Nach der Katastrophe, Wirkungen der Nazikatastrophe, G. Bovensiepen
{"title":"Inhaltsverzeichnis","authors":"Nach der Katastrophe, Wirkungen der Nazikatastrophe, G. Bovensiepen","doi":"10.1159/000046770","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046770","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"13 39 1","pages":"77 - 79"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046770","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527028","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In der psychoanalytischen Diskussion um die Ziele der Analyse bestand von früher Zeit an ein Spannungsverhältnis, das in der Frage zum Ausdruck kam, ob sich die analytische Arbeit an der Massgabe grösstmöglicher Erkenntnis oder am Erreichen messbarer therapeutischer Veränderungen in der Persönlichkeit des Analysierten auszurichten habe. Das Erkenntnisziel der Analyse fand seine weithin gültige Formulierung in der Rede von der «Bewusstmachung des Unbewussten», während die therapeutischen Zielsetzungen von Freuds Zeiten an eine wechselhafte Karierre mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen auf innerpsychisch-strukturellen und/oder Verhaltensänderungen durchliefen [Sandler und Dreher, 1999]. Das eigentümliche und schon für Freud charakteristische Schwanken zwischen dem Primat des Erkenntnisziels und dem des therapeutischen Ziels lässt auf eine gewisse Unsicherheit darüber schliessen, ob es in der Analyse mehr um Wahrheit oder mehr um Gesundheit gehe. Die Differenz, die sich in dieser Hinsicht offenbar ergeben kann, ist insofern erstaunlich, als Erkenntnisziel und therapeutisches Ziel ursprünglich in enger funktionaler Verknüpfung miteinander standen und in dieser Zusammengehörigkeit ein Ideal bildeten, dessen Leuchtkraft das Denken und die klinische Arbeit der Pioniere inspirierte.
{"title":"Ziele in der Psychoanalyse: Überlegungen zum Subjekt des Unbewussten im analytischen Prozess1","authors":"R. Lesmeister","doi":"10.1159/000046764","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046764","url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In der psychoanalytischen Diskussion um die Ziele der Analyse bestand von früher Zeit an ein Spannungsverhältnis, das in der Frage zum Ausdruck kam, ob sich die analytische Arbeit an der Massgabe grösstmöglicher Erkenntnis oder am Erreichen messbarer therapeutischer Veränderungen in der Persönlichkeit des Analysierten auszurichten habe. Das Erkenntnisziel der Analyse fand seine weithin gültige Formulierung in der Rede von der «Bewusstmachung des Unbewussten», während die therapeutischen Zielsetzungen von Freuds Zeiten an eine wechselhafte Karierre mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen auf innerpsychisch-strukturellen und/oder Verhaltensänderungen durchliefen [Sandler und Dreher, 1999]. Das eigentümliche und schon für Freud charakteristische Schwanken zwischen dem Primat des Erkenntnisziels und dem des therapeutischen Ziels lässt auf eine gewisse Unsicherheit darüber schliessen, ob es in der Analyse mehr um Wahrheit oder mehr um Gesundheit gehe. Die Differenz, die sich in dieser Hinsicht offenbar ergeben kann, ist insofern erstaunlich, als Erkenntnisziel und therapeutisches Ziel ursprünglich in enger funktionaler Verknüpfung miteinander standen und in dieser Zusammengehörigkeit ein Ideal bildeten, dessen Leuchtkraft das Denken und die klinische Arbeit der Pioniere inspirierte.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"3 - 19"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046764","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526263","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Als C.G. Jung sich, vor allem in seinen späteren Jahren, mit der wissenschaftlichen Theorienbildung auseinandersetzte, beklagte er das Ungenügen der vorherrschenden Paradigmen der klassischen Naturwissenschaften für eine Psychologie, die nicht bloss objektivierbare, quantifizierbare und wiederholbare Vorgänge, sondern auch subjektiv-erlebnismässige, qualitative und einmalige, in einem gerichteten Lebenszusammenhang stehende Prozessphänomene erfassen sollte, so etwa die Selbstregulierung der Psyche. Mit den damals wissenschaftlich anerkannten reduktionistischen «Denkwerkzeugen» war dies nicht möglich.
{"title":"Die Chaostheorie und ihre Bedeutung für die Analytische Psychologie","authors":"L. Tobler","doi":"10.1159/000046765","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046765","url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Als C.G. Jung sich, vor allem in seinen späteren Jahren, mit der wissenschaftlichen Theorienbildung auseinandersetzte, beklagte er das Ungenügen der vorherrschenden Paradigmen der klassischen Naturwissenschaften für eine Psychologie, die nicht bloss objektivierbare, quantifizierbare und wiederholbare Vorgänge, sondern auch subjektiv-erlebnismässige, qualitative und einmalige, in einem gerichteten Lebenszusammenhang stehende Prozessphänomene erfassen sollte, so etwa die Selbstregulierung der Psyche. Mit den damals wissenschaftlich anerkannten reduktionistischen «Denkwerkzeugen» war dies nicht möglich.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"20 - 52"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046765","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526267","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In ihrem Artikel «Überlegungen zur weiblichen Homosexualität» [Springer, 2000; in dieser Zeitschrift] schreibt die Autorin [p. 36]: «Ich halte es für sinnvoll, Anima und Animus als Konstrukte aufzugeben, dies sowohl im Sinne von Komplexen ... als auch im Sinne von archetypischen Strukturen.». Ich halte diese Auffassung für bedenklich, da mit ihr originär-qualitative Begriffe der Analytischen Psychologie nicht nur in Frage gestellt, sondern abgeschafft werden sollen, die m.E. nicht nur theoretisch, sondern auch behandlungstechnisch bedeutsam sind.
{"title":"Bye-bye Anima?","authors":"Claus Braun","doi":"10.1159/000046766","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046766","url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In ihrem Artikel «Überlegungen zur weiblichen Homosexualität» [Springer, 2000; in dieser Zeitschrift] schreibt die Autorin [p. 36]: «Ich halte es für sinnvoll, Anima und Animus als Konstrukte aufzugeben, dies sowohl im Sinne von Komplexen ... als auch im Sinne von archetypischen Strukturen.». Ich halte diese Auffassung für bedenklich, da mit ihr originär-qualitative Begriffe der Analytischen Psychologie nicht nur in Frage gestellt, sondern abgeschafft werden sollen, die m.E. nicht nur theoretisch, sondern auch behandlungstechnisch bedeutsam sind.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"53 - 60"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046766","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527016","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Kritische Anmerkungen zu Anne Springer: «Überlegungen zur weiblichen Homosexualität»","authors":"H. Wilke","doi":"10.1159/000046767","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046767","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"61 - 65"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046767","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527023","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
G. Bovensiepen, Helmut Schulz-Klein, M. Lindner, E. Adametz, Hans-Hagen Haase, E. Frick, W. Körner
{"title":"Autorenregister Vol. 31, 2000","authors":"G. Bovensiepen, Helmut Schulz-Klein, M. Lindner, E. Adametz, Hans-Hagen Haase, E. Frick, W. Körner","doi":"10.1159/000046761","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046761","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"31 1","pages":"334 - 334"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2000-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046761","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526302","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern ist immer ein sexueller Missbrauch des Kindes durch den Erwachsenen und fügt dem Kind schweren Schaden zu, weil eine ausgeformte, erwachsene Sexualität auf das ungeformte Sexuelle des Kindes trifft. Um die Pädophilie als sexuelle Perversion beschreiben und verstehen zu können, ist es wichtig, sich einen Überblick über psychoanalytische Theorien der Perversionen zu verschaffen. Der Pädophile versucht, in einem unerbittlichen Wiederholungszwang, eine Situation zu reinszenieren, in der er sich als Idol der Mutter erlebt hat und die Mutter «ihr Kind» idolisierend als untrennbaren Teil des eigenen Körpers erlebt. Psychodynamisch ist der Pädophile mit einer idealisierten Mutter-Imago identifiziert, die den Inzest zulässt. In der Übertragung versuchen pädophile Patienten eine Pseudo-Intimität herzustellen. In der Gegenbewegung gibt es eine ausgeprägte Tendenz, die Psychotherapie so zu destruieren, dass ständig ein Abbruch droht. Die innere Spannung, verstanden als psychotischer Kern, ist bei diesen Patienten so gross, dass eine Psychotherapie fast nur unter äusserem Druck (z.B. Strafverfolgung) möglich erscheint. Je mehr der Patient in der Lage ist, Schuld zu erleben, desto günstiger die Prognose, unter Umständen ist dann auch eine Psychoanalyse denkbar. Die Prognose entspricht der von schweren Abhängigkeitserkrankungen.
{"title":"Pädophile Perversion, sexueller Missbrauch und Pädosexualität","authors":"Hans-Hagen Haase","doi":"10.1159/000046756","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046756","url":null,"abstract":"Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern ist immer ein sexueller Missbrauch des Kindes durch den Erwachsenen und fügt dem Kind schweren Schaden zu, weil eine ausgeformte, erwachsene Sexualität auf das ungeformte Sexuelle des Kindes trifft. Um die Pädophilie als sexuelle Perversion beschreiben und verstehen zu können, ist es wichtig, sich einen Überblick über psychoanalytische Theorien der Perversionen zu verschaffen. Der Pädophile versucht, in einem unerbittlichen Wiederholungszwang, eine Situation zu reinszenieren, in der er sich als Idol der Mutter erlebt hat und die Mutter «ihr Kind» idolisierend als untrennbaren Teil des eigenen Körpers erlebt. Psychodynamisch ist der Pädophile mit einer idealisierten Mutter-Imago identifiziert, die den Inzest zulässt. In der Übertragung versuchen pädophile Patienten eine Pseudo-Intimität herzustellen. In der Gegenbewegung gibt es eine ausgeprägte Tendenz, die Psychotherapie so zu destruieren, dass ständig ein Abbruch droht. Die innere Spannung, verstanden als psychotischer Kern, ist bei diesen Patienten so gross, dass eine Psychotherapie fast nur unter äusserem Druck (z.B. Strafverfolgung) möglich erscheint. Je mehr der Patient in der Lage ist, Schuld zu erleben, desto günstiger die Prognose, unter Umständen ist dann auch eine Psychoanalyse denkbar. Die Prognose entspricht der von schweren Abhängigkeitserkrankungen.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"31 1","pages":"290 - 309"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2000-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046756","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526231","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
G. Bovensiepen, Helmut Schulz-Klein, M. Lindner, E. Adametz, Hans-Hagen Haase, E. Frick, W. Körner
{"title":"Inhalt Vol. 31, 2000","authors":"G. Bovensiepen, Helmut Schulz-Klein, M. Lindner, E. Adametz, Hans-Hagen Haase, E. Frick, W. Körner","doi":"10.1159/000046762","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046762","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"31 1","pages":"335 - 336"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2000-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046762","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526642","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Autor beschäftigt sich mit dem frühesten psychischen Innenhorizont des Säuglings. Die mit erkenntnistheoretischer Vorsicht interpretierten Ergebnisse der empirischen Säuglingsforschung führen ihn zur Hypothese der sekundären Psychifikation des menschlichen Organismus. Dieser lebt zunächst in einer vornehmlich biologisch bestimmten Existenzform. Die frühen Psychifikationsprozesse, die zur sekundären Emergenz des in der Psyche zentrierten und organisierten Seelenlebens führen, werden aus der Sicht der Analytischen Psychologie diskutiert. Dabei ergibt sich, dass die wichtigsten Annahmen von Jung und Neumann zur frühesten Entwicklungspsychologie problemlos sowohl mit der empirischen Säuglingsforschung als auch mit den neuen psychoanalytischen Theorien über den Säugling in Einklang gebracht werden können. Jungs und Neumanns Vorstellungen von der Entelechie des Selbst zeigen viele Gemeinsamkeiten mit dem von der Säuglingsforschung inspirierten Sternschen Modell der Entwicklungsgeschichte des Selbst- und des Bezogenheitsempfindens. Über den Selbstarchetyp hinaus bewährt sich das Jungsche Archetypenmodell generell im Kontext der Säuglingsforschung. Am Beispiel des archetypischen Phänomens wird im Licht der Säuglingsforschung erkennbar, dass der Ort allen psychischen Geschehens im Schnittpunkt zwischen Geist und Materie liegt. Seine Wurzeln liegen in beiden Lebensbereichen.
{"title":"«Von den Wurzeln» und «Ursprungsgeschichte» der Psyche","authors":"Helmut Schulz-Klein","doi":"10.1159/000046755","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046755","url":null,"abstract":"Der Autor beschäftigt sich mit dem frühesten psychischen Innenhorizont des Säuglings. Die mit erkenntnistheoretischer Vorsicht interpretierten Ergebnisse der empirischen Säuglingsforschung führen ihn zur Hypothese der sekundären Psychifikation des menschlichen Organismus. Dieser lebt zunächst in einer vornehmlich biologisch bestimmten Existenzform. Die frühen Psychifikationsprozesse, die zur sekundären Emergenz des in der Psyche zentrierten und organisierten Seelenlebens führen, werden aus der Sicht der Analytischen Psychologie diskutiert. Dabei ergibt sich, dass die wichtigsten Annahmen von Jung und Neumann zur frühesten Entwicklungspsychologie problemlos sowohl mit der empirischen Säuglingsforschung als auch mit den neuen psychoanalytischen Theorien über den Säugling in Einklang gebracht werden können. Jungs und Neumanns Vorstellungen von der Entelechie des Selbst zeigen viele Gemeinsamkeiten mit dem von der Säuglingsforschung inspirierten Sternschen Modell der Entwicklungsgeschichte des Selbst- und des Bezogenheitsempfindens. Über den Selbstarchetyp hinaus bewährt sich das Jungsche Archetypenmodell generell im Kontext der Säuglingsforschung. Am Beispiel des archetypischen Phänomens wird im Licht der Säuglingsforschung erkennbar, dass der Ort allen psychischen Geschehens im Schnittpunkt zwischen Geist und Materie liegt. Seine Wurzeln liegen in beiden Lebensbereichen.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"24 1","pages":"263 - 289"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2000-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046755","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526670","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}