{"title":"Veranstaltungen","authors":"","doi":"10.1055/a-2061-2689","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2061-2689","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134967966","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Jean-Luc Paratte, F. Herrle, C. Reissfelder, J. Wiskemann
Die Wirksamkeit von Bewegung in der Onkologie ist für die gesamte Behandlungstrajektorie, d. h. von Diagnosestellung bis in die Rehabilitationsnachsorge, evident [1]. Das Thema Prähabilitation, also die Implementierung von Bewegung – häufig als Bestandteil einer multimodalen Maßnahme vor der Operation – stellt hierbei keine Ausnahme dar. Wie im Einleitungsartikel der Ausgabe dargestellt, liegt die Idee prähabilitativen Trainings darin begründet, die Funktionsfähigkeit der Patienten vor dem chirurgischen Eingriff zu erhöhen, hierdurch perioperative Komplikationen zu reduzieren bzw. zu vermeiden sowie eine schnellere Rekonvaleszenz zu ermöglichen. Das limitierte Zeitfenster sowie der Fokus auf eine möglichst hohe Ergebnisqualität legen nahe, dass derartige Maßnahmen in einem supervidierten Setting unter qualifizierter Anleitung und hoher Dichte stattfinden sollten. In Anbetracht dieser hohen strukturellen Anforderungen kann allerdings nicht jeder Patient erreicht werden. Durch die Restriktionen im Rahmen der Covid-19 Pandemie wurde dieses Problem nochmals potenziert. Zuweilen war eine konventionelle bewegungstherapeutische Betreuung gar nicht möglich, weswegen verstärkt auf digitale Maßnahmen ausgewichen werden musste, um den bewegungstherapeutischen Versorgungsbetrieb nicht einstellen zu müssen. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg und der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim fand hierfür die aus Kanada stammende Online-Trainingsplattform Physiotec (Physiotec GmbH) Anwendung.
{"title":"Digital-analog hybride Prähabilitation in der Onkologie","authors":"Jean-Luc Paratte, F. Herrle, C. Reissfelder, J. Wiskemann","doi":"10.1055/a-2066-1039","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2066-1039","url":null,"abstract":"Die Wirksamkeit von Bewegung in der Onkologie ist für die gesamte Behandlungstrajektorie, d. h. von Diagnosestellung bis in die Rehabilitationsnachsorge, evident [1]. Das Thema Prähabilitation, also die Implementierung von Bewegung – häufig als Bestandteil einer multimodalen Maßnahme vor der Operation – stellt hierbei keine Ausnahme dar. Wie im Einleitungsartikel der Ausgabe dargestellt, liegt die Idee prähabilitativen Trainings darin begründet, die Funktionsfähigkeit der Patienten vor dem chirurgischen Eingriff zu erhöhen, hierdurch perioperative Komplikationen zu reduzieren bzw. zu vermeiden sowie eine schnellere Rekonvaleszenz zu ermöglichen. Das limitierte Zeitfenster sowie der Fokus auf eine möglichst hohe Ergebnisqualität legen nahe, dass derartige Maßnahmen in einem supervidierten Setting unter qualifizierter Anleitung und hoher Dichte stattfinden sollten. In Anbetracht dieser hohen strukturellen Anforderungen kann allerdings nicht jeder Patient erreicht werden. Durch die Restriktionen im Rahmen der Covid-19 Pandemie wurde dieses Problem nochmals potenziert. Zuweilen war eine konventionelle bewegungstherapeutische Betreuung gar nicht möglich, weswegen verstärkt auf digitale Maßnahmen ausgewichen werden musste, um den bewegungstherapeutischen Versorgungsbetrieb nicht einstellen zu müssen. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg und der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim fand hierfür die aus Kanada stammende Online-Trainingsplattform Physiotec (Physiotec GmbH) Anwendung.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"113 - 116"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41563581","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
J. Neudecker, Jana Asselborn, Joshua Behrens, Lars Jauernig, F. Baumann
Zusammenfassung Während in den 1970er-Jahren noch körperliche Aktivität als supportive Therapie in der Onkologie kritisiert und abgelehnt wurde, gewannen bewegungstherapeutische Interventionen seit den 1990er-Jahren immer mehr an Bedeutung [3, 9]. Nachdem die Wirksamkeit rehabilitativer Bewegungsprogramme in der Nachsorge wie auch während der Akuttherapie in zahlreichen Studien bestätigt wurde, zeigten erste prähabilitative, bewegungstherapeutische Interventionen positive Einflüsse auf den postoperativen Genesungsprozess. Dabei werden Bewegungsprogramme im Zeitraum zwischen der Krebsdiagnose und der operativen Therapie durchgeführt [15]. Dieses Potenzial zeigt sich auch bei der prähabilitativen Bewegungstherapie eines Mammakarzinoms. Körperliche Aktivität ist während einer neoadjuvanten Chemotherapie unter moderater bis intensiver Belastungsintensität machbar und sicher. Zudem können sowohl Wundheilungsstörungen und Bewegungsmangelsymptome reduziert, die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Verfassung verbessert sowie eine bewegungsspezifische Gesundheitskompetenz erlangt werden. Die Anzahl der Krankenhaustage verringern sich, und die Kosten für die Krankenkasse können gesenkt werden [16]. Trotz der Relevanz dieses neuen Forschungsfeldes werden prähabilitative Interventionen bei einem Mammakarzinom hauptsächlich durch einzelne wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Es bedarf weiterer randomisierter, kontrollierter Studien, um die Wirksamkeit der prähabilitativen Sport- und Bewegungstherapie zu prüfen und deren Stellenwert für eine Mammakarzinomerkrankung aufzuzeigen.
{"title":"Prähabilitative Bewegungstherapie bei Mammakarzinom","authors":"J. Neudecker, Jana Asselborn, Joshua Behrens, Lars Jauernig, F. Baumann","doi":"10.1055/a-2066-0964","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2066-0964","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Während in den 1970er-Jahren noch körperliche Aktivität als supportive Therapie in der Onkologie kritisiert und abgelehnt wurde, gewannen bewegungstherapeutische Interventionen seit den 1990er-Jahren immer mehr an Bedeutung [3, 9]. Nachdem die Wirksamkeit rehabilitativer Bewegungsprogramme in der Nachsorge wie auch während der Akuttherapie in zahlreichen Studien bestätigt wurde, zeigten erste prähabilitative, bewegungstherapeutische Interventionen positive Einflüsse auf den postoperativen Genesungsprozess. Dabei werden Bewegungsprogramme im Zeitraum zwischen der Krebsdiagnose und der operativen Therapie durchgeführt [15]. Dieses Potenzial zeigt sich auch bei der prähabilitativen Bewegungstherapie eines Mammakarzinoms. Körperliche Aktivität ist während einer neoadjuvanten Chemotherapie unter moderater bis intensiver Belastungsintensität machbar und sicher. Zudem können sowohl Wundheilungsstörungen und Bewegungsmangelsymptome reduziert, die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Verfassung verbessert sowie eine bewegungsspezifische Gesundheitskompetenz erlangt werden. Die Anzahl der Krankenhaustage verringern sich, und die Kosten für die Krankenkasse können gesenkt werden [16]. Trotz der Relevanz dieses neuen Forschungsfeldes werden prähabilitative Interventionen bei einem Mammakarzinom hauptsächlich durch einzelne wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Es bedarf weiterer randomisierter, kontrollierter Studien, um die Wirksamkeit der prähabilitativen Sport- und Bewegungstherapie zu prüfen und deren Stellenwert für eine Mammakarzinomerkrankung aufzuzeigen.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"109 - 112"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43893192","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der alle zwei Jahre stattfindende Deutsche Krebskongess (DKK) ist der größte onkologische Kongress im deutschsprachigen Raum und damit ein Pflichttermin für alle, die in der Onkologie tätig sind. In seiner 35. Auflage fand der DKK vom 13. bis 16. November 2022 statt und begrüßte über 10.000 Besucher aus verschiedensten Professionen im City Cube in Berlin. Auch das Thema Bewegung war auf dem DKK vertreten. Ihm kam bei über 300 Sitzungen, die sich auf knapp 20 Konferenzräume und Vortragssäle verteilten, allerdings nur eine randständige Rolle zu. Dies zeigte sich beispielsweise in der Terminierung der Hauptvorträge zum Thema, die erst am Nachmittag des letzten Konferenztages stattfanden und somit vor allem jene Menschen anzogen, die sich ohnehin mit dem Thema beschäftigen bzw. ein so großes Interesse daran hatten, dass sie dafür sogar ihre Heimreise verschoben.
{"title":"Nachrichten des Deutschen Verbands für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS)","authors":"","doi":"10.1055/a-2061-2619","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2061-2619","url":null,"abstract":"Der alle zwei Jahre stattfindende Deutsche Krebskongess (DKK) ist der größte onkologische Kongress im deutschsprachigen Raum und damit ein Pflichttermin für alle, die in der Onkologie tätig sind. In seiner 35. Auflage fand der DKK vom 13. bis 16. November 2022 statt und begrüßte über 10.000 Besucher aus verschiedensten Professionen im City Cube in Berlin. Auch das Thema Bewegung war auf dem DKK vertreten. Ihm kam bei über 300 Sitzungen, die sich auf knapp 20 Konferenzräume und Vortragssäle verteilten, allerdings nur eine randständige Rolle zu. Dies zeigte sich beispielsweise in der Terminierung der Hauptvorträge zum Thema, die erst am Nachmittag des letzten Konferenztages stattfanden und somit vor allem jene Menschen anzogen, die sich ohnehin mit dem Thema beschäftigen bzw. ein so großes Interesse daran hatten, dass sie dafür sogar ihre Heimreise verschoben.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"75 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134903831","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Körperliches Training gilt als eine der wichtigsten nicht-medikamentösen Therapieoptionen für Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Die positiven Effekte auf Leistungssteigerung, Atemnot, Lebensqualität und Mortalitätsrisiko sind auf hohem Evidenzniveau belegt. Die Schwerpunkte der Trainingstherapie liegen vor allem in den Bereichen des Ausdauer- und Krafttrainings. Beim Ausdauertraining werden die Belastungen entweder nach der Dauermethode oder dem Intervalltrainingsprinzip durchgeführt. Die Trainingserfolge im Hinblick auf Leistungssteigerung und Verbesserung der Lebensqualität sind bei beiden Methoden vergleichbar gut. Dennoch profitieren vor allem Patienten mit fortgeschrittener Lungenerkrankung von einem intensiven Intervalltraining besser, da diese Methode während des Trainings zu geringerer Atemnot führt. Im Bereich des Krafttrainings werden die großen Hauptmuskelgruppen an geführten Krafttrainingsgeräten oder mit Hilfe von Hanteln trainiert. Das Ziel beim Krafttraining liegt im Erreichen einer lokalen muskulären Ausbelastung/Ermüdung des trainierten Muskels. Eine momentane Muskelerschöpfung ist einer der wichtigsten Schlüsselreize für den Zugewinn an Kraft und Muskelmasse. Der Schwerpunkt beim Krafttraining sollte vor allem auf die Beinmuskulatur gelegt werden, da bei dieser die Muskelatrophie zumeist am deutlichsten ausgeprägt ist und dadurch die größten Einschränkungen für den Patienten im Alltag entstehen. In diesem Übersichtsartikel werden evidenz-basierte und praxisnahe Empfehlungen für die Umsetzung einer effektiven medizinischen Trainingstherapie bei Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten (z. B. COPD, Asthma bronchiale, Lungenfibrose etc.) dargestellt.
{"title":"Praktische Empfehlungen zur medizinischen Trainingstherapie in der Pneumologie","authors":"R. Glöckl","doi":"10.1055/a-2066-1065","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2066-1065","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Körperliches Training gilt als eine der wichtigsten nicht-medikamentösen Therapieoptionen für Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Die positiven Effekte auf Leistungssteigerung, Atemnot, Lebensqualität und Mortalitätsrisiko sind auf hohem Evidenzniveau belegt. Die Schwerpunkte der Trainingstherapie liegen vor allem in den Bereichen des Ausdauer- und Krafttrainings. Beim Ausdauertraining werden die Belastungen entweder nach der Dauermethode oder dem Intervalltrainingsprinzip durchgeführt. Die Trainingserfolge im Hinblick auf Leistungssteigerung und Verbesserung der Lebensqualität sind bei beiden Methoden vergleichbar gut. Dennoch profitieren vor allem Patienten mit fortgeschrittener Lungenerkrankung von einem intensiven Intervalltraining besser, da diese Methode während des Trainings zu geringerer Atemnot führt. Im Bereich des Krafttrainings werden die großen Hauptmuskelgruppen an geführten Krafttrainingsgeräten oder mit Hilfe von Hanteln trainiert. Das Ziel beim Krafttraining liegt im Erreichen einer lokalen muskulären Ausbelastung/Ermüdung des trainierten Muskels. Eine momentane Muskelerschöpfung ist einer der wichtigsten Schlüsselreize für den Zugewinn an Kraft und Muskelmasse. Der Schwerpunkt beim Krafttraining sollte vor allem auf die Beinmuskulatur gelegt werden, da bei dieser die Muskelatrophie zumeist am deutlichsten ausgeprägt ist und dadurch die größten Einschränkungen für den Patienten im Alltag entstehen. In diesem Übersichtsartikel werden evidenz-basierte und praxisnahe Empfehlungen für die Umsetzung einer effektiven medizinischen Trainingstherapie bei Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten (z. B. COPD, Asthma bronchiale, Lungenfibrose etc.) dargestellt.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"117 - 121"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48878132","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Carolin Steinmetz, B. Bjarnason-Wehrens, Katja Roth, C. Walther, Monika Sadlonova, C. von Arnim, Thomas Schmidt
Zusammenfassung Die Versorgung multimorbider und hochaltriger Patient*innen stellt das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. Dies gilt auch im Bereich der Kardiologie, der Kardiochirurgie und der kardiologischen Rehabilitation. Eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und der Verlust der körperlichen Funktionsfähigkeit vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt wirken sich negativ auf die Lebensqualität, Selbstständigkeit und Alltagsbelastbarkeit älterer Patient*innen aus. Insbesondere vor elektiven Eingriffen am Herzen profitieren ältere Patient*innen voraussichtlich von einer spezifischen prähabilitativen Vorbereitung auf den Eingriff. Dieser Artikel fasst die wesentlichen Erfahrungen und aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse in diesem Themengebiet, auf der Basis eines narrativen Reviews, zusammen. Eingeschlossen wurden fünf systematische Übersichtsarbeiten mit Metaanalysen publiziert zwischen 2012–2022. Die Ergebnisse zeigen, dass prähabilitative Maßnahmen mit einem bewegungsbasierten Schwerpunkt (u. a. Ausdauertraining, Gymnastik und Atemtraining) vor operativen Eingriffen am Herzen die Krankenhausverweildauer verkürzen, die funktionelle Kapazität verbessern und verschiedene postoperative Komplikationen reduzieren können. Limitation dieser Arbeiten sind die enorme Heterogenität der eingeschlossenen Studien in Bezug auf die therapeutischen Interventionen, die untersuchten Erfolgsparameter sowie die eingeschlossenen Kohorten. In Zukunft gilt es, standardisierte und evidenzbasierte Prähabilitationsprogramme für die Kardiologie und Kardiochirurgie zu entwickeln, um abhängig von der jeweiligen Kohorte den größtmöglichen Benefit für die/den einzelne/n Patient*in zu erzielen. Aufschluss hierüber könnten die aktuell in Deutschland laufenden prähabilitativen Multicenterstudien PRECOVERY und PRÄP-GO liefern. Das langfristige Ziel ist es, die Prähabilitation im kardiologischen/kardiochirurgischen Setting in Deutschland als neue Versorgungsform einzuführen und zu etablieren.
{"title":"Bewegungsbasierte Prähabilitation vor elektiven Eingriffen am Herzen: ein Überblick","authors":"Carolin Steinmetz, B. Bjarnason-Wehrens, Katja Roth, C. Walther, Monika Sadlonova, C. von Arnim, Thomas Schmidt","doi":"10.1055/a-2061-2633","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2061-2633","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Versorgung multimorbider und hochaltriger Patient*innen stellt das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. Dies gilt auch im Bereich der Kardiologie, der Kardiochirurgie und der kardiologischen Rehabilitation. Eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und der Verlust der körperlichen Funktionsfähigkeit vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt wirken sich negativ auf die Lebensqualität, Selbstständigkeit und Alltagsbelastbarkeit älterer Patient*innen aus. Insbesondere vor elektiven Eingriffen am Herzen profitieren ältere Patient*innen voraussichtlich von einer spezifischen prähabilitativen Vorbereitung auf den Eingriff. Dieser Artikel fasst die wesentlichen Erfahrungen und aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse in diesem Themengebiet, auf der Basis eines narrativen Reviews, zusammen. Eingeschlossen wurden fünf systematische Übersichtsarbeiten mit Metaanalysen publiziert zwischen 2012–2022. Die Ergebnisse zeigen, dass prähabilitative Maßnahmen mit einem bewegungsbasierten Schwerpunkt (u. a. Ausdauertraining, Gymnastik und Atemtraining) vor operativen Eingriffen am Herzen die Krankenhausverweildauer verkürzen, die funktionelle Kapazität verbessern und verschiedene postoperative Komplikationen reduzieren können. Limitation dieser Arbeiten sind die enorme Heterogenität der eingeschlossenen Studien in Bezug auf die therapeutischen Interventionen, die untersuchten Erfolgsparameter sowie die eingeschlossenen Kohorten. In Zukunft gilt es, standardisierte und evidenzbasierte Prähabilitationsprogramme für die Kardiologie und Kardiochirurgie zu entwickeln, um abhängig von der jeweiligen Kohorte den größtmöglichen Benefit für die/den einzelne/n Patient*in zu erzielen. Aufschluss hierüber könnten die aktuell in Deutschland laufenden prähabilitativen Multicenterstudien PRECOVERY und PRÄP-GO liefern. Das langfristige Ziel ist es, die Prähabilitation im kardiologischen/kardiochirurgischen Setting in Deutschland als neue Versorgungsform einzuführen und zu etablieren.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"91 - 97"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57822707","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Originalpublikation Aus über 700 klinischen Studien zur Wirksamkeit von Bewegung bei Krebs wissen wir, dass Bewegung für die Betroffenen nicht nur sicher ist, sondern auch effektiv zum Nebenwirkungsmanagement eingesetzt werden kann 1 2 . Darüber hinaus sind Sicherheit und Wirksamkeit nicht nur auf beispielsweise die medizinische Rehabilitation beschränkt, sondern konnten sich entlang der gesamten Krebstrajektorie, d. h. von Diagnosestellung bis hin zur Nachsorge, bewähren 3 . Es empfiehlt sich demnach, so früh wie möglich aktiv zu werden, um entlang des gesamten Weges von Bewegung zu profitieren. Welch enormes Potenzial die frühe Implementierung von Bewegung in die onkologische Versorgung haben könnte, wurde nun in einer im British Journal of Sports Medicine erschienenen Arbeit von Zylstra und Kollegen 4 demonstriert. Zylstra et al. rekrutierten insgesamt 41 Patienten mit Speiseröhrenkarzinom, wovon 21 der Interventions- und 20 der Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Im Gegensatz zur ansonsten üblichen zufälligen Gruppenzuweisung (Randomisierung) erfolgte die Zuweisung hier anhand des Wohnortes der Patienten.
{"title":"Prähabilitatives körperliches Training könnte die Wirksamkeit einer neoadjuvanten Chemotherapie bei Speiseröhrenkrebs verdoppeln","authors":"M. Köppel","doi":"10.1055/a-2061-2647","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2061-2647","url":null,"abstract":"Originalpublikation Aus über 700 klinischen Studien zur Wirksamkeit von Bewegung bei Krebs wissen wir, dass Bewegung für die Betroffenen nicht nur sicher ist, sondern auch effektiv zum Nebenwirkungsmanagement eingesetzt werden kann 1 2 . Darüber hinaus sind Sicherheit und Wirksamkeit nicht nur auf beispielsweise die medizinische Rehabilitation beschränkt, sondern konnten sich entlang der gesamten Krebstrajektorie, d. h. von Diagnosestellung bis hin zur Nachsorge, bewähren 3 . Es empfiehlt sich demnach, so früh wie möglich aktiv zu werden, um entlang des gesamten Weges von Bewegung zu profitieren. Welch enormes Potenzial die frühe Implementierung von Bewegung in die onkologische Versorgung haben könnte, wurde nun in einer im British Journal of Sports Medicine erschienenen Arbeit von Zylstra und Kollegen 4 demonstriert. Zylstra et al. rekrutierten insgesamt 41 Patienten mit Speiseröhrenkarzinom, wovon 21 der Interventions- und 20 der Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Im Gegensatz zur ansonsten üblichen zufälligen Gruppenzuweisung (Randomisierung) erfolgte die Zuweisung hier anhand des Wohnortes der Patienten.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"107 - 108"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48868889","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Zahlreiche Studien belegen: Wer Sport treibt, reduziert sein Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Arten von Krebs. Neben den unmittelbaren Effekten auf Muskeln und Gefäße haben Bewegung und Sport auch einen direkten Einfluss auf epigenetische Prozesse, die zu einer veränderten Genregulation führen. Das bedeutet auch, dass epigenetische Signaturen als molekularer Nachweis von Sport und Bewegung genutzt werden können. Dazu dienen heutzutage nicht-invasive Methoden auf Basis von Speichel oder Fingerkuppenblut, um bewegungstherapeutische Effekte zu analysieren und individuell zu steuern. Das hat zur Folge, dass molekular-basierte und personalisierte Therapiekonzepte einfacher realisierbar werden.
{"title":"Epigenetische Veränderungen in Zusammenhang mit Bewegungstherapie","authors":"Moritz Völker-Albert","doi":"10.1055/a-2107-7636","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2107-7636","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Zahlreiche Studien belegen: Wer Sport treibt, reduziert sein Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Arten von Krebs. Neben den unmittelbaren Effekten auf Muskeln und Gefäße haben Bewegung und Sport auch einen direkten Einfluss auf epigenetische Prozesse, die zu einer veränderten Genregulation führen. Das bedeutet auch, dass epigenetische Signaturen als molekularer Nachweis von Sport und Bewegung genutzt werden können. Dazu dienen heutzutage nicht-invasive Methoden auf Basis von Speichel oder Fingerkuppenblut, um bewegungstherapeutische Effekte zu analysieren und individuell zu steuern. Das hat zur Folge, dass molekular-basierte und personalisierte Therapiekonzepte einfacher realisierbar werden.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"144 - 149"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-04-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43768466","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
M. Hollmann, Luca Armbrüster, Hermann Uhlig, K. Jäger, F. Schifferdecker-Hoch
Zusammenfassung Rückenschmerzen stellen ein großes allgemeines Gesundheitsproblem dar und verursachen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten erheblich und können zu einer reduzierten Teilhabe am sozialen Leben führen. Dabei sind die Ursachen von Rückenschmerzen vielfältig und erfordern einen biopsychosozialen Ansatz zur Diagnostik und Therapie, besonders um den hohen Anteil funktioneller Störungen von dominierend organischen Erkrankungen abzugrenzen. In der vorliegenden Studie wird die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit einer unter diesen Bedingungen stattfindenden gerätegestützten Rückenschmerztherapie an über 100.000 chronischen Rückenschmerzpatienten aus einem Zeitraum von 30 Jahren untersucht. Die Teilnehmer nahmen an 24 Therapieeinheiten in einem Therapiezentrum teil. Vor und nach der Therapie wurden Maximalkraftmessungen der Rumpf- und Nackenmuskulatur durchgeführt und die Teilnehmer zu Trainingshäufigkeit, Schmerz und Lebensqualität befragt. Die Ergebnisse zeigen durchweg signifikante Verbesserungen aller analysierten Parameter (p<0,001). So erreichen die Patienten Verbesserungen in Kraft, Schmerz, Lebensqualität sowie ökonomischen Parametern. Aus den Ergebnissen ergibt sich außerdem eine Steigerung der gesunden Lebensjahre für die Teilnehmer. Die Studie zeigt somit, dass spezifisches, adäquat eingesetztes Training eine Verbesserung der Rückenschmerzen zur Folge hat. Die Beurteilung des Trainings- beziehungsweise Therapieerfolgs erfolgt dabei nicht nur über den reinen Kraftgewinn, sondern auch über patientenzentrierte Erfolgsparameter wie Schmerzen oder Lebensqualität. Auch die wirtschaftliche Wirksamkeit der Maßnahme ist zweifelsfrei gegeben, da signifikante Reduktionen in allen untersuchten ökonomischen Parametern festgestellt wurden. Darüber hinaus gewinnen Patienten durch die Teilnahme an gesunden Lebensjahren hinzu, die zuvor durch ihre Rückenschmerzen minimiert waren.
{"title":"Eine retrospektive Studie über einen 30-jährigen Zeitraum von medizinischen Krafttraining als Therapieoption bei 101.000 chronischen Rückenpatienten","authors":"M. Hollmann, Luca Armbrüster, Hermann Uhlig, K. Jäger, F. Schifferdecker-Hoch","doi":"10.1055/a-2102-9373","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2102-9373","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Rückenschmerzen stellen ein großes allgemeines Gesundheitsproblem dar und verursachen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten erheblich und können zu einer reduzierten Teilhabe am sozialen Leben führen. Dabei sind die Ursachen von Rückenschmerzen vielfältig und erfordern einen biopsychosozialen Ansatz zur Diagnostik und Therapie, besonders um den hohen Anteil funktioneller Störungen von dominierend organischen Erkrankungen abzugrenzen. In der vorliegenden Studie wird die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit einer unter diesen Bedingungen stattfindenden gerätegestützten Rückenschmerztherapie an über 100.000 chronischen Rückenschmerzpatienten aus einem Zeitraum von 30 Jahren untersucht. Die Teilnehmer nahmen an 24 Therapieeinheiten in einem Therapiezentrum teil. Vor und nach der Therapie wurden Maximalkraftmessungen der Rumpf- und Nackenmuskulatur durchgeführt und die Teilnehmer zu Trainingshäufigkeit, Schmerz und Lebensqualität befragt. Die Ergebnisse zeigen durchweg signifikante Verbesserungen aller analysierten Parameter (p<0,001). So erreichen die Patienten Verbesserungen in Kraft, Schmerz, Lebensqualität sowie ökonomischen Parametern. Aus den Ergebnissen ergibt sich außerdem eine Steigerung der gesunden Lebensjahre für die Teilnehmer. Die Studie zeigt somit, dass spezifisches, adäquat eingesetztes Training eine Verbesserung der Rückenschmerzen zur Folge hat. Die Beurteilung des Trainings- beziehungsweise Therapieerfolgs erfolgt dabei nicht nur über den reinen Kraftgewinn, sondern auch über patientenzentrierte Erfolgsparameter wie Schmerzen oder Lebensqualität. Auch die wirtschaftliche Wirksamkeit der Maßnahme ist zweifelsfrei gegeben, da signifikante Reduktionen in allen untersuchten ökonomischen Parametern festgestellt wurden. Darüber hinaus gewinnen Patienten durch die Teilnahme an gesunden Lebensjahren hinzu, die zuvor durch ihre Rückenschmerzen minimiert waren.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"127 - 136"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-04-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42623531","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Neuer Studiengang: B. A. Sport- und Bewegungstherapie","authors":"","doi":"10.1055/a-2023-7621","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2023-7621","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"81 - 82"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41352783","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}