M. Kranzfelder, D. Ostler, J. Fuchtmann, H. Friess, H. Feußner, T. Vogel
ZUSAMMENFASSUNG Dem Operationssaal fällt eine Schlüsselrolle bei der digitalen Entwicklung in der Chirurgie zu. Unter dem Schlagwort „digitaler OP“ ist dabei nicht die zunehmende Technisierung des OP-Equipments zu verstehen, sondern die Entwicklung einer verstehenden und den Chirurgen aktiv unterstützenden OP-Umgebung. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist der OP in der Lage, OP-Abläufe zu verstehen und das OP-Team durch „Mitdenken“ zu unterstützen. Die Entwicklung des künstlich intelligenten Operationssaals erfordert 2 Voraussetzungen. Zum einen sollten (möglichst) alle technischen Geräte und Systemeinheiten, die in den operativen Workflow eingebunden sind, mit- und untereinander integriert bzw. vernetzt werden (Sensor-Operationssaal). Zum anderen muss der Ablauf des Eingriffs so abgebildet und die Operation so durchgeführt werden, dass eine computerisierte Beschreibung und Analyse des Eingriffs ermöglicht wird (Modellierung). Der Operationsablauf kann dann computerbasiert in Echtzeit abgebildet und die jeweilige OP-Phase automatisiert erkannt werden. Hierdurch ist es möglich, Vorhersagen über den weiteren OP-Verlauf zu treffen (Prädiktion) und das OP-Team (z. B. im Falle einer drohenden Komplikation) kooperativ zu unterstützen.
{"title":"Der künstlich intelligente Operationssaal","authors":"M. Kranzfelder, D. Ostler, J. Fuchtmann, H. Friess, H. Feußner, T. Vogel","doi":"10.1055/a-1177-9033","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1177-9033","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Dem Operationssaal fällt eine Schlüsselrolle bei der digitalen Entwicklung in der Chirurgie zu. Unter dem Schlagwort „digitaler OP“ ist dabei nicht die zunehmende Technisierung des OP-Equipments zu verstehen, sondern die Entwicklung einer verstehenden und den Chirurgen aktiv unterstützenden OP-Umgebung. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist der OP in der Lage, OP-Abläufe zu verstehen und das OP-Team durch „Mitdenken“ zu unterstützen. Die Entwicklung des künstlich intelligenten Operationssaals erfordert 2 Voraussetzungen. Zum einen sollten (möglichst) alle technischen Geräte und Systemeinheiten, die in den operativen Workflow eingebunden sind, mit- und untereinander integriert bzw. vernetzt werden (Sensor-Operationssaal). Zum anderen muss der Ablauf des Eingriffs so abgebildet und die Operation so durchgeführt werden, dass eine computerisierte Beschreibung und Analyse des Eingriffs ermöglicht wird (Modellierung). Der Operationsablauf kann dann computerbasiert in Echtzeit abgebildet und die jeweilige OP-Phase automatisiert erkannt werden. Hierdurch ist es möglich, Vorhersagen über den weiteren OP-Verlauf zu treffen (Prädiktion) und das OP-Team (z. B. im Falle einer drohenden Komplikation) kooperativ zu unterstützen.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"246 - 249"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1177-9033","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57816280","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Um bei einer Darmspiegelung noch mehr und kleinere Krebsvorstufen sicher zu entdecken, setzen Endoskopie-Experten des Universitätsklinikums Freiburg jetzt auf Künstliche Intelligenz (KI). Das System analysiert während der Koloskopie die Live-Videobilder und markiert verdächtige Stellen auf dem Monitor mit einem grünen Rechteck. Studien zeigen, dass Ärzte damit etwa 10 % mehr Krebsvorstufen finden als ohne KI-Unterstützung. Seit Jahresbeginn werden am Universitätsklinikum Freiburg alle Vorsorgekoloskopien mithilfe des neuen Systems durchgeführt. Mehr als 50 Personen wurden so bereits erfolgreich untersucht. Freiburg ist das erste Universitätsklinikum in Deutschland, das die neue Technik einsetzt.
{"title":"Künstliche Intelligenz verbessert Darmkrebs-Vorsorge","authors":"","doi":"10.1055/a-1200-0730","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1200-0730","url":null,"abstract":"Um bei einer Darmspiegelung noch mehr und kleinere Krebsvorstufen sicher zu entdecken, setzen Endoskopie-Experten des Universitätsklinikums Freiburg jetzt auf Künstliche Intelligenz (KI). Das System analysiert während der Koloskopie die Live-Videobilder und markiert verdächtige Stellen auf dem Monitor mit einem grünen Rechteck. Studien zeigen, dass Ärzte damit etwa 10 % mehr Krebsvorstufen finden als ohne KI-Unterstützung. Seit Jahresbeginn werden am Universitätsklinikum Freiburg alle Vorsorgekoloskopien mithilfe des neuen Systems durchgeführt. Mehr als 50 Personen wurden so bereits erfolgreich untersucht. Freiburg ist das erste Universitätsklinikum in Deutschland, das die neue Technik einsetzt.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":" ","pages":"238 - 238"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1200-0730","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45346748","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Seit der Konzeption des Turing-Testes 1950 von Alan Turing und über die Beschreibung und Entwicklung erster künstlicher neuronaler Netzwerke 1951 durch Minsky, wenden wir im Jahr 2020 Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) regelhaft an, ohne dass uns dies bewusst ist. Navigationssysteme, automatische Übersetzungssysteme, die Spracherkennung in den Mobiltelefonen oder der Hochgeschindigkeitshandel an den Börsen verwenden heute bereits Methoden des sog. maschinellen Lernens. Die Entwicklung der kommenden Dekaden ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Experten stellen für die Anwendung von künstlicher Intelligenz nicht mehr in Frage, ob sie kommt, sondern differieren nur noch in den unterschiedlichen Annahmen wann sie kommt. Die ersten weit verbreiteten Anwendungen der KI werden wahrscheinlich in Form von Computer-Augmentation der menschlichen Leistungsfähigkeit sein. In Zukunft wird ein Chirurg feststellen, dass die AI-Analyse von bevölkerungs- und patientenspezifischen Daten jede Phase der Versorgung ergänzen wird. Eine automatisierte Analyse aller präoperativen mobilen und klinischen Daten könnte einen patientenspezifischeren Risikoscore für die operative Planung liefern und wertvolle Prädiktoren für die postoperative Versorgung bieten. Im Vordergrund stehen für klinisch tätige Ärzte unter dem Stichwort Digitalisierung und Health IT vornehmlich Aspekte der Patientensicherheit, der sicheren Anwendung von KI-Algorithmen per se und der Datensicherheit. Um die klinische Akzeptanz von KI-Anwendungen zukünftig zu erhöhen, sind curriculäre und extracurrikuläre Ausbildungen aufseiten des medizinischen Personals notwendig. Der notwendige Kompetenzerwerb verlangt eine aktive Auseinandersetzung mit den Kernthemen der digitalen Transformation.
{"title":"KI-Anwendungen in der Patientenversorgung heute und morgen","authors":"M. Kleemann","doi":"10.1055/a-1183-6792","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1183-6792","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Seit der Konzeption des Turing-Testes 1950 von Alan Turing und über die Beschreibung und Entwicklung erster künstlicher neuronaler Netzwerke 1951 durch Minsky, wenden wir im Jahr 2020 Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) regelhaft an, ohne dass uns dies bewusst ist. Navigationssysteme, automatische Übersetzungssysteme, die Spracherkennung in den Mobiltelefonen oder der Hochgeschindigkeitshandel an den Börsen verwenden heute bereits Methoden des sog. maschinellen Lernens. Die Entwicklung der kommenden Dekaden ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Experten stellen für die Anwendung von künstlicher Intelligenz nicht mehr in Frage, ob sie kommt, sondern differieren nur noch in den unterschiedlichen Annahmen wann sie kommt. Die ersten weit verbreiteten Anwendungen der KI werden wahrscheinlich in Form von Computer-Augmentation der menschlichen Leistungsfähigkeit sein. In Zukunft wird ein Chirurg feststellen, dass die AI-Analyse von bevölkerungs- und patientenspezifischen Daten jede Phase der Versorgung ergänzen wird. Eine automatisierte Analyse aller präoperativen mobilen und klinischen Daten könnte einen patientenspezifischeren Risikoscore für die operative Planung liefern und wertvolle Prädiktoren für die postoperative Versorgung bieten. Im Vordergrund stehen für klinisch tätige Ärzte unter dem Stichwort Digitalisierung und Health IT vornehmlich Aspekte der Patientensicherheit, der sicheren Anwendung von KI-Algorithmen per se und der Datensicherheit. Um die klinische Akzeptanz von KI-Anwendungen zukünftig zu erhöhen, sind curriculäre und extracurrikuläre Ausbildungen aufseiten des medizinischen Personals notwendig. Der notwendige Kompetenzerwerb verlangt eine aktive Auseinandersetzung mit den Kernthemen der digitalen Transformation.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"262 - 265"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1183-6792","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47802668","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Der Anteil in Deutschland tätiger ausländischer Ärzte steigt an. In 2018 betrug der Zuwachs 3500 und insgesamt waren annähernd 55 000 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland in deutschen Kliniken beschäftigt 1. Berücksichtigt man den demografischen Wandel und die zunehmende Zahl an altersbedingten Austritten in den Ruhestand wird zukünftig etwa jeder 4. bis 5. im Krankenhaus tätige Arzt aus dem Ausland stammen. In die ausländischen Ärzte muss zu Beginn ihrer Tätigkeit am neuen Arbeitsort in Deutschland auf vielfältige Weise zur beruflichen Qualifizierung investiert werden. Ein interkulturell ausgerichtetes Personalmanagement im Krankenhaus ist nötig, um die rekrutierten Kräfte in ihrer ärztlichen Rolle weiterzuentwickeln und zu binden.
{"title":"Interkulturelles Personalmanagement im ärztlichen Bereich","authors":"H. Klüter, I. Bachner","doi":"10.1055/a-1134-4320","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1134-4320","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Der Anteil in Deutschland tätiger ausländischer Ärzte steigt an. In 2018 betrug der Zuwachs 3500 und insgesamt waren annähernd 55 000 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland in deutschen Kliniken beschäftigt 1. Berücksichtigt man den demografischen Wandel und die zunehmende Zahl an altersbedingten Austritten in den Ruhestand wird zukünftig etwa jeder 4. bis 5. im Krankenhaus tätige Arzt aus dem Ausland stammen. In die ausländischen Ärzte muss zu Beginn ihrer Tätigkeit am neuen Arbeitsort in Deutschland auf vielfältige Weise zur beruflichen Qualifizierung investiert werden. Ein interkulturell ausgerichtetes Personalmanagement im Krankenhaus ist nötig, um die rekrutierten Kräfte in ihrer ärztlichen Rolle weiterzuentwickeln und zu binden.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"225 - 229"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44568362","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Fachkräftemangel spitzt sich in nahezu allen Bereichen der Medizin dramatisch zu. Was zunächst ein Problem regelversorgender Kliniken in ländlichen Gebieten war, ist mittlerweile auch in unseren Universitätskliniken angekommen. Die stetige Mehrarbeit zur Kompensation des fehlenden Personals zusammen mit dem steigenden ökonomischen Druck führt im Sinne eines Circulus vitiosus zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
{"title":"Warum die intensivmedizinische Versorgung in Gefahr ist","authors":"S. David","doi":"10.1055/a-1148-1418","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1148-1418","url":null,"abstract":"Der Fachkräftemangel spitzt sich in nahezu allen Bereichen der Medizin dramatisch zu. Was zunächst ein Problem regelversorgender Kliniken in ländlichen Gebieten war, ist mittlerweile auch in unseren Universitätskliniken angekommen. Die stetige Mehrarbeit zur Kompensation des fehlenden Personals zusammen mit dem steigenden ökonomischen Druck führt im Sinne eines Circulus vitiosus zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"190 - 191"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1148-1418","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47815605","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Komplikationen einer Leberzirrhose haben eine schlechte Prognose. Doch während das Risiko, an einer hepatischen Enzephalopathie oder einer Ösophagusvarizenblutung zu sterben, kontinuierlich abgenommen hat, ist das Risiko, an einer Sepsis zu sterben, immer größer geworden. Aus verschiedenen Gründen ist es sinnvoll, das Akut-auf-chronische Leberversagen mit seinem charakteristischen Hyperinflammationssyndrom als eigene klinische Entität abseits der traditionellen dekompensierten Zirrhose zu definieren. Der folgende Artikel führt in das Krankheitsbild ein und stellt die Auslöser, die systemischen Folgen und die komplexe Therapie praxisorientiert dar.
{"title":"Akut-auf-chronisches Leberversagen (ACLF)","authors":"M. Busch, B. Maasoumy, S. Simon, K. Stahl","doi":"10.1055/a-1153-0599","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1153-0599","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Komplikationen einer Leberzirrhose haben eine schlechte Prognose. Doch während das Risiko, an einer hepatischen Enzephalopathie oder einer Ösophagusvarizenblutung zu sterben, kontinuierlich abgenommen hat, ist das Risiko, an einer Sepsis zu sterben, immer größer geworden. Aus verschiedenen Gründen ist es sinnvoll, das Akut-auf-chronische Leberversagen mit seinem charakteristischen Hyperinflammationssyndrom als eigene klinische Entität abseits der traditionellen dekompensierten Zirrhose zu definieren. Der folgende Artikel führt in das Krankheitsbild ein und stellt die Auslöser, die systemischen Folgen und die komplexe Therapie praxisorientiert dar.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"209 - 215"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1153-0599","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49657197","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Anfang April wurde erstmals die Möglichkeit eines SARS-CoV-2-assoziierten Guillain-Barré-Syndroms (GBS) in „Lancet Neurology“ diskutiert 1. Kurz darauf folgten 2 weitere Publikationen aus Europa, die ein GBS bzw. eine GBS-Variante bei COVID-19-Patienten beschreiben 2, 3. Das GBS entsteht häufig in Folge von Infektionen, z. B. nach bakterieller Darminfektion oder Infektion mit dem Zytomegalievirus. Nun reiht sich auch SARS-CoV-2 in die Reihe der GBS-auslösenden Erreger ein. Eine Besonderheit: Während es häufig 2–4 Wochen dauert, bis ein Infekt-assoziiertes GBS auftritt, kam es bei den SARS-CoV-2-Infektion bereits nach 5–10 Tagen zu dieser neurologischen Komplikation.
{"title":"Folgen von Infektionen","authors":"","doi":"10.1055/a-1166-1809","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1166-1809","url":null,"abstract":"Anfang April wurde erstmals die Möglichkeit eines SARS-CoV-2-assoziierten Guillain-Barré-Syndroms (GBS) in „Lancet Neurology“ diskutiert 1. Kurz darauf folgten 2 weitere Publikationen aus Europa, die ein GBS bzw. eine GBS-Variante bei COVID-19-Patienten beschreiben 2, 3. Das GBS entsteht häufig in Folge von Infektionen, z. B. nach bakterieller Darminfektion oder Infektion mit dem Zytomegalievirus. Nun reiht sich auch SARS-CoV-2 in die Reihe der GBS-auslösenden Erreger ein. Eine Besonderheit: Während es häufig 2–4 Wochen dauert, bis ein Infekt-assoziiertes GBS auftritt, kam es bei den SARS-CoV-2-Infektion bereits nach 5–10 Tagen zu dieser neurologischen Komplikation.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"188 - 188"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1166-1809","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48858740","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Bei einem kardiogenen Schock kommt es durch ein akut reduziertes Herzzeitvolumen zu einer peripheren Minderdurchblutung. Die häufigste Ursache für einen kardiogenen Schock ist eine akute myokardiale Ischämie. Die Diagnose des kardiogenen Schocks wird klinisch (Akrenzyanose, Kaltschweißigkeit etc.), laborchemisch (BNP, Laktat) und apparativ (Echokardiografie, erweitertes hämodynamisches Monitoring) gestellt. Therapeutisch ist die schnellstmögliche Beseitigung der zugrunde liegenden Pathologie entscheidend. Dies beinhaltet die myokardiale Revaskularisierung bei Ischämie, aber auch die sofortige Punktion bzw. Drainage bei einer Perikardtamponade oder die Lysetherapie bei der Lungenarterienembolie. Zusätzlich kann die Kreislaufdepression beim kardiogenen Schock durch kreislaufunterstützende Medikamente wie z. B. Katecholamine therapiert werden. In den letzten Jahren kommen zunehmend öfter mechanische intra- oder extrakorporale Unterstützungssysteme zum Einsatz. Trotz Verbesserung der Therapiemöglichkeit bleibt die Letalität des kardiogenen Schocks unverändert hoch bei ca. 40–50 %.
{"title":"Der kardiogene Schock","authors":"A. Samol, P. Lebiedz","doi":"10.1055/a-1152-6493","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1152-6493","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Bei einem kardiogenen Schock kommt es durch ein akut reduziertes Herzzeitvolumen zu einer peripheren Minderdurchblutung. Die häufigste Ursache für einen kardiogenen Schock ist eine akute myokardiale Ischämie. Die Diagnose des kardiogenen Schocks wird klinisch (Akrenzyanose, Kaltschweißigkeit etc.), laborchemisch (BNP, Laktat) und apparativ (Echokardiografie, erweitertes hämodynamisches Monitoring) gestellt. Therapeutisch ist die schnellstmögliche Beseitigung der zugrunde liegenden Pathologie entscheidend. Dies beinhaltet die myokardiale Revaskularisierung bei Ischämie, aber auch die sofortige Punktion bzw. Drainage bei einer Perikardtamponade oder die Lysetherapie bei der Lungenarterienembolie. Zusätzlich kann die Kreislaufdepression beim kardiogenen Schock durch kreislaufunterstützende Medikamente wie z. B. Katecholamine therapiert werden. In den letzten Jahren kommen zunehmend öfter mechanische intra- oder extrakorporale Unterstützungssysteme zum Einsatz. Trotz Verbesserung der Therapiemöglichkeit bleibt die Letalität des kardiogenen Schocks unverändert hoch bei ca. 40–50 %.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"204 - 208"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1152-6493","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44598098","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Die akute Nierenschädigung tritt heute vor allem bei Intensivpatienten nach großen operativen Eingriffen, mit Sepsis oder im Rahmen des Versagens eines oder mehrerer anderer Organe auf. Intensivpatienten, die einer Nierenersatztherapie bedürfen, haben eine Krankenhausmortalität von ca. 60 %. Der Zeitpunkt des Beginns der Nierenersatztherapie ist Gegenstand zahlreicher Studien gewesen. Zu den hartnäckigsten Legenden in der Medizin zählt jene zum Harnstoff-Schwellenwert, der die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie anzeigen soll. Zwei rezente Arbeiten zeigen, dass allein ein durch den Laborwert getriggerter Dialysebeginn, z. B. Erfüllung der AKIN-3-Kriterien, dazu führt, dass knapp die Hälfte der Patienten eine Dialysetherapie bekommen, die sie nicht benötigt. Bezüglich der Dosis der Nierenersatztherapie konnte eine Meta-Analyse belegen, dass neben einem fehlenden Vorteil einer hohen Intensität der Nierenersatztherapie auf die Mortalität sogar die Wiederaufnahme der Nierenfunktion verzögert wird. Unter der hohen Dosis der heutzutage eingesetzten Nierenersatzverfahren kommt es auch zur vermehrten Elimination von Elektrolyten, Nährstoffen und Antibiotika, denn die Anpassung von Antibiotika an die Intensität der Nierenersatztherapie ist schwierig. Für die Behandlung der akuten Nierenschädigung stehen mehrere Nierenersatzverfahren zur Verfügung: die klassische intermittierende Hämodialyse, die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CVVH), die verlängerte tägliche Dialyse (PIRRT/SLED/GENIUS-Dialyse) und die Peritonealdialyse. Trotz intensiver Forschungsbemühungen in diesem Gebiet gibt es bisher keine Studie, die die Überlegenheit eines dieser Verfahren in Bezug auf die Mortalität oder renale Endpunkte wie z. B. die Wiederaufnahme der Nierenfunktion belegen. Gegenwärtig gibt es auch keinen Konsens bezüglich der Kriterien für die Beendigung der Nierenersatztherapie. Die Menge des Urins scheint jedoch ein guter Parameter zu sein, auch die Höhe des Kreatininanstieges in der RRT-Pause (RRT: renal replacement therapy) oder die 6-h-Kreatininclearance eignen sich als Prädiktor für den erfolgreichen Auslass der Nierenersatztherapie.
{"title":"Nierenersatztherapie auf der Intensivstation","authors":"J. Kielstein, G. Eden","doi":"10.1055/a-1148-1393","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1148-1393","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die akute Nierenschädigung tritt heute vor allem bei Intensivpatienten nach großen operativen Eingriffen, mit Sepsis oder im Rahmen des Versagens eines oder mehrerer anderer Organe auf. Intensivpatienten, die einer Nierenersatztherapie bedürfen, haben eine Krankenhausmortalität von ca. 60 %. Der Zeitpunkt des Beginns der Nierenersatztherapie ist Gegenstand zahlreicher Studien gewesen. Zu den hartnäckigsten Legenden in der Medizin zählt jene zum Harnstoff-Schwellenwert, der die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie anzeigen soll. Zwei rezente Arbeiten zeigen, dass allein ein durch den Laborwert getriggerter Dialysebeginn, z. B. Erfüllung der AKIN-3-Kriterien, dazu führt, dass knapp die Hälfte der Patienten eine Dialysetherapie bekommen, die sie nicht benötigt. Bezüglich der Dosis der Nierenersatztherapie konnte eine Meta-Analyse belegen, dass neben einem fehlenden Vorteil einer hohen Intensität der Nierenersatztherapie auf die Mortalität sogar die Wiederaufnahme der Nierenfunktion verzögert wird. Unter der hohen Dosis der heutzutage eingesetzten Nierenersatzverfahren kommt es auch zur vermehrten Elimination von Elektrolyten, Nährstoffen und Antibiotika, denn die Anpassung von Antibiotika an die Intensität der Nierenersatztherapie ist schwierig. Für die Behandlung der akuten Nierenschädigung stehen mehrere Nierenersatzverfahren zur Verfügung: die klassische intermittierende Hämodialyse, die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CVVH), die verlängerte tägliche Dialyse (PIRRT/SLED/GENIUS-Dialyse) und die Peritonealdialyse. Trotz intensiver Forschungsbemühungen in diesem Gebiet gibt es bisher keine Studie, die die Überlegenheit eines dieser Verfahren in Bezug auf die Mortalität oder renale Endpunkte wie z. B. die Wiederaufnahme der Nierenfunktion belegen. Gegenwärtig gibt es auch keinen Konsens bezüglich der Kriterien für die Beendigung der Nierenersatztherapie. Die Menge des Urins scheint jedoch ein guter Parameter zu sein, auch die Höhe des Kreatininanstieges in der RRT-Pause (RRT: renal replacement therapy) oder die 6-h-Kreatininclearance eignen sich als Prädiktor für den erfolgreichen Auslass der Nierenersatztherapie.","PeriodicalId":39563,"journal":{"name":"Klinikarzt","volume":"49 1","pages":"192 - 197"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1148-1393","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44661267","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}