Die Wirksamkeit von Placebo wird von Physiotherapeut*innen unterschiedlich eingeschätzt. Die einen glauben, dass Placebo – im Vergleich zu keiner Intervention – einen positiven Einfluss auf die Behandlung von Patient*innen hat. Andere, darunter viele Methodologie-Expert*innen, schreiben den größten Teil des „Erfolges“ von Placebo verschiedenen Mechanismen zu, z. B. einem natürlichen Verlauf und spontaner Heilung, einer Regression zur Mitte oder dem Hawthorne-Effekt [2]. Wird eine Interventionsstudie nicht korrekt durchgeführt, können diese Mechanismen dazu führen, dass der Effekt einer Therapie überschätzt wird. Neben diesen Verzerrungen, die nicht eigentlich auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sind, sondern auf Studienmängel, sind in der wissenschaftlichen Literatur Hinweise auf verschiedene echte PlaceboMechanismen zu finden. Zum Beispiel die Aktivierung ähnlicher Hirnregionen bei Placebo und bei Opioid-Agonisten. Auf funktionellen MRT-Aufnahmen konnte auch gezeigt werden, dass Hirnareale inhibiert werden, die für die Schmerzübertragung relevant sind [3]. Es ist also interessant, Studien zusammenzufassen, die Verzerrungen durch ihr Studiendesign reduzieren, sodass der Effekt von Placebo gegenüber keiner Therapie verglichen werden kann.
{"title":"Wirksamkeit von Placebo-Interventionen bei Patient*innen mit unspezifischen Kreuzschmerzen: eine systematische Literaturübersicht","authors":"","doi":"10.1055/a-1541-6670","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1541-6670","url":null,"abstract":"Die Wirksamkeit von Placebo wird von Physiotherapeut*innen unterschiedlich eingeschätzt. Die einen glauben, dass Placebo – im Vergleich zu keiner Intervention – einen positiven Einfluss auf die Behandlung von Patient*innen hat. Andere, darunter viele Methodologie-Expert*innen, schreiben den größten Teil des „Erfolges“ von Placebo verschiedenen Mechanismen zu, z. B. einem natürlichen Verlauf und spontaner Heilung, einer Regression zur Mitte oder dem Hawthorne-Effekt [2]. Wird eine Interventionsstudie nicht korrekt durchgeführt, können diese Mechanismen dazu führen, dass der Effekt einer Therapie überschätzt wird. Neben diesen Verzerrungen, die nicht eigentlich auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sind, sondern auf Studienmängel, sind in der wissenschaftlichen Literatur Hinweise auf verschiedene echte PlaceboMechanismen zu finden. Zum Beispiel die Aktivierung ähnlicher Hirnregionen bei Placebo und bei Opioid-Agonisten. Auf funktionellen MRT-Aufnahmen konnte auch gezeigt werden, dass Hirnareale inhibiert werden, die für die Schmerzübertragung relevant sind [3]. Es ist also interessant, Studien zusammenzufassen, die Verzerrungen durch ihr Studiendesign reduzieren, sodass der Effekt von Placebo gegenüber keiner Therapie verglichen werden kann.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"17 1","pages":"139 - 140"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44855067","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Prävalenz von persistierenden Symptomen 6 Monate nach einer COVID-19Erkrankung wird mit etwa 60% angegeben. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, gestörter Geruchsoder Geschmackssinn, Gedächtnisprobleme und Atemnot sind die häufigsten Symptome. 9 Monate nach der Infektion geben immer noch etwa 30% der Patient*innen Symptome an [1]. Sogar bei Personen nach einem milden Verlauf kann es zu langanhaltenden Symptomen kommen, die einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität haben und die Funktionsfähigkeit drastisch einschränken [2].
{"title":"Demut und Akzeptanz: Arbeiten innerhalb unserer Grenzen mit Long COVID und Myalgischer Enzephalomyelitis/chronischem Erschöpfungssyndrom","authors":"R. Hilfiker","doi":"10.1055/a-1526-7474","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1526-7474","url":null,"abstract":"Die Prävalenz von persistierenden Symptomen 6 Monate nach einer COVID-19Erkrankung wird mit etwa 60% angegeben. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, gestörter Geruchsoder Geschmackssinn, Gedächtnisprobleme und Atemnot sind die häufigsten Symptome. 9 Monate nach der Infektion geben immer noch etwa 30% der Patient*innen Symptome an [1]. Sogar bei Personen nach einem milden Verlauf kann es zu langanhaltenden Symptomen kommen, die einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität haben und die Funktionsfähigkeit drastisch einschränken [2].","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"17 1","pages":"137 - 138"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46842618","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Im Editorial der Juni-Ausgabe 2021 der physioscience stießen Braun und Kopkow [2] eine Debatte zum Thema Research Waste an. Dabei gingen die Autoren auf die Berücksichtigung von Forschungsprioritäten zur Vermeidung von Research Waste ein. Ein wichtiges Thema, zu dessen Diskussion ich folgende Aspekte beitragen will. In einem kürzlich erschienen Artikel von van Calster et al. [7] wird die medizinische Forschung stark kritisiert: Neben dem Problem der fehlenden Umsetzung von Forschungsprioritäten sei die allgemeine Qualität der medizinischen Forschung immer noch zu schlecht, trotz seit Jahren bestehender Kritik [7]. Forschung werde zu sehr wie ein Geschäft betrieben, dabei bleibe die Methodologie auf der Strecke [7]. Laut van Calst et al. entstehe Research Waste durch schlechte Studiendesigns, schlechte Durchführung und schlechte Beschreibungen von Studien [7]. Tatsächlich wird die Methodologie oft vernachlässigt, was verschiedene Ursachen haben kann, zum Beispiel mangelnde Zeit oder ein schwieriger Zugang zu Expert*innen. Immer wieder ist auch die Forderung zu hören, dass Forschung vor allem in der Freizeit durchgeführt werden sollte. Freizeit-Forschung ist jedoch kein gutes Modell, denn die Planung von guter Forschung braucht Zeit. So sollte zum Beispiel keine Studie ohne eine aktuelle und qualitativ hochwertige Literaturübersicht durchgeführt werden. Auch die Planung der optimalen Methode ist zeitaufwendig. Die Forschungsfrage sollte die Methode bestimmen. Deshalb kann nicht immer auf Methoden zurückgegriffen werden, die Forschende beherrschen. In der Physiotherapie ist es zudem für Forschende oft schwierig, sich von Expert*innen beraten zu lassen, vor allem wenn eine Beratung viel Zeit braucht. Die Finanzierung kann außerdem schnell zu einem Problem werden. Diese Situation führt dazu, dass Expert*innen häufig erst dann kontaktiert werden, wenn die Daten von den Forschenden bereits erhoben wurden. Research Waste verschwendet nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern kann auch negative Folgen für Patient*innen haben, wenn Entscheidungen über Behandlungen aufgrund von mangelhafter Forschung gefällt werden. Oft wird angenommen, dass das Gutachtersystem (Peer Review) die Qualität von Veröffentlichungen verbessert und garantiert. Doch es gibt immer mehr Hinweise, dass dieses System an seine Grenzen stößt: Herausgeber*innen von Fachzeitschriften haben zunehmend Mühe damit, Gutachter*innen zu finden, da immer weniger Forschende gewillt sind, unbezahlte Gutachten zu schreiben. Gutachter*innen werden zwar von ihren Universitäten oder Fachhochschulen für ihre Forschungstätigkeiten bezahlt, doch sie stehen meistens unter hohem Zeitdruck. Weiter wird kritisiert, dass die Qualität der Gutachten nicht immer hoch genug sei, was durchaus damit zusammenhängt, dass Gutachter*innen unterschiedlich stark bereit sind, Zeit in das unbezahlte Gutachten zu investieren. Da selbst begutachtete Artikel problematisch sein können, sollten Physiotherapeut*innen beim Lesen ein
{"title":"Wie Physiotherapeut*innen Research Waste reduzieren können","authors":"R. Hilfiker","doi":"10.1055/a-1526-7370","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1526-7370","url":null,"abstract":"Im Editorial der Juni-Ausgabe 2021 der physioscience stießen Braun und Kopkow [2] eine Debatte zum Thema Research Waste an. Dabei gingen die Autoren auf die Berücksichtigung von Forschungsprioritäten zur Vermeidung von Research Waste ein. Ein wichtiges Thema, zu dessen Diskussion ich folgende Aspekte beitragen will. In einem kürzlich erschienen Artikel von van Calster et al. [7] wird die medizinische Forschung stark kritisiert: Neben dem Problem der fehlenden Umsetzung von Forschungsprioritäten sei die allgemeine Qualität der medizinischen Forschung immer noch zu schlecht, trotz seit Jahren bestehender Kritik [7]. Forschung werde zu sehr wie ein Geschäft betrieben, dabei bleibe die Methodologie auf der Strecke [7]. Laut van Calst et al. entstehe Research Waste durch schlechte Studiendesigns, schlechte Durchführung und schlechte Beschreibungen von Studien [7]. Tatsächlich wird die Methodologie oft vernachlässigt, was verschiedene Ursachen haben kann, zum Beispiel mangelnde Zeit oder ein schwieriger Zugang zu Expert*innen. Immer wieder ist auch die Forderung zu hören, dass Forschung vor allem in der Freizeit durchgeführt werden sollte. Freizeit-Forschung ist jedoch kein gutes Modell, denn die Planung von guter Forschung braucht Zeit. So sollte zum Beispiel keine Studie ohne eine aktuelle und qualitativ hochwertige Literaturübersicht durchgeführt werden. Auch die Planung der optimalen Methode ist zeitaufwendig. Die Forschungsfrage sollte die Methode bestimmen. Deshalb kann nicht immer auf Methoden zurückgegriffen werden, die Forschende beherrschen. In der Physiotherapie ist es zudem für Forschende oft schwierig, sich von Expert*innen beraten zu lassen, vor allem wenn eine Beratung viel Zeit braucht. Die Finanzierung kann außerdem schnell zu einem Problem werden. Diese Situation führt dazu, dass Expert*innen häufig erst dann kontaktiert werden, wenn die Daten von den Forschenden bereits erhoben wurden. Research Waste verschwendet nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern kann auch negative Folgen für Patient*innen haben, wenn Entscheidungen über Behandlungen aufgrund von mangelhafter Forschung gefällt werden. Oft wird angenommen, dass das Gutachtersystem (Peer Review) die Qualität von Veröffentlichungen verbessert und garantiert. Doch es gibt immer mehr Hinweise, dass dieses System an seine Grenzen stößt: Herausgeber*innen von Fachzeitschriften haben zunehmend Mühe damit, Gutachter*innen zu finden, da immer weniger Forschende gewillt sind, unbezahlte Gutachten zu schreiben. Gutachter*innen werden zwar von ihren Universitäten oder Fachhochschulen für ihre Forschungstätigkeiten bezahlt, doch sie stehen meistens unter hohem Zeitdruck. Weiter wird kritisiert, dass die Qualität der Gutachten nicht immer hoch genug sei, was durchaus damit zusammenhängt, dass Gutachter*innen unterschiedlich stark bereit sind, Zeit in das unbezahlte Gutachten zu investieren. Da selbst begutachtete Artikel problematisch sein können, sollten Physiotherapeut*innen beim Lesen ein ","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"17 1","pages":"97 - 98"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48096851","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Hintergrund Mehr als 340 Millionen Kinder gelten weltweit als übergewichtig oder adipös, ihre Anzahl nahm in den letzten Jahren – auch durch die Coronapandemie – erheblich zu. Eine alternative Behandlung zur Reduzierung des Übergewichts, die in den Empfehlungen bisher keine große Beachtung findet, stellt das sogenannte hochintensive Intervalltraining (HIIT) dar. Ziel Darstellung der Wirksamkeit von hochintensivem Intervalltraining auf den BMI und Körperfettanteil übergewichtiger und adipöser Kinder im Alter von 6–13 Jahren. Methode Die Erstellung der systematischen Übersichtsarbeit orientierte sich an den PRISMA-Guidelines. Für die Literaturrecherche wurden die Datenbanken MEDLINE, Cochrane Library, CINAHL, Embase, Sports Medicine & Education Index und Web of Science nach Studien mit hochintensivem Intervalltraining für übergewichtige und adipöse Kinder durchsucht. Die Bewertung der methodischen Studienqualität erfolgte mittels PEDro-Skala, MINORS und Risk of Bias. Die Berichtsqualität wurde anhand von CONSORT und TREND bewertet. Ergebnisse Es wurden 6 randomisierte kontrollierte Studien und 2 kontrollierte klinische Studien mit 479 HIIT-Teilnehmenden betrachtet. Diese zeigten, dass hochintensives Intervalltraining positive Auswirkungen auf den BMI und Körperfettanteil übergewichtiger und adipöser Kinder hat. Schlussfolgerung Hochintensives Intervalltraining ist eine kinderfreundliche und zugleich effektive Alternative zur Behandlung von übergewichtigen und adipösen Kindern. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um die Ergebnisse zu bekräftigen.
摘要背景全球有超过3.4亿儿童被认为超重或肥胖,近年来他们的数量显著增加——这也是由于冠状病毒大流行。到目前为止,减少肥胖的另一种治疗方法是所谓的高强度间歇训练(HIIT),该方法在建议中没有得到太多关注。目的介绍高强度间歇训练对6-13岁超重和肥胖儿童BMI和体脂百分比的有效性。方法根据PRISMA指南编制系统综述。检索数据库MEDLINE、Cochrane Library、CINAHL、Embase、运动医学与教育指数和Web of Science,寻找超重和肥胖儿童高强度间歇训练的研究。使用PEDro量表、MINORS和偏倚风险评估研究的方法学质量。根据CONSORT和TREND对报告质量进行了评估。结果纳入6项随机对照试验和2项对照临床试验,共479名HIIT参与者。这些结果表明,高强度间歇训练对超重和肥胖儿童的BMI和体脂百分比有积极影响。结论高强度间歇训练是治疗超重和肥胖儿童的一种对儿童友好且有效的替代方法。需要进一步的临床研究来确认结果。
{"title":"Effekte von hochintensivem Intervalltraining (HIIT) auf Body-Mass-Index (BMI) und Körperfettanteil von übergewichtigen und adipösen Kindern – eine systematische Übersichtsarbeit","authors":"L. Sitzmann, Gaith Akrama, Christian Baumann","doi":"10.1055/a-1375-9595","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1375-9595","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Mehr als 340 Millionen Kinder gelten weltweit als übergewichtig oder adipös, ihre Anzahl nahm in den letzten Jahren – auch durch die Coronapandemie – erheblich zu. Eine alternative Behandlung zur Reduzierung des Übergewichts, die in den Empfehlungen bisher keine große Beachtung findet, stellt das sogenannte hochintensive Intervalltraining (HIIT) dar. Ziel Darstellung der Wirksamkeit von hochintensivem Intervalltraining auf den BMI und Körperfettanteil übergewichtiger und adipöser Kinder im Alter von 6–13 Jahren. Methode Die Erstellung der systematischen Übersichtsarbeit orientierte sich an den PRISMA-Guidelines. Für die Literaturrecherche wurden die Datenbanken MEDLINE, Cochrane Library, CINAHL, Embase, Sports Medicine & Education Index und Web of Science nach Studien mit hochintensivem Intervalltraining für übergewichtige und adipöse Kinder durchsucht. Die Bewertung der methodischen Studienqualität erfolgte mittels PEDro-Skala, MINORS und Risk of Bias. Die Berichtsqualität wurde anhand von CONSORT und TREND bewertet. Ergebnisse Es wurden 6 randomisierte kontrollierte Studien und 2 kontrollierte klinische Studien mit 479 HIIT-Teilnehmenden betrachtet. Diese zeigten, dass hochintensives Intervalltraining positive Auswirkungen auf den BMI und Körperfettanteil übergewichtiger und adipöser Kinder hat. Schlussfolgerung Hochintensives Intervalltraining ist eine kinderfreundliche und zugleich effektive Alternative zur Behandlung von übergewichtigen und adipösen Kindern. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um die Ergebnisse zu bekräftigen.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-08-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42628939","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Background Healthcare professionals of different occupations report pain, in particular back pain. It is known that the handling of patients and standing for long periods of time – like physiotherapists do, as well as working in bent posture – are causes of back pain. A high prevalence of low back pain (LBP) in German physiotherapists is to be expected. Objective To determine pain point prevalence, severity of pain, type of pain (acute, chronic, recurrent), most affected body locations and extent of analgesics intake in German physiotherapists. Method This was a nationwide online survey with German physiotherapists. Univariable and multivariable methods were applied to identify associations between sociodemographic variables and pain, type of pain and pain location as well as analgesic intake by type of pain. In addition, severity of pain by type was examined using the Kruska-Wallis Test. Results A total of 550 physiotherapists were included in the analysis. Prevalence of pain was 63.09 % (acute: 4.18 %, chronic: 15.27 %, recurrent: 43.64 %). Most frequently mentioned pain locations were lumbar spine (49.27 %), cervical spine (48.39 %) and head (40.47 %). Participants with chronic pain reported a higher pain severity than physiotherapists with recurrent pain. Analgesics were used by 35.29 % of study participants with pain. Participants with chronic pain indicated a significantly higher probability of using analgesics compared to physiotherapists with recurrent pain. Conclusion This study indicates a high prevalence of pain and analgesics intake in participating physiotherapists. Therefore, measures are needed to reduce pain in German physiotherapists.
{"title":"Pain in German physiotherapists: an analysis of pain prevalence and analgesics intake","authors":"Sarah Steiner, L. Möckel","doi":"10.1055/a-1397-6166","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1397-6166","url":null,"abstract":"Abstract Background Healthcare professionals of different occupations report pain, in particular back pain. It is known that the handling of patients and standing for long periods of time – like physiotherapists do, as well as working in bent posture – are causes of back pain. A high prevalence of low back pain (LBP) in German physiotherapists is to be expected. Objective To determine pain point prevalence, severity of pain, type of pain (acute, chronic, recurrent), most affected body locations and extent of analgesics intake in German physiotherapists. Method This was a nationwide online survey with German physiotherapists. Univariable and multivariable methods were applied to identify associations between sociodemographic variables and pain, type of pain and pain location as well as analgesic intake by type of pain. In addition, severity of pain by type was examined using the Kruska-Wallis Test. Results A total of 550 physiotherapists were included in the analysis. Prevalence of pain was 63.09 % (acute: 4.18 %, chronic: 15.27 %, recurrent: 43.64 %). Most frequently mentioned pain locations were lumbar spine (49.27 %), cervical spine (48.39 %) and head (40.47 %). Participants with chronic pain reported a higher pain severity than physiotherapists with recurrent pain. Analgesics were used by 35.29 % of study participants with pain. Participants with chronic pain indicated a significantly higher probability of using analgesics compared to physiotherapists with recurrent pain. Conclusion This study indicates a high prevalence of pain and analgesics intake in participating physiotherapists. Therefore, measures are needed to reduce pain in German physiotherapists.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-08-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44863804","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Kernaussagen Unter der hypothetisch-deduktiven Annahme, dass Studierende, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben, an Fatigue als Spätfolge leiden, wurde ihre subjektive Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit erfragt. Bezüglich der Erholung, des Schlafverhaltens sowie zu Konzentration und Merkfähigkeit gaben 6–8 von 14 Teilnehmenden (43–57 %) an, häufig unter Problemen zu leiden. 9 von 14 Teilnehmenden (64 %) gaben an, sich manchmal oder häufig körperlich schwach zu fühlen. Aufgrund dieser Datenlage kann Fatigue als Post-COVID-Symptom bei Hochschulstudierenden angenommen werden.
{"title":"Fatigue als Post-COVID-Symptom bei Hochschulstudierenden – eine Querschnittstudie","authors":"Michael Jung","doi":"10.1055/a-1588-3073","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1588-3073","url":null,"abstract":"Kernaussagen Unter der hypothetisch-deduktiven Annahme, dass Studierende, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben, an Fatigue als Spätfolge leiden, wurde ihre subjektive Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit erfragt. Bezüglich der Erholung, des Schlafverhaltens sowie zu Konzentration und Merkfähigkeit gaben 6–8 von 14 Teilnehmenden (43–57 %) an, häufig unter Problemen zu leiden. 9 von 14 Teilnehmenden (64 %) gaben an, sich manchmal oder häufig körperlich schwach zu fühlen. Aufgrund dieser Datenlage kann Fatigue als Post-COVID-Symptom bei Hochschulstudierenden angenommen werden.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"18 1","pages":"169 - 173"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-08-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45809876","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Riana Saba, M. Bruderer-Hofstetter, A. Rausch, K. Niedermann
Zusammenfassung Hintergrund Körperliche Aktivität kann die Symptomatik von Personen mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) verbessern. Die Selbstwirksamkeit ist dabei ein wichtiger prädiktiver Faktor. Mit dem Fragebogen „Exercise Self-Efficacy Scale“ (ESES) kann die Selbstwirksamkeit für körperliche Aktivität erfasst werden. Bislang gab es noch keine deutsche, validierte Version des Fragebogens. Ziel Untersuchung der transkulturell adaptierten deutschen Version der ESES (ESES-D) bezüglich Test-Retest-Reliabilität, interner Konsistenz sowie Konstruktvalidität bei Personen mit axSpA. Methode Die ESES-D wurde anhand des TRAPD-Team-Translation-Models in die deutsche Sprache übersetzt und in einer Beobachtungsstudie evaluiert. Die interne Konsistenz wurde mittels Cronbachs Alpha und die Test-Retest-Reliabilität mittels Intraklassen-Koeffizienten (ICC, Two-way Mixed Effects Model) überprüft. Die Konstruktvalidität wurde aufgrund a priori definierter Hypothesen mittels Korrelationen zwischen der ESES-D, demografischer Merkmale und Messinstrumente zu krankheitsbedingten Symptomen, Funktionseinschränkungen, körperlicher Aktivität sowie Ergebniserwartung für das Training untersucht. Bei Erfüllung von 6 von 8 Hypothesen galt die Konstruktvalidität als bestätigt. Ergebnisse Die ESES wurde in die deutsche Sprache übersetzt. Es wurden 52 Personen mit axSpA zwischen 31 und 80 Jahren in die Studie eingeschlossen. Die deutsche Version der ESES demonstrierte gute Werte bezüglich der Reliabilität mit einem ICC von 0,78 (95 % CI; 0,63–0,88) und einem Cronbachs Alpha von 0,85. 5 von 8 a priori definierte Hypothesen zur Überprüfung der Konstruktvalidität wurden bestätigt. Schlussfolgerung Die ESES-D erfasst die Selbstwirksamkeit für körperliche Aktivität mit guter Test-Retest-Reliabilität und interner Konsistenz. Die Konstruktvalidität konnte nicht abschließend bestätigt werden. Weitere Forschung zur Konstruktvalidität und Responsivität wird empfohlen.
{"title":"Übersetzung, Test-Retest-Reliabilität und Konstruktvalidität der deutschen Version der Exercise Self-Efficacy Scale für körperliche Aktivität bei Personen mit axialer Spondyloarthritis","authors":"Riana Saba, M. Bruderer-Hofstetter, A. Rausch, K. Niedermann","doi":"10.1055/a-1577-2625","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1577-2625","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Körperliche Aktivität kann die Symptomatik von Personen mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) verbessern. Die Selbstwirksamkeit ist dabei ein wichtiger prädiktiver Faktor. Mit dem Fragebogen „Exercise Self-Efficacy Scale“ (ESES) kann die Selbstwirksamkeit für körperliche Aktivität erfasst werden. Bislang gab es noch keine deutsche, validierte Version des Fragebogens. Ziel Untersuchung der transkulturell adaptierten deutschen Version der ESES (ESES-D) bezüglich Test-Retest-Reliabilität, interner Konsistenz sowie Konstruktvalidität bei Personen mit axSpA. Methode Die ESES-D wurde anhand des TRAPD-Team-Translation-Models in die deutsche Sprache übersetzt und in einer Beobachtungsstudie evaluiert. Die interne Konsistenz wurde mittels Cronbachs Alpha und die Test-Retest-Reliabilität mittels Intraklassen-Koeffizienten (ICC, Two-way Mixed Effects Model) überprüft. Die Konstruktvalidität wurde aufgrund a priori definierter Hypothesen mittels Korrelationen zwischen der ESES-D, demografischer Merkmale und Messinstrumente zu krankheitsbedingten Symptomen, Funktionseinschränkungen, körperlicher Aktivität sowie Ergebniserwartung für das Training untersucht. Bei Erfüllung von 6 von 8 Hypothesen galt die Konstruktvalidität als bestätigt. Ergebnisse Die ESES wurde in die deutsche Sprache übersetzt. Es wurden 52 Personen mit axSpA zwischen 31 und 80 Jahren in die Studie eingeschlossen. Die deutsche Version der ESES demonstrierte gute Werte bezüglich der Reliabilität mit einem ICC von 0,78 (95 % CI; 0,63–0,88) und einem Cronbachs Alpha von 0,85. 5 von 8 a priori definierte Hypothesen zur Überprüfung der Konstruktvalidität wurden bestätigt. Schlussfolgerung Die ESES-D erfasst die Selbstwirksamkeit für körperliche Aktivität mit guter Test-Retest-Reliabilität und interner Konsistenz. Die Konstruktvalidität konnte nicht abschließend bestätigt werden. Weitere Forschung zur Konstruktvalidität und Responsivität wird empfohlen.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"18 1","pages":"174 - 183"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-07-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46266341","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Hintergrund Untersuchung der Veränderung motorischer Funktionen von Kindern mit Developmental Coordination Disorder (DCD) bzw. Umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktion (UEMF) nach 24 Einheiten Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage oder spezifiziert als neurophysiologische Entwicklungstherapie (NET). Ziel Die nicht kontrollierte Pilotstudie untersuchte, ob die NET mit einem positiven und langanhaltenden Effekt auf Koordinationsstörungen bei Kindern mit DCD assoziiert ist. Methode 10 Kinder (4 Mädchen, 6 Jungen, Alter: 6,42 (3,02) Jahre) mit einer DCD-Diagnose wurden mit 24 1:1-Einheiten NET (eine oder 2 Einheiten pro Woche) behandelt. Die motorischen Fähigkeiten wurden dreimal anhand des M-ABC 2 beurteilt: direkt vor, direkt nach und 12 Wochen nach dem Ende der Behandlung. Ergebnisse Erhebliche Verbesserungen der Ballfertigkeiten (Perzentilrang (PR) 5→75), des Gleichgewichts (PR 91→99,9), der allgemeinen motorischen Fähigkeiten (PR 50→99) und der individuell schwierigsten Teilaufgabe des M-ABC 2 (PR 1→50) von vor bis nach Behandlung. Diese Verbesserungen blieben über die nächsten 12 Wochen stabil und waren unabhängig vom Alter und BMI des Kindes. Schlussfolgerung Die Ergebnisse vermitteln einen positiven ersten Eindruck über den Nutzen der NET auf die motorischen Fähigkeiten bei Kindern mit DCD.
{"title":"Ein neurophysiologischer Ansatz in der Physiotherapie zur Behandlung von Developmental Coordination Disorder (DCD) – Ergebnisse einer retrospektiven Studie","authors":"Johanna Seeländer, O. Fricke","doi":"10.1055/a-1347-0617","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1347-0617","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Untersuchung der Veränderung motorischer Funktionen von Kindern mit Developmental Coordination Disorder (DCD) bzw. Umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktion (UEMF) nach 24 Einheiten Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage oder spezifiziert als neurophysiologische Entwicklungstherapie (NET). Ziel Die nicht kontrollierte Pilotstudie untersuchte, ob die NET mit einem positiven und langanhaltenden Effekt auf Koordinationsstörungen bei Kindern mit DCD assoziiert ist. Methode 10 Kinder (4 Mädchen, 6 Jungen, Alter: 6,42 (3,02) Jahre) mit einer DCD-Diagnose wurden mit 24 1:1-Einheiten NET (eine oder 2 Einheiten pro Woche) behandelt. Die motorischen Fähigkeiten wurden dreimal anhand des M-ABC 2 beurteilt: direkt vor, direkt nach und 12 Wochen nach dem Ende der Behandlung. Ergebnisse Erhebliche Verbesserungen der Ballfertigkeiten (Perzentilrang (PR) 5→75), des Gleichgewichts (PR 91→99,9), der allgemeinen motorischen Fähigkeiten (PR 50→99) und der individuell schwierigsten Teilaufgabe des M-ABC 2 (PR 1→50) von vor bis nach Behandlung. Diese Verbesserungen blieben über die nächsten 12 Wochen stabil und waren unabhängig vom Alter und BMI des Kindes. Schlussfolgerung Die Ergebnisse vermitteln einen positiven ersten Eindruck über den Nutzen der NET auf die motorischen Fähigkeiten bei Kindern mit DCD.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"17 1","pages":"130 - 136"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-06-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43308445","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Hintergrund Das Brunel Balance Assessments (BBA) ist ein klinisches Messinstrument zur Erfassung der Gleichgewichtsfähigkeit von Menschen nach Schlaganfall. Die englischsprachige Originalversion des Assessments weist gute Gütekriterien auf. Ziel Übersetzung und kulturelle Adaptation des BBA für den deutschsprachigen Raum sowie erste Einschätzung der Praktikabilität und Konstruktvalidität. Methode Das BBA wurde konform einer etablierten Leitlinie ins Deutsche übersetzt. Als Teil dieses Prozesses wurde eine präfinale deutsche Version des Assessments über einen Zeitraum von 10 Wochen in einem ambulanten Rehabilitationszentrum von Physiotherapeut*innen klinisch angewendet. Die anschließende Überarbeitung des Assessments basierte auf den Erfahrungen der Anwender*innen. Eine erste Analyse der Konstruktvalidität folgte dem Ansatz des Hypothesentestens. Es wurde angenommen, dass das BBA stark mit Testwerten anderer Assessments des funktionellen Gleichgewichts und der Gehfähigkeit korreliert. Als Indikator der Praktikabilität wurde die Durchführungszeit des BBA erfasst. Ergebnisse Die präfinale deutsche Version wurde von 10 Therapeut*innen mit 25 Patient*innen nach Schlaganfall klinisch angewendet. Durch geringfügige Anpassungen wurde eine finale deutsche Version des BBA erstellt. BBA-Testwerte korrelierten moderat mit Testwerten des TUG und Testwerten der FAC. Die durchschnittliche Durchführungszeit des BBA betrug 17 ± 4 Minuten. Schlussfolgerung Das BBA wurde übersetzt, kulturell für den deutschsprachigen Raum adaptiert und steht nun für die klinische Anwendung zur Verfügung. Vorläufige Analysen weisen auf eine moderate Konstruktvalidität bei Patient*innen nach einem Schlaganfall im ambulanten Setting hin. Eine ausführliche Überprüfung der Gütekriterien steht aus.
{"title":"Die deutsche Version des Brunel Balance Assessments zur Erfassung der Gleichgewichtsfähigkeit bei Menschen nach einem Schlaganfall: kulturelle Adaptation und erste psychometrische Evaluation","authors":"Agnes Wischke-Baltes, Sarah F Tyson, Tobias Braun","doi":"10.1055/a-1331-6615","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1331-6615","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Das Brunel Balance Assessments (BBA) ist ein klinisches Messinstrument zur Erfassung der Gleichgewichtsfähigkeit von Menschen nach Schlaganfall. Die englischsprachige Originalversion des Assessments weist gute Gütekriterien auf. Ziel Übersetzung und kulturelle Adaptation des BBA für den deutschsprachigen Raum sowie erste Einschätzung der Praktikabilität und Konstruktvalidität. Methode Das BBA wurde konform einer etablierten Leitlinie ins Deutsche übersetzt. Als Teil dieses Prozesses wurde eine präfinale deutsche Version des Assessments über einen Zeitraum von 10 Wochen in einem ambulanten Rehabilitationszentrum von Physiotherapeut*innen klinisch angewendet. Die anschließende Überarbeitung des Assessments basierte auf den Erfahrungen der Anwender*innen. Eine erste Analyse der Konstruktvalidität folgte dem Ansatz des Hypothesentestens. Es wurde angenommen, dass das BBA stark mit Testwerten anderer Assessments des funktionellen Gleichgewichts und der Gehfähigkeit korreliert. Als Indikator der Praktikabilität wurde die Durchführungszeit des BBA erfasst. Ergebnisse Die präfinale deutsche Version wurde von 10 Therapeut*innen mit 25 Patient*innen nach Schlaganfall klinisch angewendet. Durch geringfügige Anpassungen wurde eine finale deutsche Version des BBA erstellt. BBA-Testwerte korrelierten moderat mit Testwerten des TUG und Testwerten der FAC. Die durchschnittliche Durchführungszeit des BBA betrug 17 ± 4 Minuten. Schlussfolgerung Das BBA wurde übersetzt, kulturell für den deutschsprachigen Raum adaptiert und steht nun für die klinische Anwendung zur Verfügung. Vorläufige Analysen weisen auf eine moderate Konstruktvalidität bei Patient*innen nach einem Schlaganfall im ambulanten Setting hin. Eine ausführliche Überprüfung der Gütekriterien steht aus.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"17 1","pages":"113 - 120"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-06-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45521263","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Background Several studies have evaluated the applicability of the Functional Movement Screen (FMS) as a screening tool for injury prediction. However, only few studies investigate gender differences for FMS as a screening tool for female and male college students. Objective To evaluate gender differences in FMS single items and the overall score. In addition, the applicability of FMS as a diagnostic tool for injury prevention of German exercise students will be investigated. Method N = 99 college students performed an FMS at the beginning of the semester. Injuries were recorded for the entire term. Gender differences of FMS single items were assessed using the Mann-Whitney-U-Test. Differences in injury prediction were calculated using logistic regression. If the model was statistically significant, diagnostic accuracy was calculated using receiver operating characteristic (ROC) curves and the area under the curve (AUC). The Youden index was used to identify a cut-off score. 2 × 2 contingency tables, sensitivity and specifity, positive/negative predictive values, and likelihood ratios were assessed. Results There were significant gender differences for Deep Squat, Shoulder Mobility, Trunk Stability Push Up, and Active Straight Leg Raise. The logistic regression showed that the composite score was statistically significant in clarifying the model for females (p = 0.005, RN 2 = 0.14), but not for males (p = 0.18, RN 2 = 0.04). The ROC curve indicated acceptable injury prediction in females (AUC: 0.66, p = 0.02) and poor injury prediction in males (AUC: 0.40, p = 0.19). The cut-off score of ≤ 16 for females resulted in a sensitivity of 63 % and specificity of 54 %. No cut-off score was calculated for males. Conclusion Females performed better on flexibility items, while males scored higher on strength exercises. Results of the study indicate low predictive accuracy. Therefore, no solid recommendation can be made for the use of the FMS as an injury screening tool for either female or male German exercise science students.
{"title":"The Functional Movement Screen as an injury prediction tool for German physical education and exercise science students: a prospective cohort-study","authors":"S. Schweda, Daniel Leyhr, I. Krauss","doi":"10.1055/a-1307-1459","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1307-1459","url":null,"abstract":"Abstract Background Several studies have evaluated the applicability of the Functional Movement Screen (FMS) as a screening tool for injury prediction. However, only few studies investigate gender differences for FMS as a screening tool for female and male college students. Objective To evaluate gender differences in FMS single items and the overall score. In addition, the applicability of FMS as a diagnostic tool for injury prevention of German exercise students will be investigated. Method N = 99 college students performed an FMS at the beginning of the semester. Injuries were recorded for the entire term. Gender differences of FMS single items were assessed using the Mann-Whitney-U-Test. Differences in injury prediction were calculated using logistic regression. If the model was statistically significant, diagnostic accuracy was calculated using receiver operating characteristic (ROC) curves and the area under the curve (AUC). The Youden index was used to identify a cut-off score. 2 × 2 contingency tables, sensitivity and specifity, positive/negative predictive values, and likelihood ratios were assessed. Results There were significant gender differences for Deep Squat, Shoulder Mobility, Trunk Stability Push Up, and Active Straight Leg Raise. The logistic regression showed that the composite score was statistically significant in clarifying the model for females (p = 0.005, RN 2 = 0.14), but not for males (p = 0.18, RN 2 = 0.04). The ROC curve indicated acceptable injury prediction in females (AUC: 0.66, p = 0.02) and poor injury prediction in males (AUC: 0.40, p = 0.19). The cut-off score of ≤ 16 for females resulted in a sensitivity of 63 % and specificity of 54 %. No cut-off score was calculated for males. Conclusion Females performed better on flexibility items, while males scored higher on strength exercises. Results of the study indicate low predictive accuracy. Therefore, no solid recommendation can be made for the use of the FMS as an injury screening tool for either female or male German exercise science students.","PeriodicalId":41765,"journal":{"name":"Physioscience","volume":"17 1","pages":"103 - 112"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2021-06-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42874199","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}