Ziel dieses Beitrages ist es, Einsicht in Verarbeitungsprozesse, die bei der Verwendung von kollokationalen Verbindungen in der fremdsprachigen Textproduktion aktiviert werden, zu erhalten. Da Untersuchungen der produktiven Kollokationskompetenz auf der Ebene des Sprachenpaares Kroatisch als L1 und Deutsch als Fremdsprache als L2 bisher nicht systematisch durchgeführt wurden, steht die empirische Analyse des Gebrauchs von Kollokationen in 210 Aufsätzen kroatischer DaF-Lernenden im Mittelpunkt unter Bezugnahme folgender Aspekte: Transfer aus L1 und L2 und Zahl der Kollokationsfehler, Art der Transferfehler und semantische Transparenz der Kollokationen, der sog. Kongruenzeffekt, das Sprachniveau der Lernenden, die Vorkommenshäufigkeit der Kollokationen und ihrer Bestandteile sowie die Wortfeldzugehörigkeit der Kollokationen. Diese möglichen Einflussfaktoren wurden in die Analyse einbezogen, um einen komplexeren Einblick in diese Art lexikalischer Kompetenz zu gewinnen, was zu einem besseren Verständnis dieser Problematik führt und somit die Grundlage für praktische Implikationen bietet. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, überwiegt im analysierten Korpus der normgerechte Gebrauch von denjenigen Kollokationen, die in L1 und L2 übereinstimmen und semantisch transparent sind, während Abweichungen bei divergenten Strukturen zu vermerken sind. Ebenfalls ergeht aus den Ergebnissen, dass mit dem Steigen der Fremdsprachenkompetenz zwar ein wesentlicher Unterschied in der Zahl, nicht jedoch in der Fehlerqoute der verwendeten Kollokationen zu vermerken ist. Dies bestätigt die Notwendigkeit der Förderung der Kollokationskompetenz als integrativem Teil der lexikalischen Kompetenz, wobei der gezielten Schulung von divergierenden Strukturen auf der Ebene eines bestimmten Sprachenpaares im Fremdsprachenunterricht mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
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