tivals innerhalb des Kulturbetriebs auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht einnehmen. Zudem macht die Lektüre deutlich, wie sich gerade in einer Sparte, die im deutschen Kulturmanagementdiskurs mehrheitlich der Kulturindustrie und Kulturwirtschaft zugeordnet wird, Narrative des 20. Jahrhunderts artikulieren, die auch für den Kulturbetrieb im 21. Jahrhundert eine Herausforderung bleiben; dazu zählen Internationalisierung, postkoloniales Kulturmanagement und kuratorische Diskursanalysen. Nicht zuletzt gründeten sich in Berlin 2007 die Filmtage Afrikamera: Aktuelles Kino aus Afrika, um der „mangelnden Präsenz des aktuellen afrikanischen Filmschaffens in der Hauptstadt entgegen zu wirken“ (http://www.afrikamera.de/de/festival/). Doveys fruchtbringende Feldforschung inspiriert dazu, auch die Berlinale sowie andere Festivals im deutschsprachigen Raum mit ähnlichen Instrumenten zu untersuchen.
{"title":"Birgit Mandel (Hg.): Teilhabeorientierte Kulturvermittlung – Diskurse und Konzepte für eine Neuausrichtung des öffentlich geförderten Kulturlebens. Bielefeld (transcript) 2016, 287 Seiten.","authors":"E. Zepp","doi":"10.14361/zkmm-2017-0216","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0216","url":null,"abstract":"tivals innerhalb des Kulturbetriebs auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht einnehmen. Zudem macht die Lektüre deutlich, wie sich gerade in einer Sparte, die im deutschen Kulturmanagementdiskurs mehrheitlich der Kulturindustrie und Kulturwirtschaft zugeordnet wird, Narrative des 20. Jahrhunderts artikulieren, die auch für den Kulturbetrieb im 21. Jahrhundert eine Herausforderung bleiben; dazu zählen Internationalisierung, postkoloniales Kulturmanagement und kuratorische Diskursanalysen. Nicht zuletzt gründeten sich in Berlin 2007 die Filmtage Afrikamera: Aktuelles Kino aus Afrika, um der „mangelnden Präsenz des aktuellen afrikanischen Filmschaffens in der Hauptstadt entgegen zu wirken“ (http://www.afrikamera.de/de/festival/). Doveys fruchtbringende Feldforschung inspiriert dazu, auch die Berlinale sowie andere Festivals im deutschsprachigen Raum mit ähnlichen Instrumenten zu untersuchen.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"379 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116477488","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Vom 16. bis 17. März 2016 fand in London die Jahreskonferenz der Visitor Studies Group statt. Unter dem Titel Visitor Studies: It’s What You Do With It wurde diskutiert, wie Besucherforschung innerhalb von Kulturinstitutionen eine echte Hilfestellung für Entscheidungsprozesse liefern, wie sie einen Beitrag für die institutionelle Weiterentwicklung leisten und somit nachhaltige Wirkung entfalten kann. Die zweitägige Veranstaltung bot etwas mehr als 90 Vertretern von Museen, Universitäten, Bibliotheken, Botanischen Gärten und Beratungsagenturen v. a. aus Großbritannien, aber auch aus ganz Europa, vielfältige Möglichkeiten intensiven Austausches. Lamia Dabboussy (British Broadcasting Corporation) sprach in ihrer Keynote darüber, wie Erkenntnisse über ihre Nachfrager in die Programmentwicklung und Strategieplanung der BBC einfließen. Sie skizzierte unterschiedliche Kommunikationsstrategien für Evaluatoren je nachdem, an wen (Entscheidungsträger vs. -umsetzer) und wann Ergebnisse kommuniziert werden sollen (punktuell vs. kontinuierlich) und je nach der angestrebten eigenen Rolle hierbei (Partner vs. Datenlieferant). Für eine effektive Einbindung von Besucherforschung innerhalb von Institutionen empfahl sie, sich gegenüber Entscheidungsträgern als Partner zu platzieren, der kontinuierlich wertvolle Einsichten liefert. Jane Rayner (Science Museum, London) und Emma Morioka (Historic Royal Places) stellten in ihren Beiträgen die hohe Bedeutung einer Einbindung von Besucherforschung in allen Phasen der Programmentwicklung und in der täglichen Arbeit der hiermit befassten Teams heraus, wenn diese zu einer Gemeinschaftaufgabe innerhalb von Kulturinstitutionen werden soll. Caroline Florence (Insight Narrator) zeigte in ihrem Beitrag auf, wie Besucherdaten durch ‚Story-Telling‘ aufbereitet werden können und somit breitere Zielgruppen zu deren Rezeption angeregt werden können,
{"title":"Visitor Studies Group Conference","authors":"Vera Allmanritter","doi":"10.14361/zkmm-2016-0208","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2016-0208","url":null,"abstract":"Vom 16. bis 17. März 2016 fand in London die Jahreskonferenz der Visitor Studies Group statt. Unter dem Titel Visitor Studies: It’s What You Do With It wurde diskutiert, wie Besucherforschung innerhalb von Kulturinstitutionen eine echte Hilfestellung für Entscheidungsprozesse liefern, wie sie einen Beitrag für die institutionelle Weiterentwicklung leisten und somit nachhaltige Wirkung entfalten kann. Die zweitägige Veranstaltung bot etwas mehr als 90 Vertretern von Museen, Universitäten, Bibliotheken, Botanischen Gärten und Beratungsagenturen v. a. aus Großbritannien, aber auch aus ganz Europa, vielfältige Möglichkeiten intensiven Austausches. Lamia Dabboussy (British Broadcasting Corporation) sprach in ihrer Keynote darüber, wie Erkenntnisse über ihre Nachfrager in die Programmentwicklung und Strategieplanung der BBC einfließen. Sie skizzierte unterschiedliche Kommunikationsstrategien für Evaluatoren je nachdem, an wen (Entscheidungsträger vs. -umsetzer) und wann Ergebnisse kommuniziert werden sollen (punktuell vs. kontinuierlich) und je nach der angestrebten eigenen Rolle hierbei (Partner vs. Datenlieferant). Für eine effektive Einbindung von Besucherforschung innerhalb von Institutionen empfahl sie, sich gegenüber Entscheidungsträgern als Partner zu platzieren, der kontinuierlich wertvolle Einsichten liefert. Jane Rayner (Science Museum, London) und Emma Morioka (Historic Royal Places) stellten in ihren Beiträgen die hohe Bedeutung einer Einbindung von Besucherforschung in allen Phasen der Programmentwicklung und in der täglichen Arbeit der hiermit befassten Teams heraus, wenn diese zu einer Gemeinschaftaufgabe innerhalb von Kulturinstitutionen werden soll. Caroline Florence (Insight Narrator) zeigte in ihrem Beitrag auf, wie Besucherdaten durch ‚Story-Telling‘ aufbereitet werden können und somit breitere Zielgruppen zu deren Rezeption angeregt werden können,","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"76 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124422057","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Chantal MOUFFE: Agonistik. Die Welt politisch denken","authors":"K. V. D. Berg","doi":"10.14361/ZKMM-2016-0120","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/ZKMM-2016-0120","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"11 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132161475","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In Zeiten, in denen kulturelle Fragestellungen eine unübersehbare gesamtgesellschaftliche Dringlichkeit erreicht haben, stellt die Studie Nationalkultur versus Berufskultur von Lena Schmitz einen aktuellen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff und der Kulturtheorie des niederländischen Sozialpsychologen Geert Hofstede dar. Hofstedes Modell des empirisch begründeten Kulturvergleichs auf nationaler Ebene wird bis heute in handlungsorientierten Fächern wie der Management-, Betriebswirtschaftsund Marketinglehre, aber auch den Kommunikationswissenschaften, der angewandten Pädagogik und Psychologie als Grundlagenliteratur gehandelt. Interkulturelle Managementtrainings und Workshops referieren auf Hofstede. Zur Vorbereitung auf das Leben im Ausland und die Besonderheiten der interkulturellen Kommunikation gilt sein Buch ebenso als gängiger Ratgeber wie für die Vermeidung kultureller Konflikte bei der Zusammenarbeit in globalen Unternehmen. Entsprechend kommt das Buch in Trainingsprogrammen und im Rahmen von Weiterbildungsangeboten zum Einsatz. Programme dieser Art sind, wie Lena Schmitz bemerkt, fast schon „zu einer Art Ware geworden, die Problemlösungen für interkulturelles Missverstehen anbietet“ (S. 102). Zugleich ist sein Modell aber auch in die Kritik geraten: In postnationalen, migrantisch geprägten und global vernetzten Gesellschaften scheint es für einen überwiegend national orientierten Kulturbegriff immer weniger Wirklichkeitsentsprechungen zu geben. Seit Hofstedes Erhebungen in den 1960erund 1970er-Jahren haben sich die Relationen zwischen Individuum und Kollektiv, Nation und Gesellschaft grundlegend gewandelt oder sind zumindest so komplex geworden, dass einfache nationale Erklärungen für kulturelle Phänomene nicht mehr zu greifen scheinen. So sind Hofstedes schärfste Kritiker vor allem in den Kulturwissenschaften zu finden; zu ihnen zählt auch Lena Schmitz, deren Studie der Passauer Kulturwissenschaftler und Amerikanist Klaus P. Hansen als Doktorvater betreut hat. Als übergreifendes Ziel ihrer Arbeit formuliert Schmitz die Dekonstruktion von Hofstedes Kulturtheorie und Methodik und versucht eine theoretische wie methodische Deplausibilisierung seines Ansatzes. Zugleich versteht sie ihre Studie als einen Beitrag zum Paradigmenstreit zwischen einer an der ‚Nation‘ ausgerichteten
{"title":"Lena Schmitz: Nationalkultur versus Berufskultur. Eine Kritik der Kulturtheorie und Methodik Hofstedes. Bielefeld (transcript) 2015, 275 Seiten","authors":"Christiane Dätsch","doi":"10.14361/zkmm-2016-0211","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2016-0211","url":null,"abstract":"In Zeiten, in denen kulturelle Fragestellungen eine unübersehbare gesamtgesellschaftliche Dringlichkeit erreicht haben, stellt die Studie Nationalkultur versus Berufskultur von Lena Schmitz einen aktuellen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff und der Kulturtheorie des niederländischen Sozialpsychologen Geert Hofstede dar. Hofstedes Modell des empirisch begründeten Kulturvergleichs auf nationaler Ebene wird bis heute in handlungsorientierten Fächern wie der Management-, Betriebswirtschaftsund Marketinglehre, aber auch den Kommunikationswissenschaften, der angewandten Pädagogik und Psychologie als Grundlagenliteratur gehandelt. Interkulturelle Managementtrainings und Workshops referieren auf Hofstede. Zur Vorbereitung auf das Leben im Ausland und die Besonderheiten der interkulturellen Kommunikation gilt sein Buch ebenso als gängiger Ratgeber wie für die Vermeidung kultureller Konflikte bei der Zusammenarbeit in globalen Unternehmen. Entsprechend kommt das Buch in Trainingsprogrammen und im Rahmen von Weiterbildungsangeboten zum Einsatz. Programme dieser Art sind, wie Lena Schmitz bemerkt, fast schon „zu einer Art Ware geworden, die Problemlösungen für interkulturelles Missverstehen anbietet“ (S. 102). Zugleich ist sein Modell aber auch in die Kritik geraten: In postnationalen, migrantisch geprägten und global vernetzten Gesellschaften scheint es für einen überwiegend national orientierten Kulturbegriff immer weniger Wirklichkeitsentsprechungen zu geben. Seit Hofstedes Erhebungen in den 1960erund 1970er-Jahren haben sich die Relationen zwischen Individuum und Kollektiv, Nation und Gesellschaft grundlegend gewandelt oder sind zumindest so komplex geworden, dass einfache nationale Erklärungen für kulturelle Phänomene nicht mehr zu greifen scheinen. So sind Hofstedes schärfste Kritiker vor allem in den Kulturwissenschaften zu finden; zu ihnen zählt auch Lena Schmitz, deren Studie der Passauer Kulturwissenschaftler und Amerikanist Klaus P. Hansen als Doktorvater betreut hat. Als übergreifendes Ziel ihrer Arbeit formuliert Schmitz die Dekonstruktion von Hofstedes Kulturtheorie und Methodik und versucht eine theoretische wie methodische Deplausibilisierung seines Ansatzes. Zugleich versteht sie ihre Studie als einen Beitrag zum Paradigmenstreit zwischen einer an der ‚Nation‘ ausgerichteten","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127794812","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Mit welchen theoriegestützten Zugängen trägt Kulturmanagement zur Debatte ei ner Kulturfinanzierung bei, die Authentizität, Innovation und Vielfalt im Kultur betrieb gleichermaßen ermöglicht? Welche anderen Finanzierungsmodelle zu den bereits bestehenden lassen sich denken, um alternative Formen der Kulturproduk tion zu stärken? Wie sehen Modelle und Ansätze im internationalen Vergleich aus? Welche Sichtweise auf Förderprogramme und andere Aspekte der Kulturfinanzie rung haben KünstlerInnen?
{"title":"Dispositive der Kulturfinanzierung – Strukturen der Kulturfinanzierung und ihre Konsequenzen für Kulturproduktion und -rezeption","authors":"Verena Teissl, Susanne Fenkart, E. Strauß","doi":"10.14361/zkmm-2015-0111","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2015-0111","url":null,"abstract":"Mit welchen theoriegestützten Zugängen trägt Kulturmanagement zur Debatte ei ner Kulturfinanzierung bei, die Authentizität, Innovation und Vielfalt im Kultur betrieb gleichermaßen ermöglicht? Welche anderen Finanzierungsmodelle zu den bereits bestehenden lassen sich denken, um alternative Formen der Kulturproduk tion zu stärken? Wie sehen Modelle und Ansätze im internationalen Vergleich aus? Welche Sichtweise auf Förderprogramme und andere Aspekte der Kulturfinanzie rung haben KünstlerInnen?","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"67 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128045822","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Beitrag fragt, wie sich staatliche Kulturpolitik aus demokratiepolitischer Sicht legi timieren lässt. Diese Frage wird grundsätzlich anhand der bekannten LincolnFormel Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk bearbeitet. Demokratische Gleichfreiheit ist nur auf der Grundlage von Solidarität der Bürger/innen unterein ander und mit dem Staat umsetzbar; Kunst und Kultur können zur Schaffung einer solchen Solidarität beitragen, etwa durch die Konstruktion einer nationalen Kultur. In zeitgenössischen Migrationsgesellschaften ist diese spezifische Leistung von Kunst und Kultur allerdings kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Auch wird Kunst und Kultur eine Bildungsfunktion zugeschrieben, die auch im politischen Bereich wirksam werden kann und damit „Regierung durch das Volk“ ermöglicht. Schließlich schaffen Kunst und Kultur Räume, in denen unterschiedliche Konzipierungen des Gemeinwohls aufeinandertreffen können, also Vorstellungen dessen, was „Regierung für das Volk“ bedeutet. Der zweite Teil des Artikels analysiert unterschiedliche Formen der Finanzierung von Kunst und Kultur aus demokratiepolitischer Sicht – Finanzierung durch die öffent liche Hand, Mäzenatentum und Sponsoring, Crowdfunding, Kultur und Kreativwirt schaft – und konfrontiert auf diese Weise die demokratietheoretischen Überlegungen des ersten Teils mit kulturpolitischer Praxis.
{"title":"Kulturpolitik In Der Demokratie","authors":"M. Mokre","doi":"10.14361/zkmm-2015-0204","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2015-0204","url":null,"abstract":"Der Beitrag fragt, wie sich staatliche Kulturpolitik aus demokratiepolitischer Sicht legi timieren lässt. Diese Frage wird grundsätzlich anhand der bekannten LincolnFormel Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk bearbeitet. Demokratische Gleichfreiheit ist nur auf der Grundlage von Solidarität der Bürger/innen unterein ander und mit dem Staat umsetzbar; Kunst und Kultur können zur Schaffung einer solchen Solidarität beitragen, etwa durch die Konstruktion einer nationalen Kultur. In zeitgenössischen Migrationsgesellschaften ist diese spezifische Leistung von Kunst und Kultur allerdings kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Auch wird Kunst und Kultur eine Bildungsfunktion zugeschrieben, die auch im politischen Bereich wirksam werden kann und damit „Regierung durch das Volk“ ermöglicht. Schließlich schaffen Kunst und Kultur Räume, in denen unterschiedliche Konzipierungen des Gemeinwohls aufeinandertreffen können, also Vorstellungen dessen, was „Regierung für das Volk“ bedeutet. Der zweite Teil des Artikels analysiert unterschiedliche Formen der Finanzierung von Kunst und Kultur aus demokratiepolitischer Sicht – Finanzierung durch die öffent liche Hand, Mäzenatentum und Sponsoring, Crowdfunding, Kultur und Kreativwirt schaft – und konfrontiert auf diese Weise die demokratietheoretischen Überlegungen des ersten Teils mit kulturpolitischer Praxis.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"7 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126802733","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Im Rahmen eines studentischen Praxisprojektes und unterstützt vom Kulturamt der Stadt Innsbruck wurde von März 2014 bis Februar 2015 eine dreistufige Studie zum Thema Kulturnutzung von MigrantInnen in Innsbruck (Arbeitstitel) unternommen. Die Ergebnisse wurden schließlich unter den Titel Interkulturalität in und von Innsbrucker Kultureinrichtungen gestellt. Sowohl der Entwicklungsprozess als auch die Umsetzung in Form qualitativer Sozialforschung und deren Interpretation brachten vielschichtige, z. T. verallgemeinerbare Ergebnisse für kulturmanageriale Theorienbildung und Handlungsempfehlungen zu Tage, welche im Folgenden vorgestellt und kontextualisiert werden. Der dritte Teil der Studie, die Kernergebnisse und Handlungsempfehlungen gestützt auf Interviews mit Experten und Expertinnen und Erfahrungen von „MigrantInnen“, ist auf der Plattform Kulturvermittlung Online der Universität Hildesheim einsehbar (TEISSL u. a. 2015).
2014年3月至2015年2月,因斯布鲁克文化署(insbruck)进行了一项关于移徙妇女在因斯布鲁克(一个工作项目)的文化使用三个层次研究。本研究结果最终被列在了室内文化设施内外的跨文化特性下。发展和执行的质量研究及其解释,带来了多层的z . t verallgemeinerbare成果kulturmanageriale Theorienbildung元素和不遵守情事的天,以下介绍你和kontextualisiert .这项研究的第三部分,根据对女性移民妇女的专家和经验的采访和建议,将在希尔德斯海姆大学在线文化推广中心进行访问(TEISSL至2015年)。
{"title":"Integration oder Interkultur?","authors":"Verena Teissl, Vera Allmanritter, Jasmin Türk, Theresa Bubik, Lea Schairer, Jasmin Breindl","doi":"10.14361/zkmm-2016-0205","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2016-0205","url":null,"abstract":"Abstract Im Rahmen eines studentischen Praxisprojektes und unterstützt vom Kulturamt der Stadt Innsbruck wurde von März 2014 bis Februar 2015 eine dreistufige Studie zum Thema Kulturnutzung von MigrantInnen in Innsbruck (Arbeitstitel) unternommen. Die Ergebnisse wurden schließlich unter den Titel Interkulturalität in und von Innsbrucker Kultureinrichtungen gestellt. Sowohl der Entwicklungsprozess als auch die Umsetzung in Form qualitativer Sozialforschung und deren Interpretation brachten vielschichtige, z. T. verallgemeinerbare Ergebnisse für kulturmanageriale Theorienbildung und Handlungsempfehlungen zu Tage, welche im Folgenden vorgestellt und kontextualisiert werden. Der dritte Teil der Studie, die Kernergebnisse und Handlungsempfehlungen gestützt auf Interviews mit Experten und Expertinnen und Erfahrungen von „MigrantInnen“, ist auf der Plattform Kulturvermittlung Online der Universität Hildesheim einsehbar (TEISSL u. a. 2015).","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"65 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131314044","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Wie ist es um die Evaluationskultur in der Kultur bestellt? Wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen ist heutzutage auch in der Kultur die Evaluierung von Institutionen, Prozessen, Programmen, Projekten und deren Wirkungen eine gängige Praxis. In einer hochkomplexen und multifaktoriell erfahrenen Welt, die alle Werte relativiert und jede Expertise hinterfragt, werden objektivierte Daten als Ergebnis von Evaluationen ein Residual der Hoffnung auf Orientierung und Gesamtverstehen und dienen unter Schlagwörtern wie Data-based oder Evidence based-Policys als Grundlage für Entscheidungen. Spätestens mit der Einführung des damals sogenannten New Public Management in den öffentlichen Verwaltungen in den 1990er-Jahren wurde auch für Kulturförderung und Kulturpolitik das Evaluieren zu einem bevorzugten Element der Politik. Die Bedeutung, die Evaluationen heute für kulturpolitische Planung und Kulturfinanzierung haben, insbesondere auch der vermehrte öffentliche Legitimierungsanspruch an Kulturinstitutionen und -projekte, stellt auch für Forschung und Praxis des Kulturmanagements eine Herausforderung dar. Es war deshalb naheliegend, die 9. Jahrestagung des Fachverbandes für Kulturmanagement, die 2016 an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur ZHAW stattfand, dem Thema zu widmen. Ausgerichtet wurde die Tagung vom dortigen Zentrum für Kulturmanagement ZKM. Mit dem Titel Evaluation in der Kultur – Herausforderungen der Evaluierung von kulturellen Projekten, Programmen und Institutionen sowie von kulturpolitischen Strategien wurde der Rahmen der in einem sehr produktiven Sinne das Thema kritisch reflektierenden Tagung bereits abgesteckt. Wie ist die Verlässlichkeit der ‚scheinbar‘ objektivierten Daten von Evaluationen generell und insbesondere in der Kultur zu wer-
{"title":"Kulturevaluation als epistemische, konzeptuelle und praktische Herausforderung","authors":"Bruno Seger","doi":"10.14361/zkmm-2016-0207","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2016-0207","url":null,"abstract":"Wie ist es um die Evaluationskultur in der Kultur bestellt? Wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen ist heutzutage auch in der Kultur die Evaluierung von Institutionen, Prozessen, Programmen, Projekten und deren Wirkungen eine gängige Praxis. In einer hochkomplexen und multifaktoriell erfahrenen Welt, die alle Werte relativiert und jede Expertise hinterfragt, werden objektivierte Daten als Ergebnis von Evaluationen ein Residual der Hoffnung auf Orientierung und Gesamtverstehen und dienen unter Schlagwörtern wie Data-based oder Evidence based-Policys als Grundlage für Entscheidungen. Spätestens mit der Einführung des damals sogenannten New Public Management in den öffentlichen Verwaltungen in den 1990er-Jahren wurde auch für Kulturförderung und Kulturpolitik das Evaluieren zu einem bevorzugten Element der Politik. Die Bedeutung, die Evaluationen heute für kulturpolitische Planung und Kulturfinanzierung haben, insbesondere auch der vermehrte öffentliche Legitimierungsanspruch an Kulturinstitutionen und -projekte, stellt auch für Forschung und Praxis des Kulturmanagements eine Herausforderung dar. Es war deshalb naheliegend, die 9. Jahrestagung des Fachverbandes für Kulturmanagement, die 2016 an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur ZHAW stattfand, dem Thema zu widmen. Ausgerichtet wurde die Tagung vom dortigen Zentrum für Kulturmanagement ZKM. Mit dem Titel Evaluation in der Kultur – Herausforderungen der Evaluierung von kulturellen Projekten, Programmen und Institutionen sowie von kulturpolitischen Strategien wurde der Rahmen der in einem sehr produktiven Sinne das Thema kritisch reflektierenden Tagung bereits abgesteckt. Wie ist die Verlässlichkeit der ‚scheinbar‘ objektivierten Daten von Evaluationen generell und insbesondere in der Kultur zu wer-","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123892956","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Das Studienzentrum Kulturmanagement der Universität Basel, 2002 im Zuge eines Professionalisierungstrends in der Kultur gegründet, lancier te im vergangenen Mai 2014 mit der Tagung Die Zukunft beginnt heute! eine Diskussion, die in der Oktoberausgabe des Magazins von swissfu ture mit dem Titel Die Zukunft der Kulturszene fortgesetzt wurde. Ist die Kulturszene der Schweiz vorbereitet auf die Zukunft? Sind die Akteure aufmerksam genug, um neue Trends zu erkennen und aufzugreifen? Wie könnte denn diese Zukunft aussehen und was bedeutet das für unsere heutige Tätigkeit als Kulturmanager/innen, Kulturschaffende und Kul turförderer? Benno Schubiger, Direktor der Sophie und Karl Binding Stiftung, zeigte zu Beginn der Tagung eindrücklich auf, welch große Dynamik in den letzten fünfzehn Jahren in der Schweizer Kulturszene geherrscht hat: Unzählige neue Museen, Literaturhäuser, Festivals und Kulturprei se entstanden und sowohl aus öffentlichen wie privaten Quellen flossen überdurchschnittlich viele Mittel in den Kulturbereich. Kultur hat als Thema in der Gesellschaft an Relevanz gewonnen, die Akteure haben sich professionalisiert und weitergebildet; Managementkenntnisse sind inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Zudem wurden neue Strukturen definiert, nicht zuletzt auch im kulturpolitischen Bereich, indem 1999 Kultur als Politikfeld erstmals in der Schweizer Verfassung verankert
{"title":"Die Zukunft Beginnt Heute!","authors":"B. Schaffner","doi":"10.14361/zkmm-2015-0207","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2015-0207","url":null,"abstract":"Das Studienzentrum Kulturmanagement der Universität Basel, 2002 im Zuge eines Professionalisierungstrends in der Kultur gegründet, lancier te im vergangenen Mai 2014 mit der Tagung Die Zukunft beginnt heute! eine Diskussion, die in der Oktoberausgabe des Magazins von swissfu ture mit dem Titel Die Zukunft der Kulturszene fortgesetzt wurde. Ist die Kulturszene der Schweiz vorbereitet auf die Zukunft? Sind die Akteure aufmerksam genug, um neue Trends zu erkennen und aufzugreifen? Wie könnte denn diese Zukunft aussehen und was bedeutet das für unsere heutige Tätigkeit als Kulturmanager/innen, Kulturschaffende und Kul turförderer? Benno Schubiger, Direktor der Sophie und Karl Binding Stiftung, zeigte zu Beginn der Tagung eindrücklich auf, welch große Dynamik in den letzten fünfzehn Jahren in der Schweizer Kulturszene geherrscht hat: Unzählige neue Museen, Literaturhäuser, Festivals und Kulturprei se entstanden und sowohl aus öffentlichen wie privaten Quellen flossen überdurchschnittlich viele Mittel in den Kulturbereich. Kultur hat als Thema in der Gesellschaft an Relevanz gewonnen, die Akteure haben sich professionalisiert und weitergebildet; Managementkenntnisse sind inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Zudem wurden neue Strukturen definiert, nicht zuletzt auch im kulturpolitischen Bereich, indem 1999 Kultur als Politikfeld erstmals in der Schweizer Verfassung verankert","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"157 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116907897","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}