Auf irreversible Herzmuskelschädigungen nach Stillegung des Herzens durch Injektion von Kaliumzitrat in die abgeklemmte aufsteigende Aorta haben HELMSWORTH U. Mitarb. zuerst aufmerksam gemacht. Die gleichen Veränderungen konnten auch durch Natriumzitrat hervorgerufen werden (HÖLSCHER). Wie weiter in gemeinsamen elektronenoptischen und biochemischen Untersuchungen mit MERKER, JUST und GÜNTHER gezeigt werden konnte, werden durch das Zitrat das Kalzium und Magnesium komplex gebunden und entionisiert. Auf diese Weise verliert die Membran durch den Entzug von Kalzium ihre Stabilität, die Muskelfaser ihre Kontraktilität und der Abbau von ATP wird durch Blockierung der magnesiumaktivierten ATP-asen gehemmt. Unabhängig von diesen Beobachtungen haben LÖHR, POCHE und MEESSEN die gleichen elektronenoptischen Befunde erhoben. In letzter Zeit haben weitere klinische (GILLMANN U. PULVER), pathologisch-histologische Untersuchungen (POCHE U. OHM) menschlicher Herzen nach Operationen mit Zitrat-Stillstand und Versuche mit Reperfusion von Herzen nach Einwirkung von Kaliumzitrat (ISSELHARD U. Mitarb.) diese Deutung bestätigt. FLECKENSTEIN U. Mitarb. und WEIDMANN haben übereinstimmend eine membranstabilisierende Wirkung der Lokalanaesthetica auf die Erregbarkeit des Muskels und des Nerven
{"title":"Der induzierte Magnesium-Novocamid-Herzstillstand (Licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen)1, 2","authors":"B. Hölscher","doi":"10.1055/s-0028-1100704","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100704","url":null,"abstract":"Auf irreversible Herzmuskelschädigungen nach Stillegung des Herzens durch Injektion von Kaliumzitrat in die abgeklemmte aufsteigende Aorta haben HELMSWORTH U. Mitarb. zuerst aufmerksam gemacht. Die gleichen Veränderungen konnten auch durch Natriumzitrat hervorgerufen werden (HÖLSCHER). Wie weiter in gemeinsamen elektronenoptischen und biochemischen Untersuchungen mit MERKER, JUST und GÜNTHER gezeigt werden konnte, werden durch das Zitrat das Kalzium und Magnesium komplex gebunden und entionisiert. Auf diese Weise verliert die Membran durch den Entzug von Kalzium ihre Stabilität, die Muskelfaser ihre Kontraktilität und der Abbau von ATP wird durch Blockierung der magnesiumaktivierten ATP-asen gehemmt. Unabhängig von diesen Beobachtungen haben LÖHR, POCHE und MEESSEN die gleichen elektronenoptischen Befunde erhoben. In letzter Zeit haben weitere klinische (GILLMANN U. PULVER), pathologisch-histologische Untersuchungen (POCHE U. OHM) menschlicher Herzen nach Operationen mit Zitrat-Stillstand und Versuche mit Reperfusion von Herzen nach Einwirkung von Kaliumzitrat (ISSELHARD U. Mitarb.) diese Deutung bestätigt. FLECKENSTEIN U. Mitarb. und WEIDMANN haben übereinstimmend eine membranstabilisierende Wirkung der Lokalanaesthetica auf die Erregbarkeit des Muskels und des Nerven","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"73 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128914028","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Experimentelle Untersuchungen zur Überbrückung von Tracheadefekten mit Kunststoffprothesen","authors":"R. Parhofer, S. Karnbaum, P. Nardi","doi":"10.1055/S-0028-1100695","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100695","url":null,"abstract":"Die End-zu-Endanastomose","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123608153","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In dem uns zugängigen Weltschrifttum finden sich seit der Veröffentlichung von PAGET im Jahre 1897 933 primäre Rippentumoren, von denen 580 maligne und 353 benigne waren. 19 eigene Fälle, die in der Heidelberger Klinik innerhalb von 14 Jahren (1950-1964) bei über 120000 stationär behandelten Patienten operiert wurden, zeigen die außerordentliche Seltenheit der primären Rippentumoren. Außer 31 Rippenmetastasen, die im gleichen Zeitraum beobachtet wurden, imponierte in 4 weiteren Fällen eine bösartige Systemerkrankung zunächst als solitärer Rippentumor.
{"title":"Zur Diagnose, Therapie und Prognose primärer Rippentumoren","authors":"Von I. VOGT-MOYKOPF","doi":"10.1055/s-0028-1100693","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100693","url":null,"abstract":"In dem uns zugängigen Weltschrifttum finden sich seit der Veröffentlichung von PAGET im Jahre 1897 933 primäre Rippentumoren, von denen 580 maligne und 353 benigne waren. 19 eigene Fälle, die in der Heidelberger Klinik innerhalb von 14 Jahren (1950-1964) bei über 120000 stationär behandelten Patienten operiert wurden, zeigen die außerordentliche Seltenheit der primären Rippentumoren. Außer 31 Rippenmetastasen, die im gleichen Zeitraum beobachtet wurden, imponierte in 4 weiteren Fällen eine bösartige Systemerkrankung zunächst als solitärer Rippentumor.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"42 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125897720","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Unsere Indikationsstellung zur Implantation von elektronischen Schrittmachern","authors":"W. Ursinus, M. Herbst, K. Ursinus","doi":"10.1055/S-0028-1100698","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100698","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"16 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134353669","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
N. P. Bergh, Mediastinales Tuberkulom, mit Ösophagusfistel, Von F. Krause, N. P. Bergh
Seit 8 Jahren beobachten wir einen Fall, bei dem abnorme Verbindungen zwischen tuberkulösen mediastinalen Lymphknoten und der Speiseröhre aufgetreten waren. In der Literatur der letzten 20 Jahre fanden sich unter Berücksichtigung früherer Mitteilungen 32 klinische Beobachtungen (Literaturzusammenstellung) und im ersten Heft dieser Zeitschrift ein Bericht über mediastinale Tuberkulome von WILHELM aus dem Jahre 1953. Nach der ersten operativen Entfernung eines mediastinalen Tuberkuloms von GRACE 1942 wurde das Krankheitsbild 1954 von KUNKEL, da häufig aktive tuberkulöse Prozesse nicht mehr nachzuweisen waren, als „mediastinales Granulom" bezeichnet. Die Tuberkulome entstehen im Verlaufe der primären Tuberkulose des Respirationsund oberen Digestionstraktes oder der postprimären Frühtuberkulose. Ihre Häufigkeit hat zugenommen und wurde von LYONS 1959 mit 6,1% aller mediastinalen Tumoren angegeben. Als Komplikationen des mediastinalen Tuberkuloms sind die Einschmelzung mit miliarer Streuung, Abszeßund Divertikelbildung und der Einbruch in benachbarte Organe beschrieben worden (SCHWARTZ). An der Speiseröhre treten diese Einbrüche meist im Bereiche der rechten Vorderund Rückwand in Höhe der Bifurkation auf. Obgleich tuberkulöse Ösophagusperforationen auch bei konservativer, und sogar ohne Behandlung abheilen (HAMBERGER), wird doch übereinstimmend die dringende Indikation zur Operation gestellt, ebenso wie bei der Feststellung eines mediastinalen Tumors (NISSEN, VOSSSCHULTE), da bis zu 42% dieser Tumoren Malignóme sein können (LYONS). Übereinstimmung besteht auch in bezug auf die Technik bei der Versorgung der Fistel selbst bei gleichzeitiger Trippeltherapie (Streptomycin, PAS, INH), jedoch divergieren die Ansichten über die Notwendigkeit der Ausschaltung der Osophaguspassage mittels Gastrooder Jejunostomie, eventuell mit Kolonersatz der Speiseröhre. Maßgeblich für befriedigende Spätergebnisse scheint die möglichst frühzeitige Verhinderung einer Stenose auf Grund postoperativer spezifisch-entzündlicher Vorgänge mittels Sondenoder Bougierungsbehandlung (PÉCORA).
{"title":"Mediastinales Tuberkulom mit Ösophagusfistel","authors":"N. P. Bergh, Mediastinales Tuberkulom, mit Ösophagusfistel, Von F. Krause, N. P. Bergh","doi":"10.1055/S-0028-1100701","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100701","url":null,"abstract":"Seit 8 Jahren beobachten wir einen Fall, bei dem abnorme Verbindungen zwischen tuberkulösen mediastinalen Lymphknoten und der Speiseröhre aufgetreten waren. In der Literatur der letzten 20 Jahre fanden sich unter Berücksichtigung früherer Mitteilungen 32 klinische Beobachtungen (Literaturzusammenstellung) und im ersten Heft dieser Zeitschrift ein Bericht über mediastinale Tuberkulome von WILHELM aus dem Jahre 1953. Nach der ersten operativen Entfernung eines mediastinalen Tuberkuloms von GRACE 1942 wurde das Krankheitsbild 1954 von KUNKEL, da häufig aktive tuberkulöse Prozesse nicht mehr nachzuweisen waren, als „mediastinales Granulom\" bezeichnet. Die Tuberkulome entstehen im Verlaufe der primären Tuberkulose des Respirationsund oberen Digestionstraktes oder der postprimären Frühtuberkulose. Ihre Häufigkeit hat zugenommen und wurde von LYONS 1959 mit 6,1% aller mediastinalen Tumoren angegeben. Als Komplikationen des mediastinalen Tuberkuloms sind die Einschmelzung mit miliarer Streuung, Abszeßund Divertikelbildung und der Einbruch in benachbarte Organe beschrieben worden (SCHWARTZ). An der Speiseröhre treten diese Einbrüche meist im Bereiche der rechten Vorderund Rückwand in Höhe der Bifurkation auf. Obgleich tuberkulöse Ösophagusperforationen auch bei konservativer, und sogar ohne Behandlung abheilen (HAMBERGER), wird doch übereinstimmend die dringende Indikation zur Operation gestellt, ebenso wie bei der Feststellung eines mediastinalen Tumors (NISSEN, VOSSSCHULTE), da bis zu 42% dieser Tumoren Malignóme sein können (LYONS). Übereinstimmung besteht auch in bezug auf die Technik bei der Versorgung der Fistel selbst bei gleichzeitiger Trippeltherapie (Streptomycin, PAS, INH), jedoch divergieren die Ansichten über die Notwendigkeit der Ausschaltung der Osophaguspassage mittels Gastrooder Jejunostomie, eventuell mit Kolonersatz der Speiseröhre. Maßgeblich für befriedigende Spätergebnisse scheint die möglichst frühzeitige Verhinderung einer Stenose auf Grund postoperativer spezifisch-entzündlicher Vorgänge mittels Sondenoder Bougierungsbehandlung (PÉCORA).","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"78 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115781807","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Herzmuskelinsuffizienzen verschiedenen Grades, nicht selten mit letalem Ausgang, sind nach chirurgischen Eingriffen am offenen Herzen mit induziertem ischämischem Stillstand aus der Klinik bekannt geworden (ALLEN U. LILLHEI, GILLMANN U. PULVER). Die autoptisch bestätigten frischen Myokardnekrosen mit Leukozytenansammlungen wenige Stunden bzw. Tage nach der Operation (MEESSEN, POCHE U. O H M , RICHTER U. KÖHN) weisen auf einen zeitlichen Zusammenhang der Unterbrechung des Koronarkreislaufes mit einem aus der chronischen Druckund Volumenbelastung resultierenden Mangel an Energiereserven solcher vorgeschädigten Herzen hin. Nur zu oft wird die im Tierexperiment für das gesunde Herz festgelegte Wiederbelebungszeit, d. h. die maximale Zeitdauer einer totalen Ischämie ohne irreversible Schädigungen der Struktur auch als gültig für das kranke menschliche Herz angesehen. Dagegen scheint die Überlebenszeit, die die Anfangsperiode der Wiederbelebungs-
不同级别的心肌健在、有些是死于心脏衰竭的,在开腔的心脏手术后,加上淋巴球和局部缺氧的手术就闻名于医院了(包括lill热病、GILLMANN和火药)。确认autoptisch新鲜Myokardnekrosen与Leukozytenansammlungen .几个小时和几天手术后(MEESSEN POCHE u O H M,法官köhn)显示曾有时间方面的暂停Koronarkreislaufes用的慢性Druckund Volumenbelastung造成缺乏能源储备类vorgeschädigten心去.动物试验中,人的心脏能达到健康的进化期。也就是说,复苏的初期的生存时间
{"title":"Untersuchungen zur Überlebenszeit des ischämischen Herzens in ihrer Bedeutung für die offene Herzchirurgie*","authors":"Von B. Hölscher","doi":"10.1055/s-0028-1100697","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100697","url":null,"abstract":"Herzmuskelinsuffizienzen verschiedenen Grades, nicht selten mit letalem Ausgang, sind nach chirurgischen Eingriffen am offenen Herzen mit induziertem ischämischem Stillstand aus der Klinik bekannt geworden (ALLEN U. LILLHEI, GILLMANN U. PULVER). Die autoptisch bestätigten frischen Myokardnekrosen mit Leukozytenansammlungen wenige Stunden bzw. Tage nach der Operation (MEESSEN, POCHE U. O H M , RICHTER U. KÖHN) weisen auf einen zeitlichen Zusammenhang der Unterbrechung des Koronarkreislaufes mit einem aus der chronischen Druckund Volumenbelastung resultierenden Mangel an Energiereserven solcher vorgeschädigten Herzen hin. Nur zu oft wird die im Tierexperiment für das gesunde Herz festgelegte Wiederbelebungszeit, d. h. die maximale Zeitdauer einer totalen Ischämie ohne irreversible Schädigungen der Struktur auch als gültig für das kranke menschliche Herz angesehen. Dagegen scheint die Überlebenszeit, die die Anfangsperiode der Wiederbelebungs-","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"32 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115140834","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die chirurgische Behandlung der Lungentuberkulose hat in den letzten Jahren zwar stark abgenommen, ist aber noch immer unentbehrlich in der Behandlung der persistierenden kavernösen Phthise, der destruktiven oder stenosierenden Bronchialtuberkulose und der bronchopleuralen Komplikationen der Krankheit. Trotz der Kritik an der Resektionsbehandlung ist sie doch in der Behandlung dieser Krankheitsformen auch weiterhin der führende Eingriff geblieben. In unserem Krankengut sind neben der Kavernostomie und den zeitweise durchgeführten Kollapsverfahren mehr als 80% der Eingriffe Resektionen. Eines der wichtigsten Argumente gegen die Resektionsbehandlung ist das nicht zu seltene Spätrezidiv, welches immer ein sehr ernstes Problem bedeutet. Außer dem psychischen und physischen Trauma, welches den Patienten trifft, stellen diese Rezidive immer ein therapeutisch schwer zugängliches Problem dar. 1. Die Krankheit ist gewöhnlich fortgeschrittenen Charakters, destruktiv kavernös und betrifft meist den ganzen operierten Lungenflügel. 2. Wirksame Medikamente stehen in der Regel nicht mehr zur Verfügung; die Keime sind t her apieresis tent. 3. Der Organismus ist durch das Überstehen der ersten Operation beeinträchtigt, pleurale und bronchiale Komplikationen sind häufig, der Allgemeinzustand des Patienten ist meist schlecht. 4. Offene Kavernenbehandlung ist nur in wenigen Fällen anwendbar wegen der Ausdehnung des Prozesses; Kollapsoperationen führen nach unseren Erfahrungen selten zum Ziele. 5. Die wiederholte Resektion ist technisch schwierig und auch unter den günstigsten Bedingungen ein sehr belastender Eingriff. All diese Umstände haben zur Folge, daß die zweite Operation hinausgeschoben wird und ein solcher Fall erst nach mehreren fieberhaften Schüben oder größeren Hämoptysen zur Reresektion überwiesen wird. Die erste Reresektion führten wir im Jahre 1952 durch. Seither beschäftigt sich unsere Abteilung mit den Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung des Resektionsrezidivs, und wir haben bis zu diesem Jahre insgesamt 189 solcher Operationen vorgenommen.
{"title":"Erfahrungen mit Reresektionen wegen Lungentuberkulose*","authors":"I. Ungár","doi":"10.1055/s-0028-1100700","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100700","url":null,"abstract":"Die chirurgische Behandlung der Lungentuberkulose hat in den letzten Jahren zwar stark abgenommen, ist aber noch immer unentbehrlich in der Behandlung der persistierenden kavernösen Phthise, der destruktiven oder stenosierenden Bronchialtuberkulose und der bronchopleuralen Komplikationen der Krankheit. Trotz der Kritik an der Resektionsbehandlung ist sie doch in der Behandlung dieser Krankheitsformen auch weiterhin der führende Eingriff geblieben. In unserem Krankengut sind neben der Kavernostomie und den zeitweise durchgeführten Kollapsverfahren mehr als 80% der Eingriffe Resektionen. Eines der wichtigsten Argumente gegen die Resektionsbehandlung ist das nicht zu seltene Spätrezidiv, welches immer ein sehr ernstes Problem bedeutet. Außer dem psychischen und physischen Trauma, welches den Patienten trifft, stellen diese Rezidive immer ein therapeutisch schwer zugängliches Problem dar. 1. Die Krankheit ist gewöhnlich fortgeschrittenen Charakters, destruktiv kavernös und betrifft meist den ganzen operierten Lungenflügel. 2. Wirksame Medikamente stehen in der Regel nicht mehr zur Verfügung; die Keime sind t her apieresis tent. 3. Der Organismus ist durch das Überstehen der ersten Operation beeinträchtigt, pleurale und bronchiale Komplikationen sind häufig, der Allgemeinzustand des Patienten ist meist schlecht. 4. Offene Kavernenbehandlung ist nur in wenigen Fällen anwendbar wegen der Ausdehnung des Prozesses; Kollapsoperationen führen nach unseren Erfahrungen selten zum Ziele. 5. Die wiederholte Resektion ist technisch schwierig und auch unter den günstigsten Bedingungen ein sehr belastender Eingriff. All diese Umstände haben zur Folge, daß die zweite Operation hinausgeschoben wird und ein solcher Fall erst nach mehreren fieberhaften Schüben oder größeren Hämoptysen zur Reresektion überwiesen wird. Die erste Reresektion führten wir im Jahre 1952 durch. Seither beschäftigt sich unsere Abteilung mit den Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung des Resektionsrezidivs, und wir haben bis zu diesem Jahre insgesamt 189 solcher Operationen vorgenommen.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"119 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128128547","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Experimentelle Untersuchungen zur Atemmechanik bei Brustwandinstabilität","authors":"Von J. Hoferichter, J. Hoferichter","doi":"10.1055/S-0028-1100694","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100694","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"45 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126644179","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
K. Vossschulte, pharmakologische Vorbehandlung, Von R. Voss, H. R. Schoen, R. Voss
Die Wiederbelebungszeit (WBZ) des Gesamtorganismus, d. h. die Zeit vom Beginn der Ischämie bis zum Eintritt irreversibler Schädigungen, beträgt nach SCHNEIDER beim gesunden Menschen und den gebräuchlichen Laboratoriumstieren nach totaler Kreislauf Unterbrechung in Normothermie 3,5 bis 4 Minuten und ist damit deutlich länger als die Überlebenszeit (Zeit vom Beginn der Ischämie bis zum völligen Ausfall der Funktion). Besteht zu Beginn des Kreislaufstillstandes schon ein Herzschaden oder ein kritisch erniedrigter Blutdruck, womit man in der Klinik besonders bei Notfalloperationen immer rechnen muß, oder wird bei Versuchstieren künstlich eine Herzschädigung gesetzt, so ist die WBZ des Gesamtorganismus noch kürzer anzusetzen. Für das nicht isolierte Herz wird die WBZ mit 2 bis 30 Minuten angegeben; die große Schwankungsbreite gegenüber der engbegrenzten Zeitangabe für die WBZ des Gesamtorganismus ist dadurch zu erklären, daß neben der Ischämie auch die Art des Ereignisses, das zur Ischämie führt, gerade beim Herzen mehr als bei anderen Organen des Warmblüters eine bedeutende Rolle spielt (THAUER und BRENDEL). Nach Untersuchungen von ROTTER ist die Wiederbelebung des Herzens in Normothermie beim Hund (und auch beim Menschen) möglich, wenn ein akuter Verschluß der Arteria pulmonalis nach 2 bis 3 Minuten beseitigt wird. Die Wiederbelebungszeit ist unter diesen Bedingungen deutlich verkürzt, beträgt aber bei der Katze noch etwa 10 Minuten. Die Auswirkungen des akuten Cor pulmonale pfropfen sich also der ischämischen Gewebsschädigung auf. Daß die für die Kreislaufunterbrechung angewandte Methode die Länge der WBZ erheblich beeinflußt, zeigen auch die Versuche von HIRSCH U. Mitarb., die an Kaninchen in Normothermie eine komplette Hirnischämie durch Aufblasen einer schmalen, um den Hals gelegten Manschette auf 750 mm Hg erzeugten. Wurden die Versuche unter gleichzeitiger künstlicher Beatmung durch eine Trachealkanüle durchgeführt, so betrug die WBZ maximal 10 Minuten, ohne Beatmung dagegen nur 4 bis 5 Minuten. Diesen Unterschied erklären die Autoren mit einer durch die Asphyxie verursachten Herzinsuffizienz; das Herz kann nach diesem Asphyxieschaden den für die Hirndurchblutung erforderlichen Blutdruck trotz künstlicher Beatmung nicht mehr aufbringen und wird somit zum limitierenden Faktor für die WBZ des Gehirns. Mit anderen Worten: wird die volle SauerstofFversorgung des Herzens durch Beatmung gewährleistet, so verlängert sich die WBZ des Gehirns auf das Doppelte. READ U. Mitarb. konnten die W B Z bei Hunden nach Kreislauf stillstand durch Abklemmung der Vv. cavae und V. azygos in Normothermie um mehrere Minuten erhöhen, wenn sie nach Wiederfreigabe des Kreislaufs das insuffizient gewordene Herz durch sofort ausgeführte
{"title":"Verlängerung der Kreislaufunterbrechung in Normothermie durch pharmakologische Vorbehandlung1","authors":"K. Vossschulte, pharmakologische Vorbehandlung, Von R. Voss, H. R. Schoen, R. Voss","doi":"10.1055/s-0028-1100696","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100696","url":null,"abstract":"Die Wiederbelebungszeit (WBZ) des Gesamtorganismus, d. h. die Zeit vom Beginn der Ischämie bis zum Eintritt irreversibler Schädigungen, beträgt nach SCHNEIDER beim gesunden Menschen und den gebräuchlichen Laboratoriumstieren nach totaler Kreislauf Unterbrechung in Normothermie 3,5 bis 4 Minuten und ist damit deutlich länger als die Überlebenszeit (Zeit vom Beginn der Ischämie bis zum völligen Ausfall der Funktion). Besteht zu Beginn des Kreislaufstillstandes schon ein Herzschaden oder ein kritisch erniedrigter Blutdruck, womit man in der Klinik besonders bei Notfalloperationen immer rechnen muß, oder wird bei Versuchstieren künstlich eine Herzschädigung gesetzt, so ist die WBZ des Gesamtorganismus noch kürzer anzusetzen. Für das nicht isolierte Herz wird die WBZ mit 2 bis 30 Minuten angegeben; die große Schwankungsbreite gegenüber der engbegrenzten Zeitangabe für die WBZ des Gesamtorganismus ist dadurch zu erklären, daß neben der Ischämie auch die Art des Ereignisses, das zur Ischämie führt, gerade beim Herzen mehr als bei anderen Organen des Warmblüters eine bedeutende Rolle spielt (THAUER und BRENDEL). Nach Untersuchungen von ROTTER ist die Wiederbelebung des Herzens in Normothermie beim Hund (und auch beim Menschen) möglich, wenn ein akuter Verschluß der Arteria pulmonalis nach 2 bis 3 Minuten beseitigt wird. Die Wiederbelebungszeit ist unter diesen Bedingungen deutlich verkürzt, beträgt aber bei der Katze noch etwa 10 Minuten. Die Auswirkungen des akuten Cor pulmonale pfropfen sich also der ischämischen Gewebsschädigung auf. Daß die für die Kreislaufunterbrechung angewandte Methode die Länge der WBZ erheblich beeinflußt, zeigen auch die Versuche von HIRSCH U. Mitarb., die an Kaninchen in Normothermie eine komplette Hirnischämie durch Aufblasen einer schmalen, um den Hals gelegten Manschette auf 750 mm Hg erzeugten. Wurden die Versuche unter gleichzeitiger künstlicher Beatmung durch eine Trachealkanüle durchgeführt, so betrug die WBZ maximal 10 Minuten, ohne Beatmung dagegen nur 4 bis 5 Minuten. Diesen Unterschied erklären die Autoren mit einer durch die Asphyxie verursachten Herzinsuffizienz; das Herz kann nach diesem Asphyxieschaden den für die Hirndurchblutung erforderlichen Blutdruck trotz künstlicher Beatmung nicht mehr aufbringen und wird somit zum limitierenden Faktor für die WBZ des Gehirns. Mit anderen Worten: wird die volle SauerstofFversorgung des Herzens durch Beatmung gewährleistet, so verlängert sich die WBZ des Gehirns auf das Doppelte. READ U. Mitarb. konnten die W B Z bei Hunden nach Kreislauf stillstand durch Abklemmung der Vv. cavae und V. azygos in Normothermie um mehrere Minuten erhöhen, wenn sie nach Wiederfreigabe des Kreislaufs das insuffizient gewordene Herz durch sofort ausgeführte","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"30 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133823313","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
The possibilities of reducing postoperative blood loss after operations under conditions of extra corporeal circulation are outlined, based on the findings in 120 patients. By changing the perfusion technique, application of an exact heparin-protamin titration method, regular administration of fibrinogen, increase of the heparin dose and by prophylactic and therapeutic administration of Eaminocaproic acid applicable intravenously we succeeded in reducing the postoperative blood loss in a series of 66 patients to 11.1. ml/kg body weight as compared to 28.7 ml/kg in a series of 54 patients operated upon previously. In cyanotic lesions the average postoperative blood loss decreased only slightly, but in acyanotic lesions an average of 7.6 ml/kg bodyweight could be achieved. This is a value normal in cardiovascular surgery without cardiopulmonary by-pass.
根据120例患者的研究结果,概述了在体外循环条件下减少手术后失血的可能性。通过改变灌注技术,应用精确的肝素-维生素d滴定方法,定期给药,增加肝素剂量,预防性和治疗性静脉滴注适用的氨基己酸,我们成功地将66例患者的术后出血量减少到11.1。与先前手术的54例患者的28.7 Ml /kg体重相比。在青紫病变中,术后平均出血量仅略有下降,但在无青紫病变中,平均可达到7.6 ml/kg体重。在没有心肺旁路的心血管手术中,这个值是正常的。
{"title":"Zum Problem der Verminderung des Blutverlustes nach Operationen mit Hilfe des extrakorporalen Kreislaufs","authors":"W. Ursinus, K. Ursinus, K. Emmrich, M. Herbst","doi":"10.1055/S-0028-1100699","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100699","url":null,"abstract":"The possibilities of reducing postoperative blood loss after operations under conditions of extra corporeal circulation are outlined, based on the findings in 120 patients. By changing the perfusion technique, application of an exact heparin-protamin titration method, regular administration of fibrinogen, increase of the heparin dose and by prophylactic and therapeutic administration of Eaminocaproic acid applicable intravenously we succeeded in reducing the postoperative blood loss in a series of 66 patients to 11.1. ml/kg body weight as compared to 28.7 ml/kg in a series of 54 patients operated upon previously. In cyanotic lesions the average postoperative blood loss decreased only slightly, but in acyanotic lesions an average of 7.6 ml/kg bodyweight could be achieved. This is a value normal in cardiovascular surgery without cardiopulmonary by-pass.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"42 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122173308","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}