark ausgeprägter Symptombelastung eine erhöhte Gefahr für einen Abbruch einer Behandlung mit DBT besteht. Sollte das Ergebnis einer erhöhten Abbruchrate bei jüngeren Jugendlichen in weiteren Studien repliziert werden, wären systematische Untersuchungen zu Variablen notwendig, die bei jüngeren Jugendlichen eine besondere Bedeutung besitzen und mit einem Therapieabbruch in Zusammenhang stehen könnten (bspw. die Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen). Hieraus ließen sich ggf. gezielte Therapiemodifikationen ableiten, die Therapieabbrüchen entgegenwirken.
{"title":"Prädiktion von Behandlungsabbrüchen bei Adoleszenten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung","authors":"Sven Cornelisse, C. Schmahl, Frank Enning, M. Bohus, Sarah Hohmann, T. Banaschewski, Felix Wappler, A. Bürger, N. Kleindienst","doi":"10.1026/0942-5403/a000400","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000400","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die Borderline-Persönlichkeitsstöurng (BPS) kann bereits in der Adoleszenz zuverlässig diagnostiziert und wirksam behandelt werden. Eine möglichst frühe Behandlung der BPS durch störungsspezifische Therapien (z. B. Dialektisch-Behaviorale Therapie), erscheint ist sinnvoll, weil hierdurch selbstschädigende Verhaltensweisen und chronische Verläufe mit häufigen suizidalen Krisen verhindert und die langfristige psychosoziale Entwicklung verbessert werden kann. Mehrere Therapiestudien zur Wirksamkeit der Behandlung in der Adoleszenz zeigten sehr hohe Abbruchraten (bis zu 75 %), bisher sind allerdings nur wenig konsistente Ergebnisse zur Prädiktion von Therapieabbrüchen vorhanden. Fragestellung: Das Hauptziel der vorliegenden Studie war daher im Rahmen einer Beobachtungsstudie a) die Abbruchrate in der Realversorgung und b) die möglichen Prädiktoren (klinische und demographische Variablen) des Abbruchs einer stationären Behandlung mit DBT für Adoleszente an N = 172 Patient_innen im Alter von 15 – 18 Jahren zu untersuchen. Methode: In einer logistischen Regression wurden 18 Prädiktoren (u. a. Alter, Anzahl der Diagnosen, Schwere der Symptomatik) in SPSS untersucht, die im Rahmen einer drei monatigen stationären Behandlung in der Routineversorgung erhoben wurden. Ergebnisse: Lediglich ein jüngeres Alter der Patient_innen war statistisch signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen Therapieabbruch assoziiert. Keine statistisch bedeutsamen Zusammenhänge mit einem Therapieabbruch fanden sich hingegen für die untersuchten psychiatrischen Komorbiditäten (bspw. für das Vorliegen einer Essstörung), für die Schwere der BPS-spezifischen Psychopathologie und für BPS-typische problematische Verhaltensweisen (bspw. selbstschädigendes Verhalten oder Hochrisikoverhalten). Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung ergibt keinen Anhalt dafür, dass bei stark ausgeprägter Symptombelastung eine erhöhte Gefahr für einen Abbruch einer Behandlung mit DBT besteht. Sollte das Ergebnis einer erhöhten Abbruchrate bei jüngeren Jugendlichen in weiteren Studien repliziert werden, wären systematische Untersuchungen zu Variablen notwendig, die bei jüngeren Jugendlichen eine besondere Bedeutung besitzen und mit einem Therapieabbruch in Zusammenhang stehen könnten (bspw. die Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen). Hieraus ließen sich ggf. gezielte Therapiemodifikationen ableiten, die Therapieabbrüchen entgegenwirken.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"51 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"79806246","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-01-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000399
N. Seiffert, Marialuisa Cavelti, J. Josi, C. Reichl, J. Koenig, Ines Mürner-Lavanchy, M. Kaess
Zusammenfassung: Theroretischer Hintergrund: Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Mobbing(–Arten) und der Ausprägung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) bei Jugendlichen. Methode: 513 konsekutiv rekrutierte, jugendliche Patient_innen nahmen an einer umfassenden Diagnostik teil. Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Mobbingerfahrungen und der Anzahl der BPS-Kriterien wurde mit Hilfe von ordinalen logistischen Regressionen untersucht. Ergebnisse: Jugendliche Patient_innen, die in den vergangenen drei Monaten mehrmals pro Woche gemobbt wurden, wiesen eine stärkere BPS-Symptomatik auf als Jugendliche ohne Mobbingerfahrung (OR = 3.47, CI = 2.32 – 5.18, p < 0.001). Soziales Mobbing und Bedrohen erwiesen sich als wichtigste Prädiktoren für den Schweregrad der BPS-Symptomatik. Diskussion und Schlussfolgerung: Häufigere Mobbingerfahrungen, insbesondere sozialer und bedrohender Art, waren mit mehr Symptomen der BPS assoziiert. Programme zur Prävention von Mobbing an Schulen sollten gefördert sowie in der Behandlung von Patienten thematisiert werden.
摘要:Theroretischer背景:本项研究主要欺凌(-Arten)和之间的联系——青年人中Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) .嘿,513,新来的病人参与了全面的诊断诊断在基本逻辑回溯分析的基础上,研究了腐败事件的频度与bps标准之间的关系。结果:在过去三个月里,青少年每星期被欺负几次,其症状比没有欺负经验的青少年(OR = 3.47, CI = 2.32—5.18,p . 0.001)更大。社会恃强凌弱及威胁是bps症状的主要预测因素辩论和结论:经常侵扰人的事件,尤其是对社会和威胁的事件,伴随着更多BPS的症状。应促进防止学校欺凌的方案,并将治疗问题戏耍。
{"title":"Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Mobbingerfahrungen und der Ausprägung von Borderline-Persönlichkeitsstörungsmerkmalen bei Jugendlichen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie","authors":"N. Seiffert, Marialuisa Cavelti, J. Josi, C. Reichl, J. Koenig, Ines Mürner-Lavanchy, M. Kaess","doi":"10.1026/0942-5403/a000399","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000399","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Theroretischer Hintergrund: Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Mobbing(–Arten) und der Ausprägung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) bei Jugendlichen. Methode: 513 konsekutiv rekrutierte, jugendliche Patient_innen nahmen an einer umfassenden Diagnostik teil. Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Mobbingerfahrungen und der Anzahl der BPS-Kriterien wurde mit Hilfe von ordinalen logistischen Regressionen untersucht. Ergebnisse: Jugendliche Patient_innen, die in den vergangenen drei Monaten mehrmals pro Woche gemobbt wurden, wiesen eine stärkere BPS-Symptomatik auf als Jugendliche ohne Mobbingerfahrung (OR = 3.47, CI = 2.32 – 5.18, p < 0.001). Soziales Mobbing und Bedrohen erwiesen sich als wichtigste Prädiktoren für den Schweregrad der BPS-Symptomatik. Diskussion und Schlussfolgerung: Häufigere Mobbingerfahrungen, insbesondere sozialer und bedrohender Art, waren mit mehr Symptomen der BPS assoziiert. Programme zur Prävention von Mobbing an Schulen sollten gefördert sowie in der Behandlung von Patienten thematisiert werden.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"120 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77189676","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-01-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000407
A. Bürger, M. Kaess
Zusammenfassung: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine schwere psychische Erkrankung, die durch hohe Morbidität und Mortalität gekennzeichnet ist sowie mit einem niedrigen psychosozialen Funktionsniveau einhergeht. Die BPS zeigt sich oft mit Beginn der frühen Adoleszenz (ab dem 12. Lebensjahr). Neben repetitiver Selbstverletzung und Suizidalität bestehen häufig sowohl Symptome internalisierender (Depression und Angst) als auch externalisierender Störungen (Hyperaktivität und Substanzkonsum). Daher kommt einer differentialdiagnostischen Abklärung und der Diagnosestellung mit dem Ziel der Frühintervention im klinischen Alltag eine besondere Rolle zu. Die Psychotherapie stellt bei der BPS eine äußerst wirksame Behandlungsmethode dar, Belege für die Wirksamkeit von pharmakologischen Intervention fehlen. Der Schlüssel zu einer Verbesserung der Versorgung für Jugendliche mit BPS liegt in einer Generierung von Wissen zu Vorläufersymptomen sowie einer evidenzbasierten, stadienspezifischen Behandlung (frühe Behandlung bereits subklinischer BPS mit Behandlungsintensität abgestuft nach dem Schweregrad). Dieser Übersichtsartikel beleuchtet den aktuellen Stand der Forschung und gibt Empfehlungen für die therapeutische Arbeit in der klinischen Praxis.
{"title":"Die Borderline-Persönlichkeitsstörung im Jugendalter","authors":"A. Bürger, M. Kaess","doi":"10.1026/0942-5403/a000407","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000407","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine schwere psychische Erkrankung, die durch hohe Morbidität und Mortalität gekennzeichnet ist sowie mit einem niedrigen psychosozialen Funktionsniveau einhergeht. Die BPS zeigt sich oft mit Beginn der frühen Adoleszenz (ab dem 12. Lebensjahr). Neben repetitiver Selbstverletzung und Suizidalität bestehen häufig sowohl Symptome internalisierender (Depression und Angst) als auch externalisierender Störungen (Hyperaktivität und Substanzkonsum). Daher kommt einer differentialdiagnostischen Abklärung und der Diagnosestellung mit dem Ziel der Frühintervention im klinischen Alltag eine besondere Rolle zu. Die Psychotherapie stellt bei der BPS eine äußerst wirksame Behandlungsmethode dar, Belege für die Wirksamkeit von pharmakologischen Intervention fehlen. Der Schlüssel zu einer Verbesserung der Versorgung für Jugendliche mit BPS liegt in einer Generierung von Wissen zu Vorläufersymptomen sowie einer evidenzbasierten, stadienspezifischen Behandlung (frühe Behandlung bereits subklinischer BPS mit Behandlungsintensität abgestuft nach dem Schweregrad). Dieser Übersichtsartikel beleuchtet den aktuellen Stand der Forschung und gibt Empfehlungen für die therapeutische Arbeit in der klinischen Praxis.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"15 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83630998","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-01-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000398
A. Bürger, Christine Scheiner, Lea Panning, Sophia Huetter, Michael Koelch, N. Kleindienst
Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Eine eingeschränkte Diagnosebereitschaft der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) im Jugendalter verhindert möglicherweise deren Früherkennung und -behandlung. Fragestellung: Die Studie zielt auf eine Quantifizierung von Diagnose- und Behandlungsbereitschaft der BPS im Jugendalter bei kinder- und jugend-/psychotherapeutischen/-psychiatrischen Therapierenden ab. Methode: Die Studie basiert auf einer Onlinebefragung von 207 Therapierenden. Ergebnisse: 32 % der Therapierenden würden ab dem 14. Lebensjahr, 56 % ab der Volljährigkeit und 12 % gar keine Diagnose einer BPS vergeben. Die Vorbehalte „mangelnde Stabilität der Persönlichkeit“ und „Sorge um Pathologisierung“ waren mit geringer Diagnosebereitschaft assoziiert. Insgesamt sind 72 % der Therapierenden bereit, Jugendliche mit BPS-Symptomatik zu behandeln. Diskussion und Schlussfolgerung: Mixed-Methods Ansätze könnten die Diskrepanz zwischen der Diagnose- und Behandlungsbereitschaft aufklären.
{"title":"Diagnose- und Behandlungsbereitschaft der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Jugendalter unter Therapierenden","authors":"A. Bürger, Christine Scheiner, Lea Panning, Sophia Huetter, Michael Koelch, N. Kleindienst","doi":"10.1026/0942-5403/a000398","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000398","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Eine eingeschränkte Diagnosebereitschaft der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) im Jugendalter verhindert möglicherweise deren Früherkennung und -behandlung. Fragestellung: Die Studie zielt auf eine Quantifizierung von Diagnose- und Behandlungsbereitschaft der BPS im Jugendalter bei kinder- und jugend-/psychotherapeutischen/-psychiatrischen Therapierenden ab. Methode: Die Studie basiert auf einer Onlinebefragung von 207 Therapierenden. Ergebnisse: 32 % der Therapierenden würden ab dem 14. Lebensjahr, 56 % ab der Volljährigkeit und 12 % gar keine Diagnose einer BPS vergeben. Die Vorbehalte „mangelnde Stabilität der Persönlichkeit“ und „Sorge um Pathologisierung“ waren mit geringer Diagnosebereitschaft assoziiert. Insgesamt sind 72 % der Therapierenden bereit, Jugendliche mit BPS-Symptomatik zu behandeln. Diskussion und Schlussfolgerung: Mixed-Methods Ansätze könnten die Diskrepanz zwischen der Diagnose- und Behandlungsbereitschaft aufklären.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"192 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"88474339","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-01-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000397
M. Kaess, A. Bürger
Zusammenfassung: Die kategoriale Klassifikation der Persönlichkeitsstörungen (PS) wurde im letzten Jahrzehnt durch eine „Perspektive der Lebensspanne“ mit zunehmend dimensionaler Sichtweise abgelöst. Für den Kinder- und Jugendbereich ist maßgeblich, dass die PS als Ergebnis dieses Prozesses als Erkrankungen angesehen werden, welche die gesamte Lebensspanne betreffen können. Diese Neuerung bereitet den Weg zu einer möglichen Frühbehandlung und ggf. sogar Prävention der PS bei Kindern und Jugendlichen. Im klinischen Alltag jedoch wird die Vergabe von PS in dieser Altersgruppe bis heute oft als kritisch angesehen. Das Themenheft möchte einen Beitrag zur Aufklärung über PS im Jugendalter leisten. Ziel ist es, dass die Vergabe von PS nicht als eine Stigmatisierung junger Menschen angesehen wird, sondern vielmehr als Chance schwerwiegende Entwicklungsverläufe früh zu erkennen und zielgerichtet zu verhindern oder zu behandeln. Der Fokus der Beiträge des Themenheftes liegt dabei auf der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) im Jugendalter.
{"title":"Persönlichkeitsstörung im Jugendalter","authors":"M. Kaess, A. Bürger","doi":"10.1026/0942-5403/a000397","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000397","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Die kategoriale Klassifikation der Persönlichkeitsstörungen (PS) wurde im letzten Jahrzehnt durch eine „Perspektive der Lebensspanne“ mit zunehmend dimensionaler Sichtweise abgelöst. Für den Kinder- und Jugendbereich ist maßgeblich, dass die PS als Ergebnis dieses Prozesses als Erkrankungen angesehen werden, welche die gesamte Lebensspanne betreffen können. Diese Neuerung bereitet den Weg zu einer möglichen Frühbehandlung und ggf. sogar Prävention der PS bei Kindern und Jugendlichen. Im klinischen Alltag jedoch wird die Vergabe von PS in dieser Altersgruppe bis heute oft als kritisch angesehen. Das Themenheft möchte einen Beitrag zur Aufklärung über PS im Jugendalter leisten. Ziel ist es, dass die Vergabe von PS nicht als eine Stigmatisierung junger Menschen angesehen wird, sondern vielmehr als Chance schwerwiegende Entwicklungsverläufe früh zu erkennen und zielgerichtet zu verhindern oder zu behandeln. Der Fokus der Beiträge des Themenheftes liegt dabei auf der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) im Jugendalter.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"52 3 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87450484","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-01-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000401
{"title":"Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Verhaltenstherapie (KJPVT)","authors":"","doi":"10.1026/0942-5403/a000401","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000401","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"50 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78540325","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-10-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000395
S. Pfeiffer
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