ZUSAMMENFASSUNG Das Thema Sicherheit spielt in der akutpsychiatrischen Versorgung eine zentrale Rolle. So gehört die Schaffung einer sicheren Umgebung für Patienten in akuten psychiatrischen Ausnahmesituationen zu den zentralen Aufgaben einer psychiatrischen Akutstation. Doch was bedeutet Sicherheit in diesem Zusammenhang genau? Der Artikel beschäftigt sich mit dem Begriff der Sicherheit und diskutiert Möglichkeiten zur Verbesserung von Sicherheit in multiprofessionellen Teams in der stationären akutpsychiatrischen Versorgung aus einer pflegefachlichen bzw. pflegewissenschaftlichen Perspektive.
{"title":"Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht","authors":"André Nienaber, Irmi Breinbauer","doi":"10.1055/a-2178-5888","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-5888","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Das Thema Sicherheit spielt in der akutpsychiatrischen Versorgung eine zentrale Rolle. So gehört die Schaffung einer sicheren Umgebung für Patienten in akuten psychiatrischen Ausnahmesituationen zu den zentralen Aufgaben einer psychiatrischen Akutstation. Doch was bedeutet Sicherheit in diesem Zusammenhang genau? Der Artikel beschäftigt sich mit dem Begriff der Sicherheit und diskutiert Möglichkeiten zur Verbesserung von Sicherheit in multiprofessionellen Teams in der stationären akutpsychiatrischen Versorgung aus einer pflegefachlichen bzw. pflegewissenschaftlichen Perspektive.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"78 1","pages":"836 - 842"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139291739","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Anna Oster, Lieselotte Mahler, S. Menzel, Peter Brieger
{"title":"Was gibt Sicherheit? Umgang mit Gewalt und Aggression","authors":"Anna Oster, Lieselotte Mahler, S. Menzel, Peter Brieger","doi":"10.1055/a-2136-5364","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2136-5364","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"55 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139292140","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Aggressive Handlungen gegenüber Mitpatienten, Mitarbeitenden oder Besuchern durch Patienten sind ein Teil des Alltags akutpsychiatrischer Kliniken; nicht immer lassen sie sich verhindern. In manchen Fällen werden dabei Menschen verletzt, Klinikeinrichtung zerstört. Wie sind solche Ereignisse im Nachhinein zu bewerten? Wie kann eine angemessene Reaktion aussehen? Der Wunsch nach Normalisierung im Umgang mit psychisch kranken Menschen führt auch zur Frage der Eigenverantwortung für Verhalten, durch das Mitmenschen geschädigt oder gefährdet werden. Sollen Menschen, die als Patienten in der Obhut einer Klinik stehen, nach einem solchen Verhalten angezeigt werden? Wodurch ist eine solche Strafanzeige motiviert, wem dient sie, wem kann sie nützen, wem schaden? Der Artikel referiert die Überlegungen und Erwägungen aus einem Workshop zwischen Mitarbeitenden einer Klinik. Erste Anregungen zur Bewusstmachung des Spannungsfelds und zur Erarbeitung von Verhaltensempfehlungen für Kliniken werden formuliert.
{"title":"Sollen Patienten nach gewaltsamen Übergriffen angezeigt werden?","authors":"S. Menzel, Peter Brieger","doi":"10.1055/a-2136-5576","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2136-5576","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Aggressive Handlungen gegenüber Mitpatienten, Mitarbeitenden oder Besuchern durch Patienten sind ein Teil des Alltags akutpsychiatrischer Kliniken; nicht immer lassen sie sich verhindern. In manchen Fällen werden dabei Menschen verletzt, Klinikeinrichtung zerstört. Wie sind solche Ereignisse im Nachhinein zu bewerten? Wie kann eine angemessene Reaktion aussehen? Der Wunsch nach Normalisierung im Umgang mit psychisch kranken Menschen führt auch zur Frage der Eigenverantwortung für Verhalten, durch das Mitmenschen geschädigt oder gefährdet werden. Sollen Menschen, die als Patienten in der Obhut einer Klinik stehen, nach einem solchen Verhalten angezeigt werden? Wodurch ist eine solche Strafanzeige motiviert, wem dient sie, wem kann sie nützen, wem schaden? Der Artikel referiert die Überlegungen und Erwägungen aus einem Workshop zwischen Mitarbeitenden einer Klinik. Erste Anregungen zur Bewusstmachung des Spannungsfelds und zur Erarbeitung von Verhaltensempfehlungen für Kliniken werden formuliert.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"23 1","pages":"880 - 885"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139296987","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Beginnend mit den Regionalen Psychiatrie-Budgets wurden in Schleswig-Holstein im Rahmen sich verändernder gesetzlicher Grundlagen Modellprojekte in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung mit den Mitteln des Krankenhauses konzipiert und umgesetzt. Seit 1999 entwickelten Protagonisten aus Politik, von Kostenträgern und Krankenhausmedizin ein verändertes Finanzierungsmodell. Ziel war es, die Behandlung für eine definierte Population einer Region flexibler gestalten zu können. Seit 2012 sind die vormals vertraglich vereinbarten Modelle in Regelungen nach § 64b SGB V übergegangen. Die Regelungen zur Finanzierung und die darauffolgenden Verbesserungen für die Patientenversorgung werden dargestellt.
荷尔斯泰因州的精神病预算摘要因立法修改,通过医院的资源设计并实施了精神病和心理治疗护理模型。1999年以来,相关的政治家、付费方和医疗保健行业发展出了一个变革的筹资模式。目的是对一个区域明确的人群进行更为灵活的治疗。自2012年起,他们的合同商定的模式后的安排,§64b SGB V .做生意陈述中介绍了筹资安排及之后医疗保健的改进。
{"title":"Am Anfang war das Regionalbudget","authors":"Arno Deister, Bettina Wilms","doi":"10.1055/a-2147-2446","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2147-2446","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Beginnend mit den Regionalen Psychiatrie-Budgets wurden in Schleswig-Holstein im Rahmen sich verändernder gesetzlicher Grundlagen Modellprojekte in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung mit den Mitteln des Krankenhauses konzipiert und umgesetzt. Seit 1999 entwickelten Protagonisten aus Politik, von Kostenträgern und Krankenhausmedizin ein verändertes Finanzierungsmodell. Ziel war es, die Behandlung für eine definierte Population einer Region flexibler gestalten zu können. Seit 2012 sind die vormals vertraglich vereinbarten Modelle in Regelungen nach § 64b SGB V übergegangen. Die Regelungen zur Finanzierung und die darauffolgenden Verbesserungen für die Patientenversorgung werden dargestellt.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"56 9-10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455246","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Annette Duve, Sevinc Jürgens, Lena-Sophie Pluschke, Sebastian von Peter, Julian Schwarz
ZUSAMMENFASSUNG Die Trennung von Kinder- und Jugend- (KJP) und Erwachsenenpsychiatrie (EP) führt zu Brüchen in der Versorgung und verhindert eine sachgerechte und kontinuierliche Behandlung der Gruppe der Adoleszenten. Um dies zu überwinden, wurde am Vitos Klinikum Riedstadt 2019 eine Adoleszentenstation (AS) implementiert, welche erstmals eine sektorenübergreifende Behandlung von 16- bis 25-Jährigen ermöglicht. Die AS wurde auf Basis eines psychiatrischen Modellvorhabens nach § 64b SGB V, welches am Standort Riedstadt sowohl die KJP als auch die EP und nahezu alle Kostenträger umfasst, entwickelt. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick auf den Stand neuerer Versorgungsansätze im Bereich der Adoleszentenpsychiatrie in Deutschland, die Umsetzung der AS und des Modellvorhabens am Standort Riedstadt und stellt ein begleitendes Forschungsprojekt (EvAdoR-Studie) vor. Abschließend wird der Zusammenhang von Modellvorhaben und Adoleszentenpsychiatrie diskutiert.
{"title":"Die besondere Rolle des Modellvorhabens nach § 64b SGB V für die psychiatrische Adoleszentenstation in Riedstadt","authors":"Annette Duve, Sevinc Jürgens, Lena-Sophie Pluschke, Sebastian von Peter, Julian Schwarz","doi":"10.1055/a-2145-8481","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2145-8481","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die Trennung von Kinder- und Jugend- (KJP) und Erwachsenenpsychiatrie (EP) führt zu Brüchen in der Versorgung und verhindert eine sachgerechte und kontinuierliche Behandlung der Gruppe der Adoleszenten. Um dies zu überwinden, wurde am Vitos Klinikum Riedstadt 2019 eine Adoleszentenstation (AS) implementiert, welche erstmals eine sektorenübergreifende Behandlung von 16- bis 25-Jährigen ermöglicht. Die AS wurde auf Basis eines psychiatrischen Modellvorhabens nach § 64b SGB V, welches am Standort Riedstadt sowohl die KJP als auch die EP und nahezu alle Kostenträger umfasst, entwickelt. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick auf den Stand neuerer Versorgungsansätze im Bereich der Adoleszentenpsychiatrie in Deutschland, die Umsetzung der AS und des Modellvorhabens am Standort Riedstadt und stellt ein begleitendes Forschungsprojekt (EvAdoR-Studie) vor. Abschließend wird der Zusammenhang von Modellvorhaben und Adoleszentenpsychiatrie diskutiert.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"59 9-10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455388","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Walter H, Haaf R, Köhler S. Therapiemöglichkeiten der Depression nach Non-Response","authors":"","doi":"10.1055/a-2106-0341","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2106-0341","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"34 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139296153","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Handlungsregeln organisieren und synchronisieren die Abläufe aller Situationen in psychiatrischen Akutstationen. Das Forschungsprojekt „Simulation und Reduktion von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie“ (SRZP) fokussiert sich auf die Analyse von psychiatrischen Gefährdungssituationen (PGS), d. h. auf jene wenigen Minuten, bevor und während Zwangsmaßnahmen angewendet werden. Die vorgestellte Methode der konstitutiven und regulativen Regeln vollzieht einen Perspektivwechsel von der personenzentrierten zur situationsbezogenen Analyse der Gewalt- und Zwangsvorkommnisse. Durch eine Informantenbefragung zur Einstellung (Zustimmung, Ablehnung) und zum Realitätsstatus (Geltung, keine Geltung) der Regeln wird gezeigt, wie verschiedene Handlungsspielräume (Orientierungsraum, Obligationsraum, Alternativraum und Ausschlussraum) in der Behandlungspraxis voneinander abgegrenzt werden können. Im Ergebnis dieser Studie: von allen interklinisch in PGS identifizierten Handlungsregeln (n i = 918) zeigen sich intraklinisch 61,4 % als gültig, aber 71,8 % finden Zustimmung. Die Diskrepanz wird durch ein ungeregeltes Entscheidungsvakuum erklärt, das die Teamkohärenz bedrohen könnte, wenn im Team die Einstellung vorherrscht, dass dieses Vakuum besser geregelt werden sollte. Die Studienlage, die einen gegenläufigen Zusammenhang zwischen steigender Teamkohärenz und Gewaltreduktion herstellt, bestätigt die vorgestellten Ergebnisse. Eine Anwendung der Ergebnisse besteht darin, die Diskrepanz gezielt für Deeskalationstraining und Teamsupervision zu nutzen, um den Reformstau in Richtung einer gewaltärmeren Psychiatrie abzubauen.
摘要 行动规则组织并协调了急诊精神病病房的所有情况。模拟和减少精神科强制措施"(SRZP)研究项目的重点是分析精神科危险情况(PGS),即采取强制措施之前和期间的几分钟。这里介绍的构成规则和调节规则方法将分析暴力和胁迫事件的视角从以人为中心转移到以情境为基础。通过采访信息提供者对规则的态度(认可、拒绝)和现实状况(有效、无效),展示了在治疗实践中如何区分不同的行动范围(定向空间、义务空间、替代空间和排斥空间)。研究结果表明:在 PGS(n i = 918)中临床间确定的所有行动规则中,61.4%在临床内有效,但 71.8%获得批准。出现这种差异的原因是,如果团队中普遍认为应该更好地规范决策真空,那么这种不受规范的决策真空就会威胁到团队的一致性。研究情况表明,增强团队凝聚力与减少暴力之间存在对立关系,这也证实了上述结果。研究结果的应用之一是将这种差异专门用于降级培训和团队监督,以减少改革的积压,从而减少精神病学中的暴力行为。
{"title":"Handlungsspielräume, Teamkohärenz und Einstellungen zu prozeduralen Handlungsregeln in psychiatrischen Gefährdungssituationen","authors":"S. Debus, H. Meyer","doi":"10.1055/a-2178-1632","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-1632","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Handlungsregeln organisieren und synchronisieren die Abläufe aller Situationen in psychiatrischen Akutstationen. Das Forschungsprojekt „Simulation und Reduktion von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie“ (SRZP) fokussiert sich auf die Analyse von psychiatrischen Gefährdungssituationen (PGS), d. h. auf jene wenigen Minuten, bevor und während Zwangsmaßnahmen angewendet werden. Die vorgestellte Methode der konstitutiven und regulativen Regeln vollzieht einen Perspektivwechsel von der personenzentrierten zur situationsbezogenen Analyse der Gewalt- und Zwangsvorkommnisse. Durch eine Informantenbefragung zur Einstellung (Zustimmung, Ablehnung) und zum Realitätsstatus (Geltung, keine Geltung) der Regeln wird gezeigt, wie verschiedene Handlungsspielräume (Orientierungsraum, Obligationsraum, Alternativraum und Ausschlussraum) in der Behandlungspraxis voneinander abgegrenzt werden können. Im Ergebnis dieser Studie: von allen interklinisch in PGS identifizierten Handlungsregeln (n i = 918) zeigen sich intraklinisch 61,4 % als gültig, aber 71,8 % finden Zustimmung. Die Diskrepanz wird durch ein ungeregeltes Entscheidungsvakuum erklärt, das die Teamkohärenz bedrohen könnte, wenn im Team die Einstellung vorherrscht, dass dieses Vakuum besser geregelt werden sollte. Die Studienlage, die einen gegenläufigen Zusammenhang zwischen steigender Teamkohärenz und Gewaltreduktion herstellt, bestätigt die vorgestellten Ergebnisse. Eine Anwendung der Ergebnisse besteht darin, die Diskrepanz gezielt für Deeskalationstraining und Teamsupervision zu nutzen, um den Reformstau in Richtung einer gewaltärmeren Psychiatrie abzubauen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"2013 1","pages":"871 - 879"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139298550","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Arno Deister, Martin Heinze, Christian Kieser, Bettina Wilms
ZUSAMMENFASSUNG Der Beitrag beschreibt die Positionierung zu grundsätzlichen Veränderungen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung mit den Mitteln des Krankenhauses aus Sicht des Netzwerks „Steuerungs- und Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung“. Im Kern werden die Herausforderungen des Gesundheitssystems in Deutschland geschildert, die für Menschen bestehen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind und der Behandlungen mit den Mitteln des Krankenhauses bedürfen. Dabei wird die aktuell diskutierte Reform der Krankenhausversorgung in Deutschland als Chance gesehen, auch für die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung zu einer verbesserten Nutzung knapper personeller und finanzieller Ressourcen zu kommen. Eine flexible und integrative Behandlung in Kombination ambulant, teil- und vollstationärer Settings, wie in den Modellprojekten nach § 64b SGB V erprobt, wird vorgeschlagen. Modelle, die als Globalbudgets alle Patienten in einer Region und alle betreffenden Krankenkassen mit einbeziehen, werden als finanziell sinnvolle Alternative zum System der Regelversorgung skizziert bei mindestens gleichwertigem und teilweise überlegenem Outcome, auch was Aspekte sozialer Teilhabe und Vermeidung von Zwang angeht. Konkrete Umsetzungsideen werden entwickelt und die Bedeutung wohnortnaher Behandlungsangebote unterstrichen.
{"title":"Regionale Verantwortung übernehmen","authors":"Arno Deister, Martin Heinze, Christian Kieser, Bettina Wilms","doi":"10.1055/a-2152-0947","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2152-0947","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Der Beitrag beschreibt die Positionierung zu grundsätzlichen Veränderungen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung mit den Mitteln des Krankenhauses aus Sicht des Netzwerks „Steuerungs- und Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung“. Im Kern werden die Herausforderungen des Gesundheitssystems in Deutschland geschildert, die für Menschen bestehen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind und der Behandlungen mit den Mitteln des Krankenhauses bedürfen. Dabei wird die aktuell diskutierte Reform der Krankenhausversorgung in Deutschland als Chance gesehen, auch für die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung zu einer verbesserten Nutzung knapper personeller und finanzieller Ressourcen zu kommen. Eine flexible und integrative Behandlung in Kombination ambulant, teil- und vollstationärer Settings, wie in den Modellprojekten nach § 64b SGB V erprobt, wird vorgeschlagen. Modelle, die als Globalbudgets alle Patienten in einer Region und alle betreffenden Krankenkassen mit einbeziehen, werden als finanziell sinnvolle Alternative zum System der Regelversorgung skizziert bei mindestens gleichwertigem und teilweise überlegenem Outcome, auch was Aspekte sozialer Teilhabe und Vermeidung von Zwang angeht. Konkrete Umsetzungsideen werden entwickelt und die Bedeutung wohnortnaher Behandlungsangebote unterstrichen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"54 9-10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455252","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Es werden die Kriterien für die Integration von Modellprojekten in die Standardversorgung aus der Sicht von Angehörigen von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen in den Blick genommen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Betroffene und ihre Unterstützer einbezieht, wird als Schlüssel zur Entwicklung effektiver Versorgungslösungen hervorgehoben. Verschiedene Modelle, wie gemeindenahe Versorgung, Früherkennung und Peer-Support-Programme, werden besprochen. Ebenso wird die Bedeutung eines sorgfältigen und inklusiven Ansatzes bei der Integration von Modellprojekten betont, und die Rolle der Gesellschaft und der Medien bei der Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung im Zusammenhang mit psychischen Gesundheitsproblemen wird betont. Die Priorisierung der ambulanten Versorgung und die umfassende Unterstützung für diejenigen, die ihre Bedürfnisse nicht selbstständig ausdrücken und vertreten können, werden als wesentlich angesehen. Nicht zuletzt wird die Notwendigkeit der Unterstützung von Familienangehörigen in den Bereichen physische und psychische Gesundheit, soziale Situation, wirtschaftliche Stabilität und bei (sozial)rechtlichen Belangen besonders betont. Der Text plädiert für eine umfassende psychische Gesundheitsversorgung, die alle Beteiligten einbezieht und langfristig unter Berücksichtigung des demografischen Wandels anpassungsfähig ist.
{"title":"Kriterien für die Überführung von Modellprojekten in die Regelversorgung aus Sicht der Angehörigen von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen","authors":"Heike Petereit-Zipfel","doi":"10.1055/a-2150-1908","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2150-1908","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Es werden die Kriterien für die Integration von Modellprojekten in die Standardversorgung aus der Sicht von Angehörigen von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen in den Blick genommen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Betroffene und ihre Unterstützer einbezieht, wird als Schlüssel zur Entwicklung effektiver Versorgungslösungen hervorgehoben. Verschiedene Modelle, wie gemeindenahe Versorgung, Früherkennung und Peer-Support-Programme, werden besprochen. Ebenso wird die Bedeutung eines sorgfältigen und inklusiven Ansatzes bei der Integration von Modellprojekten betont, und die Rolle der Gesellschaft und der Medien bei der Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung im Zusammenhang mit psychischen Gesundheitsproblemen wird betont. Die Priorisierung der ambulanten Versorgung und die umfassende Unterstützung für diejenigen, die ihre Bedürfnisse nicht selbstständig ausdrücken und vertreten können, werden als wesentlich angesehen. Nicht zuletzt wird die Notwendigkeit der Unterstützung von Familienangehörigen in den Bereichen physische und psychische Gesundheit, soziale Situation, wirtschaftliche Stabilität und bei (sozial)rechtlichen Belangen besonders betont. Der Text plädiert für eine umfassende psychische Gesundheitsversorgung, die alle Beteiligten einbezieht und langfristig unter Berücksichtigung des demografischen Wandels anpassungsfähig ist.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"59 5-6","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455389","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
**** Pozo-Rosich P, et al. Atogepant for the preventive treatment of chronic migraine (PROGRESS): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial. Lancet 2023. doi: 10.1016/S0140-6736(23)01049-8
{"title":"Kopfschmerz News der DMKG","authors":"","doi":"10.1055/a-2136-5078","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2136-5078","url":null,"abstract":"**** Pozo-Rosich P, et al. Atogepant for the preventive treatment of chronic migraine (PROGRESS): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial. Lancet 2023. doi: 10.1016/S0140-6736(23)01049-8","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"57 1-2","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455244","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}