Pub Date : 2021-10-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000353
Jörg M. Fegert, U. Hoffmann
Zusammenfassung. Die Auseinandersetzung mit Fällen von (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sowie die Entwicklung von Schutzkonzepten war in den Institutionen des medizinisch-therapeutischen Bereiches über lange Zeit ein eher marginalisiertes Thema. Mit der Verankerung der Verpflichtung zur Erstellung von Schutzkonzepten gegen (sexualisierte) Gewalt in der Qualitätsmanagement-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) müssen sich jedoch nun alle Kliniken und Praxen dieser Thematik stellen. Der vorliegende Themenschwerpunkt gibt einen Überblick über Daten und Zahlen (sexueller) Übergriffe gegen Kinder und Jugendliche in medizinischen Institutionen und beschäftigt sich mit den Ursachen von Übergriffen durch Angehörige der Heilberufe sowie den daraus folgenden notwendigen Interventionen. Weiteres Thema ist die Entwicklung von Schutzkonzepten gegen (sexuelle) Gewalt. Es werden Hinweise zum Aufbau sowie zur praktischen Umsetzung im klinischen und ambulanten Bereich gegeben.
{"title":"Kinderschutz und Schutzkonzepte im klinischen und ambulanten Bereich","authors":"Jörg M. Fegert, U. Hoffmann","doi":"10.1026/0942-5403/a000353","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000353","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Die Auseinandersetzung mit Fällen von (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sowie die Entwicklung von Schutzkonzepten war in den Institutionen des medizinisch-therapeutischen Bereiches über lange Zeit ein eher marginalisiertes Thema. Mit der Verankerung der Verpflichtung zur Erstellung von Schutzkonzepten gegen (sexualisierte) Gewalt in der Qualitätsmanagement-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) müssen sich jedoch nun alle Kliniken und Praxen dieser Thematik stellen. Der vorliegende Themenschwerpunkt gibt einen Überblick über Daten und Zahlen (sexueller) Übergriffe gegen Kinder und Jugendliche in medizinischen Institutionen und beschäftigt sich mit den Ursachen von Übergriffen durch Angehörige der Heilberufe sowie den daraus folgenden notwendigen Interventionen. Weiteres Thema ist die Entwicklung von Schutzkonzepten gegen (sexuelle) Gewalt. Es werden Hinweise zum Aufbau sowie zur praktischen Umsetzung im klinischen und ambulanten Bereich gegeben.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"33 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81690197","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-09-03DOI: 10.1026/0942-5403/a000350
S. Kliem, Yvonne Krieg, D. Baier
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Folgen für Betroffene von Stalking reichen von der Beeinträchtigung des sozialen Wohlbefindens über negative wirtschaftliche Folgen bis hin zu gesundheitlichen und psychischen Problemen. Fragestellung: Diese Studie präsentiert erstmalig die Lebenszeitprävalenz für die Opferwerdung von Stalking unter deutschen Jugendlichen und berichtet Zusammenhänge mit der psychischen Befindlichkeit. Methode: Daten einer repräsentativen Schüler_innenbefragung in Niedersachsen werden mittels T-Tests und χ2-Test überprüft. Ergebnisse: Die Ergebnisse weisen auf eine Prävalenz von 22.6 % von Stalking hin, die bei Mädchen und Jugendlichen höher ausfällt als bei Jungen und Erwachsenen. Betroffene leiden häufiger unter psychischen Problemen und problematischem Substanzkonsum als Nicht-Betroffene. Diskussion und Schlussfolgerung: Folglich sollten Schüler_innen über Stalking sowie dessen strafrechtliche Konsequenzen und gezielte Unterstützung der Betroffenen aufgeklärt werden.
{"title":"Stalking im Jugendalter","authors":"S. Kliem, Yvonne Krieg, D. Baier","doi":"10.1026/0942-5403/a000350","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000350","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Folgen für Betroffene von Stalking reichen von der Beeinträchtigung des sozialen Wohlbefindens über negative wirtschaftliche Folgen bis hin zu gesundheitlichen und psychischen Problemen. Fragestellung: Diese Studie präsentiert erstmalig die Lebenszeitprävalenz für die Opferwerdung von Stalking unter deutschen Jugendlichen und berichtet Zusammenhänge mit der psychischen Befindlichkeit. Methode: Daten einer repräsentativen Schüler_innenbefragung in Niedersachsen werden mittels T-Tests und χ2-Test überprüft. Ergebnisse: Die Ergebnisse weisen auf eine Prävalenz von 22.6 % von Stalking hin, die bei Mädchen und Jugendlichen höher ausfällt als bei Jungen und Erwachsenen. Betroffene leiden häufiger unter psychischen Problemen und problematischem Substanzkonsum als Nicht-Betroffene. Diskussion und Schlussfolgerung: Folglich sollten Schüler_innen über Stalking sowie dessen strafrechtliche Konsequenzen und gezielte Unterstützung der Betroffenen aufgeklärt werden.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"74 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74569104","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-09-03DOI: 10.1026/0942-5403/a000351
A. Speer, P. Wagner, H. Streicher, A. Ziegeldorf, I. Benkert, und Hagen Wulff
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die motorische Leistungsfähigkeit (MLF) spielt eine zentrale Rolle in der Kindesentwicklung. Über den Verlauf der MLF über die Grundschulzeit in Abhängigkeit auffälliger motorischer Leistungen im Vorschulalter liegen nur wenige Befunde vor. Fragestellung: Liegen unterschiedliche Entwicklungsverläufe der MLF bei Kindern mit motorisch auffälligen Leistungen in der Fein- und Grobmotorik vor? Methode: Innerhalb einer Längsschnittstudie wurden die motorischen Dimensionen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit von Grundschulkindern ( N = 424) jährlich untersucht und mittels Varianzanalyse mit Messwiederholung geprüft. Ergebnisse: Kinder, die vor Schuleintritt grob- oder feinmotorische Auffälligkeiten (9-15 %) aufwiesen, blieben in ihrer motorischen Entwicklung deutlich hinter motorisch unauffälligen Kindern zurück. Diskussion und Schlussfolgerung: In der Folge können sich erhebliche Einschränkungen für die Alltagsmotorik und das Erlernen komplexer Bewegungen ergeben. Um gleiche motorische Startbedingungen für die betroffenen Kinder herzustellen, stellt die Erweiterung der bewegungsbezogenen Förderung der MLF vor Schulbeginn einen notwendigen Ansatz dar.
{"title":"Längsschnittstudie zum Verlauf motorischer Fähigkeiten von Grundschulkindern in Abhängigkeit auffälliger motorischer Leistungen der Fein- und Grobmotorik","authors":"A. Speer, P. Wagner, H. Streicher, A. Ziegeldorf, I. Benkert, und Hagen Wulff","doi":"10.1026/0942-5403/a000351","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000351","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die motorische Leistungsfähigkeit (MLF) spielt eine zentrale Rolle in der Kindesentwicklung. Über den Verlauf der MLF über die Grundschulzeit in Abhängigkeit auffälliger motorischer Leistungen im Vorschulalter liegen nur wenige Befunde vor. Fragestellung: Liegen unterschiedliche Entwicklungsverläufe der MLF bei Kindern mit motorisch auffälligen Leistungen in der Fein- und Grobmotorik vor? Methode: Innerhalb einer Längsschnittstudie wurden die motorischen Dimensionen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit von Grundschulkindern ( N = 424) jährlich untersucht und mittels Varianzanalyse mit Messwiederholung geprüft. Ergebnisse: Kinder, die vor Schuleintritt grob- oder feinmotorische Auffälligkeiten (9-15 %) aufwiesen, blieben in ihrer motorischen Entwicklung deutlich hinter motorisch unauffälligen Kindern zurück. Diskussion und Schlussfolgerung: In der Folge können sich erhebliche Einschränkungen für die Alltagsmotorik und das Erlernen komplexer Bewegungen ergeben. Um gleiche motorische Startbedingungen für die betroffenen Kinder herzustellen, stellt die Erweiterung der bewegungsbezogenen Förderung der MLF vor Schulbeginn einen notwendigen Ansatz dar.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-09-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85202766","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-08-26DOI: 10.1026/0942-5403/a000343
Regina Steil, A. Fischer, R. Rosner
Zusammenfassung. Über die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erleben vor ihrem 18. Geburtstag ein potentiell traumatisierendes Ereignis. Entwickeln die Betroffenen in der Folge eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), wirken sich die damit verbundenen Konsequenzen häufig bis ins Erwachsenenalter aus. Klinische Leitlinien unterstützen die Behandlerinnen und Behandler bei der Auswahl geeigneter Therapien, sind aufgrund variierender Methodik und unterschiedlicher Evidenzgrundlage aber mit Interpretationsschwierigkeiten verbunden. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle nationale und internationale Leitlinienempfehlungen. Als Methode erster Wahl zur Behandlung der PTBS bei Kindern und Jugendlichen wird übereinstimmend Psychotherapie in Form von Traumafokussierter Kognitiver Verhaltenstherapie (Tf-KVT) und teilweise auch Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) empfohlen. Bezugspersonen sollen, wenn möglich, in die Behandlung einbezogen werden. Eine Pharmakotherapie wird nicht empfohlen. Forschungsbedarf besteht in den Bereichen der Dissemination empirisch gestützter Behandlungen, EMDR, und der Behandlung komplexer PTBS.
{"title":"Internationale und deutsche Leitlinien zur Behandlung der PTBS bei Kindern und Jugendlichen","authors":"Regina Steil, A. Fischer, R. Rosner","doi":"10.1026/0942-5403/a000343","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000343","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Über die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erleben vor ihrem 18. Geburtstag ein potentiell traumatisierendes Ereignis. Entwickeln die Betroffenen in der Folge eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), wirken sich die damit verbundenen Konsequenzen häufig bis ins Erwachsenenalter aus. Klinische Leitlinien unterstützen die Behandlerinnen und Behandler bei der Auswahl geeigneter Therapien, sind aufgrund variierender Methodik und unterschiedlicher Evidenzgrundlage aber mit Interpretationsschwierigkeiten verbunden. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle nationale und internationale Leitlinienempfehlungen. Als Methode erster Wahl zur Behandlung der PTBS bei Kindern und Jugendlichen wird übereinstimmend Psychotherapie in Form von Traumafokussierter Kognitiver Verhaltenstherapie (Tf-KVT) und teilweise auch Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) empfohlen. Bezugspersonen sollen, wenn möglich, in die Behandlung einbezogen werden. Eine Pharmakotherapie wird nicht empfohlen. Forschungsbedarf besteht in den Bereichen der Dissemination empirisch gestützter Behandlungen, EMDR, und der Behandlung komplexer PTBS.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"50 1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-08-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78610993","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-08-26DOI: 10.1026/0942-5403/a000342
R. Eilers, R. Rosner
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die ICD-11 enthält reformulierte Kriterien für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und die neue Diagnose komplexe PTBS (kPTBS). Fragestellung: Wie wirken sich die Neuerungen auf die Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus? Methode: In dieser Übersichtsarbeit werden die neuen Kriterien vorgestellt und mit früheren Diagnosemanualen verglichen. Bisherige Forschungsergebnisse zu PTBSICD-11 und kPTBS bei Kindern und Jugendlichen werden zusammengefasst und diskutiert. Ergebnisse: Die PTBSICD-11-Kriterien führen eher zu geringeren Prävalenzraten verglichen mit PTBSICD-10, PTBSDSM-IV und PTBSDSM-5. Erste Studien weisen darauf hin, dass evidenzbasierte traumafokussierte Therapiemanuale auch zur Behandlung der kPTBS geeignet sind. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Anwendung neuer Kriterien stellt Praktiker_innen und Forscher_innen vor Herausforderungen. Bisherige Ergebnisse deuten an, dass die kPTBS gut behandelbar ist.
{"title":"Die einfache und komplexe Posttraumatische Belastungsstörung in der Praxis","authors":"R. Eilers, R. Rosner","doi":"10.1026/0942-5403/a000342","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000342","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die ICD-11 enthält reformulierte Kriterien für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und die neue Diagnose komplexe PTBS (kPTBS). Fragestellung: Wie wirken sich die Neuerungen auf die Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus? Methode: In dieser Übersichtsarbeit werden die neuen Kriterien vorgestellt und mit früheren Diagnosemanualen verglichen. Bisherige Forschungsergebnisse zu PTBSICD-11 und kPTBS bei Kindern und Jugendlichen werden zusammengefasst und diskutiert. Ergebnisse: Die PTBSICD-11-Kriterien führen eher zu geringeren Prävalenzraten verglichen mit PTBSICD-10, PTBSDSM-IV und PTBSDSM-5. Erste Studien weisen darauf hin, dass evidenzbasierte traumafokussierte Therapiemanuale auch zur Behandlung der kPTBS geeignet sind. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Anwendung neuer Kriterien stellt Praktiker_innen und Forscher_innen vor Herausforderungen. Bisherige Ergebnisse deuten an, dass die kPTBS gut behandelbar ist.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"79 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-08-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76651197","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-08-26DOI: 10.1026/0942-5403/a000346
A. Vogel, Regina Steil, Hannah Comtesse, R. Eilers, B. Renneberg, und Rita Rosner
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Für die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) im Jugend- und jungen Erwachsenenalter liegen diverse evidenzbasierte Interventionen (EBIs) vor. Fragestellung: Inwiefern sind EBIs für Jugendliche und junge Erwachsene mit PTBS nach sexualisierter und physischer Gewalt in Deutschland verfügbar? Methode: Es wurden die Daten von 39 Teilnehmenden einer multizentrischen Behandlungsstudie analysiert, die für die Diagnose einer PTBS ambulante Behandlungsempfehlungen erhalten hatten. Ergebnisse: In den folgenden sieben Monaten erhielten 21 der Teilnehmenden eine Behandlung; bei nur acht wurden in deren Rahmen die traumatischen Erfahrungen adressiert. Alle Teilnehmenden verbesserten sich hinsichtlich der PTBS-Symptomatik unabhängig von der Art der Behandlung. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf Barrieren für den Zugang zu EBIs in unserer Stichprobe hin. Künftige Forschung sollte die Hintergründe für diese Barrieren fokussieren.
{"title":"Routineversorgung für Jugendliche und junge Erwachsene mit Posttraumatischer Belastungsstörung nach sexualisierter und physischer Gewalt in Deutschland","authors":"A. Vogel, Regina Steil, Hannah Comtesse, R. Eilers, B. Renneberg, und Rita Rosner","doi":"10.1026/0942-5403/a000346","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000346","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Für die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) im Jugend- und jungen Erwachsenenalter liegen diverse evidenzbasierte Interventionen (EBIs) vor. Fragestellung: Inwiefern sind EBIs für Jugendliche und junge Erwachsene mit PTBS nach sexualisierter und physischer Gewalt in Deutschland verfügbar? Methode: Es wurden die Daten von 39 Teilnehmenden einer multizentrischen Behandlungsstudie analysiert, die für die Diagnose einer PTBS ambulante Behandlungsempfehlungen erhalten hatten. Ergebnisse: In den folgenden sieben Monaten erhielten 21 der Teilnehmenden eine Behandlung; bei nur acht wurden in deren Rahmen die traumatischen Erfahrungen adressiert. Alle Teilnehmenden verbesserten sich hinsichtlich der PTBS-Symptomatik unabhängig von der Art der Behandlung. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf Barrieren für den Zugang zu EBIs in unserer Stichprobe hin. Künftige Forschung sollte die Hintergründe für diese Barrieren fokussieren.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"42 3 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-08-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89160291","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-08-26DOI: 10.1026/0942-5403/a000345
K. Schulte, Katharina Szota, H. Christiansen
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Zu den Folgen sexueller Gewalt gehören neben somatischen und psychischen Folgen auch Veränderungen in der Entwicklung der Sexualität. Fragestellung: Ziel dieses Reviews ist es, einen systematischen Überblick über den aktuellen Forschungsstand bezüglich der Entwicklung von Sexualität bei Kindern und Jugendlichen nach sexuellen Gewalterfahrungen zu geben. Methode: Eine systematische Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PubMed, ERIC, Cochrane und PubPsych durchgeführt. Die Folgen von sexueller Gewalt bezüglich der Sexualität wurden systematisch analysiert. Ergebnisse: Es konnten insgesamt 127 Studien zur Sexualität nach sexueller Gewalt identifiziert werden, die acht Unterkategorien zugeordnet werden konnten: Sexuelles Risikoverhalten, Teenagerschwangerschaft, jugendliche Sexualstraftäter_innen, sexuelle Verhaltensauffälligkeiten, sexuelle Überzeugungen, Prostitution, Geschlechtskrankheiten und körperliche Symptome. Diskussion und Schlussfolgerung: Insgesamt zeigt die Literaturrecherche, dass die Sexualität von Kindern und Jugendlichen mit sexuellen Gewalterfahrungen teilweise nur lückenhaft untersucht wurde.
{"title":"Die Entwicklung von Sexualität bei Kindern und Jugendlichen mit sexuellen Gewalterfahrungen","authors":"K. Schulte, Katharina Szota, H. Christiansen","doi":"10.1026/0942-5403/a000345","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000345","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Zu den Folgen sexueller Gewalt gehören neben somatischen und psychischen Folgen auch Veränderungen in der Entwicklung der Sexualität. Fragestellung: Ziel dieses Reviews ist es, einen systematischen Überblick über den aktuellen Forschungsstand bezüglich der Entwicklung von Sexualität bei Kindern und Jugendlichen nach sexuellen Gewalterfahrungen zu geben. Methode: Eine systematische Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PubMed, ERIC, Cochrane und PubPsych durchgeführt. Die Folgen von sexueller Gewalt bezüglich der Sexualität wurden systematisch analysiert. Ergebnisse: Es konnten insgesamt 127 Studien zur Sexualität nach sexueller Gewalt identifiziert werden, die acht Unterkategorien zugeordnet werden konnten: Sexuelles Risikoverhalten, Teenagerschwangerschaft, jugendliche Sexualstraftäter_innen, sexuelle Verhaltensauffälligkeiten, sexuelle Überzeugungen, Prostitution, Geschlechtskrankheiten und körperliche Symptome. Diskussion und Schlussfolgerung: Insgesamt zeigt die Literaturrecherche, dass die Sexualität von Kindern und Jugendlichen mit sexuellen Gewalterfahrungen teilweise nur lückenhaft untersucht wurde.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"11 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-08-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91247939","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-07-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000348
{"title":"Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Verhaltenstherapie (KJPVT)","authors":"","doi":"10.1026/0942-5403/a000348","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000348","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"43 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82353530","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-07-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000344
Swantje Jurk, U. Petermann, M. Vasileva
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Dysfunktionale posttraumatische Kognitionen über das Selbst und die Welt als Folge traumatischer Erfahrungen können die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung begünstigen. Fragestellung: Diese Studie untersucht das Wirkgeflecht zwischen der Art des traumatischen Ereignisses (interpersonell/akzidentiell), posttraumatischen Kognitionen und posttraumatischen Belastungssymptomen in Kindheit und Jugend. Methode: Erhoben wurden Daten von N = 48 Jugendlichen (9 – 17 Jahren) mittels Selbstbericht. Ergebnisse: Die Mediationsanalyse zeigte, dass posttraumatische Kognitionen als signifikanter Mediator für interpersonelle im Vergleich zu akzidentiellen Erfahrungen wirkten. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass mit interpersonellen Traumata konfrontierte Kinder und Jugendliche in besonderem Maße Erschütterungen des Selbst- und Weltbildes ausgesetzt sind. Die Erkenntnisse betonen die Bedeutung kognitiver Elemente in der Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen.
{"title":"Posttraumatische Kognitionen als Mediator zwischen auslösendem Ereignis und posttraumatischen Belastungssymptomen in Kindheit und Jugend","authors":"Swantje Jurk, U. Petermann, M. Vasileva","doi":"10.1026/0942-5403/a000344","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000344","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Dysfunktionale posttraumatische Kognitionen über das Selbst und die Welt als Folge traumatischer Erfahrungen können die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung begünstigen. Fragestellung: Diese Studie untersucht das Wirkgeflecht zwischen der Art des traumatischen Ereignisses (interpersonell/akzidentiell), posttraumatischen Kognitionen und posttraumatischen Belastungssymptomen in Kindheit und Jugend. Methode: Erhoben wurden Daten von N = 48 Jugendlichen (9 – 17 Jahren) mittels Selbstbericht. Ergebnisse: Die Mediationsanalyse zeigte, dass posttraumatische Kognitionen als signifikanter Mediator für interpersonelle im Vergleich zu akzidentiellen Erfahrungen wirkten. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass mit interpersonellen Traumata konfrontierte Kinder und Jugendliche in besonderem Maße Erschütterungen des Selbst- und Weltbildes ausgesetzt sind. Die Erkenntnisse betonen die Bedeutung kognitiver Elemente in der Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"4 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77573307","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-07-01DOI: 10.1026/0942-5403/a000352
T. Vloet
{"title":"Persönlichkeitsstörungen im Kindes- und Jugendalter","authors":"T. Vloet","doi":"10.1026/0942-5403/a000352","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000352","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":"17 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73737298","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}