{"title":"Beitragende Faktoren des Nervensystems, Rückenmarksgewebe und der psychosozialen Gesundheit zu unspezifischen Schmerzen im unteren Rückenbereich: multivariate Meta-Analyse","authors":"","doi":"10.1055/a-1867-3499","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1867-3499","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-11-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41402400","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die evidenzbasierte Praxis (EBP) beinhaltet die Integration von Forschungsergebnissen, klinischer Expertise und die Perspektive von Patient*innen unter Einbezug umweltbezogener und organisatorischer Aspekte und ist Voraussetzung für die Gewährleistung bestmöglicher Versorgung [2, 4, 7]. Die Umsetzung der EBP erfordert nicht nur den Zugang zu entsprechenden Ressourcen (z. B. wissenschaftliche Datenbanken, Volltexte von Publikationen), sondern auch den Prozess, geeignete Literatur zu suchen, zu sichten, kritisch zu beurteilen, zu interpretieren sowie die Forschungsergebnisse in die klinische Praxis zu transferieren [2, 9]. Obwohl die evidenzbasierte Praxis eine Kernkompetenz von Physiotherapeut*innen sein sollte [8], zeigt die aktuelle systematische Literaturübersicht von Paci et al. [6], dass es diesbezüglich immer noch erhebliche Barrieren gibt. Die Daten von 29 eingeschlossenen Studien mit insgesamt 9337 Physiotherapeut*innen zeigen, dass 53 % Zeitmangel, 36 % unzureichende (englische) Sprachkenntnisse, 34% keinen Zugang zu evidenzbasiertem Wissen und 31 % keine ausreichenden statistischen Kenntnisse als Barrieren für evidenzbasierte Physiotherapie nennen [6]. Dem Review liegen auch Daten aus dem deutschsprachigen Raum zugrunde [3]. Aktuelle Umfrageergebnisse untermauern, dass auch Physiotherapeut*innen in Deutschland Zeitmangel bzw. eine sehr hohe Arbeitsbelastung und den fehlenden Zugang zu wissenschaftlicher Literatur am Arbeitsplatz als Barrieren für EBP bezeichnen [1]. Zwar war die Mehrheit (75–80%) der 318 befragten Physiotherapeut*innen grundsätzlich positiv gegenüber EBP eingestellt und stellte den Nutzen von Leitlinien und EBP für ihre klinische Tätigkeit fest. Es gaben jedoch 40% der Befragten an, dass an ihrer Arbeitsstelle nicht darauf geachtet wird, ob die Prinzipien der EBP berücksichtigt werden. Dieses Ergebnis weist auf eine unzureichende Implementierung der EBP in der physiotherapeutischen Versorgung in Deutschland hin. Zudem scheint das Verständnis von EBP unvollständig, da viele Befragten angaben, dass die klinische Erfahrung und Perspektive der Patient*innen im Rahmen von EBP unzureichend berücksichtig würde, was konträr zur Definition von EBP [7] steht [1]. Die Physiotherapie Evidence Database (kurz PEDro) ist eine frei zugängliche Datenbank mit für die Physiotherapie relevanten Studien (https://pedro.org.au/), sie ist eine wichtige Informationsquelle für die Physiotherapie-Community weltweit. Die aktuelle Kampagne von PEDro #PEDroTacklesBarriers to EBP greift die genannten Barrieren für eine Umsetzung der EBP auf, um diese in den Fokus zu rücken und Empfehlungen für Maßnahmen zum Abbau der Barrieren aus der Community für die Community zu teilen (https://pedro.org/au/english/learn/pedrotacklesbarriers/). Von Mai 2022 bis April 2023 werden monatlich neue Videos und Inhalte von „Physios“ für „Physios“ bereitgestellt. Im Mai und Juni 2022 teilten 17 Physiotherapeut*innen mit unterschiedlicher Herkunft und Arbeitssituation Tipps
循证实践(EBP)涉及研究结果、临床专业知识和患者观点的整合,包括环境和组织方面,是确保最佳护理的先决条件[2,4,7]。EBP的实施不仅需要获得适当的资源(如科学数据库、出版物全文),还需要搜索、审查、批判性评估、解释研究结果并将其转化为临床实践的过程[2,9]。尽管循证实践应该是物理治疗师的核心能力[8],但Paci等人[6]目前的系统文献综述表明,在这方面仍然存在相当大的障碍。来自29项共有9337名物理治疗师参与的研究的数据显示,53%的人缺乏时间,36%的人缺乏足够的(英语)语言技能,34%的人缺乏循证知识,31%的人缺乏充分的统计知识,这些都是循证物理治疗的障碍[6]。该审查也基于德语国家的数据[3]。目前的调查结果证实,德国的物理治疗师也缺乏时间。将工作场所的高工作量和缺乏科学文献作为EBP的障碍[1]。318名接受调查的理疗师中,大多数(75-80%)对循证医学普遍持积极态度,并注意到指南和循证医学对其临床活动的益处。然而,40%的受访者表示,他们的工作场所没有注意到EBP的原则。这一结果表明德国在物理治疗护理中没有充分实施EBP。此外,对EBP的理解似乎不完整,因为许多受访者表示,没有充分考虑EBP患者的临床经验和观点,这与EBP的定义相悖[7]。物理治疗证据数据库(简称PEDro)是一个可自由访问的物理治疗相关研究数据库(例如。https://pedro.org.au/它是全世界理疗界的重要信息来源。PEDro#PEDroTacklesBarriers to EBP的当前活动解决了上述实施EBP的障碍,以便将重点放在这些障碍上,并分享减少社区与社区之间障碍的措施建议(例如。https://pedro.org/au/english/learn/pedrotacklesbarriers/)。从2022年5月到2023年4月,每月为“Physios”提供3个新的《Physios》视频和内容。在2022年5和6月,来自不同背景和工作情况的17名理疗师分享了使用EBP障碍“时间短缺”的技巧和策略。2022年7月和8月,讨论了语言障碍及其克服策略。EBP背景下的语言障碍包括由于缺乏语言技能而难以理解英语文学或讲座。因此,语言障碍是一个问题,尤其是在非英语国家。除了荷兰理疗协会KNGF和来自世界各地的理疗师等其他参与者外,理疗学也被要求做出贡献。语言障碍是在2005年,当物理科学成立时,在德语世界,EPB的障碍比今天高得多。当时,德语国家(德国、奥地利和瑞士;DACH)的物理疗法学术化仍处于起步阶段,社区需要一个论坛来用德语发表或出版。重要的英文出版物。这就是为什么物理科学有“阅读,评论”的部分:这一部分介绍了出版的Anne Kathrin Rausch社论的德语摘要
{"title":"Barrieren für die evidenzbasierte Praxis in der Physiotherapie","authors":"A. Rausch","doi":"10.1055/a-1901-7529","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1901-7529","url":null,"abstract":"Die evidenzbasierte Praxis (EBP) beinhaltet die Integration von Forschungsergebnissen, klinischer Expertise und die Perspektive von Patient*innen unter Einbezug umweltbezogener und organisatorischer Aspekte und ist Voraussetzung für die Gewährleistung bestmöglicher Versorgung [2, 4, 7]. Die Umsetzung der EBP erfordert nicht nur den Zugang zu entsprechenden Ressourcen (z. B. wissenschaftliche Datenbanken, Volltexte von Publikationen), sondern auch den Prozess, geeignete Literatur zu suchen, zu sichten, kritisch zu beurteilen, zu interpretieren sowie die Forschungsergebnisse in die klinische Praxis zu transferieren [2, 9]. Obwohl die evidenzbasierte Praxis eine Kernkompetenz von Physiotherapeut*innen sein sollte [8], zeigt die aktuelle systematische Literaturübersicht von Paci et al. [6], dass es diesbezüglich immer noch erhebliche Barrieren gibt. Die Daten von 29 eingeschlossenen Studien mit insgesamt 9337 Physiotherapeut*innen zeigen, dass 53 % Zeitmangel, 36 % unzureichende (englische) Sprachkenntnisse, 34% keinen Zugang zu evidenzbasiertem Wissen und 31 % keine ausreichenden statistischen Kenntnisse als Barrieren für evidenzbasierte Physiotherapie nennen [6]. Dem Review liegen auch Daten aus dem deutschsprachigen Raum zugrunde [3]. Aktuelle Umfrageergebnisse untermauern, dass auch Physiotherapeut*innen in Deutschland Zeitmangel bzw. eine sehr hohe Arbeitsbelastung und den fehlenden Zugang zu wissenschaftlicher Literatur am Arbeitsplatz als Barrieren für EBP bezeichnen [1]. Zwar war die Mehrheit (75–80%) der 318 befragten Physiotherapeut*innen grundsätzlich positiv gegenüber EBP eingestellt und stellte den Nutzen von Leitlinien und EBP für ihre klinische Tätigkeit fest. Es gaben jedoch 40% der Befragten an, dass an ihrer Arbeitsstelle nicht darauf geachtet wird, ob die Prinzipien der EBP berücksichtigt werden. Dieses Ergebnis weist auf eine unzureichende Implementierung der EBP in der physiotherapeutischen Versorgung in Deutschland hin. Zudem scheint das Verständnis von EBP unvollständig, da viele Befragten angaben, dass die klinische Erfahrung und Perspektive der Patient*innen im Rahmen von EBP unzureichend berücksichtig würde, was konträr zur Definition von EBP [7] steht [1]. Die Physiotherapie Evidence Database (kurz PEDro) ist eine frei zugängliche Datenbank mit für die Physiotherapie relevanten Studien (https://pedro.org.au/), sie ist eine wichtige Informationsquelle für die Physiotherapie-Community weltweit. Die aktuelle Kampagne von PEDro #PEDroTacklesBarriers to EBP greift die genannten Barrieren für eine Umsetzung der EBP auf, um diese in den Fokus zu rücken und Empfehlungen für Maßnahmen zum Abbau der Barrieren aus der Community für die Community zu teilen (https://pedro.org/au/english/learn/pedrotacklesbarriers/). Von Mai 2022 bis April 2023 werden monatlich neue Videos und Inhalte von „Physios“ für „Physios“ bereitgestellt. Im Mai und Juni 2022 teilten 17 Physiotherapeut*innen mit unterschiedlicher Herkunft und Arbeitssituation Tipps","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"18 1","pages":"145 - 146"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-11-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43169639","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Hintergrund Im Sport wird angenommen, dass ein dynamischer Knievalgus bei einbeinigen Landungen einen relevanten Verletzungsmechanismus des vorderen Kreuzbands darstellt. Während bestehende effektive Präventionsprogramme zur Reduktion des Knievalgus primär auf die Verbesserung allgemeiner konditioneller und/oder koordinativer Einflussgrößen ausgerichtet sind, fokussiert ein Video-Feedback-Training die Korrektur individueller Defizite in der sportlichen Technik, um u. a. ein potenzielles Verletzungsrisiko zu reduzieren. Ziel Evaluation der kurz- und insbesondere mittel- und langfristigen Wirksamkeit eines Video-Feedback-Trainings zur Veränderung des frontalen Kniewinkels bei einbeinigen Landungen. Methode Im Rahmen einer exploratorischen Studie wurden 10 sportlich aktive Personen (Alter: 25 ± 5 Jahre, Größe: 170,8 ± 4,5 cm) getestet. Diese führten in Anlehnung an das Landing Error Scoring System (LESS-Test) einbeinige Drop-Jumps in einem Pretest, in einer Aneignungsphase mit Video-Feedback und 2 Retentionstests 2 und 6 Wochen nach der Aneignungsphase ohne Video-Feedback aus. Das Video-Feedback wurde in der Aneignungsphase bei jedem zweiten Sprung und zusätzlich selbstbestimmt auf Nachfrage über ein Expertenmodell mit neutraler Kniestellung im Overlay-Modus aus der Frontalperspektive gegeben. Ergebnisse Die Ergebnisse wurden nach Sprung- und Nichtsprungbein der Proband*innen differenziert. Sie zeigen eine bedeutsame Verringerung des frontalen Kniewinkels für das Sprungbein (F 1, 9 = 10,43, p = 0,01, η 2 p = 0,54, 95 % CI [0,04; 0,74]) bei einbeinigen Landungen in der Aneignungsphase, jedoch keine statistisch bedeutsame Verringerung für das Nichtsprungbein (F 1, 9 = 4,07, p = 0,08, η 2 p = 0,31, 1-β = 0,44). Im Retentionstest nach 6 Wochen nähert sich der frontale Kniewinkel beidseitig dem Ausgangsniveau aus dem Pretest wieder an. Schlussfolgerung Ein Video-Feedback-Training bietet sich als einfach durchzuführendes, alternatives Verletzungspräventionsprogramm an. Eine fehlende mittel- und langfristige Veränderung und hohe Variabilität des frontalen Kniewinkels lassen eine mehrfache und/oder regelmäßige Durchführung eines Video-Feedback-Trainings sinnvoll erscheinen. In weiteren Studien mit Kontrollgruppendesign und unterschiedlichen Feedback-Prozeduren wird systematisch zu prüfen sein, ob eine längerfristige Reduktion eines potenziellen Verletzungsrisikos des vorderen Kreuzbands erreicht werden kann.
运动背景解释认为在报告降落时,因哈格飞古斯充满活力,这是前臂韧带受到的主要伤害。尽管现有的有效预防方案降低了knie瓦格斯的负荷,主要集中在改善一般身体条件和(或)坐标上,目视反馈训练专注于修复每个人在锻炼方面的个体缺陷,包括尽量避免受伤目标是对一种视频反馈练习如何在外射时改变头部的弓的短期和长期效果的评估,特别是画面反馈练习。方法在探索性的研究中,10运动积极人(年龄:25±5年,面积:170.8±4.5 cm)测试.在一次预展测试中,这两个测试受到了多项失败操作的启发,其中包括:就在第二次跳跃的刺激阶段,视频反馈是通过一个专家模型,在椭圆形模式中,主动地在要求的时候提供的。结果在研究对象做跳跃和没有跳动时就区别。他们诠释了更有意义的减少承受猛烈的Sprungbein Kniewinkels (F (p = 9 = 10,43 0.01%,η2 p = 0.54, 95% CI [0.04;0.74) Aneignungsphase独脚着陆中的,但是没有统计学意义重大Nichtsprungbein减少(F (p = 9 = 4,07 2930kη2 p = 0,31 1,β= 0,44).在第6周的模拟测试中,身体两侧的前膝角与第一次测试的基准水平再次接近。最后一点是提供视频反馈训练可以成为一个容易执行却另类的伤害预防方案。由于缺少中长期变化,以及前额变化很大的变化,一次视频反馈训练有多次和/或经常进行这种活动显得有意义。此外,我们将进行多层次的控制设计和不同的反馈流程研究,系统将会被用于确保在长期减少前额交叉韧带潜在的受伤风险。
{"title":"Videogestütztes Feedbacktraining als präventives Techniktraining – Eine exploratorische Studie","authors":"Sarah Schulte, Jessica Heil, D. Büsch","doi":"10.1055/a-1963-6545","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1963-6545","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Im Sport wird angenommen, dass ein dynamischer Knievalgus bei einbeinigen Landungen einen relevanten Verletzungsmechanismus des vorderen Kreuzbands darstellt. Während bestehende effektive Präventionsprogramme zur Reduktion des Knievalgus primär auf die Verbesserung allgemeiner konditioneller und/oder koordinativer Einflussgrößen ausgerichtet sind, fokussiert ein Video-Feedback-Training die Korrektur individueller Defizite in der sportlichen Technik, um u. a. ein potenzielles Verletzungsrisiko zu reduzieren. Ziel Evaluation der kurz- und insbesondere mittel- und langfristigen Wirksamkeit eines Video-Feedback-Trainings zur Veränderung des frontalen Kniewinkels bei einbeinigen Landungen. Methode Im Rahmen einer exploratorischen Studie wurden 10 sportlich aktive Personen (Alter: 25 ± 5 Jahre, Größe: 170,8 ± 4,5 cm) getestet. Diese führten in Anlehnung an das Landing Error Scoring System (LESS-Test) einbeinige Drop-Jumps in einem Pretest, in einer Aneignungsphase mit Video-Feedback und 2 Retentionstests 2 und 6 Wochen nach der Aneignungsphase ohne Video-Feedback aus. Das Video-Feedback wurde in der Aneignungsphase bei jedem zweiten Sprung und zusätzlich selbstbestimmt auf Nachfrage über ein Expertenmodell mit neutraler Kniestellung im Overlay-Modus aus der Frontalperspektive gegeben. Ergebnisse Die Ergebnisse wurden nach Sprung- und Nichtsprungbein der Proband*innen differenziert. Sie zeigen eine bedeutsame Verringerung des frontalen Kniewinkels für das Sprungbein (F 1, 9 = 10,43, p = 0,01, η 2 p = 0,54, 95 % CI [0,04; 0,74]) bei einbeinigen Landungen in der Aneignungsphase, jedoch keine statistisch bedeutsame Verringerung für das Nichtsprungbein (F 1, 9 = 4,07, p = 0,08, η 2 p = 0,31, 1-β = 0,44). Im Retentionstest nach 6 Wochen nähert sich der frontale Kniewinkel beidseitig dem Ausgangsniveau aus dem Pretest wieder an. Schlussfolgerung Ein Video-Feedback-Training bietet sich als einfach durchzuführendes, alternatives Verletzungspräventionsprogramm an. Eine fehlende mittel- und langfristige Veränderung und hohe Variabilität des frontalen Kniewinkels lassen eine mehrfache und/oder regelmäßige Durchführung eines Video-Feedback-Trainings sinnvoll erscheinen. In weiteren Studien mit Kontrollgruppendesign und unterschiedlichen Feedback-Prozeduren wird systematisch zu prüfen sein, ob eine längerfristige Reduktion eines potenziellen Verletzungsrisikos des vorderen Kreuzbands erreicht werden kann.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"19 1","pages":"116 - 123"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-09-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44938074","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Hintergrund Bewohner*innen von Pflegeheimen erleben häufig Einschränkungen ihrer Mobilität und Teilhabe durch körperliche und/oder kognitive Veränderungen sowie durch Kontextfaktoren des Settings Pflegeheim. Da Mobilität und Teilhabe Gradmesser für Lebensqualität und Selbstbestimmung sind, sollte dem Mobilitätserhalt von Pflegeheimbewohner*innen eine hohe Aufmerksamkeit zukommen. Spezielle Bewegungsprogramme können auch bei älteren Menschen den Gesundheitszustand und die Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen und das Sturzrisiko senken. Um Mobilität durch Aktivierungs- und Bewegungsangebote effektiv zu fördern, müssen diese auf individuelle Voraussetzungen und Bedürfnisse der Bewohner*innen abzielen. Deren Wünsche und Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Mobilität sind bisher aber kaum bekannt. Ziel Untersuchung der subjektiven Perspektiven von Pflegeheimbewohner*innen hinsichtlich Mobilität und Teilhabe. Zudem wurde analysiert, inwieweit die individuelle Einschätzung ihrer Mobilität mit der Fremdeinschätzung von Pflegenden und ihrem tatsächlichen Mobilitätsstatus übereinstimmt. Methode Es wurden 10 Interviews mit Pflegeheimbewohner*innen durchgeführt und anhand der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Das Mobilitätsassessment für den Vergleich der Selbst- und Fremdeinschätzung des Mobilitätsstatus der Bewohner*innen erfolgte mit dem Erfassungsbogen „Mobilität“ (EBoMo). Ergebnisse Die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner*innen zu Mobilität und Teilhabe sind individuell sehr unterschiedlich, werden aber gegenüber Pflegeheimmitarbeitenden selten geäußert. Die Mehrzahl der Befragten wünscht sich eine Person mit gleichen Interessen für Gespräche. Zudem wurde deutlich, dass die Tagesgestaltung vom Ausmaß der körperlichen Mobilität abhängt. Der aktuelle Mobilitätsstatus wurde unterschiedlich eingeschätzt. Es dominierte eine Unterschätzung der Bewegungsfähigkeiten sowohl durch die befragten Bewohner*innen als auch durch die Pflegenden im Vergleich zur gemessenen Mobilität. Schlussfolgerung Um Pflegeheimbewohner*innen ein größeres Maß an Teilhabe zu ermöglichen und sie körperlich und geistig zu fördern, benötigt es ein Bewusstsein für deren Bedürfnisse und Sichtweisen. Der regelmäßigen Erfassung vorhandener Fähigkeiten und Wünsche von Bewohner*innen sollte daher ein höherer Stellenwert als bisher zukommen, um eine adressatengerechte Bewegungs- und Teilhabeförderung im Alltag zu ermöglichen.
{"title":"Adressatengerechte Mobilitäts- und Teilhabeförderung im Pflegeheim – Eine Mixed-Methods-Studie zu Wünschen und Bedürfnissen von Pflegeheimbewohner*innen","authors":"Ellen Drubig, G. Meyer, K. Beutner","doi":"10.1055/a-1963-6671","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1963-6671","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Bewohner*innen von Pflegeheimen erleben häufig Einschränkungen ihrer Mobilität und Teilhabe durch körperliche und/oder kognitive Veränderungen sowie durch Kontextfaktoren des Settings Pflegeheim. Da Mobilität und Teilhabe Gradmesser für Lebensqualität und Selbstbestimmung sind, sollte dem Mobilitätserhalt von Pflegeheimbewohner*innen eine hohe Aufmerksamkeit zukommen. Spezielle Bewegungsprogramme können auch bei älteren Menschen den Gesundheitszustand und die Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen und das Sturzrisiko senken. Um Mobilität durch Aktivierungs- und Bewegungsangebote effektiv zu fördern, müssen diese auf individuelle Voraussetzungen und Bedürfnisse der Bewohner*innen abzielen. Deren Wünsche und Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Mobilität sind bisher aber kaum bekannt. Ziel Untersuchung der subjektiven Perspektiven von Pflegeheimbewohner*innen hinsichtlich Mobilität und Teilhabe. Zudem wurde analysiert, inwieweit die individuelle Einschätzung ihrer Mobilität mit der Fremdeinschätzung von Pflegenden und ihrem tatsächlichen Mobilitätsstatus übereinstimmt. Methode Es wurden 10 Interviews mit Pflegeheimbewohner*innen durchgeführt und anhand der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Das Mobilitätsassessment für den Vergleich der Selbst- und Fremdeinschätzung des Mobilitätsstatus der Bewohner*innen erfolgte mit dem Erfassungsbogen „Mobilität“ (EBoMo). Ergebnisse Die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner*innen zu Mobilität und Teilhabe sind individuell sehr unterschiedlich, werden aber gegenüber Pflegeheimmitarbeitenden selten geäußert. Die Mehrzahl der Befragten wünscht sich eine Person mit gleichen Interessen für Gespräche. Zudem wurde deutlich, dass die Tagesgestaltung vom Ausmaß der körperlichen Mobilität abhängt. Der aktuelle Mobilitätsstatus wurde unterschiedlich eingeschätzt. Es dominierte eine Unterschätzung der Bewegungsfähigkeiten sowohl durch die befragten Bewohner*innen als auch durch die Pflegenden im Vergleich zur gemessenen Mobilität. Schlussfolgerung Um Pflegeheimbewohner*innen ein größeres Maß an Teilhabe zu ermöglichen und sie körperlich und geistig zu fördern, benötigt es ein Bewusstsein für deren Bedürfnisse und Sichtweisen. Der regelmäßigen Erfassung vorhandener Fähigkeiten und Wünsche von Bewohner*innen sollte daher ein höherer Stellenwert als bisher zukommen, um eine adressatengerechte Bewegungs- und Teilhabeförderung im Alltag zu ermöglichen.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-09-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42000923","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zuverlässigkeit des Straight-Leg-Raise-Tests bei Verdacht auf lumbale radikuläre Schmerzen: Ein systematisches Review mit Meta-Analyse","authors":"","doi":"10.1055/a-1867-3304","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1867-3304","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47256463","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Hilfe in der Physiotherapie für geflüchtete Menschen","authors":"S. Rogan","doi":"10.1055/a-1867-3160","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1867-3160","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42811777","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Gibt es eine Wechselwirkung zwischen Ernährungsfaktoren und chronischen muskuloskelettalen Schmerzen? Eine systematische Übersichtsarbeit","authors":"","doi":"10.1055/a-1867-3472","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1867-3472","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47124255","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sandra Rechberger, Ines Unger, Nicola Greco, Joachim M. Schmidt Leuenberger, P. Suter, M. Wirz
Zusammenfassung Hintergrund Lungenkrebs weist die höchste krebsbedingte Sterblichkeitsrate auf. Die chirurgische Resektion bei nicht kleinzelligem Lungenkrebs im Frühstadium bildet den Grundstein der Behandlung. Thoraxchirurgische Eingriffe sind mit einer erhöhten Rate an postoperativen Komplikationen verbunden, insbesondere bei verminderter präoperativer Leistungsfähigkeit. Das Enhanced Recovery Protocol stellt einen evidenzbasierten Ansatz für die Versorgung von Patient*innen dar, wobei ein wachsendes Interesse am Wert der Prähabilitation besteht. Prähabilitationsprotokolle, die auf eine Verbesserung der postoperativen Genesung abzielen, wurden als eine Intervention zur Verringerung der post-chirurgischen Beschwerden vorgeschlagen. Bis heute gibt es in der Schweiz keine etablierten Protokolle für ein präoperatives, körperliches Training. Ziel Untersuchung der Machbarkeit eines präoperativen Trainingsprogramms für Patient*innen mit geplanter Lungenteilresektion. Methoden Im Rahmen einer multizentrischen Machbarkeitsstudie wurden an 4 Schweizer Kliniken je 1 Person in ein präoperatives Training aufgenommen. Die Intervention bestand aus einem ambulanten Übungsprogramm mit Krafttraining und High-Intensity Intervall-Ausdauertraining für mindestens 1 Woche vor dem chirurgischen Eingriff. Die Endpunkte der Studie waren die Durchführbarkeit der präoperativen Rehabilitation und der Assessments sowie eine erste Abschätzung der Effekte. Ergebnisse 4 Patient*innen wurden eingeschlossen. In allen Kliniken begannen die Patient*innen 21,5 ± 3 Tage vor der Operation mit dem Training, es gab keine Trainingsunterbrechungen. Es wurden keine unerwünschten Ereignisse beobachtet, was darauf hinweist, dass das präoperative Bewegungstraining sicher ist. Das vorgesehene Studiendesign konnte eingehalten werden. Die ausgewählten funktionellen Assessments sind durchführbar, sicher und die Ergebnisse sind für die Studie geeignet. Die Rekrutierung erwies sich jedoch als große Herausforderung. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass ein präoperatives Training durchführbar ist. Um das Rekrutierungspotenzial voll auszuschöpfen, ist es notwendig, die Risikostratifizierung, die organisatorischen Abläufe der beteiligten Kliniken zu spezifizieren und eine hohe Kooperationsbereitschaft aller beteiligten Disziplinen sicherzustellen bzw. zu definieren. Schlussfolgerung Ein präoperatives, intensives Training vor einer geplanten Lungenteilresektion in 4 großen Spitälern der Schweiz war machbar. Es zeigten sich positive Effekte bezüglich Kraft und Ausdauer, zudem fühlten sich die Patient*innen in dieser Phase gut betreut. Ängste und Bedenken konnten frühzeitig adressiert und besprochen werden. Die Machbarkeitsstudie lieferte wertvolle Erkenntnisse für das Protokoll einer nachfolgenden Effektivitätsstudie.
{"title":"Prähabilitation bei elektiver Lungen-Teilresektion (PRELS) – Eine Machbarkeitsstudie","authors":"Sandra Rechberger, Ines Unger, Nicola Greco, Joachim M. Schmidt Leuenberger, P. Suter, M. Wirz","doi":"10.1055/a-1963-6369","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1963-6369","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Lungenkrebs weist die höchste krebsbedingte Sterblichkeitsrate auf. Die chirurgische Resektion bei nicht kleinzelligem Lungenkrebs im Frühstadium bildet den Grundstein der Behandlung. Thoraxchirurgische Eingriffe sind mit einer erhöhten Rate an postoperativen Komplikationen verbunden, insbesondere bei verminderter präoperativer Leistungsfähigkeit. Das Enhanced Recovery Protocol stellt einen evidenzbasierten Ansatz für die Versorgung von Patient*innen dar, wobei ein wachsendes Interesse am Wert der Prähabilitation besteht. Prähabilitationsprotokolle, die auf eine Verbesserung der postoperativen Genesung abzielen, wurden als eine Intervention zur Verringerung der post-chirurgischen Beschwerden vorgeschlagen. Bis heute gibt es in der Schweiz keine etablierten Protokolle für ein präoperatives, körperliches Training. Ziel Untersuchung der Machbarkeit eines präoperativen Trainingsprogramms für Patient*innen mit geplanter Lungenteilresektion. Methoden Im Rahmen einer multizentrischen Machbarkeitsstudie wurden an 4 Schweizer Kliniken je 1 Person in ein präoperatives Training aufgenommen. Die Intervention bestand aus einem ambulanten Übungsprogramm mit Krafttraining und High-Intensity Intervall-Ausdauertraining für mindestens 1 Woche vor dem chirurgischen Eingriff. Die Endpunkte der Studie waren die Durchführbarkeit der präoperativen Rehabilitation und der Assessments sowie eine erste Abschätzung der Effekte. Ergebnisse 4 Patient*innen wurden eingeschlossen. In allen Kliniken begannen die Patient*innen 21,5 ± 3 Tage vor der Operation mit dem Training, es gab keine Trainingsunterbrechungen. Es wurden keine unerwünschten Ereignisse beobachtet, was darauf hinweist, dass das präoperative Bewegungstraining sicher ist. Das vorgesehene Studiendesign konnte eingehalten werden. Die ausgewählten funktionellen Assessments sind durchführbar, sicher und die Ergebnisse sind für die Studie geeignet. Die Rekrutierung erwies sich jedoch als große Herausforderung. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass ein präoperatives Training durchführbar ist. Um das Rekrutierungspotenzial voll auszuschöpfen, ist es notwendig, die Risikostratifizierung, die organisatorischen Abläufe der beteiligten Kliniken zu spezifizieren und eine hohe Kooperationsbereitschaft aller beteiligten Disziplinen sicherzustellen bzw. zu definieren. Schlussfolgerung Ein präoperatives, intensives Training vor einer geplanten Lungenteilresektion in 4 großen Spitälern der Schweiz war machbar. Es zeigten sich positive Effekte bezüglich Kraft und Ausdauer, zudem fühlten sich die Patient*innen in dieser Phase gut betreut. Ängste und Bedenken konnten frühzeitig adressiert und besprochen werden. Die Machbarkeitsstudie lieferte wertvolle Erkenntnisse für das Protokoll einer nachfolgenden Effektivitätsstudie.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"19 1","pages":"106 - 115"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-08-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47770712","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
G. Luder, Christine Mueller Mebes, Bettina Haupt-Bertschy, M. Verra, D. Aeberli, J. Baeyens
Zusammenfassung Hintergrund Eine generalisierte Hypermobilität liegt vor, wenn die Beweglichkeit in mehreren Gelenken das übliche Maß übersteigt. Bis zu 30 % der Frauen und 10 % der Männer sind davon betroffen. Hypermobilität ist keine Pathologie, wenn sie jedoch mit Schmerzen und weiteren Symptomen einhergeht, kann sie die Gesundheit und Alltagsfunktionen beeinträchtigen. Zur physiotherapeutischen Behandlung gibt es wenige Studien, wobei Krafttraining eine mögliche Intervention sein könnte. Ziel Erfassung der Machbarkeit und des Effekts eines Krafttrainings für Frauen mit generalisierter Hypermobilität. Methode Pre-post-Studie, in der hypermobile Frauen (Beighton-Score > 5) zwischen 20 und 40 Jahren während 12 Wochen ein Krafttraining an Geräten, fokussiert auf Beine und Rücken, absolvierten. Mithilfe eines Protokolls und wöchentlicher Fragebogen wurden das Training und dadurch ausgelöste Beschwerden analysiert. Vor und nach dem Training wurde die Kraft der Knieflexoren und -extensoren sowie der Muskelquerschnitt am Oberschenkel gemessen. Die Analyse erfolgte primär deskriptiv, zusätzlich erfolgte ein Vergleich von 2 Subgruppen mittels Mann-Whitney-U und Chi 2 -Test. Ergebnisse 46 Teilnehmerinnen (26,3 ± 4,3 Jahre) absolvierten das Training. 6 davon brachen die Studie vorzeitig ab, davon eine wegen Rückenschmerzen aufgrund einer Diskushernie. 72,5 % der verbleibenden 40 Teilnehmerinnen absolvierten 20 oder mehr Trainings. In 34 % der Trainingswochen wurden geringe Beschwerden angegeben, mehrheitlich an Knie und Rücken. Der Einsatz der verwendeten Gewichte war oft tief, so wurde auf der Legpress mit durchschnittlich 44,8 % des Körpergewichts begonnen, nach 12 Wochen lag das Trainingsgewicht im Mittel bei 52,2 kg, was 85,7 % des Körpergewichts entspricht. Bei der Kraft und beim Muskelquerschnitt wurden keine signifikanten Verbesserungen erreicht, wobei bis zu 17 Teilnehmerinnen (42,5 %) eine Verbesserung von mehr als 10 % erreichten. Schlussfolgerung Das Krafttraining war für die meisten Teilnehmerinnen machbar und gut verträglich. Das mehrheitlich selbstgesteuerte Training war zu wenig intensiv, um eindeutige Auswirkungen auf Kraft oder Muskelmasse zu erreichen, obwohl einzelne Teilnehmerinnen durchaus davon profitierten. In weiteren Studien sollten individuellere und enger begleitete Trainingsprogramme untersucht werden.
{"title":"Krafttraining bei Frauen mit generalisierter Hypermobilität: Machbarkeit, Beschwerden und Effekte – Eine Pre-post-Studie","authors":"G. Luder, Christine Mueller Mebes, Bettina Haupt-Bertschy, M. Verra, D. Aeberli, J. Baeyens","doi":"10.1055/a-1947-7842","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1947-7842","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Eine generalisierte Hypermobilität liegt vor, wenn die Beweglichkeit in mehreren Gelenken das übliche Maß übersteigt. Bis zu 30 % der Frauen und 10 % der Männer sind davon betroffen. Hypermobilität ist keine Pathologie, wenn sie jedoch mit Schmerzen und weiteren Symptomen einhergeht, kann sie die Gesundheit und Alltagsfunktionen beeinträchtigen. Zur physiotherapeutischen Behandlung gibt es wenige Studien, wobei Krafttraining eine mögliche Intervention sein könnte. Ziel Erfassung der Machbarkeit und des Effekts eines Krafttrainings für Frauen mit generalisierter Hypermobilität. Methode Pre-post-Studie, in der hypermobile Frauen (Beighton-Score > 5) zwischen 20 und 40 Jahren während 12 Wochen ein Krafttraining an Geräten, fokussiert auf Beine und Rücken, absolvierten. Mithilfe eines Protokolls und wöchentlicher Fragebogen wurden das Training und dadurch ausgelöste Beschwerden analysiert. Vor und nach dem Training wurde die Kraft der Knieflexoren und -extensoren sowie der Muskelquerschnitt am Oberschenkel gemessen. Die Analyse erfolgte primär deskriptiv, zusätzlich erfolgte ein Vergleich von 2 Subgruppen mittels Mann-Whitney-U und Chi 2 -Test. Ergebnisse 46 Teilnehmerinnen (26,3 ± 4,3 Jahre) absolvierten das Training. 6 davon brachen die Studie vorzeitig ab, davon eine wegen Rückenschmerzen aufgrund einer Diskushernie. 72,5 % der verbleibenden 40 Teilnehmerinnen absolvierten 20 oder mehr Trainings. In 34 % der Trainingswochen wurden geringe Beschwerden angegeben, mehrheitlich an Knie und Rücken. Der Einsatz der verwendeten Gewichte war oft tief, so wurde auf der Legpress mit durchschnittlich 44,8 % des Körpergewichts begonnen, nach 12 Wochen lag das Trainingsgewicht im Mittel bei 52,2 kg, was 85,7 % des Körpergewichts entspricht. Bei der Kraft und beim Muskelquerschnitt wurden keine signifikanten Verbesserungen erreicht, wobei bis zu 17 Teilnehmerinnen (42,5 %) eine Verbesserung von mehr als 10 % erreichten. Schlussfolgerung Das Krafttraining war für die meisten Teilnehmerinnen machbar und gut verträglich. Das mehrheitlich selbstgesteuerte Training war zu wenig intensiv, um eindeutige Auswirkungen auf Kraft oder Muskelmasse zu erreichen, obwohl einzelne Teilnehmerinnen durchaus davon profitierten. In weiteren Studien sollten individuellere und enger begleitete Trainingsprogramme untersucht werden.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"19 1","pages":"86 - 94"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2022-08-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43037966","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}