Pub Date : 2019-07-10DOI: 10.17892/APP.2019.0008.158
Krunoslav Lučić
Der vorliegende Artikel analysiert die Probleme der Intertextualitat, der Autobiographik und des Autofilmischen in Ante Babajas Dokumentarfilm Dobro jutro / Guten Morgen (2007, Kroatien). Im ersten Teil werden die generellen Themen der Intertextualitat vorgestellt, wie explizite und implizite Intertextualitat, das Zitat und die Allusion, mit Beispielen aus unterschiedlichen nationalen Filmkulturen. Der zweite Teil problematisiert den interpretativen Horizont des Genres des Films, der dokumentarische, poetische und essayistische Zuge mit Babajas fruheren Filmen teilt. Im abschliesenden Teil werden die Schlusselstrategien analysiert, die Babaja verwendet, um das spezifische Universum seines letzten Films zu strukturieren. Diese beinhalten fingierte Unparteilichkeit und Dilettantismus des dokumentarischen Ansatzes zum eigenen Leben, die Poetisierung des filmischen Ausdrucks mit der Tendenz, Tod und korperlichen Zerfall zu reflektieren, sowie Zitate aus Filmen wie Kamenita vrata / Das Steintor (1992, Kroatien), Breza / Die Birke (Babaja, 1967, Jugoslawien), Miris, zlato i tamjan / Myrrhe, Gold und Weihrauch (Babaja, 1971, Jugoslawien), Izgubljeni zavicaj / Verlorene Heimat (Babaja, 1980, Jugoslawien), Tijelo / Korper (Babaja, 1965, Jugoslawien), Pravda / Gerechtigkeit (Babaja, 1962, Jugoslawien) und Starice / Alte Damen (Babaja, 1976, Jugoslawien).
本文分析了在2007年克罗地亚,Babajas的纪录片《婚姻真道/早安》中所展示的嵌页图式、自动生物逼真和自动电影等问题。第一部分以主题为主题介绍了交互式结构的整体主题,如隐于无形的交互式结构,引用和总结,并以不同国家电影文化的实例为例。第二部分则跟Babajas相对应,显示出片段变异,诗意和散文。结尾我们将分析babbini用的关键策略协调出他最后一部电影的具体结构包括因捏造数字公正和中东地区的一个文件的方式为自己生活的Poetisierung电影表达需求,死亡和korperlichen解体为电影,并引述讲述Kamenita vrata / Steintor(1992、克罗地亚),Breza /伯克(Babaja, 1967年,南斯拉夫),米莉zlato i tamjan /没药、黄金、乳香(Babaja 1971年,南斯拉夫)、Izgubljeni zavicaj /遗失的家园(Babaja, 1980年,南斯拉夫)ti叶利钦/科尔博(1965年,南斯拉夫),普拉达/公平(1962,南斯拉夫)和老太婆(1976年,南斯拉夫)。
{"title":"Autobiographical Documentarism and Intertextuality in Ante Babaja’s Dobro jutro","authors":"Krunoslav Lučić","doi":"10.17892/APP.2019.0008.158","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0008.158","url":null,"abstract":"Der vorliegende Artikel analysiert die Probleme der Intertextualitat, der Autobiographik und des Autofilmischen in Ante Babajas Dokumentarfilm Dobro jutro / Guten Morgen (2007, Kroatien). Im ersten Teil werden die generellen Themen der Intertextualitat vorgestellt, wie explizite und implizite Intertextualitat, das Zitat und die Allusion, mit Beispielen aus unterschiedlichen nationalen Filmkulturen. Der zweite Teil problematisiert den interpretativen Horizont des Genres des Films, der dokumentarische, poetische und essayistische Zuge mit Babajas fruheren Filmen teilt. Im abschliesenden Teil werden die Schlusselstrategien analysiert, die Babaja verwendet, um das spezifische Universum seines letzten Films zu strukturieren. Diese beinhalten fingierte Unparteilichkeit und Dilettantismus des dokumentarischen Ansatzes zum eigenen Leben, die Poetisierung des filmischen Ausdrucks mit der Tendenz, Tod und korperlichen Zerfall zu reflektieren, sowie Zitate aus Filmen wie Kamenita vrata / Das Steintor (1992, Kroatien), Breza / Die Birke (Babaja, 1967, Jugoslawien), Miris, zlato i tamjan / Myrrhe, Gold und Weihrauch (Babaja, 1971, Jugoslawien), Izgubljeni zavicaj / Verlorene Heimat (Babaja, 1980, Jugoslawien), Tijelo / Korper (Babaja, 1965, Jugoslawien), Pravda / Gerechtigkeit (Babaja, 1962, Jugoslawien) und Starice / Alte Damen (Babaja, 1976, Jugoslawien).","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42675309","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Introducing Fiction in Central and Eastern European Film Theory and Practice","authors":"J. Bareis, Mario Slugan","doi":"10.17892/APP.2019.0008.169","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0008.169","url":null,"abstract":"Vorwort zur Ausgabe 8 Der Fiktionsbegriff in Theorie und Praxis in Zentral- und Osteuropa . Cover-Bild von Emil Doepler Walhall , 1905. Gemeinfrei.","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":"8 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48626237","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Lilya Kaganovsky: The Voice of Technology: Soviet Cinema’s Transition to Sound, 1928-1935","authors":"Natalija Arlauskaitė","doi":"10.17892/APP.2019.0008.141","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0008.141","url":null,"abstract":"Natalija Arlauskaitė`s review of the book The Voice of Technology: Soviet Cinema’s Transition to Sound, 1928-1935 by Lilya Kaganovsky","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43382081","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Early Russian Film Prose. Online Research Team Project","authors":"Clea Wanner","doi":"10.17892/APP.2019.0008.164","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0008.164","url":null,"abstract":"Clea Wanner`s review of the online research team project Early Russian Film Prose https://hum.hse.ru/ditl/filmprose/","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41601484","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-07-10DOI: 10.17892/APP.2019.0008.153
A. Bošković
Die Studie fokussiert auf Slobodan Sijans einseitigem, doppelseitig bedruckten Fanzine namens Film Leaflet , das zwischen 1976 und 1979 monatlich im sozialistischen Jugoslawien hergestellt und distribuiert wurde, und untersucht dessen Funktion als alternative Plattform zur Verbreitung von neuen kritischen experimentellen Filmpraktiken und von interdisziplinaren Erkundungen des Mediums. Als eine Plattform fur den freien Gebrauch von Filmgeschichte, Massenmedien und Popularkultur konzeptualisiert, hat sich Sijans Fanzine Inhalte unterschiedlicher Medien angeeignet, um eine neue Praxis des ‚Film-Denkens‘ zu formulieren, eine Re-Signifikation, Re-Kombination und Re-produktion. Ich argumentiere, dass Sijans Fanzine, als masgebliches cineastisches Medium fur das ‚Film-Denken‘, bestimmend ist fur das „Schema, ein dynamisches Spiel von Relationen“, das Diskurse und Praktiken ihrer drei grundlegenden Elemente miteinander verknupft : Zuschauer, Darstellung und Materialitat des Mediums. In der vorliegenden Untersuchung werden die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen drei Elementen analysiert, um die beabsichtigten Effekte, die Sijans Film Leaflet bewirken wollte, zu erhellen und kritisch zu beleuchten. Eine derartige alternative Praxis des ‚Film-Denkens‘ stellt nicht nur eine Untersuchung der materiellen Ontologie verschiedener reproduzierender Medien dar, sondern erweitert zudem die Bedeutung von Fiktion, da untersucht wird, wo die unterschiedlichen ontologischen Ebenen medialer reproduktiver Kraft und des menschlichen Korpers (unsere physio-psycho-soziologischer Aktionen) letztlich zusammentreten.
{"title":"Thinking Film: Cinefied Materiality in Slobodan Šijan’s Fanzine Film Leaflet (1976-1979)","authors":"A. Bošković","doi":"10.17892/APP.2019.0008.153","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0008.153","url":null,"abstract":"Die Studie fokussiert auf Slobodan Sijans einseitigem, doppelseitig bedruckten Fanzine namens Film Leaflet , das zwischen 1976 und 1979 monatlich im sozialistischen Jugoslawien hergestellt und distribuiert wurde, und untersucht dessen Funktion als alternative Plattform zur Verbreitung von neuen kritischen experimentellen Filmpraktiken und von interdisziplinaren Erkundungen des Mediums. Als eine Plattform fur den freien Gebrauch von Filmgeschichte, Massenmedien und Popularkultur konzeptualisiert, hat sich Sijans Fanzine Inhalte unterschiedlicher Medien angeeignet, um eine neue Praxis des ‚Film-Denkens‘ zu formulieren, eine Re-Signifikation, Re-Kombination und Re-produktion. Ich argumentiere, dass Sijans Fanzine, als masgebliches cineastisches Medium fur das ‚Film-Denken‘, bestimmend ist fur das „Schema, ein dynamisches Spiel von Relationen“, das Diskurse und Praktiken ihrer drei grundlegenden Elemente miteinander verknupft : Zuschauer, Darstellung und Materialitat des Mediums. In der vorliegenden Untersuchung werden die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen drei Elementen analysiert, um die beabsichtigten Effekte, die Sijans Film Leaflet bewirken wollte, zu erhellen und kritisch zu beleuchten. Eine derartige alternative Praxis des ‚Film-Denkens‘ stellt nicht nur eine Untersuchung der materiellen Ontologie verschiedener reproduzierender Medien dar, sondern erweitert zudem die Bedeutung von Fiktion, da untersucht wird, wo die unterschiedlichen ontologischen Ebenen medialer reproduktiver Kraft und des menschlichen Korpers (unsere physio-psycho-soziologischer Aktionen) letztlich zusammentreten.","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44908566","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-07-10DOI: 10.17892/APP.2019.0008.102
N. Schmidt
Nora Schmidt`s review of the book Storbilder einer Diktatur. Zur subversiven fotografischen Praxis Ivan Kyncls im Kontext der tschechoslowakischen Burgerrechtsbewegung der 1970er Jahre by Heidrun Hamersky
{"title":"Heidrun Hamersky: Störbilder einer Diktatur. Zur subversiven fotografischen Praxis Ivan Kyncls im Kontext der tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung der 1970er Jahre","authors":"N. Schmidt","doi":"10.17892/APP.2019.0008.102","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0008.102","url":null,"abstract":"Nora Schmidt`s review of the book Storbilder einer Diktatur. Zur subversiven fotografischen Praxis Ivan Kyncls im Kontext der tschechoslowakischen Burgerrechtsbewegung der 1970er Jahre by Heidrun Hamersky","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44942653","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-03-26DOI: 10.17892/APP.2016.0003.157
Vera Kotelevskaia
Vera Kotelevskaia's review of Die Hand am Werk: Poetik der Poiesis in der russischen Avantgarde by Susanne Stratling.
维拉·科捷列夫斯卡娅(Vera Kotelevskaia)对苏珊·斯特拉特林(Susanne Stratling)的《工作之手:俄罗斯先锋派中的普瓦西斯诗学》(The Hand at Work:Poisesis in The Russian Avant garde)的评论。
{"title":"Susanne Strätling: Die Hand am Werk: Poetik der Poiesis in der russischen Avantgarde.","authors":"Vera Kotelevskaia","doi":"10.17892/APP.2016.0003.157","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2016.0003.157","url":null,"abstract":"Vera Kotelevskaia's review of Die Hand am Werk: Poetik der Poiesis in der russischen Avantgarde by Susanne Stratling.","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-03-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47258737","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-03-01DOI: 10.17892/APP.2019.0002.151
A. Žukauskas
{"title":"Michael S. Gorham, Ingunn Lunde and Martin Paulsen (eds.): Digital Russia: The language, culture and politics of new media communication","authors":"A. Žukauskas","doi":"10.17892/APP.2019.0002.151","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2019.0002.151","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45017814","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-02-24DOI: 10.17892/APP.2018.0007.115
D. Shembel
In den letzten zehn Jahren hat Russland einen erheblichen Aufschwung in der Produktion unabhangiger Dokumentarfilme erlebt. Dieses Phanomen konnte einerseits mit der Suche der russischen liberalen Opposition nach Ausdrucksmoglichkeiten auserhalb staatlicher Kontrolle zusammenhangen und andererseits mit der Entwicklung digitaler Medienumgebungen, die es unabhangigen Dokumentarfilmen ermoglichten, zu einem machtigen Konkurrenten zu allgegenwartigen staatlichen Medien zu werden. Marina Razbezhkinas Schule des dokumentarischen Films, die 2018 ihr zehnjahriges Bestehen feiert, ist zur Hauptquelle der inoffiziellen Dokumentarfilmproduktion in Russland geworden und hat uber 100 von der Kritik gefeierte Filme produziert. Signifikant ist, dass etwa zwei Drittel der Schulerinnen und Schuler Frauen sind, was, wie ich vermute, die asthetischen Entscheidungen der Schule beeinflusst und sie mit der Diskussion einer geschlechtsspezifischen Perspektive in ihrer Arbeit in Verbindung bringt. Wahrend die Asthetik der Schule viele Bestandteile hat, die augenscheinlich mit dem Modus des beobachtenden Realismus und der feministischen Kultur in Verbindung stehen, argumentiere ich, dass gerade die Herangehensweise an die Montage auf neue Perspektiven des Dokumentarfilms in einer sich verandernden digitalen Umgebung hindeutet und Razbežkinas Schule als bedeutendes kulturelles und soziales Phanomen auszeichnet. Die Dokumentationen der Razbežkina-Schule weisen auf die Richtung hin, in der aus einer Konvergenz mehrerer Dokumentarfilme auf digitalen Plattformen einzelne Projekte zu einem dynamischen Medienereignis werden konnen, das mit den traditionellen Herangehensweisen an die Montage konkurriert und das Konzept der partizipativen Montage einfuhrt. Indem ich mehrere Dokumentarfilme, die von weiblichen Regisseuren kreiert wurden, untersuche, zeichne ich die Entwicklungslinie der Montagepraxis der Schule nach, die in eine einzige Einstellung in Polet puli / Flight of a Bullet (2017, Lettland, Russland) von Beata Bubenec mundet und zur Untersuchung neuer kollaborativer Mechanismen fur die Verbreitung und Prasentation von Dokumentarfilmen einladt. Ich untersuche auserdem die wesentlichen Elemente der Asthetik der Schule, das von Razbežkina eingefuhrte Konzept des horizontalen Filmemachens, ihre Beziehung zum Geschlechterdiskurs und ihre Vorlaufer sowie die sozialen, politischen und kulturellen Voraussetzungen, auf die sie sich stutzt.
{"title":"When Women Call the Cuts: the Marina Razbezhkina School of Documentary Film","authors":"D. Shembel","doi":"10.17892/APP.2018.0007.115","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2018.0007.115","url":null,"abstract":"In den letzten zehn Jahren hat Russland einen erheblichen Aufschwung in der Produktion unabhangiger Dokumentarfilme erlebt. Dieses Phanomen konnte einerseits mit der Suche der russischen liberalen Opposition nach Ausdrucksmoglichkeiten auserhalb staatlicher Kontrolle zusammenhangen und andererseits mit der Entwicklung digitaler Medienumgebungen, die es unabhangigen Dokumentarfilmen ermoglichten, zu einem machtigen Konkurrenten zu allgegenwartigen staatlichen Medien zu werden. Marina Razbezhkinas Schule des dokumentarischen Films, die 2018 ihr zehnjahriges Bestehen feiert, ist zur Hauptquelle der inoffiziellen Dokumentarfilmproduktion in Russland geworden und hat uber 100 von der Kritik gefeierte Filme produziert. Signifikant ist, dass etwa zwei Drittel der Schulerinnen und Schuler Frauen sind, was, wie ich vermute, die asthetischen Entscheidungen der Schule beeinflusst und sie mit der Diskussion einer geschlechtsspezifischen Perspektive in ihrer Arbeit in Verbindung bringt. Wahrend die Asthetik der Schule viele Bestandteile hat, die augenscheinlich mit dem Modus des beobachtenden Realismus und der feministischen Kultur in Verbindung stehen, argumentiere ich, dass gerade die Herangehensweise an die Montage auf neue Perspektiven des Dokumentarfilms in einer sich verandernden digitalen Umgebung hindeutet und Razbežkinas Schule als bedeutendes kulturelles und soziales Phanomen auszeichnet. Die Dokumentationen der Razbežkina-Schule weisen auf die Richtung hin, in der aus einer Konvergenz mehrerer Dokumentarfilme auf digitalen Plattformen einzelne Projekte zu einem dynamischen Medienereignis werden konnen, das mit den traditionellen Herangehensweisen an die Montage konkurriert und das Konzept der partizipativen Montage einfuhrt. Indem ich mehrere Dokumentarfilme, die von weiblichen Regisseuren kreiert wurden, untersuche, zeichne ich die Entwicklungslinie der Montagepraxis der Schule nach, die in eine einzige Einstellung in Polet puli / Flight of a Bullet (2017, Lettland, Russland) von Beata Bubenec mundet und zur Untersuchung neuer kollaborativer Mechanismen fur die Verbreitung und Prasentation von Dokumentarfilmen einladt. Ich untersuche auserdem die wesentlichen Elemente der Asthetik der Schule, das von Razbežkina eingefuhrte Konzept des horizontalen Filmemachens, ihre Beziehung zum Geschlechterdiskurs und ihre Vorlaufer sowie die sozialen, politischen und kulturellen Voraussetzungen, auf die sie sich stutzt.","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-02-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46396238","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-02-24DOI: 10.17892/APP.2018.0007.113
Jelena Modrić
Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Laufbahn von Radojka Tanhofer, die in zwei Hauptphasen unterteilt werden kann. Die erste umfasst die Jahre von Tanhofer als Cutterin (1940er–1960er Jahre), das Erlernen und Scharfen ihres Handwerks, ihre Arbeit in zahlreichen Spielfilmen mit einer Reihe von nationalen und internationalen Regisseuren. Die zweite umfasst ihre Lehrtatigkeit an der Akademie fur Schauspielkunst in Zagreb, Kroatien (von der Grundung der Montageabteilung und des zweijahrigen Studienprogramms 1969 bis zu seiner Erweiterung zu einem vierjahrigen Universitatsstudium 1977). Das Ziel dieses Beitrags ist es, Tanhofers Bedeutung im Kontext des kroatischen und jugoslawischen Kinos anhand der vorhandenen Literatur, der Analyse bedeutender Werke des klassischen kroatischen Kinos sowie meiner eigenen Einblicke (als eines ehemaligen Studenten und des heutigen Assistenzprofessor an der Akademie fur Schauspielkunst der Universitat Zagreb) in die Geschichte und aktuelle Montagepraxis zu erlautern.
{"title":"Radojka Tanhofer, Croatia’s Pioneering Film Editor","authors":"Jelena Modrić","doi":"10.17892/APP.2018.0007.113","DOIUrl":"https://doi.org/10.17892/APP.2018.0007.113","url":null,"abstract":"Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Laufbahn von Radojka Tanhofer, die in zwei Hauptphasen unterteilt werden kann. Die erste umfasst die Jahre von Tanhofer als Cutterin (1940er–1960er Jahre), das Erlernen und Scharfen ihres Handwerks, ihre Arbeit in zahlreichen Spielfilmen mit einer Reihe von nationalen und internationalen Regisseuren. Die zweite umfasst ihre Lehrtatigkeit an der Akademie fur Schauspielkunst in Zagreb, Kroatien (von der Grundung der Montageabteilung und des zweijahrigen Studienprogramms 1969 bis zu seiner Erweiterung zu einem vierjahrigen Universitatsstudium 1977). Das Ziel dieses Beitrags ist es, Tanhofers Bedeutung im Kontext des kroatischen und jugoslawischen Kinos anhand der vorhandenen Literatur, der Analyse bedeutender Werke des klassischen kroatischen Kinos sowie meiner eigenen Einblicke (als eines ehemaligen Studenten und des heutigen Assistenzprofessor an der Akademie fur Schauspielkunst der Universitat Zagreb) in die Geschichte und aktuelle Montagepraxis zu erlautern.","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-02-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49583122","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}