Das internationale Klassifikationssystem für Krankheiten und verwandte Gesundheitsprobleme wurde in seiner 11. Überarbeitung am 1.1.2022 verabschiedet. Bis die ICD-11 verbindlich in der Versorgungspraxis gilt, wird es noch eine bislang nicht festgelegte Zeit dauern. In der ICD-11 werden auf Basis des aktuellen Forschungsstandes grundlegende und spannende Änderungen vorgenommen, die bereits heute Studium und Weiterbildung in den relevanten Disziplinen prägen. Die psychischen Störungen werden in der ICD-11 im Kapitel „06 Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen“ beschrieben. Das Kapitel umfasst 23 Kategorien und enthält eine Reihe neuer Diagnosen, einzelne Störungen entfallen bzw. werden in anderen Kapiteln des ICD-11 klassifiziert. Im Vergleich zur ICD-10 ergeben sich durch die Revision teils bedeutsame Veränderungen für die Diagnostik und damit auch für die Behandlung psychischer Erkrankungen.
{"title":"Psychische Störungen in der ICD-11","authors":"H. Walter, Ronja Husemann, Lars P. Hölzel","doi":"10.1055/a-2216-7277","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2216-7277","url":null,"abstract":"Das internationale Klassifikationssystem für Krankheiten und verwandte Gesundheitsprobleme wurde in seiner 11. Überarbeitung am 1.1.2022 verabschiedet. Bis die ICD-11 verbindlich in der Versorgungspraxis gilt, wird es noch eine bislang nicht festgelegte Zeit dauern. In der ICD-11 werden auf Basis des aktuellen Forschungsstandes grundlegende und spannende Änderungen vorgenommen, die bereits heute Studium und Weiterbildung in den relevanten Disziplinen prägen. Die psychischen Störungen werden in der ICD-11 im Kapitel „06 Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen“ beschrieben. Das Kapitel umfasst 23 Kategorien und enthält eine Reihe neuer Diagnosen, einzelne Störungen entfallen bzw. werden in anderen Kapiteln des ICD-11 klassifiziert. Im Vergleich zur ICD-10 ergeben sich durch die Revision teils bedeutsame Veränderungen für die Diagnostik und damit auch für die Behandlung psychischer Erkrankungen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"291 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140773289","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Neuordnung der Angst- oder furchtbezogenen Störungen in der ICD-11 wird, auch im Vergleich zum DSM-5, beschrieben. Wichtigste Veränderungen sind die gleichberechtigt nebeneinanderstehenden Kategorien „Panikstörung“ und „Agoraphobie“, die Einordnung von „Trennungsangststörung“ und „Selektiver Mutismus“ in das Kapitel sowie die Auflösung der meisten Hierarchieregeln. Die Veränderungen werden die Diagnosestellung in der Praxis vereinfachen, von empirisch nicht haltbaren theoretischen Annahmen befreien und gleichzeitig zu einem Anstieg der Prävalenz von Angststörungen und deren Komorbiditätsraten führen.
{"title":"Angst- oder furchtbezogene Störungen in der ICD-11","authors":"A. Ertle, Ulrike Lüken","doi":"10.1055/a-2216-7172","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2216-7172","url":null,"abstract":"Die Neuordnung der Angst- oder furchtbezogenen Störungen in der ICD-11 wird, auch im Vergleich zum DSM-5, beschrieben. Wichtigste Veränderungen sind die gleichberechtigt nebeneinanderstehenden Kategorien „Panikstörung“ und „Agoraphobie“, die Einordnung von „Trennungsangststörung“ und „Selektiver Mutismus“ in das Kapitel sowie die Auflösung der meisten Hierarchieregeln. Die Veränderungen werden die Diagnosestellung in der Praxis vereinfachen, von empirisch nicht haltbaren theoretischen Annahmen befreien und gleichzeitig zu einem Anstieg der Prävalenz von Angststörungen und deren Komorbiditätsraten führen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"407 22","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140791392","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Diagnostik psychischer Störungen ist komplex und umfangreich. Die ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) erlaubte bislang nicht, wichtige Informationen bzgl. Verlauf (z. B. Chronische Depression) oder Symptomatik (z. B. Angstsymptome bei affektiven Episoden) zu kodieren. Auch erschwerte die bisherige Codestruktur das Hinzufügen weiterer, neuer Störungsbilder. Häufig gibt es keine Unterscheidung des Schweregrades, und wenn doch, beruht diese Einstufung auf der Anzahl der erfüllten Symptome und nicht den Funktionseinschränkungen, die sich als Folge der Symptomatik für den Betroffenen ergeben. Aus diesen Gründen wurde die ICD grundlegend in Struktur und Konzept überarbeitet.Der vorliegende Artikel beschreibt und diskutiert die wichtigsten Anpassungen. Dazu gehören die Umsetzung der ICD-11 als Onlineversion, die Gruppierung von Störungsbildern auf Basis gemeinsamer Ätiologie, Pathophysiologie und Phänomenologie, die Anpassung und Erweiterung der Anwendung von Diagnosecodes, der verstärkte Einbezug dimensionaler Phänomene innerhalb des kategorialen Systems und die Reduktion der diagnostischen Kriterien auf die wesentlichen Merkmale. Diese Änderungen sollen im Rahmen der Steigerung der Nutzerfreundlichkeit und stärkeren Individualisierung in der Beschreibung von klinischen Phänomenen unter Einbezug wissenschaftlicher Evidenz eine möglichst flächendeckende Anwendung des Klassifikationssystems gewährleisten und so die internationale Vergleichbarkeit verbessern.
{"title":"Die neue Struktur und Konzeption der ICD-11 im Bereich psychischer Störungen","authors":"Ronja Husemann, H. F. Wiegand, Lars P. Hölzel","doi":"10.1055/a-2269-2076","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2269-2076","url":null,"abstract":"Die Diagnostik psychischer Störungen ist komplex und umfangreich. Die ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) erlaubte bislang nicht, wichtige Informationen bzgl. Verlauf (z. B. Chronische Depression) oder Symptomatik (z. B. Angstsymptome bei affektiven Episoden) zu kodieren. Auch erschwerte die bisherige Codestruktur das Hinzufügen weiterer, neuer Störungsbilder. Häufig gibt es keine Unterscheidung des Schweregrades, und wenn doch, beruht diese Einstufung auf der Anzahl der erfüllten Symptome und nicht den Funktionseinschränkungen, die sich als Folge der Symptomatik für den Betroffenen ergeben. Aus diesen Gründen wurde die ICD grundlegend in Struktur und Konzept überarbeitet.Der vorliegende Artikel beschreibt und diskutiert die wichtigsten Anpassungen. Dazu gehören die Umsetzung der ICD-11 als Onlineversion, die Gruppierung von Störungsbildern auf Basis gemeinsamer Ätiologie, Pathophysiologie und Phänomenologie, die Anpassung und Erweiterung der Anwendung von Diagnosecodes, der verstärkte Einbezug dimensionaler Phänomene innerhalb des kategorialen Systems und die Reduktion der diagnostischen Kriterien auf die wesentlichen Merkmale. Diese Änderungen sollen im Rahmen der Steigerung der Nutzerfreundlichkeit und stärkeren Individualisierung in der Beschreibung von klinischen Phänomenen unter Einbezug wissenschaftlicher Evidenz eine möglichst flächendeckende Anwendung des Klassifikationssystems gewährleisten und so die internationale Vergleichbarkeit verbessern.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"434 3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140787922","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Psychische Störungen, neurologische Erkrankungen, Schlaf und chronischer Schmerz in der ICD-11","authors":"H. Walter, Lars P. Hölzel, S. Evers","doi":"10.1055/a-2216-7052","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2216-7052","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"433 4","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140787924","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Mit der Einführung der ICD-11 werden im Kapitel Affektive Störungen einige klinisch relevante Veränderungen erwartet. Die Differenzierung der depressiven Symptomatik in 3 Symptomcluster, eine dimensionale Beurteilung des Schweregrads und allgemein hinzugewonnene Freiheitsgrade für klinisch tätiges Fachpersonal in der Diagnostik affektiver Störungen werden deutlich. Besonders die Möglichkeit sogenannte Specifier (aus engl. Originalversion) zusätzlich anzugeben, ist hervorzuheben. In der Revision der ICD-10 kann die Bipolare Störung Typ II nun auch als eine eigenständige Diagnose verschlüsselt werden. In vielen Bereichen lässt sich insgesamt eine Annäherung an die Kriterien des DSM-5 beobachten. Der folgende Artikel bietet einen Überblick über die Veränderungen im Bereich der affektiven Erkrankungen und welche Auswirkungen auf den klinischen Alltag zu erwarten sind.
随着《国际疾病分类》第 11 版的推出,情感障碍一章预计将发生一些与临床相关的变化。抑郁症状分为三个症状群、严重程度的维度评估以及临床医生在情感障碍诊断中普遍增加的自由度都将变得清晰可见。特别要强调的是,可以额外指定所谓的 "指定者"(来自原始英文版本)。在 ICD-10 修订版中,双相情感障碍 II 型现在也可以作为一个独立的诊断进行编码。在许多方面,可以看到与 DSM-5 标准的整体趋同。以下文章概述了情感障碍领域的变化以及对日常临床实践的预期影响。
{"title":"Überblick über die Veränderungen in der ICD-11 im Bereich der affektiven Störungen","authors":"Henrike Völz, S. Köhler","doi":"10.1055/a-2261-8292","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2261-8292","url":null,"abstract":"Mit der Einführung der ICD-11 werden im Kapitel Affektive Störungen einige klinisch relevante Veränderungen erwartet. Die Differenzierung der depressiven Symptomatik in 3 Symptomcluster, eine dimensionale Beurteilung des Schweregrads und allgemein hinzugewonnene Freiheitsgrade für klinisch tätiges Fachpersonal in der Diagnostik affektiver Störungen werden deutlich. Besonders die Möglichkeit sogenannte Specifier (aus engl. Originalversion) zusätzlich anzugeben, ist hervorzuheben. In der Revision der ICD-10 kann die Bipolare Störung Typ II nun auch als eine eigenständige Diagnose verschlüsselt werden. In vielen Bereichen lässt sich insgesamt eine Annäherung an die Kriterien des DSM-5 beobachten. Der folgende Artikel bietet einen Überblick über die Veränderungen im Bereich der affektiven Erkrankungen und welche Auswirkungen auf den klinischen Alltag zu erwarten sind.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"128 8","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140777679","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Mit der 11. Revision enthält die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) erstmalig ein eigenes Kapitel, in dem Diagnosen chronischer Schmerzen systematisiert sind. Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die mehr als 3 Monate andauern oder wiederkehren. Alle Diagnosen in diesem Kapitel sind einheitlich als biopsychosozial konzipiert. Die Klassifikation enthält 7 Hauptkategorien. Eine dieser Kategorien enthält chronische primäre Schmerzen. Bei chronischen primären Schmerzen werden die Schmerzen selbst als eine eigenständige Krankheit aufgefasst. 6 Kategorien chronischer sekundärer Schmerzen bilden Schmerzen ab, die Symptom einer anderen Erkrankung sind. Zu den chronischen sekundären Schmerzen zählen chronische Schmerzen durch eine Krebserkrankung oder -behandlung, chronische Schmerzen nach Operationen oder Unfällen, chronische neuropathische Schmerzen und chronische sekundäre Kopfschmerzen und orofaziale, viszerale und muskuloskelettale Schmerzen. Für chronische primäre und sekundäre Schmerzen stehen optionale Zusatzcodes zur Erfassung behandlungsrelevanter schmerzbezogener Parameter zur Verfügung.
{"title":"Die Kodierung chronischer Schmerzen in der ICD-11","authors":"A. Barke, Beatrice Korwisi","doi":"10.1055/a-2216-7320","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2216-7320","url":null,"abstract":"Mit der 11. Revision enthält die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) erstmalig ein eigenes Kapitel, in dem Diagnosen chronischer Schmerzen systematisiert sind. Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die mehr als 3 Monate andauern oder wiederkehren. Alle Diagnosen in diesem Kapitel sind einheitlich als biopsychosozial konzipiert. Die Klassifikation enthält 7 Hauptkategorien. Eine dieser Kategorien enthält chronische primäre Schmerzen. Bei chronischen primären Schmerzen werden die Schmerzen selbst als eine eigenständige Krankheit aufgefasst. 6 Kategorien chronischer sekundärer Schmerzen bilden Schmerzen ab, die Symptom einer anderen Erkrankung sind. Zu den chronischen sekundären Schmerzen zählen chronische Schmerzen durch eine Krebserkrankung oder -behandlung, chronische Schmerzen nach Operationen oder Unfällen, chronische neuropathische Schmerzen und chronische sekundäre Kopfschmerzen und orofaziale, viszerale und muskuloskelettale Schmerzen. Für chronische primäre und sekundäre Schmerzen stehen optionale Zusatzcodes zur Erfassung behandlungsrelevanter schmerzbezogener Parameter zur Verfügung.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"366 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140784680","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
A. Kleinschmidt, Antonella Palla, C. Schankin, N. Bischoff, Gudrun Goßrau, T. Kraya, Sonja-Maria Tesar, F. Frank, Karin Zebenholzer
Gemeinsam organisiert von der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft SKG mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. DMKG und der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft ÖKSG
由瑞士头痛协会(SKG)、德国偏头痛与头痛协会(DMKG)和奥地利头痛协会(ÖKSG)联合举办
{"title":"9. Dreiländertagung Kopfschmerz","authors":"A. Kleinschmidt, Antonella Palla, C. Schankin, N. Bischoff, Gudrun Goßrau, T. Kraya, Sonja-Maria Tesar, F. Frank, Karin Zebenholzer","doi":"10.1055/a-2267-0429","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2267-0429","url":null,"abstract":"Gemeinsam organisiert von der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft SKG mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. DMKG und der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft ÖKSG","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"220 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140758674","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
B. Ueberberg, Jonas Staudt, Tatjana Kaaz, Betül Bilgin, Alexandra Goulbourn, E. Koch, H. Assion
Migration kann persönliche und seelische Belastungen sowie Auswirkungen auf das gesundheitliche Befinden mit sich bringen. Allerdings bestehen für Personen mit Migrationshintergrund Barrieren im Gesundheitssystem und die Anzahl kultursensibler Angebote ist gering. Zudem haben die wenigen kultursensiblen Angebote oftmals nur temporären Bestand und sind stark von einzelnen Protagonisten abhängig. Mit der Entwicklung des Manuals „Interkulturelle Psychoedukation für Menschen mit Migrationshintergrund“ sollte ein kultursensibles Angebot mit dem Ziel der Steigerung der Versorgungsqualität für Migranten geschaffen werden. Dabei steht die Wissensvermittlung über das tägliche Leben in Deutschland, Prävention, soziale Kontakte und Hilfsangebote, aber auch psychische Erkrankungen im Vordergrund. Zur Evaluation dieser interkulturellen Psychoedukation (iP) erfolgten Prä-/Post-Erhebungen evaluierter Fragebögen sowie selbst entwickelter Fragebögen zum Kenntnisgewinn bzw. der Pateientenzufriedenheit. Bei einer hohen Zufriedenheit mit dem Angebot, wurden die Module (Inhalt und sprachliches Verständnis) mit gut bis sehr gut bewertet. Ein signifikant verbesserter Kenntnisstand und eine signifikante Verbesserung in der Offenheit über Problem zu sprechen konnte im Prä-/Post-Vergleich identifiziert werden, während es keine signifikanten Veränderungen in der Selbstwirksamkeit und den Migrationsstressoren gab.Den Teilnehmenden konnte im Rahmen der iP die Basis für ein Shared-Decision-Making vermittelt werden. Die Wissens- und Informationsvermittlung verbesserte das Verständnis über die psychischen Störungen, wodurch Rückfälle verhindert und stationäre Behandlungszeiten verkürzt oder vermieden werden können.
移民会带来个人和情感负担,并对健康产生影响。然而,医疗保健系统对有移民背景的人存在障碍,对文化敏感的服务数量很少。此外,为数不多的具有文化敏感性的服务往往只是临时性的,在很大程度上依赖于服务对象个人。编写 "针对有移民背景的人的跨文化心理教育 "手册的目的是制定一项文化敏感性计划,以提高对移民的护理质量。重点是传授有关德国日常生活、预防、社会交往、提供帮助以及精神疾病的知识。为了对这一跨文化心理教育项目(iP)进行评估,我们使用评估过的问卷和自行编制的问卷,对知识的获得和患者的满意度进行了前后调查。患者对该计划的满意度很高,各模块(内容和语言理解)被评为 "好 "或 "非常好"。在前后对比中发现,参与者的知识水平有了明显提高,谈论问题的开放性也有了明显改善,而自我效能感和迁移压力因素则没有明显变化,作为 iP 的一部分,参与者获得了共同决策的基础。知识和信息的传授增进了对精神障碍的了解,可以防止复发,缩短或避免住院治疗期。
{"title":"Psychoedukation für Patienten mit Migrationshintergrund","authors":"B. Ueberberg, Jonas Staudt, Tatjana Kaaz, Betül Bilgin, Alexandra Goulbourn, E. Koch, H. Assion","doi":"10.1055/a-2229-1256","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2229-1256","url":null,"abstract":"Migration kann persönliche und seelische Belastungen sowie Auswirkungen auf das gesundheitliche Befinden mit sich bringen. Allerdings bestehen für Personen mit Migrationshintergrund Barrieren im Gesundheitssystem und die Anzahl kultursensibler Angebote ist gering. Zudem haben die wenigen kultursensiblen Angebote oftmals nur temporären Bestand und sind stark von einzelnen Protagonisten abhängig. Mit der Entwicklung des Manuals „Interkulturelle Psychoedukation für Menschen mit Migrationshintergrund“ sollte ein kultursensibles Angebot mit dem Ziel der Steigerung der Versorgungsqualität für Migranten geschaffen werden. Dabei steht die Wissensvermittlung über das tägliche Leben in Deutschland, Prävention, soziale Kontakte und Hilfsangebote, aber auch psychische Erkrankungen im Vordergrund. Zur Evaluation dieser interkulturellen Psychoedukation (iP) erfolgten Prä-/Post-Erhebungen evaluierter Fragebögen sowie selbst entwickelter Fragebögen zum Kenntnisgewinn bzw. der Pateientenzufriedenheit. Bei einer hohen Zufriedenheit mit dem Angebot, wurden die Module (Inhalt und sprachliches Verständnis) mit gut bis sehr gut bewertet. Ein signifikant verbesserter Kenntnisstand und eine signifikante Verbesserung in der Offenheit über Problem zu sprechen konnte im Prä-/Post-Vergleich identifiziert werden, während es keine signifikanten Veränderungen in der Selbstwirksamkeit und den Migrationsstressoren gab.Den Teilnehmenden konnte im Rahmen der iP die Basis für ein Shared-Decision-Making vermittelt werden. Die Wissens- und Informationsvermittlung verbesserte das Verständnis über die psychischen Störungen, wodurch Rückfälle verhindert und stationäre Behandlungszeiten verkürzt oder vermieden werden können.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"32 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140271294","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Migräne und Kopfschmerzen gehen oft mit Nackenschmerzen einher. Ob die Nackenschmerzen Symptom, Auslöser oder aufrechterhaltender Faktor der Kopfschmerzen sind, muss im Einzelfall durch eine Anamnese und eine evidenzbasierte Untersuchung festgestellt werden. Grundlage für diese Wechselwirkungen sind Konvergenzen des N. trigeminus mit afferenten Fasern der Spinalnerven C1–3 im trigeminalen Kerngebiet. Es existieren mittlerweile mehrere Übersichtsarbeiten, in denen muskuloskelettale Auffälligkeiten sowie die Wirksamkeit physiotherapeutischer Techniken analysiert werden. Demnach werden 5 physiotherapeutische Tests empfohlen, die bei Patienten mit Migräne häufiger positiv sind als bei Kontrollprobanden. In mehreren Reviews wird auf die Notwendigkeit einer Kombination von Techniken hingewiesen (Hands-off und Hands-on). Durch diese multimodalen Ansätze lassen sich bei einem Teil der Patienten Kopfschmerzen lindern und Migräneattacken reduzieren. Weitere methodisch solide Studien sind notwendig, um die Ergebnisse zu stützen.
{"title":"Physiotherapie bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp und Migräne","authors":"B. Schäfer, Kerstin Lüdtke","doi":"10.1055/a-2218-8753","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2218-8753","url":null,"abstract":"Migräne und Kopfschmerzen gehen oft mit Nackenschmerzen einher. Ob die Nackenschmerzen Symptom, Auslöser oder aufrechterhaltender Faktor der Kopfschmerzen sind, muss im Einzelfall durch eine Anamnese und eine evidenzbasierte Untersuchung festgestellt werden. Grundlage für diese Wechselwirkungen sind Konvergenzen des N. trigeminus mit afferenten Fasern der Spinalnerven C1–3 im trigeminalen Kerngebiet. Es existieren mittlerweile mehrere Übersichtsarbeiten, in denen muskuloskelettale Auffälligkeiten sowie die Wirksamkeit physiotherapeutischer Techniken analysiert werden. Demnach werden 5 physiotherapeutische Tests empfohlen, die bei Patienten mit Migräne häufiger positiv sind als bei Kontrollprobanden. In mehreren Reviews wird auf die Notwendigkeit einer Kombination von Techniken hingewiesen (Hands-off und Hands-on). Durch diese multimodalen Ansätze lassen sich bei einem Teil der Patienten Kopfschmerzen lindern und Migräneattacken reduzieren. Weitere methodisch solide Studien sind notwendig, um die Ergebnisse zu stützen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"16 11","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140269960","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}