Im Ablauf der Tuberkulose wird die Durchgängigkeit der Bronchialwege nicht selten aufgehoben. Das kann für die Heilung von Vorteil sein. Wir wissen z. B., daß eine Kaverne nur ausheilen kann, wenn der zugehörige Bronchus obliteriert. Es handelt sich, von der Kaverne aus gesehen, um einen hilipetalen Vorgang. Wird der Bronchialweg jedoch unpassierbar durch entzündliche Veränderungen, die sich am Hilus abspielen, aber auf den Bronchus übergreifen und ihn verlegen, so müssen wir eingreifen und ihn nach Möglichkeit wieder frei machen, weil sonst das vom Bronchus versorgte und zugleich erkrankte Lungenparenchym zerstört wird. Hier ist der Ablauf hilifugal. Ausgangspunkt sind in erster Linie im Ablauf der Primärtuberkulose erkrankte vergrößerte Lymphknoten, die in der Regel nahe Beziehungen zu einem Bronchus haben und ihn komprimieren können. Bronchoskopisch ist die Kompression oft deutlich sichtbar, nicht selten verbunden mit einer unspezifischen Entzündung der Bronchialschleimhaut (DOESEL). Der vergrößerte Lymphknoten kann sich zurückbilden und so die Eindellung des Bronchus aufheben, er kann aber auch das Vorstadium einer Perforation bedeuten. Ganz selten sind die Kompressionserscheinungen nicht. DOESEL sah bei 257 Kindern mit Primärtuberkulose 54mal eine Stenose und 4mal einen Bronchusverschluß auf Grund einer Lymphknotenkompression. Allgemein besteht im frisch erkrankten Lymphknoten die Tendenz zur Verkäsung, Erweichung und zum Durchbruch besonders in den Bronchus. Der Einbruch kann langsam, im Sinne der Penetration, vor sich gehen oder auch schneller, als Perforation. Die Ausdehnung der spezifischen Entzündung in der Umgebung der Perforation hängt ab 1. vom Alter eines Patienten. Die zarten Bronchuswandungen des Kleinkindes sind viel mehr von der Lymphknotenperforation bedroht als die festeren des älteren Kindes und die starren des Erwachsenen; 2. vom Zeitpunkt der Aspiration. Je früher sie nach der Erstinfektion erfolgt, desto ausgedehnter ist sie; 3. von der Konsistenz und dem Bakteriengehalt des Aspirationsmaterials. Je langsamer der Verkäsungsund Erweichungsprozeß vor sich geht, desto mehr Erreger werden vernichtet und desto blander ist der Verlauf (CANETTI). Treten diese Vorgänge aber schnell ein, besonders beim Kleinkind, so ist der Lymphknoteneiter flüssiger und reicher an Tuberkelbakterien, das Krankheitsbild daher noch ausgeprägter. Die Folgen des Lymphknoteneinbruchs sind komplexer Natur (BRÜGGER). Mögen die Aspirationsfolgen mehr als Aspirationsinfiltrate in Erscheinung treten, als Atelektasen oder als Retentionspneumonie, immer ist auch der im Röntgenbild nicht feststellbare Bronchusbefund zu berücksichtigen. Sowohl aus den unspezifischen als auch aus den spezifischen Entzündun-
{"title":"Die Verlegung der Bronchialwege infolge Lymphknotenperforation und die Wiederherstellung ihrer Wegsamkeit*","authors":"H. Brügger, Die Verlegung, Von H. Brügger","doi":"10.1055/s-0028-1100786","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100786","url":null,"abstract":"Im Ablauf der Tuberkulose wird die Durchgängigkeit der Bronchialwege nicht selten aufgehoben. Das kann für die Heilung von Vorteil sein. Wir wissen z. B., daß eine Kaverne nur ausheilen kann, wenn der zugehörige Bronchus obliteriert. Es handelt sich, von der Kaverne aus gesehen, um einen hilipetalen Vorgang. Wird der Bronchialweg jedoch unpassierbar durch entzündliche Veränderungen, die sich am Hilus abspielen, aber auf den Bronchus übergreifen und ihn verlegen, so müssen wir eingreifen und ihn nach Möglichkeit wieder frei machen, weil sonst das vom Bronchus versorgte und zugleich erkrankte Lungenparenchym zerstört wird. Hier ist der Ablauf hilifugal. Ausgangspunkt sind in erster Linie im Ablauf der Primärtuberkulose erkrankte vergrößerte Lymphknoten, die in der Regel nahe Beziehungen zu einem Bronchus haben und ihn komprimieren können. Bronchoskopisch ist die Kompression oft deutlich sichtbar, nicht selten verbunden mit einer unspezifischen Entzündung der Bronchialschleimhaut (DOESEL). Der vergrößerte Lymphknoten kann sich zurückbilden und so die Eindellung des Bronchus aufheben, er kann aber auch das Vorstadium einer Perforation bedeuten. Ganz selten sind die Kompressionserscheinungen nicht. DOESEL sah bei 257 Kindern mit Primärtuberkulose 54mal eine Stenose und 4mal einen Bronchusverschluß auf Grund einer Lymphknotenkompression. Allgemein besteht im frisch erkrankten Lymphknoten die Tendenz zur Verkäsung, Erweichung und zum Durchbruch besonders in den Bronchus. Der Einbruch kann langsam, im Sinne der Penetration, vor sich gehen oder auch schneller, als Perforation. Die Ausdehnung der spezifischen Entzündung in der Umgebung der Perforation hängt ab 1. vom Alter eines Patienten. Die zarten Bronchuswandungen des Kleinkindes sind viel mehr von der Lymphknotenperforation bedroht als die festeren des älteren Kindes und die starren des Erwachsenen; 2. vom Zeitpunkt der Aspiration. Je früher sie nach der Erstinfektion erfolgt, desto ausgedehnter ist sie; 3. von der Konsistenz und dem Bakteriengehalt des Aspirationsmaterials. Je langsamer der Verkäsungsund Erweichungsprozeß vor sich geht, desto mehr Erreger werden vernichtet und desto blander ist der Verlauf (CANETTI). Treten diese Vorgänge aber schnell ein, besonders beim Kleinkind, so ist der Lymphknoteneiter flüssiger und reicher an Tuberkelbakterien, das Krankheitsbild daher noch ausgeprägter. Die Folgen des Lymphknoteneinbruchs sind komplexer Natur (BRÜGGER). Mögen die Aspirationsfolgen mehr als Aspirationsinfiltrate in Erscheinung treten, als Atelektasen oder als Retentionspneumonie, immer ist auch der im Röntgenbild nicht feststellbare Bronchusbefund zu berücksichtigen. Sowohl aus den unspezifischen als auch aus den spezifischen Entzündun-","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"67 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116822010","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Erfahrungen mit der Björkschen osteoplastischen apikalen Thorakoplastik","authors":"apikalen Thorakoplastik, Von P. Keszler","doi":"10.1055/s-0028-1100787","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100787","url":null,"abstract":"JÖRK JÖRK JÖRK","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116648903","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dr. J. Soler-Roig, J. Reventós, J. Busquets, J. Rubio
{"title":"Über ein maligne entartetes Schwannom der Lunge","authors":"Dr. J. Soler-Roig, J. Reventós, J. Busquets, J. Rubio","doi":"10.1055/S-0028-1100793","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100793","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115614461","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Elektrodenfixation vorhofgesteuerter Schrittmacher an der Herzbasis","authors":"W. Behrends, A. Bruck, H. Fürnrohr, W. Mahringer","doi":"10.1055/s-0028-1100790","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100790","url":null,"abstract":"Implantation vorhofgesteuerter Schrittmacher Thorakotomie überflüssig","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"42 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132381743","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Unter Coarctatio aortae werden im angelsächsischen Schrifttum alle Formen der Aortenisthmusstenose zusammengefaßt, die im deutschsprachigen Schrifttum bezeichnet werden als Isthmusstenose der Aorta im Bereich der Ductus-Botalli-Narbe, d. h. der 6. Kiemenbogenarterie, als Arcus-Stenose der Aorta im Bereich der 5. Kiemenbogenarterie und als Descendens-Stenose der Aorta im Mündungsbereich der 4. Kiemenbogenarterie (DOERR 1950). In die Gruppe der Coarctatio werden auch die entsprechenden Standortvarianten der Aortenatresie eingeordnet, die nur 25% aller Fälle von Coarctatio ausmachen. Bis zum Jahre 1947 ist über 300 autoptisch gesicherte Fälle von Coarctatio berichtet worden (ABBOTT 1928, REIFENSTEIN 1947). Diese Zahl hat sich bis 1964 um 50 Fälle auf 354 erhöht. Demgegenüber wurde im gleichen Zeitraum also von 1948 bis 1964 über mehr als 3000 operierte Fälle von Coarctatio aortae berichtet (LOTH 1965), ein eindrucksvoller Hinweis darauf, welche Bedeutung dieses Krankheitsbild nach Verbesserung der Operationstechnik für den Chirurgen erlangt hat und welche Möglichkeiten der Heilung sich ergeben haben (VOSSSCHULTE 1956, 1965, HEBERER 1963).
{"title":"Über Aneurysmen bei Coarctatio aortae","authors":"Von G. Liebegott, G. Liebegott","doi":"10.1055/S-0028-1100788","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100788","url":null,"abstract":"Unter Coarctatio aortae werden im angelsächsischen Schrifttum alle Formen der Aortenisthmusstenose zusammengefaßt, die im deutschsprachigen Schrifttum bezeichnet werden als Isthmusstenose der Aorta im Bereich der Ductus-Botalli-Narbe, d. h. der 6. Kiemenbogenarterie, als Arcus-Stenose der Aorta im Bereich der 5. Kiemenbogenarterie und als Descendens-Stenose der Aorta im Mündungsbereich der 4. Kiemenbogenarterie (DOERR 1950). In die Gruppe der Coarctatio werden auch die entsprechenden Standortvarianten der Aortenatresie eingeordnet, die nur 25% aller Fälle von Coarctatio ausmachen. Bis zum Jahre 1947 ist über 300 autoptisch gesicherte Fälle von Coarctatio berichtet worden (ABBOTT 1928, REIFENSTEIN 1947). Diese Zahl hat sich bis 1964 um 50 Fälle auf 354 erhöht. Demgegenüber wurde im gleichen Zeitraum also von 1948 bis 1964 über mehr als 3000 operierte Fälle von Coarctatio aortae berichtet (LOTH 1965), ein eindrucksvoller Hinweis darauf, welche Bedeutung dieses Krankheitsbild nach Verbesserung der Operationstechnik für den Chirurgen erlangt hat und welche Möglichkeiten der Heilung sich ergeben haben (VOSSSCHULTE 1956, 1965, HEBERER 1963).","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"86 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126348949","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
B. Hölscher, H. Dr, E. Derra, Gebùrtstag, Mit Unterstützung, Deutschen Forschungsgemeinschaft
after application of potassium citrate structural changes due to an intracellular edema are found which are explained on the basis of an increased permeability of the cellular membrane by the inactivation of Ca++ by citrate . These findings suggest the use of magnesium chloride-procaine amide as cardio-plegic agent for the maintainance of myocardial viability of the arrested heart in human cardiac sur gery.
{"title":"Elektronenmikroskopische Untersuchungen zur Bewertung membranwirksamer Kardioplegika für die Wiederbelebung des künstlich stillgelegten Herzens* **","authors":"B. Hölscher, H. Dr, E. Derra, Gebùrtstag, Mit Unterstützung, Deutschen Forschungsgemeinschaft","doi":"10.1055/s-0028-1100791","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100791","url":null,"abstract":"after application of potassium citrate structural changes due to an intracellular edema are found which are explained on the basis of an increased permeability of the cellular membrane by the inactivation of Ca++ by citrate . These findings suggest the use of magnesium chloride-procaine amide as cardio-plegic agent for the maintainance of myocardial viability of the arrested heart in human cardiac sur gery.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127945059","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Eine einfache Thermostat-Einrichtung für Heatexchanger an der Herz-Lungen-Maschine","authors":"Von G. Baust, G. Baust","doi":"10.1055/S-0028-1100792","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100792","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"87 32 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130349045","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ventilatorische Spätergebnisse nach Segmentresektionen und Oberlappenektomien","authors":"J. Mockenhaupt","doi":"10.1055/s-0028-1100784","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100784","url":null,"abstract":"ANDIS EISEL ANDIS EISEL ANDIS EISEL","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"47 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122397099","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Fall 1: 14 J. 1956 plötzlich beim Sport heftige stechende Schmerzen in der linken Thoraxseite mit Dyspnoe und Blauverfärbung der Lippen. Trotz Bettruhe Temperaturanstieg bis 39,5 für mehrere Wochen. Die erste Röntgenuntersuchung ergab einen Hydropneumothorax links ohne irgendeinen Anhalt für das Vorliegen einer Echinokokkuszyste (Abb. 1). Da auch durch tägliche Pleurapunktionen keine Besserung erzielt werden konnte, mußte der Pat. schließlich in die Klinik verlegt werden. Bei der Klinikaufnahme befand sich der Pat. in schlechtem Allgemeinzustand. Kein Husten, kein Auswurf. Die Temperatur schwankte zwischen 37,5 und 39 Grad. Es wurde eine Dauerabsaugung angelegt, wodurch schließlich eine fast vollständige Wiederausdehnung der Lunge erreicht werden konnte. Der anfangs seröse Erguß ging im weiteren Verlauf in ein Empyem über und es kam zur täglichen Expektoration von 20-30 ccm eitrigem Auswurf. Nachdem Zeichen einer Bronchialfistel hinzutraten, wurde die Indikation zur Operation gestellt, um die bronchopulmonale Fistel zu schließen und eine Dekortikation vorzunehmen. Bei der Operation fand sich eine Empyemhöhle, die fast die gesamte linke Thoraxseite einnahm. Die Pleura parietalis war stark verdickt. Die Lunge war kollabiert und ließ sich nicht entfalten. Bei der Lösung der Adhäsionen konnte ein Echinokokkussack freigelegt werden, der einen Drainage-Bronchus enthielt. Nach Lösung sämtlicher Verwachsungen und Entfernung der Fibrinmassen erfolgte das Einlegen von zwei Drainagen und Schluß der Thoraxwunde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich völlig komplikationslos. Nach einem Monat erfolgte die Entlassung mit völlig ausgedehnter Lunge (Abb. 2). Der Pat. hat sich seither mehrfach zu Nachuntersuchungen vorgestellt, ohne daß sich Anzeichen für ein Rezidiv feststellen ließen.
{"title":"Spontaner Pneumothorax als erstes Anzeichen einer symptomlosen Echinokokkenzyste der Lunge*","authors":"J. Bordy, J. Conti","doi":"10.1055/s-0028-1100773","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100773","url":null,"abstract":"Fall 1: 14 J. 1956 plötzlich beim Sport heftige stechende Schmerzen in der linken Thoraxseite mit Dyspnoe und Blauverfärbung der Lippen. Trotz Bettruhe Temperaturanstieg bis 39,5 für mehrere Wochen. Die erste Röntgenuntersuchung ergab einen Hydropneumothorax links ohne irgendeinen Anhalt für das Vorliegen einer Echinokokkuszyste (Abb. 1). Da auch durch tägliche Pleurapunktionen keine Besserung erzielt werden konnte, mußte der Pat. schließlich in die Klinik verlegt werden. Bei der Klinikaufnahme befand sich der Pat. in schlechtem Allgemeinzustand. Kein Husten, kein Auswurf. Die Temperatur schwankte zwischen 37,5 und 39 Grad. Es wurde eine Dauerabsaugung angelegt, wodurch schließlich eine fast vollständige Wiederausdehnung der Lunge erreicht werden konnte. Der anfangs seröse Erguß ging im weiteren Verlauf in ein Empyem über und es kam zur täglichen Expektoration von 20-30 ccm eitrigem Auswurf. Nachdem Zeichen einer Bronchialfistel hinzutraten, wurde die Indikation zur Operation gestellt, um die bronchopulmonale Fistel zu schließen und eine Dekortikation vorzunehmen. Bei der Operation fand sich eine Empyemhöhle, die fast die gesamte linke Thoraxseite einnahm. Die Pleura parietalis war stark verdickt. Die Lunge war kollabiert und ließ sich nicht entfalten. Bei der Lösung der Adhäsionen konnte ein Echinokokkussack freigelegt werden, der einen Drainage-Bronchus enthielt. Nach Lösung sämtlicher Verwachsungen und Entfernung der Fibrinmassen erfolgte das Einlegen von zwei Drainagen und Schluß der Thoraxwunde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich völlig komplikationslos. Nach einem Monat erfolgte die Entlassung mit völlig ausgedehnter Lunge (Abb. 2). Der Pat. hat sich seither mehrfach zu Nachuntersuchungen vorgestellt, ohne daß sich Anzeichen für ein Rezidiv feststellen ließen.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"52 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1966-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127080136","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die operative Versorgung von Bronchusrupturen stellt den Chirurgen immer wieder vor eine Reihe technischer Probleme, da das zur Defektdeckung dienende autologe Material im Bereich des Bronchialsystems oft nur ungenügend ist. Wir selbst mußten vor einiger Zeit zu einer Alloplastik greifen, um eine postoperativ entstandene Bronchusstenose revi dieren zu können. Der Verlauf und die Problematik dieses Falles soll im nachfolgenden er örtert werden: Ein 27jähriger Patient erlitt im Oktober 1961 einen Arbeitsunfall: Beim Abladen des LKW lösten sich dessen Bremsen, so daß der Patient mitgerissen und an die Wand gequetscht wurde. Von der Arbeitsstelle wurde er sofort in die Klinik eingewiesen. Dort: Bluterbrechen und Schmerz in der Brust. Auf konservative Behandlung schnelle Besserung. Nach 14 Tagen Entlassung. Es verblieb lediglich eine Funktionseinschränkung des rechten Armes. Nach 8 Tagen erneute Klinikeinweisung wegen Schiittelfrost, Fieber und unerträglicher Schmer zen. Während des zweiten stationären Aufenthaltes Punktionen der Pleura, dabei sei Blut gewonnen worden. Nach 50tägiger stationärer Behandlung Entlassung und Dauerinvalidisierung. Wenige Wochen später (Fe bruar 1962) Vorstellung des Patienten in der hiesigen bronchologischen Abteilung des „Hospital de San Pablo", Bar celona (Leitender Arzt: Dr. C A STELLA). Aufnahmebefund: 27jähriger Patient in stark reduziertem Allgemeinzustand, Ruhedys pnoe, Bewegungseinschrän kung des rechten Armes. Atemgeräusch rechts aufgeho ben. Bei der Röntgenkontrolle findet sich eine Totalatelektase der rechten Lunge (Abb.l). Die Trachea ist, ebenso wie das gesamte Mediastinum, stark Abb. 1 Präoperativer Röntgenbefund, 4 Monate nach dem Thoraxtrauma
{"title":"Plastische Maßnahmen zur Beseitigung einer Bronchusstenose nach Brustkorbtrauma","authors":"J. Reventos, J. Castellà, R. Cornudella, J. Mas","doi":"10.1055/S-0028-1100748","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0028-1100748","url":null,"abstract":"Die operative Versorgung von Bronchusrupturen stellt den Chirurgen immer wieder vor eine Reihe technischer Probleme, da das zur Defektdeckung dienende autologe Material im Bereich des Bronchialsystems oft nur ungenügend ist. Wir selbst mußten vor einiger Zeit zu einer Alloplastik greifen, um eine postoperativ entstandene Bronchusstenose revi dieren zu können. Der Verlauf und die Problematik dieses Falles soll im nachfolgenden er örtert werden: Ein 27jähriger Patient erlitt im Oktober 1961 einen Arbeitsunfall: Beim Abladen des LKW lösten sich dessen Bremsen, so daß der Patient mitgerissen und an die Wand gequetscht wurde. Von der Arbeitsstelle wurde er sofort in die Klinik eingewiesen. Dort: Bluterbrechen und Schmerz in der Brust. Auf konservative Behandlung schnelle Besserung. Nach 14 Tagen Entlassung. Es verblieb lediglich eine Funktionseinschränkung des rechten Armes. Nach 8 Tagen erneute Klinikeinweisung wegen Schiittelfrost, Fieber und unerträglicher Schmer zen. Während des zweiten stationären Aufenthaltes Punktionen der Pleura, dabei sei Blut gewonnen worden. Nach 50tägiger stationärer Behandlung Entlassung und Dauerinvalidisierung. Wenige Wochen später (Fe bruar 1962) Vorstellung des Patienten in der hiesigen bronchologischen Abteilung des „Hospital de San Pablo\", Bar celona (Leitender Arzt: Dr. C A STELLA). Aufnahmebefund: 27jähriger Patient in stark reduziertem Allgemeinzustand, Ruhedys pnoe, Bewegungseinschrän kung des rechten Armes. Atemgeräusch rechts aufgeho ben. Bei der Röntgenkontrolle findet sich eine Totalatelektase der rechten Lunge (Abb.l). Die Trachea ist, ebenso wie das gesamte Mediastinum, stark Abb. 1 Präoperativer Röntgenbefund, 4 Monate nach dem Thoraxtrauma","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1965-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133798352","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}