Pub Date : 2018-03-31DOI: 10.15203/momentumquarterly.vol7.no1.p17-28
M. Heiling, Simon Schumich
Unter dem Dachbegriff „Sharing Economy“, der als Hoffnungstrager fur mehr soziale Verantwortung und Ressourcenschonung verwendet wird, entsteht auch eine zunehmende Kommerzialisierung privater Lebensbereiche sowie eine Landschaft auserst diverser Online-Plattformen. Begriffichkeiten wie „Pseudo-Sharing“ und „Share- Washing“ werden fur die profitorientierte Auspragung dieses Phanomens diskutiert. Jedenfalls ist augenscheinlich, dass viele Plattformen kein „echtes Sharing“ betreiben, also Ressourcen nicht ohne monetare Gegenleistung zur Verfugung gestellt werden. In diesem Beitrag mochten wir der Frage nach der strukturellen Beschaffenheit von Organisationen nachgehen, die in Osterreich im Bereich der sogenannten „Sharing Economy“ zu verorten sind. Die Resultate zeigen hinsichtlich der Eigentumerstruktur als auch der monetaren bzw. nicht-monetaren Abwicklung ein diverses Bild. Im Bereich der Dienstleistungsplattformen, auf denen im Wesentlichen menschliche Arbeit verteilt wird, ist jedoch eine Tendenz hin zur entgeltlichen Abwicklung und auch zur profitorientierten Organisation der PlattformbetreiberInnen zu erkennen. Diesem Bereich sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
{"title":"Zwischen Teilhabe und Marktanteilen: Entwurf einer Landkarte für die „Sharing Economy“","authors":"M. Heiling, Simon Schumich","doi":"10.15203/momentumquarterly.vol7.no1.p17-28","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol7.no1.p17-28","url":null,"abstract":"Unter dem Dachbegriff „Sharing Economy“, der als Hoffnungstrager fur mehr soziale Verantwortung und Ressourcenschonung verwendet wird, entsteht auch eine zunehmende Kommerzialisierung privater Lebensbereiche sowie eine Landschaft auserst diverser Online-Plattformen. Begriffichkeiten wie „Pseudo-Sharing“ und „Share- Washing“ werden fur die profitorientierte Auspragung dieses Phanomens diskutiert. Jedenfalls ist augenscheinlich, dass viele Plattformen kein „echtes Sharing“ betreiben, also Ressourcen nicht ohne monetare Gegenleistung zur Verfugung gestellt werden. In diesem Beitrag mochten wir der Frage nach der strukturellen Beschaffenheit von Organisationen nachgehen, die in Osterreich im Bereich der sogenannten „Sharing Economy“ zu verorten sind. Die Resultate zeigen hinsichtlich der Eigentumerstruktur als auch der monetaren bzw. nicht-monetaren Abwicklung ein diverses Bild. Im Bereich der Dienstleistungsplattformen, auf denen im Wesentlichen menschliche Arbeit verteilt wird, ist jedoch eine Tendenz hin zur entgeltlichen Abwicklung und auch zur profitorientierten Organisation der PlattformbetreiberInnen zu erkennen. Diesem Bereich sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"7 1","pages":"17-28"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-03-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43079746","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-03-31DOI: 10.15203/momentumquarterly.vol7.no1.p42-52
Markus J. Pausch
Der Begriff „Innovation“ wurde lange vor seiner technologisch-okonomischen Definition als auf die Zukunft gerichtetes soziales und emanzipatorisches Unterfangen verstanden, das in enger Verbindung zu den Werten der Aufklarung und der Entwicklung der modernen Demokratie steht. Im 20. Jahrhundert wurde er jedoch umdefiniert, vorrangig wirtschaftlich interpretiert und von der Okonomie besetzt. Erst seit einigen Jahren hat sich eine neue Debatte uber die soziale Dimension von Innovation unter dem Schlagwort „Soziale Innovation“ entwickelt, im Rahmen derer verschiedene Definitionen vorgeschlagen wurden. Die Begriffsverwendung ist nichtsdestotrotz eher diffus geblieben und konzentriert sich auf Top-Down-Prozesse. Im vorliegenden Artikel sollen alternative Interpretationen beschrieben und diskutiert werden. Mit Hilfe einer Kategorisierung werden vier verschiedene Typen von Sozialer Innovation vorgeschlagen, die fur zukunftige praktische Ansatze einen Rahmen bieten konnen.
{"title":"Soziale Innovation zwischen Emanzipation und Anpassung","authors":"Markus J. Pausch","doi":"10.15203/momentumquarterly.vol7.no1.p42-52","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol7.no1.p42-52","url":null,"abstract":"Der Begriff „Innovation“ wurde lange vor seiner technologisch-okonomischen Definition als auf die Zukunft gerichtetes soziales und emanzipatorisches Unterfangen verstanden, das in enger Verbindung zu den Werten der Aufklarung und der Entwicklung der modernen Demokratie steht. Im 20. Jahrhundert wurde er jedoch umdefiniert, vorrangig wirtschaftlich interpretiert und von der Okonomie besetzt. Erst seit einigen Jahren hat sich eine neue Debatte uber die soziale Dimension von Innovation unter dem Schlagwort „Soziale Innovation“ entwickelt, im Rahmen derer verschiedene Definitionen vorgeschlagen wurden. Die Begriffsverwendung ist nichtsdestotrotz eher diffus geblieben und konzentriert sich auf Top-Down-Prozesse. Im vorliegenden Artikel sollen alternative Interpretationen beschrieben und diskutiert werden. Mit Hilfe einer Kategorisierung werden vier verschiedene Typen von Sozialer Innovation vorgeschlagen, die fur zukunftige praktische Ansatze einen Rahmen bieten konnen.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"7 1","pages":"42-52"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-03-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44862400","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-03-31DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL7.NO1.P3-16
Andreas Streiter
Dieser Artikel illustriert die organisationstheoretisch relevanten Aspekte der von Gilles Deleuze und Felix Guattari entworfenen Rhizom-Metapher anhand des Fallbeispiels globaler Dschihadismus. Dabei werden zwei Ziele verfolgt: Erstens soll das Potenzial der Metapher aufgezeigt werden, zu einem besseren Verstandnis dynamischer Organisationsmodalitaten beizutragen, die durch die Linse traditioneller Theorien betrachtet schwer zuganglich sind. Zweitens soll zu einem umfassenderen Verstandnis des Phanomens globaler Dschihadismus beigetragen werden. Mithilfe der Rhizom-Metapher wird deutlich, dass der globale Dschihadismus nicht entweder hierarchisch oder netzwerkartig organisiert ist, sondern dass er eine organisatorische Vielheit darstellt, die hierarchische und netzwerkartige Dimensionen in sich standig verandernden Auspragungen umfasst.
{"title":"Organisatorische Komplexität in sozialen Bewegungen: Das Beispiel globaler Dschihadismus","authors":"Andreas Streiter","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL7.NO1.P3-16","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL7.NO1.P3-16","url":null,"abstract":"Dieser Artikel illustriert die organisationstheoretisch relevanten Aspekte der von Gilles Deleuze und Felix Guattari entworfenen Rhizom-Metapher anhand des Fallbeispiels globaler Dschihadismus. Dabei werden zwei Ziele verfolgt: Erstens soll das Potenzial der Metapher aufgezeigt werden, zu einem besseren Verstandnis dynamischer Organisationsmodalitaten beizutragen, die durch die Linse traditioneller Theorien betrachtet schwer zuganglich sind. Zweitens soll zu einem umfassenderen Verstandnis des Phanomens globaler Dschihadismus beigetragen werden. Mithilfe der Rhizom-Metapher wird deutlich, dass der globale Dschihadismus nicht entweder hierarchisch oder netzwerkartig organisiert ist, sondern dass er eine organisatorische Vielheit darstellt, die hierarchische und netzwerkartige Dimensionen in sich standig verandernden Auspragungen umfasst.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"7 1","pages":"3-16"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-03-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41778435","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-10-01DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P187-202
Michael Brandmayr
Der Beitrag beschreibt einige zentrale Uberlegungen, unter welchen Voraussetzungen schulische Praktiken als Ideologien beschrieben werden konnen und in welchem Mase die Schule an der ideologischen Reproduktion der Gesellschaft beteiligt ist. Der Beitrag entwirft vier Thesen uber die Wirkungsweise von Ideologie in der Schule, die sich der Frage einer okonomischen Funktionalisierung von Lernen, des Sozialen bzw. der Sozialitat in Formen der Subjektivierung sowie der Dialektik des Prozesses der ideologischen Vermittlung widmen. Diese Thesen werden auf Basis einer diskursanalytischen Untersuchung eines schulpadagogischen Leitbildes von idealem Lernen im osterreichischen Schulsystem (Brandmayr 2017) entwickelt, deren Ergebnisse nach einer Diskussion des Ideologiebegriffs dargestellt werden. Ideologie wird in diesem Beitrag als wesentlich durch Praktiken vermittelt begriffen, in der Schule besonders durch die Praktik des Lernens. Diese Praktiken strukturieren Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen und leiten Subjektivierungsvorgange an. Uber die Analyse des Lernens kann also gefragt werden, wie die Schule zur Vermittlung von Ideologien und damit zur Reproduktion der Gesellschaft beitragt.
{"title":"Lernen und die gesellschaftliche Reproduktion: Vier Thesen über die Wirksamkeit von Ideologie in der Schule","authors":"Michael Brandmayr","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P187-202","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P187-202","url":null,"abstract":"Der Beitrag beschreibt einige zentrale Uberlegungen, unter welchen Voraussetzungen schulische Praktiken als Ideologien beschrieben werden konnen und in welchem Mase die Schule an der ideologischen Reproduktion der Gesellschaft beteiligt ist. Der Beitrag entwirft vier Thesen uber die Wirkungsweise von Ideologie in der Schule, die sich der Frage einer okonomischen Funktionalisierung von Lernen, des Sozialen bzw. der Sozialitat in Formen der Subjektivierung sowie der Dialektik des Prozesses der ideologischen Vermittlung widmen. Diese Thesen werden auf Basis einer diskursanalytischen Untersuchung eines schulpadagogischen Leitbildes von idealem Lernen im osterreichischen Schulsystem (Brandmayr 2017) entwickelt, deren Ergebnisse nach einer Diskussion des Ideologiebegriffs dargestellt werden. Ideologie wird in diesem Beitrag als wesentlich durch Praktiken vermittelt begriffen, in der Schule besonders durch die Praktik des Lernens. Diese Praktiken strukturieren Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen und leiten Subjektivierungsvorgange an. Uber die Analyse des Lernens kann also gefragt werden, wie die Schule zur Vermittlung von Ideologien und damit zur Reproduktion der Gesellschaft beitragt.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"187-202"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45693205","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-10-01DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P153-166
Stefan Schiman
Die Finanzmarktreformen nach der Depression in den 1930er-Jahren und die Neuordnung des internationalen Finanzsystems in Bretton Woods 1944 bildeten die Grundlage fur eine marktwirtschaftliche Ordnung mit stark regulierten Finanzmarkten, die sich im Westen nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte. Die Instabilitat des Wechselkursregimes aufgrund der asymmetrischen Rolle des Dollars bewirkte den Zusammenbruch dieses Ordnungsrahmens. Starken Wechselkursschwankungen folgten Erdolpreisschocks, die eine Hochzinspolitik auslosten, welche die Regulierung der Finanzmarkte in den USA untergrub. Die durch die Erdolkrise beschadigte nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik wurde zudem von einer neoliberalen Doktrin abgelost, die den Deregulierungsprozess theoretisch fundierte. Der mit dessen kompetitivem Charakter einhergehende Druck auf geschutzte Finanzdienstleistungen und auf deren Profitabilitat erzeugte eine Welle an Zusammenschlussen in der Finanzwirtschaft und ermoglichte den dadurch entstandenen Finanzkonglomeraten immer riskantere Geschafte, die mit dem Einlagen- und Kreditgeschaft eng verzahnt waren. Diese Gemengelage, die an die Ursprunge der Finanzmarktkrise 1929 erinnert, entzundete sich schlieslich am Immobilienpreisboom in den USA und mundete in die Finanzmarktkrise 2007/08.
{"title":"Die Deregulierung der US-Finanzmärkte als eine Ursache ihrer Krise","authors":"Stefan Schiman","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P153-166","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P153-166","url":null,"abstract":"Die Finanzmarktreformen nach der Depression in den 1930er-Jahren und die Neuordnung des internationalen Finanzsystems in Bretton Woods 1944 bildeten die Grundlage fur eine marktwirtschaftliche Ordnung mit stark regulierten Finanzmarkten, die sich im Westen nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte. Die Instabilitat des Wechselkursregimes aufgrund der asymmetrischen Rolle des Dollars bewirkte den Zusammenbruch dieses Ordnungsrahmens. Starken Wechselkursschwankungen folgten Erdolpreisschocks, die eine Hochzinspolitik auslosten, welche die Regulierung der Finanzmarkte in den USA untergrub. Die durch die Erdolkrise beschadigte nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik wurde zudem von einer neoliberalen Doktrin abgelost, die den Deregulierungsprozess theoretisch fundierte. Der mit dessen kompetitivem Charakter einhergehende Druck auf geschutzte Finanzdienstleistungen und auf deren Profitabilitat erzeugte eine Welle an Zusammenschlussen in der Finanzwirtschaft und ermoglichte den dadurch entstandenen Finanzkonglomeraten immer riskantere Geschafte, die mit dem Einlagen- und Kreditgeschaft eng verzahnt waren. Diese Gemengelage, die an die Ursprunge der Finanzmarktkrise 1929 erinnert, entzundete sich schlieslich am Immobilienpreisboom in den USA und mundete in die Finanzmarktkrise 2007/08.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"153-166"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47615336","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-10-01DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P167-186
Benjamin Ferschli
Die vorliegende Arbeit stellt eine theoretische wie empirische Anlalyse der „selbtorganisierenden“ Firma, basierend auf der Marx’schen Analyse des Arbeitsprozesses dar. „Selbst-Organisation“ ist in diesem Zusammenhang als die Aufgabe der geschaftsfuhrerisch-hierarchischen Organisation des Arbeitsprozesses zu verstehen. Auf Basis theoretischer Anhaltspunkte aus der Institutionellen Okonomik, Arbeitsprozesstheorie sowie Konzepten der generellen Arbeits- und Industriesoziologie, wird aus Interviews und einer Fallstudie gewonnenes Datenmaterial analysiert. Eine „Kontrollthese“, abgeleitet aus der Marx’schen Analyse des Arbeitsvertrages, kann dabei nicht falsifziert werden. Abschliesend werden Uberlegungen zur weiteren Entwicklung des Forschungsgebiets sowie Anmerkungen zu Konsequenzen fur Arbeiter_Innenvertretungen und Gewerkschaften diskutiert.
{"title":"Kontrolle und Autonomie in der selbstorganisierenden Unternehmung: zum Post-Industriellen Strukturwandel des Arbeitsprozesses.","authors":"Benjamin Ferschli","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P167-186","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO3.P167-186","url":null,"abstract":"Die vorliegende Arbeit stellt eine theoretische wie empirische Anlalyse der „selbtorganisierenden“ Firma, basierend auf der Marx’schen Analyse des Arbeitsprozesses dar. „Selbst-Organisation“ ist in diesem Zusammenhang als die Aufgabe der geschaftsfuhrerisch-hierarchischen Organisation des Arbeitsprozesses zu verstehen. Auf Basis theoretischer Anhaltspunkte aus der Institutionellen Okonomik, Arbeitsprozesstheorie sowie Konzepten der generellen Arbeits- und Industriesoziologie, wird aus Interviews und einer Fallstudie gewonnenes Datenmaterial analysiert. Eine „Kontrollthese“, abgeleitet aus der Marx’schen Analyse des Arbeitsvertrages, kann dabei nicht falsifziert werden. Abschliesend werden Uberlegungen zur weiteren Entwicklung des Forschungsgebiets sowie Anmerkungen zu Konsequenzen fur Arbeiter_Innenvertretungen und Gewerkschaften diskutiert.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"167-186"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44325581","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-10-01DOI: 10.15203/momentumquarterly.vol6.no3.p203-209
K. Plank
Dieses Paper behandelt Aspekte des modernen Konzeptes „Philanthrokapitalismus“. Der Fokus liegt dabei auf dem karitativen Engagement nordamerikanischer Milliardare und den Strategien, durch die diese mithilfe von Stiftungen Macht ausuben konnen. Der erste Abschnitt beschaftigt sich mit dem derzeitigen Aufstieg des Philanthrokapitalismus. Der zweite Teil zeigt auf, wie Wohltater und Wohltaterinnen ihre personlichen und beruflichen Interessen fordern konnen.
{"title":"Philanthrokapitalismus: Intransparente Machtausübung durch große U.S. Stiftungen","authors":"K. Plank","doi":"10.15203/momentumquarterly.vol6.no3.p203-209","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol6.no3.p203-209","url":null,"abstract":"Dieses Paper behandelt Aspekte des modernen Konzeptes „Philanthrokapitalismus“. Der Fokus liegt dabei auf dem karitativen Engagement nordamerikanischer Milliardare und den Strategien, durch die diese mithilfe von Stiftungen Macht ausuben konnen. Der erste Abschnitt beschaftigt sich mit dem derzeitigen Aufstieg des Philanthrokapitalismus. Der zweite Teil zeigt auf, wie Wohltater und Wohltaterinnen ihre personlichen und beruflichen Interessen fordern konnen.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"203-209"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46165612","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-06-01DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P123-137
A. Keul, Bernhard Brunner, T. Blaschke
Im Feld Stadtische Lebensqualitat (QOL) greifen wie im Rubik-Wurfel objektive GIS-Daten und subjektives Wohlbefinden ineinander. Die Diskursgeschichte zeigt Variablenvielfalt, Mangel an organisierenden Theorien und fortlaufende Versuche, die Phanomene mit Mixed Methods zu fassen. Ein QOL-Projekt in Salzburg Stadt, Osterreich, untersuchte 16 Stadtbezirke mithilfe von 802 geocodierten Datensatzen. Es stellte urbanen Stress (z.B. Dichte) Erholung (z.B. via Grunraum) gegenuber und verwendete QOL-Items der Detroit Area Study zusammen mit GIS-Daten der Stadtplanung. Der erste Schritt lieferte ein zuverlassiges psychologisches QOL-Konstrukt (Umwelt-/Sozialqualitat, soziale Verwurzelung, subjektive Infrastruktur). Stadtteilunterschiede zeigten die Bedeutung soziokultureller Mikrosysteme auf. Im zweiten Schritt wurde gepruft, ob die psychologischen Deskriptoren nur stadtspezifisch oder generalisierbar sind. Subjektive QOL-Daten zu Salzburg wurden mit Daten aus Wien, Osterreich (N=150) und Timisoara, Rumanien (N=90) verglichen. Die Replikation ergab stabile faktoren- und itemanalytische Ergebnisse und unterstutzte damit den psychologischen Unterbau urbaner Lebensqualitat.
{"title":"Städtische Lebensqualität: Zur Systematik objektiver und subjektiver Deskriptoren","authors":"A. Keul, Bernhard Brunner, T. Blaschke","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P123-137","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P123-137","url":null,"abstract":"Im Feld Stadtische Lebensqualitat (QOL) greifen wie im Rubik-Wurfel objektive GIS-Daten und subjektives Wohlbefinden ineinander. Die Diskursgeschichte zeigt Variablenvielfalt, Mangel an organisierenden Theorien und fortlaufende Versuche, die Phanomene mit Mixed Methods zu fassen. Ein QOL-Projekt in Salzburg Stadt, Osterreich, untersuchte 16 Stadtbezirke mithilfe von 802 geocodierten Datensatzen. Es stellte urbanen Stress (z.B. Dichte) Erholung (z.B. via Grunraum) gegenuber und verwendete QOL-Items der Detroit Area Study zusammen mit GIS-Daten der Stadtplanung. Der erste Schritt lieferte ein zuverlassiges psychologisches QOL-Konstrukt (Umwelt-/Sozialqualitat, soziale Verwurzelung, subjektive Infrastruktur). Stadtteilunterschiede zeigten die Bedeutung soziokultureller Mikrosysteme auf. Im zweiten Schritt wurde gepruft, ob die psychologischen Deskriptoren nur stadtspezifisch oder generalisierbar sind. Subjektive QOL-Daten zu Salzburg wurden mit Daten aus Wien, Osterreich (N=150) und Timisoara, Rumanien (N=90) verglichen. Die Replikation ergab stabile faktoren- und itemanalytische Ergebnisse und unterstutzte damit den psychologischen Unterbau urbaner Lebensqualitat.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"123-137"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46646976","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-06-01DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P138-152
G. Feigl
Dieser Beitrag knupft an die Initiativen zur Forderung einer gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Neufokussierung auf Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt an, die im Anschluss an den bahnbrechenden Bericht der Kommission zur Messung von okonomischer Performance und gesellschaftlichem Fortschritt unter Leitung von Joseph Stiglitz entstanden ist. Ausgangspunkt ist die These, dass eine Wohlstandsorientierung in der Wirtschaftspolitik zwar adaquat ist, aber sich nicht von selbst durchsetzen wird. Es wird argumentiert, dass als Ausgangspunkt eine bessere Messung von Wohlstand und gesellschaftlichem Fortschritt sowie eine diskursive und institutionelle Verankerung wohlstandsorientierter Wirtschaftspolitik notwendig ist. Ein magisches Vieleck wohlstandsorientierter Wirtschaftspolitik wird als Bindeglied zwischen neuem Leitbild und den Wohlstandsindikatoren vorgeschlagen, um eine aktuelle Schwerpunktsetzung innerhalb von allgemein geteilten Zielen der Wirtschaftspolitik verhandelbar zu machen. Im Beitrag wird ein operationalisierter Vorschlag fur Osterreich umrissen. Daruber hinaus werden Ideen fur eine starkere institutionelle und diskursive Verankerung wohlstandsorientierter Wirtschaftspolitik sowie beispielhaft vier Einstiegsprojekte prasentiert, die in der aktuellen Situation im Sinne einer verstarkten Wohlstandsorientierung wirtschaftspolitisch prioritar in Angriff genommen werden sollten.
{"title":"Von der Neuvermessung gesellschaftlichen Wohlstands zur wohlstandsorientierten Wirtschaftspolitik","authors":"G. Feigl","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P138-152","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P138-152","url":null,"abstract":"Dieser Beitrag knupft an die Initiativen zur Forderung einer gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Neufokussierung auf Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt an, die im Anschluss an den bahnbrechenden Bericht der Kommission zur Messung von okonomischer Performance und gesellschaftlichem Fortschritt unter Leitung von Joseph Stiglitz entstanden ist. Ausgangspunkt ist die These, dass eine Wohlstandsorientierung in der Wirtschaftspolitik zwar adaquat ist, aber sich nicht von selbst durchsetzen wird. Es wird argumentiert, dass als Ausgangspunkt eine bessere Messung von Wohlstand und gesellschaftlichem Fortschritt sowie eine diskursive und institutionelle Verankerung wohlstandsorientierter Wirtschaftspolitik notwendig ist. Ein magisches Vieleck wohlstandsorientierter Wirtschaftspolitik wird als Bindeglied zwischen neuem Leitbild und den Wohlstandsindikatoren vorgeschlagen, um eine aktuelle Schwerpunktsetzung innerhalb von allgemein geteilten Zielen der Wirtschaftspolitik verhandelbar zu machen. Im Beitrag wird ein operationalisierter Vorschlag fur Osterreich umrissen. Daruber hinaus werden Ideen fur eine starkere institutionelle und diskursive Verankerung wohlstandsorientierter Wirtschaftspolitik sowie beispielhaft vier Einstiegsprojekte prasentiert, die in der aktuellen Situation im Sinne einer verstarkten Wohlstandsorientierung wirtschaftspolitisch prioritar in Angriff genommen werden sollten.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"138-152"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43180963","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-06-01DOI: 10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P85-106
R. Hofbauer, Michael Schwingsmehl
Die Qualitat des Arbeitslebens ist eine wichtige Dimension der Lebensqualitat und findet in vielen modernen Wohlfahrtsmasen Berucksichtigung. Sowohl objektive als auch subjektive Indikatoren kommen bei der Messung der Arbeitsplatzqualitat zur Anwendung. Anhand von Daten einer Bevolkerungsbefragung wird gezeigt, dass von hoher Arbeitszufriedenheit, die mittels Single-Item-Fragen gemessen wird, nicht einfach auf gute Arbeitsbedingungen geschlossen werden kann. Arbeitszufriedenheit erweist sich als komplexes Konstrukt, in dem Adaptions- und Vergleichsprozesse eine wichtige Rolle spielen.
{"title":"Bedeutet hohe Arbeitszufriedenheit, dass die Arbeitsbedingungen gut sind?","authors":"R. Hofbauer, Michael Schwingsmehl","doi":"10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P85-106","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/MOMENTUMQUARTERLY.VOL6.NO2.P85-106","url":null,"abstract":"Die Qualitat des Arbeitslebens ist eine wichtige Dimension der Lebensqualitat und findet in vielen modernen \u0000Wohlfahrtsmasen Berucksichtigung. Sowohl objektive als auch subjektive Indikatoren kommen bei der \u0000Messung der Arbeitsplatzqualitat zur Anwendung. Anhand von Daten einer Bevolkerungsbefragung wird \u0000gezeigt, dass von hoher Arbeitszufriedenheit, die mittels Single-Item-Fragen gemessen wird, nicht einfach auf \u0000gute Arbeitsbedingungen geschlossen werden kann. Arbeitszufriedenheit erweist sich als komplexes Konstrukt, \u0000in dem Adaptions- und Vergleichsprozesse eine wichtige Rolle spielen.","PeriodicalId":53284,"journal":{"name":"Momentum Quarterly","volume":"6 1","pages":"85-106"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41813287","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}