Sebastian von Peter, Martin Heinze, Julian Schwarz
ZUSAMMENFASSUNG In dieser Arbeit werden Möglichkeiten untersucht, das psychiatrische Versorgungssystem weiterzuentwickeln, sodass Krankenkassen- und Teilhabeleistungen integrativ erbracht werden können. Anhand ausgewählter Modellvorhaben nach § 64b SGB V in den Städten Heide und Geesthacht werden Initiativen dargestellt, in denen eine sektor- und rechtskreisübergreifende Kooperation entwickelt wurde. Während die zentrale Triebkraft für Innovation in den Modellvorhaben die globale Budgetfinanzierung ist, besteht durch die Reform des Bundesteilhabegesetztes erstmals im SGB IX bzw. VIII Bereich die Möglichkeit, Globalbudgets zu vereinbaren. Hieran anknüpfend wir die Idee skizziert, wie durch Koppelung der Budgets sogenannte globale Behandlungs- und Teilhabebudgets (GBTB) geschaffen werden könnten. Im Rahmen eines GBTB könnten mobile, multiprofessionelle Teams die Leistungen der verschiedenen Sozialgesetzbücher integriert erbringen und somit Patienten mit komplexen Versorgungsbedarfen intensiv gemeindenah versorgen und stationäre Behandlungs- und Wohnformen vermeiden.
{"title":"Integration der psychiatrischen Versorgung über den Krankenhaussektor hinaus?","authors":"Sebastian von Peter, Martin Heinze, Julian Schwarz","doi":"10.1055/a-2146-7878","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2146-7878","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG In dieser Arbeit werden Möglichkeiten untersucht, das psychiatrische Versorgungssystem weiterzuentwickeln, sodass Krankenkassen- und Teilhabeleistungen integrativ erbracht werden können. Anhand ausgewählter Modellvorhaben nach § 64b SGB V in den Städten Heide und Geesthacht werden Initiativen dargestellt, in denen eine sektor- und rechtskreisübergreifende Kooperation entwickelt wurde. Während die zentrale Triebkraft für Innovation in den Modellvorhaben die globale Budgetfinanzierung ist, besteht durch die Reform des Bundesteilhabegesetztes erstmals im SGB IX bzw. VIII Bereich die Möglichkeit, Globalbudgets zu vereinbaren. Hieran anknüpfend wir die Idee skizziert, wie durch Koppelung der Budgets sogenannte globale Behandlungs- und Teilhabebudgets (GBTB) geschaffen werden könnten. Im Rahmen eines GBTB könnten mobile, multiprofessionelle Teams die Leistungen der verschiedenen Sozialgesetzbücher integriert erbringen und somit Patienten mit komplexen Versorgungsbedarfen intensiv gemeindenah versorgen und stationäre Behandlungs- und Wohnformen vermeiden.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"58 3-4","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455394","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung von Deeskalationstrainings im psychiatrischen Hilfesystem. Anhand verschiedener Übersichtsarbeiten wird die Evidenz zur Wirksamkeit dieser Trainings dargestellt. Dabei wird deutlich, dass Qualitätskriterien für die Konzeption und Durchführung von Deeskalationstrainings notwendig sind. Die Autoren beschreiben aktuelle Entwicklungen von Qualitätsstandards für Deeskalationstrainings.
{"title":"Deeskalationstrainings","authors":"Michaela Mayer, G. Walter","doi":"10.1055/a-2178-2517","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-2517","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung von Deeskalationstrainings im psychiatrischen Hilfesystem. Anhand verschiedener Übersichtsarbeiten wird die Evidenz zur Wirksamkeit dieser Trainings dargestellt. Dabei wird deutlich, dass Qualitätskriterien für die Konzeption und Durchführung von Deeskalationstrainings notwendig sind. Die Autoren beschreiben aktuelle Entwicklungen von Qualitätsstandards für Deeskalationstrainings.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"273 1","pages":"850 - 854"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139303162","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Anliegen des Gesetzgebers in Deutschland war es, die Versorgung psychisch kranker Menschen in Modellvorhaben nach §64b SGB V weiterzuentwickeln. Die Krankenkassen bewerten die sektorenübergreifende Versorgung durch die Krankenhäuser in den Modellvorhaben überwiegend positiv. Im internationalen Vergleich ist die Hospitalisierungsrate in Deutschland insgesamt jedoch nach wie vor überdurchschnittlich hoch. Daher schlagen die Krankenkassen einen neuen ordnungspolitischen Rahmen vor, in dem eine flexiblere Patientenversorgung möglich und zugleich das tatsächliche Versorgungsgeschehen transparenter werden sollen.
{"title":"Überführung der Modellvorhaben nach § 64b SGB V in die Regelversorgung","authors":"Mechtild Schmedders, Olaf Neubert","doi":"10.1055/a-2136-5107","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2136-5107","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Anliegen des Gesetzgebers in Deutschland war es, die Versorgung psychisch kranker Menschen in Modellvorhaben nach §64b SGB V weiterzuentwickeln. Die Krankenkassen bewerten die sektorenübergreifende Versorgung durch die Krankenhäuser in den Modellvorhaben überwiegend positiv. Im internationalen Vergleich ist die Hospitalisierungsrate in Deutschland insgesamt jedoch nach wie vor überdurchschnittlich hoch. Daher schlagen die Krankenkassen einen neuen ordnungspolitischen Rahmen vor, in dem eine flexiblere Patientenversorgung möglich und zugleich das tatsächliche Versorgungsgeschehen transparenter werden sollen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"56 1-2","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455248","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) schreibt erneut den von der Firma Hormosan Pharma GmbH gestifteten Junior Preis für neuromuskuläre Erkrankungen aus. Der Preis soll der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen, insbesondere auf dem Gebiet der Myasthenien dienen. Mögliche Preisträger können sich selbst um den Preis bewerben, daneben ist auch Fremdnennung möglich. Eine zuvor oder gleichzeitig an anderer Stelle eingereichte Arbeit darf nicht mehr für die Verleihung des Preises benannt werden. Die Begutachtung benannter Leistungen erfolgt durch 2 wissenschaftliche ausgewiesene Experten, welche vom Vorstand der DGM zu diesem Zweck bestellt werden. Die Entscheidung über die Preisvergabe trifft der Vorstand aufgrund der wissenschaftlichen Begutachtung. Die Entscheidung ist nicht anfechtbar. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.
{"title":"Ausschreibungen","authors":"Joachim Sproß","doi":"10.1055/a-2136-5414","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2136-5414","url":null,"abstract":"Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) schreibt erneut den von der Firma Hormosan Pharma GmbH gestifteten Junior Preis für neuromuskuläre Erkrankungen aus. Der Preis soll der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen, insbesondere auf dem Gebiet der Myasthenien dienen. Mögliche Preisträger können sich selbst um den Preis bewerben, daneben ist auch Fremdnennung möglich. Eine zuvor oder gleichzeitig an anderer Stelle eingereichte Arbeit darf nicht mehr für die Verleihung des Preises benannt werden. Die Begutachtung benannter Leistungen erfolgt durch 2 wissenschaftliche ausgewiesene Experten, welche vom Vorstand der DGM zu diesem Zweck bestellt werden. Die Entscheidung über die Preisvergabe trifft der Vorstand aufgrund der wissenschaftlichen Begutachtung. Die Entscheidung ist nicht anfechtbar. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"61 9-10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455381","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Die Modellvorhaben nach §64b SGB V formulieren die Absicht, sich stärker an den individuellen Bedürfnissen der Nutzerinnen der psychiatrischen Versorgung auszurichten. Während der kollaborativen Prozessevaluation PsychCare wurden auf Basis von Interviews mit Nutzern Merkmale der Modellversorgung entwickelt, anhand derer das Erleben der Nutzerinnen beschrieben und die Bedürfnisorientierung der Modellkliniken im Kontrast zur Regelversorgung evaluiert wurden.
{"title":"Vorteile der Modellversorgung nach § 64b SGB V aus Sicht von Nutzern","authors":"Rosa Kato Glück, Lena Göppert, Jenny Ziegenhagen","doi":"10.1055/a-2150-7233","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2150-7233","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die Modellvorhaben nach §64b SGB V formulieren die Absicht, sich stärker an den individuellen Bedürfnissen der Nutzerinnen der psychiatrischen Versorgung auszurichten. Während der kollaborativen Prozessevaluation PsychCare wurden auf Basis von Interviews mit Nutzern Merkmale der Modellversorgung entwickelt, anhand derer das Erleben der Nutzerinnen beschrieben und die Bedürfnisorientierung der Modellkliniken im Kontrast zur Regelversorgung evaluiert wurden.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"58 9-10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455391","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Was bedeutet Sicherheit in der Akutpsychiatrie? Für wen ist was sicher? Wo können wir ansetzen, um mit Unsicherheiten sicher arbeiten zu können? Sicherheit ist ein komplexes Konstrukt. In der Diskussion um Sicherheit in der Akutpsychiatrie müssen verschiedene Dimensionen und Perspektiven der Sicherheit beachtet werden. Basierend auf praktischen Erfahrungen und wissenschaftlicher Evidenz werden Ansatzpunkte innerhalb und außerhalb der psychiatrischen Versorgungsstrukturen für eine sichere Psychiatrie diskutiert.
{"title":"Safety or security?","authors":"Lieselotte Mahler, Anna Oster","doi":"10.1055/a-2188-4812","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2188-4812","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Was bedeutet Sicherheit in der Akutpsychiatrie? Für wen ist was sicher? Wo können wir ansetzen, um mit Unsicherheiten sicher arbeiten zu können? Sicherheit ist ein komplexes Konstrukt. In der Diskussion um Sicherheit in der Akutpsychiatrie müssen verschiedene Dimensionen und Perspektiven der Sicherheit beachtet werden. Basierend auf praktischen Erfahrungen und wissenschaftlicher Evidenz werden Ansatzpunkte innerhalb und außerhalb der psychiatrischen Versorgungsstrukturen für eine sichere Psychiatrie diskutiert.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"15 1","pages":"855 - 865"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139293878","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ist die Psychiatrie sicher und wenn ja, für wen?","authors":"Lieselotte Mahler","doi":"10.1055/a-2178-6878","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-6878","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"278 1","pages":"866 - 870"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139293990","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Die Entwicklung regionaler krankenhauszentrierter Versorgungsnetzwerke ist aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ein wichtiges Instrument zur nachhaltigen Weiterentwicklung der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgungsstrukturen. Es bedarf einer stärkeren Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung und der Schaffung von Versorgungsnetzwerken mit fließenden Übergängen zwischen verschiedenen Behandlungsformen. Dies erfordert eine Anpassung der Vergütungssysteme und eine Koordination der Netzwerke im Rahmen der Krankenhausplanung der Bundesländer. Die Modellvorhaben nach § 64b SGB V haben gezeigt, dass sektoren- und settingübergreifende Versorgungskonzepte eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Betreuung der Patienten ermöglichen. Dementsprechend schlägt die DKG vor, die Modellvorhaben als „Optionsmodell“ in die Regelversorgung zu überführen. Eine schrittweise Überführung mit Bedacht und unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten ist dabei entscheidend.
{"title":"Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft","authors":"Anja Röske, Maria Fett, Thilo Grüning","doi":"10.1055/a-2150-6969","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2150-6969","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die Entwicklung regionaler krankenhauszentrierter Versorgungsnetzwerke ist aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ein wichtiges Instrument zur nachhaltigen Weiterentwicklung der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgungsstrukturen. Es bedarf einer stärkeren Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung und der Schaffung von Versorgungsnetzwerken mit fließenden Übergängen zwischen verschiedenen Behandlungsformen. Dies erfordert eine Anpassung der Vergütungssysteme und eine Koordination der Netzwerke im Rahmen der Krankenhausplanung der Bundesländer. Die Modellvorhaben nach § 64b SGB V haben gezeigt, dass sektoren- und settingübergreifende Versorgungskonzepte eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Betreuung der Patienten ermöglichen. Dementsprechend schlägt die DKG vor, die Modellvorhaben als „Optionsmodell“ in die Regelversorgung zu überführen. Eine schrittweise Überführung mit Bedacht und unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten ist dabei entscheidend.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"59 11-12","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455387","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Gewaltanteile psychiatrischer Arbeit sind, gänzlich werteneutral betrachtet, eine Tatsache. Nichtsdestotrotz scheint ein Tabuisierungsprozess eine eingehende Bearbeitung dieser zu verhindern, was verschiedene negative Konsequenzen für alle am Behandlungsprozess beteiligten Personen haben kann. Eine besondere Beachtung sollte dahingehend der Verletzlichkeit und Suggestibilität angehender Fachpersonen geschenkt werden. Eine systematische und frühzeitige Sensibilisierung und Bearbeitung in der schulischen und betrieblichen Ausbildung kann ein wichtiger Beitrag an eine zukünftig möglichst gewaltvermindernde psychiatrische Versorgung, ein positiv konnotiertes berufliches Selbstbild und eine erhöhte Arbeitszufriedenheit von angehenden Fachpersonen sein. Schulungen in Aggressions- und Deeskalationsmanagement könnten hierbei zukünftig eine noch gewichtigere Rolle einnehmen.
{"title":"Berufliche Sozialisation wider Willen!?","authors":"Sebastian Rüegg","doi":"10.1055/a-2178-0905","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-0905","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Gewaltanteile psychiatrischer Arbeit sind, gänzlich werteneutral betrachtet, eine Tatsache. Nichtsdestotrotz scheint ein Tabuisierungsprozess eine eingehende Bearbeitung dieser zu verhindern, was verschiedene negative Konsequenzen für alle am Behandlungsprozess beteiligten Personen haben kann. Eine besondere Beachtung sollte dahingehend der Verletzlichkeit und Suggestibilität angehender Fachpersonen geschenkt werden. Eine systematische und frühzeitige Sensibilisierung und Bearbeitung in der schulischen und betrieblichen Ausbildung kann ein wichtiger Beitrag an eine zukünftig möglichst gewaltvermindernde psychiatrische Versorgung, ein positiv konnotiertes berufliches Selbstbild und eine erhöhte Arbeitszufriedenheit von angehenden Fachpersonen sein. Schulungen in Aggressions- und Deeskalationsmanagement könnten hierbei zukünftig eine noch gewichtigere Rolle einnehmen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"27 1","pages":"843 - 849"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139292465","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Julian Schwarz, Anne Berghöfer, Sebastian von Peter
ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Seit Einführung des § 64b SGB V im Jahr 2013 haben 22 Kliniken ein globales Behandlungsbudget (GBB) auf Basis eines psychiatrischen Modellvorhabens (MV) verhandelt. An der Budgetbildung sind einzelne, mehrere oder alle in einer Versorgungsregion vertretenen Krankenkassen beteiligt und je nach Standort wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung einer sektorenübergreifenden Leistungserbringung umgesetzt. Ziel Es wird untersucht, ob und inwiefern der Umfang der Krankenkassenbeteiligung an MV, die Implementierungsprozesse, die Umsetzung von Versorgungsmerkmalen und die Evaluationsergebnisse zusammenhängen. Methode Mittels systematischer Suche wurden Studien ausgewählt, die MV mit unterschiedlichen Budgetanteilen vergleichend in Bezug auf die Implementierung sowie Ergebnisparameter untersucht haben. Um die methodische Heterogenität der Studien und die Komplexität der Fragestellung angemessen zu erfassen, wurde die integrative Übersichtsmethode genutzt. Ergebnisse Es wurden Originalarbeiten (n = 8) aus 3 multizentrischen Studien identifiziert, wobei qualitative (n = 2) und quantitative Methoden (n = 3) sowie Mixed-Methods (n = 3) zum Einsatz kamen. Kliniken, die ihr gesamtes Budget als MV (= Regionalbudget) verhandelt haben, weisen einen durchgängig höheren Umsetzungsgrad modellspezifischer Merkmale auf, die stärker von Patienten wahrgenommen werden als Kliniken mit einem selektivvertraglichen MV. Kliniken mit Regionalbudget sind überwiegend in ländlichen, Kliniken mit partiellen GBB eher in städtischen Regionen umgesetzt. Diskussion Die Ergebnisse stärken die Annahme eines positiven Zusammenhangs zwischen Budgetumfang sowie der Ausprägung von Struktur- und Prozessmerkmalen der Modellversorgung. Aufgrund der geringen Anzahl eingeschlossener Studien sind die Befunde als vorläufig zu betrachten.
{"title":"Regionalbudget oder Selektivvertrag?","authors":"Julian Schwarz, Anne Berghöfer, Sebastian von Peter","doi":"10.1055/a-2145-9136","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2145-9136","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Seit Einführung des § 64b SGB V im Jahr 2013 haben 22 Kliniken ein globales Behandlungsbudget (GBB) auf Basis eines psychiatrischen Modellvorhabens (MV) verhandelt. An der Budgetbildung sind einzelne, mehrere oder alle in einer Versorgungsregion vertretenen Krankenkassen beteiligt und je nach Standort wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Förderung einer sektorenübergreifenden Leistungserbringung umgesetzt. Ziel Es wird untersucht, ob und inwiefern der Umfang der Krankenkassenbeteiligung an MV, die Implementierungsprozesse, die Umsetzung von Versorgungsmerkmalen und die Evaluationsergebnisse zusammenhängen. Methode Mittels systematischer Suche wurden Studien ausgewählt, die MV mit unterschiedlichen Budgetanteilen vergleichend in Bezug auf die Implementierung sowie Ergebnisparameter untersucht haben. Um die methodische Heterogenität der Studien und die Komplexität der Fragestellung angemessen zu erfassen, wurde die integrative Übersichtsmethode genutzt. Ergebnisse Es wurden Originalarbeiten (n = 8) aus 3 multizentrischen Studien identifiziert, wobei qualitative (n = 2) und quantitative Methoden (n = 3) sowie Mixed-Methods (n = 3) zum Einsatz kamen. Kliniken, die ihr gesamtes Budget als MV (= Regionalbudget) verhandelt haben, weisen einen durchgängig höheren Umsetzungsgrad modellspezifischer Merkmale auf, die stärker von Patienten wahrgenommen werden als Kliniken mit einem selektivvertraglichen MV. Kliniken mit Regionalbudget sind überwiegend in ländlichen, Kliniken mit partiellen GBB eher in städtischen Regionen umgesetzt. Diskussion Die Ergebnisse stärken die Annahme eines positiven Zusammenhangs zwischen Budgetumfang sowie der Ausprägung von Struktur- und Prozessmerkmalen der Modellversorgung. Aufgrund der geringen Anzahl eingeschlossener Studien sind die Befunde als vorläufig zu betrachten.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"55 5-6","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135455249","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}