W. Keller, M. Junghan, W. Keller, G. Westhoff, R. Dilg, R. Rohner, H. Studt, D. Heisig
{"title":"Berichte über die 8. Internationale Tagung der Internationalen Vereinigung für die Geschichte der Psychoanalyse in Versailles, Frankreich","authors":"W. Keller, M. Junghan, W. Keller, G. Westhoff, R. Dilg, R. Rohner, H. Studt, D. Heisig","doi":"10.1159/000046783","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046783","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"252 - 258"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046783","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64526718","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
W. Keller, G. Westhoff, R. Dilg, R. Rohner, H. Studt
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Jungianer stehen nicht in der Tradition empirischer Psychotherapieforschung. Sie fühlen sich eher der Individualität ihrer Patienten verpflichtet und sind daher gegenüber den Ergebnissen der empirischen Psychotherapieforschung mit dem Anspruch nach Generalisierbarkeit meist skeptisch eingestellt. Mit dieser skeptischen Einstellung stehen die Jungianer allerdings nicht alleine. Auch anderere psychoanalytische Schulrichtungen sind nur zögerlich und unter dem wachsenden Druck der Gesundheitsadministration bereit, die Qualität ihrer Behandlungen empirisch zu überprüfen.
{"title":"Wirksamkeit und Inanspruchnahme von Krankenkassenleistungen bei Langzeitanalysen: Ergebnisse einer empirischen Follow-up-Studie zur Effektivität der (Jungianischen) Psychoanalyse und Psychotherapie","authors":"W. Keller, G. Westhoff, R. Dilg, R. Rohner, H. Studt","doi":"10.1159/000046781","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046781","url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Jungianer stehen nicht in der Tradition empirischer Psychotherapieforschung. Sie fühlen sich eher der Individualität ihrer Patienten verpflichtet und sind daher gegenüber den Ergebnissen der empirischen Psychotherapieforschung mit dem Anspruch nach Generalisierbarkeit meist skeptisch eingestellt. Mit dieser skeptischen Einstellung stehen die Jungianer allerdings nicht alleine. Auch anderere psychoanalytische Schulrichtungen sind nur zögerlich und unter dem wachsenden Druck der Gesundheitsadministration bereit, die Qualität ihrer Behandlungen empirisch zu überprüfen.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"202 - 229"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046781","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527179","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In der augenblicklich intensiv geführten Debatte um den Stellenwert psychotherapeutischer Interventionen nehmen die Fragen nach dem differenziellen Einsatz unterschiedlicher Psychotherapieverfahren und nach deren spezifischer Wirksamkeit eine zentrale Stellung ein. Welche Kriterien dabei auf die Wirksamkeit eines Psychotherapieverfahrens rückschliessen lassen und ob solche Wirkfaktoren geeignet sind, speziell analytisch ausgerichteter Psychotherapie gerecht zu werden, sind Gegenstand heftiger Kontroversen. Eine überwiegend gemeinsame Annahme besteht in der Auffassung von Psychotherapie als Prozess, der von Veränderungen geprägt ist. Die Erfassung von Veränderungen, denen ein Mensch im Verlauf des psychotherapeutischen Prozesses unterworfen ist, erfordert jedoch ein Werkzeug, das den Ausgangspunkt dieses Prozesses im Sinne einer Zustandsbeschreibung bzw. einer diagnostischen Zuordnung zuverlässig und reproduzierbar erfassen kann und dabei hinsichtlich seiner Gültigkeit breite Anerkennung findet. Ein solches Instrument liegt nun für den deutschsprachigen Raum mit der operationalisierten psychodynamischen Diagnostik (OPD), entwickelt und herausgegeben vom Arbeitskreis OPD [1996], vor. Die OPD wurde konzipiert, um eine diagnostische Erfassung eines Patienten im Kontext einer analytischen Psychotherapie abzubilden. Dies geschieht, indem von einem in der OPD geschulten Interviewer Gespräche mit den entsprechenden Analysanden geführt und anschliessend anhand des OPD-Manuals beurteilt und ausgewertet werden.
{"title":"Ein Vergleich der Strukturachse der operationalisierten psychodynamischen Diagnostik (OPD) mit Konzepten zur Struktur der Analytischen Psychologie","authors":"M. Junghan","doi":"10.1159/000046780","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046780","url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In der augenblicklich intensiv geführten Debatte um den Stellenwert psychotherapeutischer Interventionen nehmen die Fragen nach dem differenziellen Einsatz unterschiedlicher Psychotherapieverfahren und nach deren spezifischer Wirksamkeit eine zentrale Stellung ein. Welche Kriterien dabei auf die Wirksamkeit eines Psychotherapieverfahrens rückschliessen lassen und ob solche Wirkfaktoren geeignet sind, speziell analytisch ausgerichteter Psychotherapie gerecht zu werden, sind Gegenstand heftiger Kontroversen. Eine überwiegend gemeinsame Annahme besteht in der Auffassung von Psychotherapie als Prozess, der von Veränderungen geprägt ist. Die Erfassung von Veränderungen, denen ein Mensch im Verlauf des psychotherapeutischen Prozesses unterworfen ist, erfordert jedoch ein Werkzeug, das den Ausgangspunkt dieses Prozesses im Sinne einer Zustandsbeschreibung bzw. einer diagnostischen Zuordnung zuverlässig und reproduzierbar erfassen kann und dabei hinsichtlich seiner Gültigkeit breite Anerkennung findet. Ein solches Instrument liegt nun für den deutschsprachigen Raum mit der operationalisierten psychodynamischen Diagnostik (OPD), entwickelt und herausgegeben vom Arbeitskreis OPD [1996], vor. Die OPD wurde konzipiert, um eine diagnostische Erfassung eines Patienten im Kontext einer analytischen Psychotherapie abzubilden. Dies geschieht, indem von einem in der OPD geschulten Interviewer Gespräche mit den entsprechenden Analysanden geführt und anschliessend anhand des OPD-Manuals beurteilt und ausgewertet werden.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"176 - 201"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046780","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527169","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Accessible online at: www.karger.com/journals/aps Felix Schottlaender war einer der entscheidenden Initiatoren und Begründer der DGPT und eine Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung. Der Almanach 1959 des Instituts für Psychotherapie und Tiefenpsychologie e.V. Stuttgart ist seinem Wirken gewidmet und enthält Nachrufe von G. Bally, W. Bräutigam, K. v. Dürckheim, U. Ehebald, L. Pongratz, D. Wyss, H. Zulliger u.a. Meine Anmerkungen zu so einem alten Büchlein bedürfen einer Begründung: Eine Persönlichkeit mit grosser Offenheit, Charisma und entscheidenden Auswirkungen auf die Psychoanalyse in Deutschland wieder in Erinnerung zu bringen, wäre eine Angelegenheit des historischen Interesses. Entscheidender ist für mich die persönliche Motivation: Nach einigen Jahren quälender und mühsamer Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus kam mir aus sorgsamer Antiquarshand (von Ungern-Sternberg, Nürnberg) dieses völlig vergilbte und brüchig gewordene Büchlein in die Hand und weckte noch einmal alle Erinnerungen an Kriegsende und Nachkriegsjahre in Berlin. Ein solcher Text hätte uns damals als Jugendliche ausserordentlich genützt und geholfen, aber er war ja unter der Lizenznummer US-Q-21 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung in der amerikanischen Besatzungszone gedruckt, und so gelangte er erst 55 Jahre später in das Berlin, das damals einen Viermächtestatus hatte. Die Überlegungen eines klugen und ausserordentlich gebildeten Mannes aus der Zeit grösster Not und Bedrängnis, der den Terror in allen Facetten miterlebt hat, vermitteln ein so völlig anderes Gefühl als Studien all der historischen Doku-
the recessible网络站上:www.kargert . cn . jourtals amplt; schottladers是tbd的一个重要出发点和出发点,具有很强的动态。斯图加特心理治疗和心理学学院1959年出版的《年鉴》主要是关于其工作的。它包括:重新唤起一名开放,超凡出众,并能对精神分析产生重大影响的人物的记忆,应该是一项历史焦点方面的活动。关键是我个人的动机:在几年后都是与法西斯德国的政党的对峙和我从更加珍惜Antiquarshand——从Ungern-Sternberg,纽伦堡是巨大vergilbte和脆弱的笔记本的时候,再一次引起了所有战争结束记忆和柏林地区一片.这样的文字会帮助我们当时正用青年人,但他对注册号用户协议规定下US-Q-21 Nachrichtenkontrolle军政府驻美国Besatzungszone印制的他55年之后,因为当时柏林有Viermächtestatus .在灾难重重的日子,一个聪明人和受过良好教育的人经历过恐惧的打击,他的思想和研究方法却截然不同
{"title":"Zwang und Freiheit","authors":"H. Wilke","doi":"10.1159/000046776","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046776","url":null,"abstract":"Accessible online at: www.karger.com/journals/aps Felix Schottlaender war einer der entscheidenden Initiatoren und Begründer der DGPT und eine Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung. Der Almanach 1959 des Instituts für Psychotherapie und Tiefenpsychologie e.V. Stuttgart ist seinem Wirken gewidmet und enthält Nachrufe von G. Bally, W. Bräutigam, K. v. Dürckheim, U. Ehebald, L. Pongratz, D. Wyss, H. Zulliger u.a. Meine Anmerkungen zu so einem alten Büchlein bedürfen einer Begründung: Eine Persönlichkeit mit grosser Offenheit, Charisma und entscheidenden Auswirkungen auf die Psychoanalyse in Deutschland wieder in Erinnerung zu bringen, wäre eine Angelegenheit des historischen Interesses. Entscheidender ist für mich die persönliche Motivation: Nach einigen Jahren quälender und mühsamer Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus kam mir aus sorgsamer Antiquarshand (von Ungern-Sternberg, Nürnberg) dieses völlig vergilbte und brüchig gewordene Büchlein in die Hand und weckte noch einmal alle Erinnerungen an Kriegsende und Nachkriegsjahre in Berlin. Ein solcher Text hätte uns damals als Jugendliche ausserordentlich genützt und geholfen, aber er war ja unter der Lizenznummer US-Q-21 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung in der amerikanischen Besatzungszone gedruckt, und so gelangte er erst 55 Jahre später in das Berlin, das damals einen Viermächtestatus hatte. Die Überlegungen eines klugen und ausserordentlich gebildeten Mannes aus der Zeit grösster Not und Bedrängnis, der den Terror in allen Facetten miterlebt hat, vermitteln ein so völlig anderes Gefühl als Studien all der historischen Doku-","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"158 - 163"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046776","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527110","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
C.G. Jung wurde in eine Zeit hineingeboren, in welcher die Welt aus den Fugen zu geraten schien. Wirtschaftlich, sozial und religiös-philosophisch bahnt sich eine Krise in bisher nicht dagewesenem Umfang an. Naturentfremdung, Verwissenschaftlichung und Industrialisierung führen zu sozialer Not, politischen Unruhen und Entwurzelung. Die Menschheit steht unter einem enormen Druck, diese Missstände abzuschaffen und nach Lösungen zu suchen, um den nachfolgenden Generationen, den «Neuen Menschen», die Entwicklung in einer vom Nihilismus befreiten Welt zu ermöglichen.
{"title":"»Der neue Mensch»","authors":"Elke Metzner, R. Lesmeister","doi":"10.1159/000046775","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046775","url":null,"abstract":"C.G. Jung wurde in eine Zeit hineingeboren, in welcher die Welt aus den Fugen zu geraten schien. Wirtschaftlich, sozial und religiös-philosophisch bahnt sich eine Krise in bisher nicht dagewesenem Umfang an. Naturentfremdung, Verwissenschaftlichung und Industrialisierung führen zu sozialer Not, politischen Unruhen und Entwurzelung. Die Menschheit steht unter einem enormen Druck, diese Missstände abzuschaffen und nach Lösungen zu suchen, um den nachfolgenden Generationen, den «Neuen Menschen», die Entwicklung in einer vom Nihilismus befreiten Welt zu ermöglichen.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"138 - 157"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046775","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527104","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Autorin problematisiert zunächst die Möglichkeit, sich nach der Shoah innerlich und äusserlich zu verständigen. Dies gelte auch in Bezug auf die Verständigung innerhalb der inneren Welt und – dementsprechend in der Analyse – in Übertragung und Gegenübertragung. Die Shoah habe nicht nur äusserlich, sondern auch in der inneren Welt der Überlebenden und ihrer Nachkommen sowie der Täter und Mitläufer und ihrer Nachkommen eine spezifische Leerstelle hinterlassen. Diese Leerstelle korrespondiert mit einer zentralen Szene im Vernichtungslager, die die psychische Korrumpierung und Kontaminierung der Opfer durch ein terroristisch aufgezwungenes Überleben-Wollen unter Hintanstellung eigener Würde in dehumanisierender Weise bezeichnet. Diese massenhafte und eine tiefe Beschämung der überlebenden Opfer nach sich ziehende Korrumpierung prägte die Überlebenden und deren Nachkommen sowie auch die Täter und deren Nachkommen – jedoch mit völlig unterschiedlichen Konnotationen. Die Aufgabe der analytischen Arbeit liegt heute in der Bearbeitung jener die Separation behindernden inneren Objekte, die mit Hilfe von Andre Greens Konzept der toten Mutter als tote innere Objekte bezeichnet werden können. Begründet wird das Heranziehen von Greens Hypothesen mit dem Fehlen entsprechender Theorieteile in der Analytischen Psychologie. Abschliessend wird diese analytische Arbeit dargestellt an zwei Fallvignetten. Die Autorin schliesst mit der Vermutung, dass innere und äussere Verständigung nach der Shoah wahrscheinlich nur möglich ist durch jeweils eigene psychische Arbeit an der Fähigkeit, eigenen Schmerz zu erleben im Kontext der jeweils eigenen Identität.
{"title":"Nach der Shoah – Verständigungsversuche in der inneren und äusseren Welt","authors":"A. Springer","doi":"10.1159/000046774","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046774","url":null,"abstract":"Die Autorin problematisiert zunächst die Möglichkeit, sich nach der Shoah innerlich und äusserlich zu verständigen. Dies gelte auch in Bezug auf die Verständigung innerhalb der inneren Welt und – dementsprechend in der Analyse – in Übertragung und Gegenübertragung. Die Shoah habe nicht nur äusserlich, sondern auch in der inneren Welt der Überlebenden und ihrer Nachkommen sowie der Täter und Mitläufer und ihrer Nachkommen eine spezifische Leerstelle hinterlassen. Diese Leerstelle korrespondiert mit einer zentralen Szene im Vernichtungslager, die die psychische Korrumpierung und Kontaminierung der Opfer durch ein terroristisch aufgezwungenes Überleben-Wollen unter Hintanstellung eigener Würde in dehumanisierender Weise bezeichnet. Diese massenhafte und eine tiefe Beschämung der überlebenden Opfer nach sich ziehende Korrumpierung prägte die Überlebenden und deren Nachkommen sowie auch die Täter und deren Nachkommen – jedoch mit völlig unterschiedlichen Konnotationen. Die Aufgabe der analytischen Arbeit liegt heute in der Bearbeitung jener die Separation behindernden inneren Objekte, die mit Hilfe von Andre Greens Konzept der toten Mutter als tote innere Objekte bezeichnet werden können. Begründet wird das Heranziehen von Greens Hypothesen mit dem Fehlen entsprechender Theorieteile in der Analytischen Psychologie. Abschliessend wird diese analytische Arbeit dargestellt an zwei Fallvignetten. Die Autorin schliesst mit der Vermutung, dass innere und äussere Verständigung nach der Shoah wahrscheinlich nur möglich ist durch jeweils eigene psychische Arbeit an der Fähigkeit, eigenen Schmerz zu erleben im Kontext der jeweils eigenen Identität.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"64 1","pages":"122 - 137"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046774","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527096","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
«Heute lässt sich leicht darüber lachen (freilich mit Tränen in den Augen), aber es ist nicht zu leugnen, dass der im 18. Jahrhundert geprägte Mythos der Vernunft der letzte produktive europäische Grossmythos war, dessen Verschwinden oder – mit einem dem Thema angemesseneren Ausdruck – dessen Verrauchen uns mit dem Fluch seelischer und geistiger Verwaisung belud.» Imre Kertész: «Die Unvergänglichkeit der Lager»
{"title":"DGAP-Herbsttagung in Nürnberg, 15.–17. September 2000","authors":"Bernd Gramich","doi":"10.1159/000046777","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046777","url":null,"abstract":"«Heute lässt sich leicht darüber lachen (freilich mit Tränen in den Augen), aber es ist nicht zu leugnen, dass der im 18. Jahrhundert geprägte Mythos der Vernunft der letzte produktive europäische Grossmythos war, dessen Verschwinden oder – mit einem dem Thema angemesseneren Ausdruck – dessen Verrauchen uns mit dem Fluch seelischer und geistiger Verwaisung belud.» Imre Kertész: «Die Unvergänglichkeit der Lager»","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"164 - 169"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046777","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527118","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Autorin, 1938 als jüdisches Kind in Nazi-Deutschland geboren, wurde nach Theresienstadt deportiert und ist nach Kriegsende wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Ausgehend von den immer wieder erlebten Ausgrenzungsversuchen, bedingt durch den Umgang der so genannten Täterseite mit Schuld und Schuldgefühlen und geleitet von der Erfahrung, wie gering das konkrete Wissen in ihrer Generation über jene Zeit im eigenen Land ist, beschliesst die Autorin, eine Annäherung an ihre eigene Familiengeschichte zu wagen. Sie berichtet vom schuldlosen Schuldigwerden jedes einzelnen Familienmitgliedes und der endgültigen Zerstörung der Familie durch die Verfolger. Deren Weigerung, Schuld anzuerkennen, hat nicht nur den Überlebenden, sondern auch ihren eigenen Nachkommen eine zerstörte Vergangenheit und den ratlosen Umgang mit einer ihnen nicht anzulastenden Schuld hinterlassen. Die unterschiedlichen Ebenen des biographischen Berichtes und die Reflexionen zum Thema «schuldlos schuldig werden» finden eine Verknüpfung in der aktuellen Begegnung mit einer gleichaltrigen Patientin in der Praxis der Autorin.
{"title":"Zweierlei Vergangenheit – zweierlei Erinnern","authors":"Vera Treplin","doi":"10.1159/000046772","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046772","url":null,"abstract":"Die Autorin, 1938 als jüdisches Kind in Nazi-Deutschland geboren, wurde nach Theresienstadt deportiert und ist nach Kriegsende wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Ausgehend von den immer wieder erlebten Ausgrenzungsversuchen, bedingt durch den Umgang der so genannten Täterseite mit Schuld und Schuldgefühlen und geleitet von der Erfahrung, wie gering das konkrete Wissen in ihrer Generation über jene Zeit im eigenen Land ist, beschliesst die Autorin, eine Annäherung an ihre eigene Familiengeschichte zu wagen. Sie berichtet vom schuldlosen Schuldigwerden jedes einzelnen Familienmitgliedes und der endgültigen Zerstörung der Familie durch die Verfolger. Deren Weigerung, Schuld anzuerkennen, hat nicht nur den Überlebenden, sondern auch ihren eigenen Nachkommen eine zerstörte Vergangenheit und den ratlosen Umgang mit einer ihnen nicht anzulastenden Schuld hinterlassen. Die unterschiedlichen Ebenen des biographischen Berichtes und die Reflexionen zum Thema «schuldlos schuldig werden» finden eine Verknüpfung in der aktuellen Begegnung mit einer gleichaltrigen Patientin in der Praxis der Autorin.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"84 - 106"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046772","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527042","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In diesem Vortrag wird anhand von Jungs Texten gezeigt, welche Bedeutung er dem später als Holocaust bezeichneten zeitgeschichtlichen Ereignis gab. Weiter wird versucht zu verstehen, warum Jung das «ungeheuerlichste Verbrechen aller Zeiten» [1945] im Text von «Antwort auf Hiob» [1952] nicht mehr benennt, wie ich meine, zugunsten einer zu befürchtenden zukünftigen atomaren Apokalypse.
{"title":"»Nach der Katastrophe»: Auschwitz in Jungs Texten","authors":"Arvid Erlenmeyer","doi":"10.1159/000046773","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000046773","url":null,"abstract":"In diesem Vortrag wird anhand von Jungs Texten gezeigt, welche Bedeutung er dem später als Holocaust bezeichneten zeitgeschichtlichen Ereignis gab. Weiter wird versucht zu verstehen, warum Jung das «ungeheuerlichste Verbrechen aller Zeiten» [1945] im Text von «Antwort auf Hiob» [1952] nicht mehr benennt, wie ich meine, zugunsten einer zu befürchtenden zukünftigen atomaren Apokalypse.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"107 - 121"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046773","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"64527089","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}